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Sahneheringe - oder - Deja-Vus sind oft Fehler in der Matrix

Laut der modernen Physik (oder zumindest einer populären Strömung in ihr), sollen wir glauben dass am Anfang, also zur Entstehung des Universums weder Raum noch Zeit existiert haben.
Das ist erst einmal ein ziemlich schwer verdaubarer Brocken, so etwas bereitet gewisse Schwierigkeiten, wenn man versucht es sich vorzustellen. Aber gut, lassen wir das erst einmal so stehen.
Dann gab es angeblich den grossen Knall und alles breitete sich aus, verdampfte, wurde fest, zersetzte sich wieder, wurde wieder fest bis endlich das Universum mit all seinen Galaxien, Sternen, Elementen, Sahneheringen und Hundekotbeutelspendern da war.
Wenn das der Anfang war, ist natürlich die Frage: „Was war vorher?“ ... Ach ja, ich vergaß: Es gab ja noch keine Zeit, also auch kein “vorher” (ich kann meinen Verstand einfach nicht dazu bringen so verquer zu denken).
Nun gut, es gab halt keine Zeit in unserem Ding und Raum auch nicht. Aber muss es nicht doch irgendwoher gekommen sein?
Die Weltreligionen sagen einfach: „Klar. Vorher war Gott und der hat alles gestartet.“ (Auch nicht sehr überzeugend, meiner Meinung nach, aber zumindest schon mal ein Erklärungsversuch).
Nehmen wir doch einfach mal das Gott-Modell und modifizieren es ein wenig:
Gehen wir einfach davon aus, dass da etwas war, das das ganze gestartet hat.
Und was denn eigentlich? Nun ja die Existenz von einfach allem. ... Hm, das ist ein wenig vage.
Nun, betrachten wir es doch einfach mal von dieser Seite: Das Universucm, das Leben und alles was so dazugehört, folgt, so weit wir das erkennen können bestimmten Regeln: Physikalische Gesetze, mathematische Prinzipien etc.,
Und nach diesen Regeln läuft das Programm „Existenz“ ab.
Um mal bei dem Gott-Modell zu bleiben: Da hat der alte Herr einfach einen Doppelklick auf das „Erschaffe alles“-Symbol gemacht, vielleicht weil er ein paar Sahneheringe haben wollte und so nahm alles seinen Lauf, streng nach den Regeln des Programms.
Dann wäre unsere Existenz natürlich streng genommen eine Simulation. So, wie wir Simulationen auf unseren Rechnern ausführen, wären auch wir Teil eines Programms das irgendwo abläuft.
Diese Idee ist natürlich nicht einfach auf meinem eigenen Mist gewachsten, auch wenn ich sie vielleicht ein wenig mit Sahneheringen ausgeschmückt habe, sondern es gibt Befürworter und natürlich auch Gegner dieser und ähnlicher Theorien und diese werden rege diskutiert.
Eine recht bekannte Aussage ist zum Beispiel, dass nur das Universum selber die Rechenpower aufbringen könnte, um etwas wie sich selbst zu simulieren.
Das ist ja an sich schon einmal recht seltsam, wenn man davon ausgeht, dass etwas simuliert ist, kann man selbstverständlich auch nicht innerhalb dieses Konstruktes nach Grenzen suchen, sondern muss davon ausgehen dass es etwas größeres darum gibt.
So weit alles gut und schön, aber wie könnte man erkennen dass man in einer Simulation lebt?
Wenn wir von unseren Simulationen ausgehen, dann ist das wohl auffälligste Mekrmal dass man sich in einer künstlichen Realität befindet wohl jenes, dass es hin und wieder zu kleinen Fehlern kommt, die Anomalien verursachen können.
Philip K. Dick, einer der einflussreichsten Science-Fiction Autoren userer Zeit hat immer wieder von mehreren Realitäten geschrieben, die parallel ablaufen.
Also so wie Programme auf einem Computer. Und bei einem Fehler im Programm soll es dann möglich sein, dass Daten aus der einen in der anderen landen.
Hört sich ganz nach einem Daja-Vu an, oder auch nach dem Mandela-Effekt (eigentlich Konfubulation genannt).
