Warten auf Godot
Die Vorbereitungen laufen, Umzugskisten werden gepackt, Kleider und andere Dinge aussortiert, Desktop-Computer verschenkt und vor allen Dingen sehr viel Papierkram erledigt.
Wir gehen zurück nach Deutschland. Ich bilde die Vorhut, werde nächstes Wochenende bereits fliegen, mich am Montag an meinem neuen Arbeitsplatz vorstellen und habe dann 6 Wochen Zeit um eine familientaugliche Wohnng zu finden (wir werden sehen, wie gut das funktioniert).
Im Idealfall finde ich tatsächlich etwas das unseren Ansprüchen gerecht wird und wir werden in naher Zukunft erst einmal nicht wieder umziehen müssen.
Und immer wieder Papierkram. Wir haben alles in die Wege geleitet um für meine Frau ein Visum zu beantragen.
„Visum zur Familienzusammenführung" nennt sich das ganze und hat, wie immer, viel Zeit in Anspruch genommen.
Für Chinesen laufen auch in der deutschen Botschaft einige Dinge anders, als für einen Deutschen.
Wenn ich eine Frage habe, dann schreibe ich eine Email, oder rufe an, beziehe mich auf meine Unterlagen (meist gibt es eine Aktennummer oder ähnliches) und es wird mir geholfen.
Chinesen und ihre Visaangelegenheiten werden auch auf der deutschen Botschaft von Chinesen bearbeitet und das in typischer, chinesischer Art.
Man hat alle angeforderten Dinge einzureichen, dann wird man ausgefragt und dann heisst es einfach: „Jetzt müssen Sie warten“. Man selber bekommt in der Regel keine Unterlagen in die Hand, hat keine Aktennummer und weiss nicht wer die Sachen gerade bearbeitet.
Was genau im Hintergrund passiert, ist oft unklar und nicht selten werden Anträge ohne eine weitere Erklärung abgelehnt.
Unser Antrag ist jetzt auch schon überfällig und so musste ich jetzt herausfinden zu welchem Amt in Deutschland unsere Unterlagen gesendet wurden, wer der Zuständige Sachbearbeiter ist und muss diesen jetzt irgendwie von China aus erreichen.
Kleines Hindernis: Auf deutschen Ämtern landet man in der Regel in einer Warteschlange, wenn man sie telefonisch erreichen will.
Ein Besetztzeichen, das hin und wieder von einer computergenerierten Frauenstimme unterbrochen wird, die einem mitteilt, dass der nächste Ansprechpartner gleich frei sein wird.
Von einem normalen Telefon aus in China wird die Verbindung bei einem Besetztzeichen nach einer gewissen Zeit allerdings automatisch unterbrochen mit dem Hinweis es später noch einmal zu versuchen.
Ja, so ist das leider. Wenn die Technik versucht mitzudenken, kann das schon mal nach hinten losgehen.
Also: Den Anschluss auf der Arbeit nutzen, da passiert das nicht. Der Sacharbeiter bearbeitet vormittags Publikumverkehr vor Ort und ist dann ab 14:00 Uhr theoretisch telefonisch erreichbar.
Also um 20:00 chineischer Zeit. Man macht also einige Tage Überstunden, nur um den entsprechenden Sachbearbeiter endlich an die Strippe zu bekommen (man hat ja sonst nichts zu tun). Bis jetzt leider noch erfolglos. Ich probiere es meist bis bis 22:00, dann gebe ich immer auf.
Wenn Sie wissen wie nervenaufreibend es bereits ist in Deutschland jemanden von den Ämtern an den Apparat zu bekommen, der einem tatsächlich helfen kann, dann können Sie vielleicht erahnen, wie sich der ganze Ärger noch einmal potenziert, wenn man alles von China aus erledigen muss...
Es ist wie das sprichwörtliche Warten auf Godot, der ja bekanntermaßen auch nicht erscheint.
Nachtrag vom 28.05.2019
Das ganze hat sich dann doch noch etwas länger hingezogen, da das vermeintlich zuständige Amt dann doch wieder nicht zuständig war, sondern ein anderes.
Dessen Bürozeiten sind dann natürlich nur bis 12:00 Uhr, was bedeutet, dass man wieder einen Tag warten muss um dort anzurufen.
Es ist manchmal wirklich zum Heulen. Aber am Ende hat es dann doch funktioniert.
