Von Fürstchen und Würstchen
Es gibt ein Phänomen das sich „reversed culture schock“ nennt. Es beschreibt den Kulturschock, den man angeblich erleidet, wenn man einige Zeit im Ausland gelebt hat und dann zurück in sein Heimatland zieht.
Ich persönlich muss sagen, dass man sich im Ausland zwar viele Dinge angeeignet hat und inzwischen auch vieles mit anderen Augen sieht, aber einen Rückkehrer-Kulturschock? Da kann ich nicht ganz folgen.
Es gibt etliche Internetseiten die Tipps geben für Leute die ein Jahr oder länger in China waren um sich in der heimischen Kultur wieder zurechtzufinden.
Da frage ich mich allen Ernstes ob ich es bin der nicht normal ist oder alle anderen. Es gab nicht einmal einen Funken Kulturschock bei meiner jetzigen Rückkehr. Und habe einige Jahre in China gelebt.
Einige Besonderheiten an die man sich wieder gewöhnen muss gibt es, keine Frage. Aber definitiv nichts was man mit einem Kulturschock beschreiben müsste.
Ich habe durch das Leben im Ausland viel erlebt, meinen Horizont erweitert und einige Eigenarten angenommen, aber die Erfahrungen nehme ich ja alle mit, die bleiben ja nicht dort.
Warum also scheint es für so viele Menschen, selbst wenn sie nur ein Jahr in einer anderen Kultur gelebt haben, so schwer zu sein sich wieder an die alte Heimat zu gewöhnen?
Nun, viele der Artikel die diese Themen behandeln, erzählen von Leuten, die von ihrer Firma als Spezialisten nach China entsendet wurden.
Bis hierhin kein Unterschied zu mir. Aber diese Leute haben sich im Gegensatz zu mir, der ja freiwillig nach China gehen wollte, in der Regel von ihrer Firma mit Geld ködern lassen.
Und von da an läuft dann alles anders: Ich habe ein ganz normales Leben in China geführt, hatte ja schon früher Chinesisch gelernt, konnte also entsprechend auch viele Dinge selber erledigen.
Das ist bei den meisten Expats eben nicht der Fall. Ich habe viele von ihnen getroffen und war immer hin- und hergerissen zwischen Mitleid, weil sie in einer Blase leben mussten und Verachtung, weil sie es nicht einmal bemerkt haben und sich auf Grund der finanziellen Zuwendung ihrer Firma auch noch wie ein Fürst vorkamen.
In einem der älteren Artikel hatte ich ja schon einmal erwähnt dass Firmen eine Zeit lang ihren Mitarbeitern finanziell sehr stark unter die Arme gegriffen haben, wenn diese für sie nach China gegangen sind.
Abgesehen von Sonderzahlungen auf das Gehalt wurden nicht selten die teuersten Wohnungen im Innenstadtbereich, ein Fahrer, eine Haushälterin und eine Nanny bezahlt.
Dazu die Kindergarten- bzw. Schulkosten der Kleinen und und und.
„In China ein Fürstchen, zu Hause ein Würstchen“ Diesen Spruch gibt es nicht umsonst.
Vielleicht sind es genau jene Leute die einen Kulturschock erleiden, wenn sie zurück kommen. Diejenigen die auch im Reich der Mitte mit der Kultur nicht klargekommen sind und ihre Freizeit in Expat-Kneipen und Kaffehäusern verbracht haben. Die die sich in einer Blase eine Zwischenkultur aufgebaut haben.
Das hört sich jetzt alles ziemlich überheblich an, aber genau genommen würden sich die meisten Menschen unter diesen Umständen so verhalten.
Nicht jeder hat die Möglichkeit, bevor er in China arbeitet, bereits einmal dort zu leben, die Sprache zu lernen und Land, Leute und Kultur zu erleben.
Ich hätte mich in einer ähnlichen Situation vielleicht genauso verhalten.
Und durch die Heirat mit einer Chinesin und dem daraus resultierenden Familienanschluss gewinnt man natürlich noch einmal ganz andere Einsichten.
Trotzdem kann ich dieses Phänomen des Rückkehrer-Kulturschocks nicht nachvollziehen. Das ist einfach zu sehr überzogen.
Von einem erwachsenen Individuum, als Spezialist für ein paar Jahre entsendet und dann zurückkommend, erwarte ich persönlich einfach mehr. Es muss also mehr dran sein.
Man hört immer wieder dass die Rückkehrer zwar zurück in die alte Heimat kommen, aber die alten Strukturen nicht mehr vorfinden. Aha, da kommen wir der Sache doch schon näher.
Natürlich hat sich die Welt weitergedreht, auch ohne einen. Freundschaften sind nicht mehr wie sie waren (hatten wir im Artikel Lernen loszulassen bereits drüber gesprochen) und die Familie ist alt und grau geworden.
Nun, da muss man eben durch. Ich bezweifle, dass man dieses Problem unbedingt als Kulturschock bezeichnen muss, auch wenn es ein nachvollziehbares Problem darstellt.
Aber das kann einem auch passieren, wenn man zu Hause bleibt. Es passiert dann eben nur langsamer, während man bei einer Rückkehr in die vertraute Heimat von einen auf den anderen Tag damit konfrontiert wird.
„Das Leben ist kein Ponyhof“ oder wie sagt man so schön?
Also eigentlich nichts dran an diesem viel beschriebenen Phänomen, es handelt sich einfach nur um den Zahn der Zeit.
