Ost-ern
Es ist zwar schon wieder eine Woche her, aber ich will dieses Thema trotzdem noch besprechen, schliesslich ist Ostern, neben etlichen anderen, nur eines der Feste, die es in China nicht gibt.
Sämtliche Feiertage, die man aus Deutschland kennt, gibt es hier logischerweise nicht und kirchliche Feiertage natürlich erst recht nicht.
Obwohl man Weihnachten jetzt auch im Reich der Mitte feiern kann. Hatte ich alles bereits in vorangegangenen Artikeln behandelt (z.B. in Früher war mehr Lametta).
Heute wollen wir einmal beleuchten, wie Ausländer solche Feierlichkeiten im Ausland verleben und die unterschiedlichen Herangehensweisen vorstellen, denn ich habe gehört, dass es wohl ein Interesse seitens der Leserschaft an derartigen Dingen gibt.
Nun, Ostern ist ein schönes Beispiel, da man es in China überhaupt nicht feiert und so kann man es, wenn man nicht auf den Kalender schaut auch einfach mal verpassen.
Was macht der gemeine Ausländer in China also zu Ostern?
Nun, das kommt darauf an. Die einen, die eine Familie haben, verleben dieses Fest meist anders als diejenigen ohne, ganz klar.
Für all die Expats, die noch Singles sind, ergibt sich, da die meisten von ihnen nicht ernsthaft in einem Kreis von Einheimischen integriert sind, eigentlich nur eine Möglichkeit diese Festtage zu verbringen.
So wie immer, wenn man etwas Freizeit hat: Nämlich in der Stammkneipe (meist ein Irish Pub oder eine kleine Hutong-Bar (Hutongs (胡同 hú tòng) sind die alten Stadtviertel in Beijing).
Überhaupt spielt sich das Leben vieler Ausländer in China in der Kneipe ab. Es gibt Ausnahmen, aber der Anteil dieser Leute ist tatsächlich verschwindend gering.
In der Kneipe kennen sie die Leute, können in den meisten Fällen ihre Muttersprache sprechen und treffen in der Regel auch all die Kollegen von der Arbeit wieder.
Aber natürlich sind nicht alle Ausländer so. Wie bereits gesagt: Diejenigen die Kinder haben oder auch mit einer Chinesin / einem Chinesen verheiratet sind oder sich einfach zu alt fühlen jeden zweiten Tag saufen zu gehen, feiern entweder gar nicht oder eben etwas traditioneller.
Man trifft sich eventuell zum Eierfärben im Hutong einer Bekannten, trifft Gleichgesinnte und quatscht ein wenig, bis die Eltern unter den Gästen feststellen, dass es schon wieder viel zu spät ist und der Nachwuchs schon lange ins Bett gehört. Der Rest bleibt noch zum Grillen (Hatten wir vor ein paar Jahren, solch ein schönes Erlebnis (nochmal vielen Dank Kathie)).
Man muss oft viele Dinge improvisieren, weil es sie hier natürlich so nicht gibt. Neben fertig gefärbten Eiern noch eine ganze Menge anderer Sachen.
Das grüne Füllmaterial für das Osternest muss man dann schon mal durch fein in Streifen geschnittene Papiertaschentücher ersetzen.
Es gibt für alles eine mehr oder weniger kreative Alternative.
Wir hatten dieses Jahr die (chinesische) Familie zum Eiersuchen und Mittagsbüffet zu uns eingeladen.
Man fachsimpelt über den neu gekauften Computer, wundert sich schon seit Ewigkeiten nicht mehr, dass alle im Pyjama herumlaufen (Sie erinnern sich bestimmt noch an den Artikel Pyjamaparty) und bestaunt die neuesten Kinderfotots von der Verwandtschaft.
Wer Kuchen essen möchte, sollte sich vorher überlegen, in wie weit er Vorbereitungen treffen will.
Denn die Kuchen, die man gemeinhin in chinesischen Konditoreien kaufen kann, schmecken eher mäßig gut, meist nur nach Sahne und Zucker.
Einen Kuchen selber zu zaubern, erfordert aber bereits einiges an Vorbereitung:
Als erstes müssen Sie sich einen Ofen besorgen, denn standardmässig gibt es den nicht in einer chinesischen Küche.
Ich empfehle die Steckdosenvariante, die man überall hinstellen kann und es in jedem grossen Kaufhaus und manchamal sogar im Supermarkt gibt.
Die Zutaten sind nicht einfach zu besorgen: Dinge wie Backpulver, Vanillezucker, Tortenguss und ähnliches, müssen Sie sich aus unterschiedlichen Feinkostläden zusammensuchen, die sich auf ausländische Produkte spezialisiert haben (siehe Artikel Ein wenig Heimat). Manchmal können Sie aber auch Glück haben und einer der grösseren Märkte der französischen Supermarktkette Carrefour (im Chinesischen 家乐福 (jiā lè fú) genannt) hat, was Sie benötigen.
Achten Sie unbedingt auf das Haltbarkeitsdatum.
Sollten Sie noch eine Springform benötigen, wird es bereits noch schwieriger. Kleiner Tipp: Es gibt im Viertel um die Deutsche Botschaft herum ein paar kleine Supermärkte. Hier können Sie so etwas, neben Schaschlik aus der Dose und anderen Kuriositäten in der Regel bekommen.
Was bleibt also zusammenfassend zu sagen? Nun, eigentlich nur, dass man sich als Ausländer in einer fremden Umgebung entsprechend seine Feiertage zurechtbasten muss, oder man ignoriert sie einfach komplett (aber warum sollte man das tun?).