Und ich muss anmerken, dass meine Gesprächspartner stets freundlich und hilfsbereit waren. Das muss man ja auch mal sagen.
Wir gehen zurück nach Deutschland. Ich bilde die Vorhut, werde nächstes Wochenende bereits fliegen, mich am Montag an meinem neuen Arbeitsplatz vorstellen und habe dann 6 Wochen Zeit um eine familientaugliche Wohnng zu finden (wir werden sehen, wie gut das funktioniert).
Im Idealfall finde ich tatsächlich etwas das unseren Ansprüchen gerecht wird und wir werden in naher Zukunft erst einmal nicht wieder umziehen müssen.
Und immer wieder Papierkram. Wir haben alles in die Wege geleitet um für meine Frau ein Visum zu beantragen.
„Visum zur Familienzusammenführung" nennt sich das ganze und hat, wie immer, viel Zeit in Anspruch genommen.
Für Chinesen laufen auch in der deutschen Botschaft einige Dinge anders, als für einen Deutschen.
Wenn ich eine Frage habe, dann schreibe ich eine Email, oder rufe an, beziehe mich auf meine Unterlagen (meist gibt es eine Aktennummer oder ähnliches) und es wird mir geholfen.
Chinesen und ihre Visaangelegenheiten werden auch auf der deutschen Botschaft von Chinesen bearbeitet und das in typischer, chinesischer Art.
Man hat alle angeforderten Dinge einzureichen, dann wird man ausgefragt und dann heisst es einfach: „Jetzt müssen Sie warten“. Man selber bekommt in der Regel keine Unterlagen in die Hand, hat keine Aktennummer und weiss nicht wer die Sachen gerade bearbeitet.
Was genau im Hintergrund passiert, ist oft unklar und nicht selten werden Anträge ohne eine weitere Erklärung abgelehnt.
Unser Antrag ist jetzt auch schon überfällig und so musste ich jetzt herausfinden zu welchem Amt in Deutschland unsere Unterlagen gesendet wurden, wer der Zuständige Sachbearbeiter ist und muss diesen jetzt irgendwie von China aus erreichen.
Kleines Hindernis: Auf deutschen Ämtern landet man in der Regel in einer Warteschlange, wenn man sie telefonisch erreichen will.
Ein Besetztzeichen, das hin und wieder von einer computergenerierten Frauenstimme unterbrochen wird, die einem mitteilt, dass der nächste Ansprechpartner gleich frei sein wird.
Von einem normalen Telefon aus in China wird die Verbindung bei einem Besetztzeichen nach einer gewissen Zeit allerdings automatisch unterbrochen mit dem Hinweis es später noch einmal zu versuchen.
Ja, so ist das leider. Wenn die Technik versucht mitzudenken, kann das schon mal nach hinten losgehen.
Also: Den Anschluss auf der Arbeit nutzen, da passiert das nicht. Der Sacharbeiter bearbeitet vormittags Publikumverkehr vor Ort und ist dann ab 14:00 Uhr theoretisch telefonisch erreichbar.
Also um 20:00 chineischer Zeit. Man macht also einige Tage Überstunden, nur um den entsprechenden Sachbearbeiter endlich an die Strippe zu bekommen (man hat ja sonst nichts zu tun). Bis jetzt leider noch erfolglos. Ich probiere es meist bis bis 22:00, dann gebe ich immer auf.
Wenn Sie wissen wie nervenaufreibend es bereits ist in Deutschland jemanden von den Ämtern an den Apparat zu bekommen, der einem tatsächlich helfen kann, dann können Sie vielleicht erahnen, wie sich der ganze Ärger noch einmal potenziert, wenn man alles von China aus erledigen muss...
Es ist wie das sprichwörtliche Warten auf Godot, der ja bekanntermaßen auch nicht erscheint.
Nachtrag vom 28.05.2019
Das ganze hat sich dann doch noch etwas länger hingezogen, da das vermeintlich zuständige Amt dann doch wieder nicht zuständig war, sondern ein anderes.
Dessen Bürozeiten sind dann natürlich nur bis 12:00 Uhr, was bedeutet, dass man wieder einen Tag warten muss um dort anzurufen.
Es ist manchmal wirklich zum Heulen. Aber am Ende hat es dann doch funktioniert.
Und ich muss anmerken, dass meine Gesprächspartner stets freundlich und hilfsbereit waren. Das muss man ja auch mal sagen.
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