Wuhan (武汉 Wǔhàn)
Im Schlafzug (Bild 1) in 11 Stunden von Beijing nach Wuhan (武汉 Wǔhàn) (ja, genau. Das Wuhan wo das Coronavirus seine Wurzeln hat).
In den alten Klamotten geschlafen, es sind wieder 40 Grad im Schatten und morgens bei der Ankunft ist das Hotelzimmer noch nicht frei.
Wir machen uns auf den Weg um Dinge zu erledigen und mein Poloshirt riecht inzwischen wie die hintere Ecke eines Käfigs den ein geschlechtsreifer Puma zur Brunftzeit bewohnt.
Nachmittags dann endlich Einzug in die gemieteten vier Wände einer amerikanischen Hotelgruppe, die auch die Räume, die nur einen klitzekleinen Teil des Flusses am Rande des Fensters erahnen lassen, als „Riverview“ anpreisen.
Wir mussten nochmal umbuchen, denn der Blick auf den Fluss ist wirklich atemberaubend (Video 1), ähnlich wie mein Poloshirt, das ich dann endlich wechseln konnte.
Hier in Wuhan gibt es weniger Ausländer als in Beijing und man wird öfters schon mal angestarrt.
Unser Sohn hingegen, wird behandelt wie ein Superstar.
Chinesen lieben sogenannte „Mixedblood“, also Kinder deren erster Elternteil asiatisch (im besten Fall chinesisch) und der zweite Elternteil Ausländer ist (im besten Fall Europäer).
Auch mit den Ladies scheint es zu laufen. Mädchen und Frauen aller Altersklassen scheinen ihm zu Füssen zu liegen und können mit Komplimenten nicht an sich halten.
Abends mit dem Sohn in die Outdoor Schwimmlandschaft mit Rutschen, Wasserkanonen und jeder Menge Spass.
Nachdem es dunkel geworden ist und die Hotels ihre Lichtershow veranstalten, müssen wir dann auch mal wieder gehen.
Bis auf ein paar aufdringliche Blicke und Getuschel alles gut so weit, alle höflich.
Aber einen Bauern gibt es unter den Leuten immer, entweder jemand der in der feinen Hotellobby unter lautem röcheln und stöhnen in den Mülleimer spuckt, oder jemand der ungeniert im vollbesetzten Restaurant mit seinen Fürzen den allgemeinen Lautstärkepegel noch zu übertönen weiss oder, wie hier, jemand der mit runtergelassenen Hosen, unter der Gruppendusche im Schwimmbad und im hohen Bogen, mehr oder weniger zielgenau, in den mittig im Raum liegenden Gulli pinkelt.
Schamgefühl offensichtlich nicht vorhanden und ich frage mich ob ich ihn bewundern oder bemitleiden soll.
过早 (guò zǎo) bedeutet „frühstücken“ im lokalen Dialekt in Wuhan, anstatt 吃早饭 (chī zǎo fàn) wie es auf Hochchinesisch heissen würde.
Und auch hier gibt es wieder lokale Spezialitäten:
Ich empfehle: 热干面 (rè gān miàn) (Bild 2 in der Mitte): Nudeln die mal nicht in einer Suppe schwimmen mit einer braunen Soße.
汤粉 (tāng fěn) (Bild 2 rechts daneben): Reisnudeln in Brühe (wer mehr über Nudelgerichte in China erfahren möchte schaut einfach mal hier in dem Artikel Von Angesicht zu Nudel).
三鲜豆皮 (sān xiān dòu pí) (Bild 2 links unten): Tofuhaut mit Allerlei, eigentlich ein Gericht in dem die Überbleibsel des Vortages verwurstet werden.
烧卖 (shāo mài) (Bild 2 links oben): eine kleine, offene Teigtasche.
小笼包 (xiǎo lóng bāo) heissen genau so wie die mit Fleisch und Brühe gefüllten Teigtaschen in Shanghai (siehe Artikel China light), diese hier ähneln aber eher kleinen 包子 (bāo zi) (siehe Artikel Herrgottsbscheißerle).
Und last but not least 茶叶蛋 (chá yè dàn) die Tee-Eier, die es überall in China gibt und wir in Artikel Ölnudeln einmal kurz angesprochen hatten.
Dazu 豆浆 (dòu jiāng) (Bild 2 mitte, oben): Der Sojadrink (siehe Artikel Zauberbohnen).
Und dann sind da natürlich all die Sehenswürdigkeiten in Wuhan:
Zum Beispiel der Qingchuan Pavillon (晴川阁 qíng chuān gé) (Bild 3), der Yu dem grossen (大禹 dà yǔ) gewidmet ist.
Yu der grosse (大禹, Dà Yǔ) war ein mythischer Kaiser, das heisst, man ist sich nicht sicher ob es ihn wirklich gab, da Geschichten um ihn erst sehr viel später auftauchen.
Die berühmteste Legende über ihn dürfte die des Flutmythos sein, in der er das Land vor einer Überschwemmung rettet.
Oder der Guiyuan Tempel (归元禅寺 guī yuán chán sì), eine buddhistische Tempelanlage mit alten und neuen Sehenswürdigkeiten und jeder Menge kleiner Läden für übernatürlichen Schnickschnack.
