Blanker Hintern und Pawlowscher Hund
Wer ein wenig Zeit in den alten Stadtvierteln von Beijing, den sogenannten Hutongs (胡同 hú tòng) verbringt, hat sie sicherlich schon einmal zu Gesicht bekommen.
Es sind deutlich weniger geworden, veglichen mit damals als ich das erste Mal nach Beijing gekommen bin.
Da gab es sie noch an jeder Strassenecke zu bestaunen, heute nur noch gelegentlich.
An der U-Bahnhaltestelle 鼓楼大街 (gǔ lóu dà jiē) ist ihnen sogar ein Denkmal errichtet worden (oder sagen wir besser: auch sie sind Teil einer Skulptur die dort das chinesische Leben für die nachfolgenden Generationen festhält).
Die Rede ist von der 开裆裤 (kāi dāng kù), einer Hose für Kinder und Kleinkinder, die einen durchgehenden Schlitz vom Hintern bis nach vorne hat (manchmal sogar ein richtig grosses Loch), der es den Eltern ermöglicht die Kleinen schnell über eine Hecke oder einen Mülleimer zu halten, damit diese ihr kleines, oder großes Geschäft erledigen können.
Sie erinnern sich vielleicht noch an den Artikel Wildpinkler. Dieser beschreibt die unschöne Seite dieses Phänomens.
Heute wollen wir uns aber einmal ganz unvoreingenommen dieser Thematik zuwenden, denn ich finde, dass es ein überaus interessantes Thema ist, das wieder einmal zeigt wie unterschiedlcih teilweise doch westliche und chinesische Alltagssituationen sein können.
Viele Kinder werden in China von den Grosseltern grossgezogen, da die Eltern meist beide den ganzen Tag arbeiten sind.
Somit lebt auch der „Brauch der offenen Hose“ heute noch (favorisiert von der älteren Generation) in der Gesellschaft weiter, obwohl vielerorts die Wegwerfwindel auch hier ihren Sigeszug angetreten hat.
Viele Leute werden jetzt fragen: „Wie soll das funktionieren? Das gibt doch eine riesen Sauerei.“ Aber interessanterweise funktioniert das.
Bereits in frühester Kindheit werden die Kleinen darauf trainiert ihr kleines Geschäft zu verrichten, wenn die Eltern bzw. Grosseltern ein paar Zischlaute von sich geben.
Klassische Konditionierung, ganz so wie beim Pawlowschen Hund.
Somit sind chinesische Kinder oft erheblich früher „stubenrein“ als ihre westlichen Kollegen und es lässt sich noch eine Menge Geld für Windeln einsparen.
Was man natürlich nicht verschweigen sollte ist der Zeitaufwand der nötig ist für solch ein Unterfangen.
Wenn man nicht, wie in China üblich, die Kleinen ununterbrochen beobachtet und bemuttert, ist so etwas kaum durchführbar.
Für den durchschnittlichen deutschen Haushalt eher ein Modell zum bestaunen denn zum nachahmen.
Und auch moderne chinesische Eltern greifen dieser Tage lieber auf die Wegwerfwindel zurück, weshalb die 开裆裤 (kāi dāng kù), die Hose mit dem grossen Schlitz, langsam aber sicher ausstirbt.
Es sind deutlich weniger geworden, veglichen mit damals als ich das erste Mal nach Beijing gekommen bin.
Da gab es sie noch an jeder Strassenecke zu bestaunen, heute nur noch gelegentlich.
An der U-Bahnhaltestelle 鼓楼大街 (gǔ lóu dà jiē) ist ihnen sogar ein Denkmal errichtet worden (oder sagen wir besser: auch sie sind Teil einer Skulptur die dort das chinesische Leben für die nachfolgenden Generationen festhält).
Die Rede ist von der 开裆裤 (kāi dāng kù), einer Hose für Kinder und Kleinkinder, die einen durchgehenden Schlitz vom Hintern bis nach vorne hat (manchmal sogar ein richtig grosses Loch), der es den Eltern ermöglicht die Kleinen schnell über eine Hecke oder einen Mülleimer zu halten, damit diese ihr kleines, oder großes Geschäft erledigen können.
Sie erinnern sich vielleicht noch an den Artikel Wildpinkler. Dieser beschreibt die unschöne Seite dieses Phänomens.
Heute wollen wir uns aber einmal ganz unvoreingenommen dieser Thematik zuwenden, denn ich finde, dass es ein überaus interessantes Thema ist, das wieder einmal zeigt wie unterschiedlcih teilweise doch westliche und chinesische Alltagssituationen sein können.
Viele Kinder werden in China von den Grosseltern grossgezogen, da die Eltern meist beide den ganzen Tag arbeiten sind.
Somit lebt auch der „Brauch der offenen Hose“ heute noch (favorisiert von der älteren Generation) in der Gesellschaft weiter, obwohl vielerorts die Wegwerfwindel auch hier ihren Sigeszug angetreten hat.
Viele Leute werden jetzt fragen: „Wie soll das funktionieren? Das gibt doch eine riesen Sauerei.“ Aber interessanterweise funktioniert das.
Bereits in frühester Kindheit werden die Kleinen darauf trainiert ihr kleines Geschäft zu verrichten, wenn die Eltern bzw. Grosseltern ein paar Zischlaute von sich geben.
Klassische Konditionierung, ganz so wie beim Pawlowschen Hund.
Somit sind chinesische Kinder oft erheblich früher „stubenrein“ als ihre westlichen Kollegen und es lässt sich noch eine Menge Geld für Windeln einsparen.
Was man natürlich nicht verschweigen sollte ist der Zeitaufwand der nötig ist für solch ein Unterfangen.
Wenn man nicht, wie in China üblich, die Kleinen ununterbrochen beobachtet und bemuttert, ist so etwas kaum durchführbar.
Für den durchschnittlichen deutschen Haushalt eher ein Modell zum bestaunen denn zum nachahmen.
Und auch moderne chinesische Eltern greifen dieser Tage lieber auf die Wegwerfwindel zurück, weshalb die 开裆裤 (kāi dāng kù), die Hose mit dem grossen Schlitz, langsam aber sicher ausstirbt.
Comments
Display comments as Linear | Threaded