Dicke Zöpfe und Sonnenblumen
Ein lange von mir gehegter Wunsch war der Besuch von 宋庄艺术区 (sòng zhuāng yì shù qū), dem Songzhuang Künstlerviertel.
Im Osten Beijings, im Stadtteil 通州 (tōng zhōu) gelegen, ist es mit dem Taxi vom Innenstadtbereich in knapp einer Stunde zu erreichen. Oder man nimmt den Bus Linie 938 direkt von 国贸 (guó mào).
Ähnlich dem Kunstviertel 798 in Beijing gibt es hier kleine und grosse Galerien und auch kleinere Museen, die Ausstellungen von Bildern, Skulpturen und ähnlichem anbieten.
Der 798 Art District ist ja schon lange als zu kommerziell verschrien und wirkliche Künstler leben dort eigentlich auch nicht mehr, da sich die Mieten dort niemand mehr leisten kann.
Das soll ganz anders sein im Songzhuang Künstlerviertel. Je nachdem welchem Medienbericht man Glauben schenkt, leben hier zwischen 2000 bis 5000 Künstler, denen man wohl auch hin und wieder bei der Arbeit zusehen kann.
Ich drücke mich nicht ohne Grund so umständlich aus, denn als ich da war, habe ich davon leider nichts mitbekommen.
Das Gelände ist anders als 798 nicht begrenzt. Wenn man mit dem Auto oder dem Bus ankommt, weiss man erst einmal nicht wohin man gehen soll. Dieses Gefühl hat sich bei mir bis zum Ende des Ausflugs nicht geändert.
Es wird empfohlen während des „Songzhuang Art Festival“ dort hin zu fahren, da man sonst nur schwer abschätzen kann, welche Gallerien und Museen geöffnet haben.
Das kann ich bestätigen. Den halben Tag sind wir von einer verschlossenen Türe zur nächsten gewandert, wobei viele der Plätze darüber hinaus auch noch gerade renoviert wurden oder noch gar nicht fertig gestellt sind.
In einem von halbfertigen Neubauten und brachliegenden Schuttlandschaften geprägten Gebiet ist es um so ärgerlicher, wenn man nach einigem hin- und herirren dann endlich eine Galerie gefunden hat und feststellen muss, dass sie nicht geöffnet hat. Es ist alles sehr unübersichtlich.
Die erste Anlaufstelle war ein kleines Museum, in dem lediglich zwei Künstler ausgestellt haben. Dabei hingen im oberen Stockwerk fast ausschliesslich Fotografien, auf denen sie ihre Bücher vorstellen oder irgendwelche Preise entgegennehmen.
Der Rest war auch nicht nach meinem Geschmack. Schwarz-Weiss-Gemälde in riesigen Dimensionen mit mehr oder weniger politischen Motiven.
Ich kann grundsätzlich mit Bildern, auf denen junge Mädchen mit dicken, geflochtenen Zöpfen stolz halbautomatische Handfeuerwaffen präsentieren nichts anfangen. Völlig egal welche Nationalität oder politische Motivation sie auch haben mögen. Ich mag es einfach nicht.
Bei den anderen Ausstellungen hatten wir auch nicht viel mehr Glück.
Im Bereich, den man wohl als Mittelpunkt der Anlage verstehen kann, gibt es ein grosses Museum für das man dann auch 20 RMB Eintritt zahlen muss.
Ein paar Bilder und Skulpturen sind durchaus sehenswert, viele gewöhnlich und was mich am meisten gestört hat waren die vielen Verkäufer, die überall zwischen und vor den Bildern Tee- und andere Verkaufsstände aufgebaut haben um irgendwelchen Krimskrams aus Plastik-Massenproduktionen an die Leute zu bringen. Bis hier hin war es ein totaler Reinfall.
Das Mittagessen in dem kleinen, unscheinbaren Restaurant war gut. Und damit meine ich wirklich gut.
Von da an ging es dann auch bergauf. Etwas weiter die Strasse runter gab es ein paar kleine Gallerien, die Bilder unterschiedlicher Künstler angeboten haben.
Viele chinesische Malereien und Kalligrafie, aber auch immer wieder andere, modernere, darunter auch für meinen Geschmack durchaus interessante Objekte.
Man sollte allerdings im Hinterkopf behalten, dass man in vielen dieser Gallerien auf „alte Bekannte“ trifft. Darunter immer wieder die Sonnenbkumen von Vincent van Gogh.
Es ist also nicht unbedingt alles reine Kunst, was man dort so zu Gesicht bekommt. Handwerkskunst ja, das steht ausser Frage. Aber eben oft bloss kopiert.
Und in einer kleinen Seitenstrasse haben wir sie dann auch gefunden. Kleine Läden die damit werben eins-zu-eins-Kopien von jedem x-beliebigen Bild machen zu können.
Alles in allem nicht das, was ich erwartet habe, obwohl es ein netter Ausflug war.
Aber irgendwie spüre ich, dass da mehr ist. Ich denke, man sollte sich etwas besser vorbereitet auf den Weg machen. Vielleicht wirklich einmal zum „Songzhuang Art Festival“.