Sämtliche Feiertage, die man aus Deutschland kennt, gibt es hier logischerweise nicht und kirchliche Feiertage natürlich erst recht nicht.
Obwohl man Weihnachten jetzt auch im Reich der Mitte feiern kann. Hatte ich alles bereits in vorangegangenen Artikeln behandelt (z.B. in Früher war mehr Lametta).
Heute wollen wir einmal beleuchten, wie Ausländer solche Feierlichkeiten im Ausland verleben und die unterschiedlichen Herangehensweisen vorstellen, denn ich habe gehört, dass es wohl ein Interesse seitens der Leserschaft an derartigen Dingen gibt.
Nun, Ostern ist ein schönes Beispiel, da man es in China überhaupt nicht feiert und so kann man es, wenn man nicht auf den Kalender schaut auch einfach mal verpassen.
Was macht der gemeine Ausländer in China also zu Ostern?
Nun, das kommt darauf an. Die einen, die eine Familie haben, verleben dieses Fest meist anders als diejenigen ohne, ganz klar.
Für all die Expats, die noch Singles sind, ergibt sich, da die meisten von ihnen nicht ernsthaft in einem Kreis von Einheimischen integriert sind, eigentlich nur eine Möglichkeit diese Festtage zu verbringen.
So wie immer, wenn man etwas Freizeit hat: Nämlich in der Stammkneipe (meist ein Irish Pub oder eine kleine Hutong-Bar (Hutongs (胡同 hú tòng) sind die alten Stadtviertel in Beijing).
Überhaupt spielt sich das Leben vieler Ausländer in China in der Kneipe ab. Es gibt Ausnahmen, aber der Anteil dieser Leute ist tatsächlich verschwindend gering.
In der Kneipe kennen sie die Leute, können in den meisten Fällen ihre Muttersprache sprechen und treffen in der Regel auch all die Kollegen von der Arbeit wieder.
Aber natürlich sind nicht alle Ausländer so. Wie bereits gesagt: Diejenigen die Kinder haben oder auch mit einer Chinesin / einem Chinesen verheiratet sind oder sich einfach zu alt fühlen jeden zweiten Tag saufen zu gehen, feiern entweder gar nicht oder eben etwas traditioneller.
Man trifft sich eventuell zum Eierfärben im Hutong einer Bekannten, trifft Gleichgesinnte und quatscht ein wenig, bis die Eltern unter den Gästen feststellen, dass es schon wieder viel zu spät ist und der Nachwuchs schon lange ins Bett gehört. Der Rest bleibt noch zum Grillen (Hatten wir vor ein paar Jahren, solch ein schönes Erlebnis (nochmal vielen Dank Kathie)).
Man muss oft viele Dinge improvisieren, weil es sie hier natürlich so nicht gibt. Neben fertig gefärbten Eiern noch eine ganze Menge anderer Sachen.
Das grüne Füllmaterial für das Osternest muss man dann schon mal durch fein in Streifen geschnittene Papiertaschentücher ersetzen.
Es gibt für alles eine mehr oder weniger kreative Alternative.
Wir hatten dieses Jahr die (chinesische) Familie zum Eiersuchen und Mittagsbüffet zu uns eingeladen.
Man fachsimpelt über den neu gekauften Computer, wundert sich schon seit Ewigkeiten nicht mehr, dass alle im Pyjama herumlaufen (Sie erinnern sich bestimmt noch an den Artikel Pyjamaparty) und bestaunt die neuesten Kinderfotots von der Verwandtschaft.
Wer Kuchen essen möchte, sollte sich vorher überlegen, in wie weit er Vorbereitungen treffen will.
Denn die Kuchen, die man gemeinhin in chinesischen Konditoreien kaufen kann, schmecken eher mäßig gut, meist nur nach Sahne und Zucker.
Einen Kuchen selber zu zaubern, erfordert aber bereits einiges an Vorbereitung:
Als erstes müssen Sie sich einen Ofen besorgen, denn standardmässig gibt es den nicht in einer chinesischen Küche.
Ich empfehle die Steckdosenvariante, die man überall hinstellen kann und es in jedem grossen Kaufhaus und manchamal sogar im Supermarkt gibt.
Die Zutaten sind nicht einfach zu besorgen: Dinge wie Backpulver, Vanillezucker, Tortenguss und ähnliches, müssen Sie sich aus unterschiedlichen Feinkostläden zusammensuchen, die sich auf ausländische Produkte spezialisiert haben (siehe Artikel Ein wenig Heimat). Manchmal können Sie aber auch Glück haben und einer der grösseren Märkte der französischen Supermarktkette Carrefour (im Chinesischen 家乐福 (jiā lè fú) genannt) hat, was Sie benötigen.
Achten Sie unbedingt auf das Haltbarkeitsdatum.
Sollten Sie noch eine Springform benötigen, wird es bereits noch schwieriger. Kleiner Tipp: Es gibt im Viertel um die Deutsche Botschaft herum ein paar kleine Supermärkte. Hier können Sie so etwas, neben Schaschlik aus der Dose und anderen Kuriositäten in der Regel bekommen.
Was bleibt also zusammenfassend zu sagen? Nun, eigentlich nur, dass man sich als Ausländer in einer fremden Umgebung entsprechend seine Feiertage zurechtbasten muss, oder man ignoriert sie einfach komplett (aber warum sollte man das tun?).
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