Dieser besagt, dass viele Menschen sicher sind dass Nelson Mandela während seines Gefängnisaufenthaltes in den 1980er Jahren verstorben sei, obwohl er (in dieser Realität) tatsächlich erst 2013 an einer Lungenentzündung gestorben ist.
Es gibt einige dieser seltsamen Ereignisse. Mein persönliches, das ich mit unzähligen Menschen teile ist das folgende:
Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass Oxygene IV von Jean Michel Jarre damals die Titelmusik der Wissenssendung „Aus Forschung und Technik“ mit Joachim Bublath war (hatte ich in Artikel Von Robbi, Tobbi, Drecki und Kotze einmal kurz angerissen).
Nach Philip K. Dick fühlt sich ein Deja-Vu so an als hätte man es bereits einmal erlebt, weil genau das den Tatschen entspricht.
Oder mit anderen Worten: „Deja-Vus sind oft Fehler in der Matrix - Das kann passieren, wenn sie etwas ändern“, wie es so schön in dem Film Matrix von Lana und Lily Wachowski (Den Wachowski Brothers, die jetzt die Wachowski Sisters sind) heisst, der ja bekanntlich auch von einer simulierten Welt handelt.
In dem Film “Welt am Draht” von Rainer Werner Fassbinder von 1973, der auf dem Roman “Simulacron-3” von Daniel F. Galouye aufgebaut ist, der auch von einer simulierten Welt handelt und der mich als Kind bereits sehr in seinen Bann gezogen hatte, obwohl ich seiner Bedeutung nur bedingt folgen konnte, wird dieses Phänomen auch aufgegriffen.
Ein Zeitungsartikel, an den sich der Protagonist noch erinnert, scheint niemals existiert zu haben.
Alles Dinge oder Begebenheiten, die nie passiert sind, obwohl man sich an sie erinnert oder einfach nicht mehr das sind, was sie einmal waren und nichts von alledem kann man wirklich erklären.
Denn es sind alles nur Indizien, die keiner wissenschaftlichen Überprüfung standhalten.
Das menschliche Gehirn ist zu grossen Teilen noch unerforscht und so weit wir es bereits kennen, gelinde gesagt ein absoluter Chaot, wenn es um Speicherplatzzuweisung geht, da kann hier und da schon mal was in den Zeitlinien und den dazughörigen Schubladen verrutschen.
Wo also besser nach Beweisen suchen, als in der Wissenschaft selber?
Ein anderes Phänomen von Simulationen ist nämlich die Aufteilung von Rechenpower auf die wichtigsten Dinge.
In einer Spielesimulation zum Beispiel wird alles das, was sich in unmittelbarer Nähe zum Spieler befindet, detailgetreu berechnet, während Dinge die weit weg sind nur ungenau dargestellt werden.
Rendern nennt sich dieser Prozess und er geschieht in modernen Spielen zur Zeit des Spiels selber. Also in „Echtzeit“.
Wenn man sich ausserhalb von Gebäuden befindet, macht es für den Computer natürlich überhaupt keinen Sinn das Innere zu berechnen. Erst wenn man das Gebäude betritt werden diese Daten benötigt.
Sollte es so etwas etwa auch in unserer Realität geben?
Sylvester James Gates, ein amerikanischer theoretischer Physiker hat, als er Quarks untersucht hat, mit Hilfe der Stringtheorie einen “fehlerkorrigirenden Code” gefunden, wenn man es so nennen mag, aber dazu gleich mehr.
In 2017 haben Wissenschaftler an der Universität von Washington bewiesen, dass sie Computercode in DNA Stränge integrieren können.
Somit sind Computerprogramme und das menschliche Leben grundsätzlich schon nicht mehr weit voneinander entfernt.
Auch in der Natur folgt alles mathematischen Prinzipien: Die Fibonacci-Folge und der goldene Schnitt (hatten wir in Artikel Werkzeug der Harmonie bereits angesprochen) finden sich überall in der Schöpfung des grossen Sahneheringsherstellers wider.
Vom Schneckenhaus, über die Anordnung von Samen in einer Sonnenblume bis hin zur Form einer Spiralgalaxie.
