Kartoffeln auf dem Mond
Der zweite Jadehase (玉兔 yù tù) ist erfolgreich auf der Rückseite des Mondes gelandet, worüber ja auch in westlichen Medien berichtet wurde.
Im Artikel The dark side of the moon hatte ich ja bereits angekündigt, dass China einen Rover mit besagtem Namen aus der chinesischen Mythologie dorthin befördern will.
Ein Erfolg auf ganzer Linie, denn das Ansehen des chinesischen Raumfahrtprogramms ist weltweit deutlich gestiegen, handelt es sich doch um eine recht komplizierte Angelegenheit, die eine Relaisstation benötigt um den Funkkontakt zur Sonde auf der erdabgewandten Seite des Mondes zu gewährleisten, die bisher noch keine andere Mondmission jemals versucht hat.
Bei anderen chinesischen Technikunternehmen sieht es derzeit nicht so rosig aus. So wurde aus einem eigentlich kleinen Vorfall ein landesweiter Skandal.
Grund waren ein paar Neujahrswünsche der Firma Huawei (华为技术公司 huá wéi jì shù gōng sī) auf der Social-Network-Plattform „Twitter“.
Abgesehen davon, dass es zur Zeit bei der Firma durch die Festnahme der Finanzchefin in Kanada, die auch die Tochter des Firmengründers ist, drunter und drüber geht (diese Aktion hat sich zu einem politischen Gerangel ausgeweitet, indem China seinerseits mit Festnahmen kanadischer Staatsbürger geantwortet hat und sie unterschiedlicher Vergehen bezichtigt), gibt es eben diesen kleinen Faux Pas.
Da viele der Sozialen Netzwerke (unter anderem „Twitter“) in China geblockt werden, muss man technisch etwas aufrüsten, um diese Sperren zu umgehen (eine VPN-Verbindung zum Beispiel).
Da es in einem Unternehmen wie Huawei (华为技术公司 huá wéi jì shù gōng sī) auf den Firmenrechnern selbstverständlich keine VPN-Verbindung aus China heraus gibt und man die Glückwünsche trotzdem zeitnah versenden wollte, hat man wohl ein Privattelefon dafür genommen.
Dummerweise handelte es sich hierbei um ein Produkt des direkten Konkurrenten „Apple“ und deren Produkte sind bekannt dafür mit jeder Nachricht auch zu verkünden von wo die Meldung kommt (Viele von Ihnen werden den knappen Spruch „Gesendet von meinem iphone“ sicherlich schon einmal unter der ein oder anderen Email gesehen haben).
Das ist natürlich dumm gelaufen und hat auch direkt zu einer Degradierung und dem herabsetzen des Lohns für mindestens einen Mitarbeiter geführt.
Aber manchmal muss man eben Entscheidungen treffen, die nicht immer perfekt sind. Neulich durfte auch ich Zeuge eines seltsamen Vorfalls werden: Heutzutage kann man mit so ziemlich jedem handelsüblichen Mobiltelefon Emails versenden und empfangen, was dementsprechend auch vielerorts beruflich genutzt wird.
Inzwischen lassen Firmen aber vermehrt eine zusätzliche Software installieren um diese, teils wertvollen Daten vor dem Zugriff von Dritten zu sichern. Somit kann man zum Beispiel die Verbindung zum Mailserver durch ein Zertifikat absichern, oder ähnliches.
Voraussetzung ist natürlich, dass sich die Telefonsoftware auf dem neuesten Stand befindet. Ein Umstand, der bei einem Mitarbeiter zu einem Gewissenskonflikt geführt hat, da die aktuell installierte Software für die „Starbucks“ Kaffe-Läden dann nicht mehr funktionsfähig gewesen wäre. Tja, manchmal muss man eben Prioritäten setzen.
Ganz im Gegensatz zu diesen kleinen Eskapaden scheint bei Chinas Raumfahrtprogramm alles glatt zu laufen.
Die ambitionierten Pläne umfassen zum Beispiel einen Test, in dem Kartoffeln und Seidenraupen auf dem Mond in einer kleinen Biosphäre innerhalb der Landesonde zum wachsen angeregt werden, um herauszufinden ob sich unter diesen Bedingungen die Produktion von Kohlendioxid durch die Larven und die Absorption von Kohlendioxid durch die Photosynthese der Kartoffeln ausgleichen können. Ein Test der wegweisend auch für weitere geplante Programme, wie zum Beispiel eine bemannte Reise zum Mars sein könnte.
China scheint dort weiterzumachen, wo die Raumfahrtprogramme anderer Nationen abgebrochen haben, deren ausserweltliche Utopien sich lediglich noch in millionenschweren Kinoproduktionen wiederfinden lassen.