Ich habe jetzt auch einen Schlüsselanhänger für den Autoschlüssel in dem angeblich ein Mantra enthalten ist.
Und er ist darüber hinaus noch auf mein chinesisches Sternzeichen zugeschnitten. Jetzt kann ja wirklich nichts mehr schief gehen.
Nicht zu vergessen das Museum der Provinz Hubei (湖北省博物馆 hú běi shěng bó wù guǎn).
Hier kann man allerlei alte Fundstücke aus verschiedenen Dynastien finden.
Gefässe, Malereien (und die hier ausgestellten alten Tuschezeichnungen sind um Längen besser als die im National Art Museum (中国美术馆 zhōng guó měi shù guǎn) in Beijing) und als Höhepunkt das sagenumwobene Schwert von Goujian.
Eine Fahrt auf dem Fluss haben wir auch gemacht und wieder einmal die beleuchteten Wolkenkratzer bestaunt (Hatten wir im Artikel Kleinstadt? ja auch schon. Scheint ein neuer Trend in China zu sein).
Im Gegensatz zu Tianjin (天津 tiān jīn) ist hier aber alles etwas grösser.
In heissen Gegenden haben Leute oft die Angewohnheit die Klimaanlage im Hotel oder im Auto dermassen kalt einzustellen, dass man sich leicht erkältet.
So ist es mir dann auch ergangen. Es ging mir gar nicht gut.
Mal abgesehen davon dass ich beim erklimmen der Kranichpagode (黄鹤楼 huáng hè lóu) (Bild 4) ohnehin in der Hitze ziemlich ausser Puste gekommen bin (Ich bin einfach zu fett und heisses Wetter habe ich noch nie gemocht).
Ganz plötzlich also Fieber und Kopfschmerzen.
Zuerst dachte ich, ich hätte mir in Wuhan das Corona Virus geholt. Das wäre es echt noch gewesen.
Aber auch eine Erkältung mit Magenverstimmung ist in der Hitze alles andere als schön.
Wobei Erkältung wahrscheinlich auch schon übertrieben ist.
Nach zwei Tagen war alles wieder fast normal. Vermutlich nur Überanstrengung und Hitze.
Wie auch immer.
Zurück nach Beijing mit dem Bullettrain in knapp drei Stunden. Kinder zahlen nichts, bekommen aber auch keinen eigenen Sitzplatz, was für einen verwöhnten, kleinen deutschen Jungen, wie unseren Sohn, durchaus eine mittelschwere Katastrophe ist, die die drei Stunden Fahrt lang immer und immer wieder zur Sprache gebracht werden muss (Wer Kinder hat, wird es verstehen).
In den alten Klamotten geschlafen, es sind wieder 40 Grad im Schatten und morgens bei der Ankunft ist das Hotelzimmer noch nicht frei.
Wir machen uns auf den Weg um Dinge zu erledigen und mein Poloshirt riecht inzwischen wie die hintere Ecke eines Käfigs den ein geschlechtsreifer Puma zur Brunftzeit bewohnt.
Nachmittags dann endlich Einzug in die gemieteten vier Wände einer amerikanischen Hotelgruppe, die auch die Räume, die nur einen klitzekleinen Teil des Flusses am Rande des Fensters erahnen lassen, als „Riverview“ anpreisen.
Wir mussten nochmal umbuchen, denn der Blick auf den Fluss ist wirklich atemberaubend (Video 1), ähnlich wie mein Poloshirt, das ich dann endlich wechseln konnte.
Hier in Wuhan gibt es weniger Ausländer als in Beijing und man wird öfters schon mal angestarrt.
Unser Sohn hingegen, wird behandelt wie ein Superstar.
Aussicht aus dem Hotel in Wuhan (武汉 Wǔhàn).
Auch mit den Ladies scheint es zu laufen. Mädchen und Frauen aller Altersklassen scheinen ihm zu Füssen zu liegen und können mit Komplimenten nicht an sich halten.
Abends mit dem Sohn in die Outdoor Schwimmlandschaft mit Rutschen, Wasserkanonen und jeder Menge Spass.
Nachdem es dunkel geworden ist und die Hotels ihre Lichtershow veranstalten, müssen wir dann auch mal wieder gehen.
Bis auf ein paar aufdringliche Blicke und Getuschel alles gut so weit, alle höflich.
Aber einen Bauern gibt es unter den Leuten immer, entweder jemand der in der feinen Hotellobby unter lautem röcheln und stöhnen in den Mülleimer spuckt, oder jemand der ungeniert im vollbesetzten Restaurant mit seinen Fürzen den allgemeinen Lautstärkepegel noch zu übertönen weiss oder, wie hier, jemand der mit runtergelassenen Hosen, unter der Gruppendusche im Schwimmbad und im hohen Bogen, mehr oder weniger zielgenau, in den mittig im Raum liegenden Gulli pinkelt.
Schamgefühl offensichtlich nicht vorhanden und ich frage mich ob ich ihn bewundern oder bemitleiden soll.