Von den Atomen bis hin zu kosmischen Gebilden, alles folgt den gleichen Gesetzen. Wenn man so will, einem Programm.
Aber kommen wir noch einmal auf das Rendern zurück: In unseren Simulationen, wie Spielen etc. werden immer nur die Stücke detailgetreu gerendert, mit denen der User aktuell interagiert oder die sich in unmittelbarer Nähe zu ihm befinden.
Was wäre wenn das in unserer Welt auch so funktionieren würde?
Und da sind wir wieder bei der Stringtheorie: Ein Experiement genannt „Doppelspaltexperiment“ präsentiert uns ein sehr interessantes und absolut unerwartetes Ergebnis, wenn wir es durchführen.
Ich will gar nicht zu sehr ins Detail gehen, nur so viel: Bei Wellen, die wir durch diese Apparatur schicken, erwarten wir ein Muster aus mehreren Strichen, das durch die Wellen und ihre Wechselwirkung aufeinander entsteht.
Ein sogenanntes Interferenzmuster, das durch zwei parallele Schlitze entsteht, durch die sie geschickt werden.
Bei Materie hingegen erwarten wir zwei Striche, entsprechend der beiden Schlitze, da sie diese auf direktem Wege passieren sollten ohne sich gegenseitig zu beeinflussen.
So weit die Erwartung. Wenn wir jetzt aber tatsächlich Elementarteilchen durch dieses Experiment schicken, sieht es so aus als würden diese keine Materie sein, sondern Wellen, da wir eben jenes Muster aus mehreren Strichen zu sehen bekommen.
Und jetzt wird es richtig wild: Wenn wir die einzelnen Teilchen beobachten während sie durch die Schlitze treten, ändert sich das Ergebnis plötzlich und das erwartete Muster mit zwei Strichen erscheint, beobachten wir sie nicht mehr, bekommen wir wieder das Wellenmuster.
Und das ganze unabhängig davon ob wir sie vor, oder nach dem dem durchtreten der Schlitze beobachten, was bedeuten würde, dass die Teilchen eigentlich schon vorher gewusst haben müssen ob sie als Welle oder Teilchen durch die Schlitze gehen müssen und ob sie später beobachtet werden oder nicht, um eben jene Muster zu erzeugen.
Und da haben wir ihn, unseren “fehlerkorrigirenden Code”. Das Ergebnis ist entsprechend so, wie es sein soll, wenn man es überprüft.
Falls Sie, lieber Leser, das mit Hilfe von gesundem Menschenverstand erklären können, lassen Sie es mich bitte wissen, es wartet ein Nobelpreis auf Sie.
Und da wären wir dann auch schon wieder bei unserer Computersimulation: Bestimmte Dinge werden erst dann gerendert, wenn der Fokus auf ihnen liegt.
In unserem Fall verhalten sich die Teilchen nur wie Teilchen, wenn wir sie beobachten.
Ist dies vielleicht ein Beweis, dass wir in einer Simulation leben? Oder ist es bloss einer dieser Ausrutscher des wissenschaftlichen Denkens, die sich hin und wieder mangels einer besseren Erklärung etablieren?
Das Rosinenkuchenmodell von Joseph John Thomson zur Erklärung zum Aufbau von Atomen wurde auch erst 1911 zum Rutherfordsches Atommodell verfeinert.
So gesehen betrachten wir hier vielleicht gerade das Sahneheringsmodell und es fehlen uns ein paar Informationen um wirklich Sinn aus den gewonnenen Erkenntnissen zu ziehen.
Aber wieso erzähle ich das alles (und warum drifte ich immer so weit ab)?
Eigentlich wollte ich von Verkäufern in China erzählen, denn bei Verkäufern in China stösst man auf ein ähnliches Phänomen.
Man beschaut sich die Ware, ist sicher man weiss um was es sich handelt, nur um nach dem Gespräch mit dem Verkäufer herauszufinden, dass sich magischerweise alles ganz anders verhält als gedacht.
Kurzes Beispiel: Ich wollte ein Teebrett kaufen.
Das ist eine kleine, recht flache, hölzerne Kiste mit einem Gitter oben.
Es dient dazu, darauf Teetassen und Teekannen zu stellen, so dass das überflüssige Wasser durch das Gitten ablaufen kann.