Ich bin mir sicher, dass es dort doch einiges zu entdecken gibt, obwohl es sich dieses Mal erfolgreich vor uns versteckt hat.
Im Osten Beijings, im Stadtteil 通州 (tōng zhōu) gelegen, ist es mit dem Taxi vom Innenstadtbereich in knapp einer Stunde zu erreichen. Oder man nimmt den Bus Linie 938 direkt von 国贸 (guó mào).
Ähnlich dem Kunstviertel 798 in Beijing gibt es hier kleine und grosse Galerien und auch kleinere Museen, die Ausstellungen von Bildern, Skulpturen und ähnlichem anbieten.
Der 798 Art District ist ja schon lange als zu kommerziell verschrien und wirkliche Künstler leben dort eigentlich auch nicht mehr, da sich die Mieten dort niemand mehr leisten kann.
Das soll ganz anders sein im Songzhuang Künstlerviertel. Je nachdem welchem Medienbericht man Glauben schenkt, leben hier zwischen 2000 bis 5000 Künstler, denen man wohl auch hin und wieder bei der Arbeit zusehen kann.
Ich drücke mich nicht ohne Grund so umständlich aus, denn als ich da war, habe ich davon leider nichts mitbekommen.
Das Gelände ist anders als 798 nicht begrenzt. Wenn man mit dem Auto oder dem Bus ankommt, weiss man erst einmal nicht wohin man gehen soll. Dieses Gefühl hat sich bei mir bis zum Ende des Ausflugs nicht geändert.
Es wird empfohlen während des „Songzhuang Art Festival“ dort hin zu fahren, da man sonst nur schwer abschätzen kann, welche Gallerien und Museen geöffnet haben.
Das kann ich bestätigen. Den halben Tag sind wir von einer verschlossenen Türe zur nächsten gewandert, wobei viele der Plätze darüber hinaus auch noch gerade renoviert wurden oder noch gar nicht fertig gestellt sind.
In einem von halbfertigen Neubauten und brachliegenden Schuttlandschaften geprägten Gebiet ist es um so ärgerlicher, wenn man nach einigem hin- und herirren dann endlich eine Galerie gefunden hat und feststellen muss, dass sie nicht geöffnet hat. Es ist alles sehr unübersichtlich.
Die erste Anlaufstelle war ein kleines Museum, in dem lediglich zwei Künstler ausgestellt haben. Dabei hingen im oberen Stockwerk fast ausschliesslich Fotografien, auf denen sie ihre Bücher vorstellen oder irgendwelche Preise entgegennehmen.
Der Rest war auch nicht nach meinem Geschmack. Schwarz-Weiss-Gemälde in riesigen Dimensionen mit mehr oder weniger politischen Motiven.
Ich kann grundsätzlich mit Bildern, auf denen junge Mädchen mit dicken, geflochtenen Zöpfen stolz halbautomatische Handfeuerwaffen präsentieren nichts anfangen. Völlig egal welche Nationalität oder politische Motivation sie auch haben mögen. Ich mag es einfach nicht.
Bei den anderen Ausstellungen hatten wir auch nicht viel mehr Glück.
Im Bereich, den man wohl als Mittelpunkt der Anlage verstehen kann, gibt es ein grosses Museum für das man dann auch 20 RMB Eintritt zahlen muss.
Ein paar Bilder und Skulpturen sind durchaus sehenswert, viele gewöhnlich und was mich am meisten gestört hat waren die vielen Verkäufer, die überall zwischen und vor den Bildern Tee- und andere Verkaufsstände aufgebaut haben um irgendwelchen Krimskrams aus Plastik-Massenproduktionen an die Leute zu bringen. Bis hier hin war es ein totaler Reinfall.
Das Mittagessen in dem kleinen, unscheinbaren Restaurant war gut. Und damit meine ich wirklich gut.
Von da an ging es dann auch bergauf. Etwas weiter die Strasse runter gab es ein paar kleine Gallerien, die Bilder unterschiedlicher Künstler angeboten haben.
Viele chinesische Malereien und Kalligrafie, aber auch immer wieder andere, modernere, darunter auch für meinen Geschmack durchaus interessante Objekte.
Man sollte allerdings im Hinterkopf behalten, dass man in vielen dieser Gallerien auf „alte Bekannte“ trifft. Darunter immer wieder die Sonnenbkumen von Vincent van Gogh.
Es ist also nicht unbedingt alles reine Kunst, was man dort so zu Gesicht bekommt. Handwerkskunst ja, das steht ausser Frage. Aber eben oft bloss kopiert.
Und in einer kleinen Seitenstrasse haben wir sie dann auch gefunden. Kleine Läden die damit werben eins-zu-eins-Kopien von jedem x-beliebigen Bild machen zu können.
Alles in allem nicht das, was ich erwartet habe, obwohl es ein netter Ausflug war.
Aber irgendwie spüre ich, dass da mehr ist. Ich denke, man sollte sich etwas besser vorbereitet auf den Weg machen. Vielleicht wirklich einmal zum „Songzhuang Art Festival“.
Ich bin mir sicher, dass es dort doch einiges zu entdecken gibt, obwohl es sich dieses Mal erfolgreich vor uns versteckt hat.
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