过早 (guò zǎo) bedeutet „frühstücken“ im lokalen Dialekt in Wuhan, anstatt 吃早饭 (chī zǎo fàn) wie es auf Hochchinesisch heissen würde.
Und auch hier gibt es wieder lokale Spezialitäten:
Ich empfehle: 热干面 (rè gān miàn) (Bild 2 in der Mitte): Nudeln die mal nicht in einer Suppe schwimmen mit einer braunen Soße.
汤粉 (tāng fěn) (Bild 2 rechts daneben): Reisnudeln in Brühe (wer mehr über Nudelgerichte in China erfahren möchte schaut einfach mal hier in dem Artikel Von Angesicht zu Nudel).
三鲜豆皮 (sān xiān dòu pí) (Bild 2 links unten): Tofuhaut mit Allerlei, eigentlich ein Gericht in dem die Überbleibsel des Vortages verwurstet werden.
烧卖 (shāo mài) (Bild 2 links oben): eine kleine, offene Teigtasche.
小笼包 (xiǎo lóng bāo) heissen genau so wie die mit Fleisch und Brühe gefüllten Teigtaschen in Shanghai (siehe Artikel China light), diese hier ähneln aber eher kleinen 包子 (bāo zi) (siehe Artikel Herrgottsbscheißerle).
Und last but not least 茶叶蛋 (chá yè dàn) die Tee-Eier, die es überall in China gibt und wir in Artikel Ölnudeln einmal kurz angesprochen hatten.
Dazu 豆浆 (dòu jiāng) (Bild 2 mitte, oben): Der Sojadrink (siehe Artikel Zauberbohnen).
Und dann sind da natürlich all die Sehenswürdigkeiten in Wuhan:
Zum Beispiel der Qingchuan Pavillon (晴川阁 qíng chuān gé) (Bild 3), der Yu dem grossen (大禹 dà yǔ) gewidmet ist.
Yu der grosse (大禹, Dà Yǔ) war ein mythischer Kaiser, das heisst, man ist sich nicht sicher ob es ihn wirklich gab, da Geschichten um ihn erst sehr viel später auftauchen.
Die berühmteste Legende über ihn dürfte die des Flutmythos sein, in der er das Land vor einer Überschwemmung rettet.
Oder der Guiyuan Tempel (归元禅寺 guī yuán chán sì), eine buddhistische Tempelanlage mit alten und neuen Sehenswürdigkeiten und jeder Menge kleiner Läden für übernatürlichen Schnickschnack.
Ich habe jetzt auch einen Schlüsselanhänger für den Autoschlüssel in dem angeblich ein Mantra enthalten ist.
Und er ist darüber hinaus noch auf mein chinesisches Sternzeichen zugeschnitten. Jetzt kann ja wirklich nichts mehr schief gehen.
Nicht zu vergessen das Museum der Provinz Hubei (湖北省博物馆 hú běi shěng bó wù guǎn).
Hier kann man allerlei alte Fundstücke aus verschiedenen Dynastien finden.
Gefässe, Malereien (und die hier ausgestellten alten Tuschezeichnungen sind um Längen besser als die im National Art Museum (中国美术馆 zhōng guó měi shù guǎn) in Beijing) und als Höhepunkt das sagenumwobene Schwert von Goujian.
Eine Fahrt auf dem Fluss haben wir auch gemacht und wieder einmal die beleuchteten Wolkenkratzer bestaunt (Hatten wir im Artikel Kleinstadt? ja auch schon. Scheint ein neuer Trend in China zu sein).
Im Gegensatz zu Tianjin (天津 tiān jīn) ist hier aber alles etwas grösser.
In heissen Gegenden haben Leute oft die Angewohnheit die Klimaanlage im Hotel oder im Auto dermassen kalt einzustellen, dass man sich leicht erkältet.
So ist es mir dann auch ergangen. Es ging mir gar nicht gut.
Mal abgesehen davon dass ich beim erklimmen der Kranichpagode (黄鹤楼 huáng hè lóu) (Bild 4) ohnehin in der Hitze ziemlich ausser Puste gekommen bin (Ich bin einfach zu fett und heisses Wetter habe ich noch nie gemocht).
Ganz plötzlich also Fieber und Kopfschmerzen.
Zuerst dachte ich, ich hätte mir in Wuhan das Corona Virus geholt. Das wäre es echt noch gewesen.
Aber auch eine Erkältung mit Magenverstimmung ist in der Hitze alles andere als schön.
Wobei Erkältung wahrscheinlich auch schon übertrieben ist.
Nach zwei Tagen war alles wieder fast normal. Vermutlich nur Überanstrengung und Hitze.
Wie auch immer.
Zurück nach Beijing mit dem Bullettrain in knapp drei Stunden. Kinder zahlen nichts, bekommen aber auch keinen eigenen Sitzplatz, was für einen verwöhnten, kleinen deutschen Jungen, wie unseren Sohn, durchaus eine mittelschwere Katastrophe ist, die die drei Stunden Fahrt lang immer und immer wieder zur Sprache gebracht werden muss (Wer Kinder hat, wird es verstehen).