Zugegeben, die Raumsonde „New Horizons“ der NASA hat gerade ein 6,4 Milliarden Kilometer entferntes Objekt namens Ultima Thule passiert. So weit draussen war bisher noch keine von Menschen gebaute Sonde (wir befinden uns hier bereits ausserhalb unseres Sonnensystems), allerdings ist die „New Horizons“-Mission bereits 2006 gestartet, aus jüngsten Tagen hört man eher wenig Neues von den einstigen Weltraumeroberern. Aber das kann, nachdem China immer wieder ambitionierte Ziele im Weltraum anvisiert, bei anderen Nationen unter Umständen die Angst schüren den Anschluss zu verlieren und somit auch dort wieder den Willen wecken, den Weltraum zu erforschen.
Die U.S.A. haben ja bereits verlauten lassen, dass sie eine „Spaceforce“ aufbauen wollen, allerdings ist man sich nicht ganz so sicher, was tatsächlich dahintersteckt. Bei der derzeitigen Führung ist es ja bekannterweise recht schwierig abzusehen, welche Aussagen ernst gemeint sind und welche nicht.
Ganz anders in China, hier haben derartige Prestigeobjekte gerade Hochkonjunktur und wenn man diese ein wenig verfolgt, so bemerkt man schnell, dass die Verantwortlichen tatsächlich ihre Hausaufgaben gemacht haben. Es scheinen nicht bloss Spinnereien zu sein um zu sehen wer den Längsten hat (den längsten Atem natürlich - im Wettkampf des Durchhaltevermögens um die Erforschung von Galaxien die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat).
Sondern man erkennt eine klare Linie, ein Projekt das in das nächste greift und alle zusammen könnten dann tatsächlich einen gewaltigen Schritt in eine wirklich neue Zukunft bedeuten.
Schliesslich hinken wir bereits etwas hinterher. Die fliegenden Autos, aus dem Film „Blade Runner“, der ja im Jahr 2019 spielen soll, lassen ja auch noch auf sich warten. Die Raumkolonien irgendwo im Weltraum und die intelligenten Roboter ebenso, obwohl wir bei zweitem bereits auf einem guten Weg sind. Einzig die Klimakatastrophe haben wir bereits heute erreicht.
Vielleicht sind die Kartoffeln, die derzeit auf dem Mond wachsen ja eines Tages tatsächlich der letzte Ausweg zum Überleben der Menschheit... ?
Nachtrag vom 17.01.2019:
Neuesten Berichten zu Folge sollen sämtliche Keimlinge, die auf die Mission mitgenommen wurden, bereits kaputt gegangen sein.
Sie haben wohl die extrem niedrigen Temperaturen der „Mondnacht“ nicht überstanden.
Tja, ich denke da gibt es wohl noch etwas Nachholbedarf, denn obwohl es noch keine offizielle Stellungnahme gibt, gehe ich nicht davon aus, dass das Experiment bereits abgeschlossen war und man es deshalb nicht mehr ausreichend geschützt hat.
Im Artikel The dark side of the moon hatte ich ja bereits angekündigt, dass China einen Rover mit besagtem Namen aus der chinesischen Mythologie dorthin befördern will.
Ein Erfolg auf ganzer Linie, denn das Ansehen des chinesischen Raumfahrtprogramms ist weltweit deutlich gestiegen, handelt es sich doch um eine recht komplizierte Angelegenheit, die eine Relaisstation benötigt um den Funkkontakt zur Sonde auf der erdabgewandten Seite des Mondes zu gewährleisten, die bisher noch keine andere Mondmission jemals versucht hat.
Bei anderen chinesischen Technikunternehmen sieht es derzeit nicht so rosig aus. So wurde aus einem eigentlich kleinen Vorfall ein landesweiter Skandal.
Grund waren ein paar Neujahrswünsche der Firma Huawei (华为技术公司 huá wéi jì shù gōng sī) auf der Social-Network-Plattform „Twitter“.
Abgesehen davon, dass es zur Zeit bei der Firma durch die Festnahme der Finanzchefin in Kanada, die auch die Tochter des Firmengründers ist, drunter und drüber geht (diese Aktion hat sich zu einem politischen Gerangel ausgeweitet, indem China seinerseits mit Festnahmen kanadischer Staatsbürger geantwortet hat und sie unterschiedlicher Vergehen bezichtigt), gibt es eben diesen kleinen Faux Pas.
Da viele der Sozialen Netzwerke (unter anderem „Twitter“) in China geblockt werden, muss man technisch etwas aufrüsten, um diese Sperren zu umgehen (eine VPN-Verbindung zum Beispiel).
Da es in einem Unternehmen wie Huawei (华为技术公司 huá wéi jì shù gōng sī) auf den Firmenrechnern selbstverständlich keine VPN-Verbindung aus China heraus gibt und man die Glückwünsche trotzdem zeitnah versenden wollte, hat man wohl ein Privattelefon dafür genommen.
Dummerweise handelte es sich hierbei um ein Produkt des direkten Konkurrenten „Apple“ und deren Produkte sind bekannt dafür mit jeder Nachricht auch zu verkünden von wo die Meldung kommt (Viele von Ihnen werden den knappen Spruch „Gesendet von meinem iphone“ sicherlich schon einmal unter der ein oder anderen Email gesehen haben).
Das ist natürlich dumm gelaufen und hat auch direkt zu einer Degradierung und dem herabsetzen des Lohns für mindestens einen Mitarbeiter geführt.