Nun, dann bleibt eigentlich nur noch eins zu sagen: „reisst Euch zusammen Ihr Würstchen“.
Ich persönlich muss sagen, dass man sich im Ausland zwar viele Dinge angeeignet hat und inzwischen auch vieles mit anderen Augen sieht, aber einen Rückkehrer-Kulturschock? Da kann ich nicht ganz folgen.
Es gibt etliche Internetseiten die Tipps geben für Leute die ein Jahr oder länger in China waren um sich in der heimischen Kultur wieder zurechtzufinden.
Da frage ich mich allen Ernstes ob ich es bin der nicht normal ist oder alle anderen. Es gab nicht einmal einen Funken Kulturschock bei meiner jetzigen Rückkehr. Und habe einige Jahre in China gelebt.
Einige Besonderheiten an die man sich wieder gewöhnen muss gibt es, keine Frage. Aber definitiv nichts was man mit einem Kulturschock beschreiben müsste.
Ich habe durch das Leben im Ausland viel erlebt, meinen Horizont erweitert und einige Eigenarten angenommen, aber die Erfahrungen nehme ich ja alle mit, die bleiben ja nicht dort.
Warum also scheint es für so viele Menschen, selbst wenn sie nur ein Jahr in einer anderen Kultur gelebt haben, so schwer zu sein sich wieder an die alte Heimat zu gewöhnen?
Nun, viele der Artikel die diese Themen behandeln, erzählen von Leuten, die von ihrer Firma als Spezialisten nach China entsendet wurden.
Bis hierhin kein Unterschied zu mir. Aber diese Leute haben sich im Gegensatz zu mir, der ja freiwillig nach China gehen wollte, in der Regel von ihrer Firma mit Geld ködern lassen.
Und von da an läuft dann alles anders: Ich habe ein ganz normales Leben in China geführt, hatte ja schon früher Chinesisch gelernt, konnte also entsprechend auch viele Dinge selber erledigen.
Das ist bei den meisten Expats eben nicht der Fall. Ich habe viele von ihnen getroffen und war immer hin- und hergerissen zwischen Mitleid, weil sie in einer Blase leben mussten und Verachtung, weil sie es nicht einmal bemerkt haben und sich auf Grund der finanziellen Zuwendung ihrer Firma auch noch wie ein Fürst vorkamen.
In einem der älteren Artikel hatte ich ja schon einmal erwähnt dass Firmen eine Zeit lang ihren Mitarbeitern finanziell sehr stark unter die Arme gegriffen haben, wenn diese für sie nach China gegangen sind.
Abgesehen von Sonderzahlungen auf das Gehalt wurden nicht selten die teuersten Wohnungen im Innenstadtbereich, ein Fahrer, eine Haushälterin und eine Nanny bezahlt.
Dazu die Kindergarten- bzw. Schulkosten der Kleinen und und und.
„In China ein Fürstchen, zu Hause ein Würstchen“ Diesen Spruch gibt es nicht umsonst.
Vielleicht sind es genau jene Leute die einen Kulturschock erleiden, wenn sie zurück kommen. Diejenigen die auch im Reich der Mitte mit der Kultur nicht klargekommen sind und ihre Freizeit in Expat-Kneipen und Kaffehäusern verbracht haben. Die die sich in einer Blase eine Zwischenkultur aufgebaut haben.
Das hört sich jetzt alles ziemlich überheblich an, aber genau genommen würden sich die meisten Menschen unter diesen Umständen so verhalten.
Nicht jeder hat die Möglichkeit, bevor er in China arbeitet, bereits einmal dort zu leben, die Sprache zu lernen und Land, Leute und Kultur zu erleben.
Ich hätte mich in einer ähnlichen Situation vielleicht genauso verhalten.
Und durch die Heirat mit einer Chinesin und dem daraus resultierenden Familienanschluss gewinnt man natürlich noch einmal ganz andere Einsichten.
Trotzdem kann ich dieses Phänomen des Rückkehrer-Kulturschocks nicht nachvollziehen. Das ist einfach zu sehr überzogen.
Von einem erwachsenen Individuum, als Spezialist für ein paar Jahre entsendet und dann zurückkommend, erwarte ich persönlich einfach mehr. Es muss also mehr dran sein.
Man hört immer wieder dass die Rückkehrer zwar zurück in die alte Heimat kommen, aber die alten Strukturen nicht mehr vorfinden. Aha, da kommen wir der Sache doch schon näher.
Natürlich hat sich die Welt weitergedreht, auch ohne einen. Freundschaften sind nicht mehr wie sie waren (hatten wir im Artikel Lernen loszulassen bereits drüber gesprochen) und die Familie ist alt und grau geworden.
Nun, da muss man eben durch. Ich bezweifle, dass man dieses Problem unbedingt als Kulturschock bezeichnen muss, auch wenn es ein nachvollziehbares Problem darstellt.
Aber das kann einem auch passieren, wenn man zu Hause bleibt. Es passiert dann eben nur langsamer, während man bei einer Rückkehr in die vertraute Heimat von einen auf den anderen Tag damit konfrontiert wird.
„Das Leben ist kein Ponyhof“ oder wie sagt man so schön?
Also eigentlich nichts dran an diesem viel beschriebenen Phänomen, es handelt sich einfach nur um den Zahn der Zeit.
Nun, dann bleibt eigentlich nur noch eins zu sagen: „reisst Euch zusammen Ihr Würstchen“.
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