Aber manchmal muss man eben Entscheidungen treffen, die nicht immer perfekt sind. Neulich durfte auch ich Zeuge eines seltsamen Vorfalls werden: Heutzutage kann man mit so ziemlich jedem handelsüblichen Mobiltelefon Emails versenden und empfangen, was dementsprechend auch vielerorts beruflich genutzt wird.
Inzwischen lassen Firmen aber vermehrt eine zusätzliche Software installieren um diese, teils wertvollen Daten vor dem Zugriff von Dritten zu sichern. Somit kann man zum Beispiel die Verbindung zum Mailserver durch ein Zertifikat absichern, oder ähnliches.
Voraussetzung ist natürlich, dass sich die Telefonsoftware auf dem neuesten Stand befindet. Ein Umstand, der bei einem Mitarbeiter zu einem Gewissenskonflikt geführt hat, da die aktuell installierte Software für die „Starbucks“ Kaffe-Läden dann nicht mehr funktionsfähig gewesen wäre. Tja, manchmal muss man eben Prioritäten setzen.
Ganz im Gegensatz zu diesen kleinen Eskapaden scheint bei Chinas Raumfahrtprogramm alles glatt zu laufen.
Die ambitionierten Pläne umfassen zum Beispiel einen Test, in dem Kartoffeln und Seidenraupen auf dem Mond in einer kleinen Biosphäre innerhalb der Landesonde zum wachsen angeregt werden, um herauszufinden ob sich unter diesen Bedingungen die Produktion von Kohlendioxid durch die Larven und die Absorption von Kohlendioxid durch die Photosynthese der Kartoffeln ausgleichen können. Ein Test der wegweisend auch für weitere geplante Programme, wie zum Beispiel eine bemannte Reise zum Mars sein könnte.
China scheint dort weiterzumachen, wo die Raumfahrtprogramme anderer Nationen abgebrochen haben, deren ausserweltliche Utopien sich lediglich noch in millionenschweren Kinoproduktionen wiederfinden lassen.
Zugegeben, die Raumsonde „New Horizons“ der NASA hat gerade ein 6,4 Milliarden Kilometer entferntes Objekt namens Ultima Thule passiert. So weit draussen war bisher noch keine von Menschen gebaute Sonde (wir befinden uns hier bereits ausserhalb unseres Sonnensystems), allerdings ist die „New Horizons“-Mission bereits 2006 gestartet, aus jüngsten Tagen hört man eher wenig Neues von den einstigen Weltraumeroberern. Aber das kann, nachdem China immer wieder ambitionierte Ziele im Weltraum anvisiert, bei anderen Nationen unter Umständen die Angst schüren den Anschluss zu verlieren und somit auch dort wieder den Willen wecken, den Weltraum zu erforschen.
Die U.S.A. haben ja bereits verlauten lassen, dass sie eine „Spaceforce“ aufbauen wollen, allerdings ist man sich nicht ganz so sicher, was tatsächlich dahintersteckt. Bei der derzeitigen Führung ist es ja bekannterweise recht schwierig abzusehen, welche Aussagen ernst gemeint sind und welche nicht.
Ganz anders in China, hier haben derartige Prestigeobjekte gerade Hochkonjunktur und wenn man diese ein wenig verfolgt, so bemerkt man schnell, dass die Verantwortlichen tatsächlich ihre Hausaufgaben gemacht haben. Es scheinen nicht bloss Spinnereien zu sein um zu sehen wer den Längsten hat (den längsten Atem natürlich - im Wettkampf des Durchhaltevermögens um die Erforschung von Galaxien die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat).

Sondern man erkennt eine klare Linie, ein Projekt das in das nächste greift und alle zusammen könnten dann tatsächlich einen gewaltigen Schritt in eine wirklich neue Zukunft bedeuten.
Schliesslich hinken wir bereits etwas hinterher. Die fliegenden Autos, aus dem Film „Blade Runner“, der ja im Jahr 2019 spielen soll, lassen ja auch noch auf sich warten. Die Raumkolonien irgendwo im Weltraum und die intelligenten Roboter ebenso, obwohl wir bei zweitem bereits auf einem guten Weg sind. Einzig die Klimakatastrophe haben wir bereits heute erreicht.
Vielleicht sind die Kartoffeln, die derzeit auf dem Mond wachsen ja eines Tages tatsächlich der letzte Ausweg zum Überleben der Menschheit... ?
Nachtrag vom 17.01.2019:
Neuesten Berichten zu Folge sollen sämtliche Keimlinge, die auf die Mission mitgenommen wurden, bereits kaputt gegangen sein.
Sie haben wohl die extrem niedrigen Temperaturen der „Mondnacht“ nicht überstanden.
Tja, ich denke da gibt es wohl noch etwas Nachholbedarf, denn obwohl es noch keine offizielle Stellungnahme gibt, gehe ich nicht davon aus, dass das Experiment bereits abgeschlossen war und man es deshalb nicht mehr ausreichend geschützt hat.
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