Es wird dann in einer Art Schublade aufgefangen, oder bei etwas besseren Modellen über einen Schlauch abgeführt.
In Artikel Abwarten und Tee trinken kann man genau sehen, worum es sich handelt.
Ich hatte mir ein Modell in einem Laden ausgesucht das mir sehr gut gefiel und wollte es kaufen.
Das Ausstellungsstück war sehr gut verarbeitet und dunkelgrün.
Das Modell das ich bekam war braun.
Auf Nachfrage, ob es das Modell auch noch in grün gäbe, bekam ich die spontane Antwort, dass es sich hier genau um das gleiche Modell handele und es bei regelmäßiger Nutzung auch grün werden würde.
Nicht dass mich die Farbe gestört hätte, eigentlich hat mir das braune ebenso gut gefallen wie das grüne.
Aber es ist doch schon interessant, dass ähnlich dem Doppelspaltexperiment, ein Ding auf den ersten Blick braun, bei genauerer Erklärung dann aber doch grün ist.
Chinesische Verkäufer erzählen ihren Kunden die absurdesten Dinge, selbst wenn sie so unglaubwürdig sind, dass man beginnt an ihrem Verstand zu zweifeln.
Ähnliche Vorfälle sind mir in China ständig passiert, Lügen zu erzählen scheint fast schon ein Reflex zu sein.
Ich gebe zu, dass Verkäufer auch in Deutschland dem Kunden um den Mund reden um ihre Waren zu verkaufen.
Aber in China hat das ganze noch eine ganz andere Dimension.
Da ändern Dinge schon mal ihre physikalischen Eigenschaften, einfach so.
Wahrscheinlich hat da einfach jemand etwas in der Matrix geändert.

Schrödingers Katze

Als ich mich vor zwei Tagen in der Mittagspause auf dem Weg zu meinem favorisierten Schnellimbiss befand, kam ich wieder an einem kleinen Laden vorbei, der, wie gewohnt, seine Lautsprecher auch nach draussen auf die Strasse gerichtet hat um Kunden anzulocken.
Aber anstatt der sich endlos wiederholenden Produktansagen oder der chinesischen Popmusik, die üblicherweise aus den Boxen dröhnen, war ich dieses Mal umgeben von bekannten und versöhnlichen Klängen.
Es lief, in dezenter Lautstärke, das Stück „Hold on“ von Tom Waits.
Und da auch ich dieses Stück zu meinen persönlichen Favoriten zähle, lief mir trotz der Sommerhitze ein leichter Schauer über den Rücken. Dieser Tag war schon einmal gerettet. :-)
Leider sieht nicht jeder die Musik von Tom Waits, so wie ich es tue. Viele Leute mögen seine zugegeben etwas ungewöhnliche Stimme nicht und tun seine Stücke partout als Schund ab.
„So etwas ist doch keine Kunst. Das hört sich ja an wie ein kehlkopfkranker Hund.“
Nun, zumindest beim ersten Teil muss ich ihnen, wenn auch widerwillig, Recht geben, denn man kann nicht erzwingen, dass jeder die gleichen Dinge als Kunst ansieht.
Kunst entsteht ja, wie wir alle wissen, im Auge des Betrachters. Auch wenn einige Menschen das so nicht wahr haben wollen.
Es ist aber tatsächlich so, dass auch grosse Kunstwerke wie das Bild Guernica, eines der bekanntesten Werke Pablo Picassos, das 1937 entstanden ist, völlig unabhängig von ihrer Geschichte, Bedeutung und der Meinung der Kritiker, für einige Menschen persönlich einfach keine Kunst sind. Und das völlig unabhängig von der handwerklichen Qualität des Objekts.
Jeder Mensch entscheidet für sich selber ob es Kunst ist, oder auch wie er es interpretieren möchte.
Das ist ja gerade das Schöne. Der Künstler gibt eine Richtung vor, der man selber aber nicht zwangsläufig folgen muss. Und man kann seine Meinung natürlich auch jederzeit ändern (ein Phänomen, das im Zusammenspiel mit Jazzmusik und dem Alter des Zuhörers oft zu beobachten ist).
Mit diesem Wissen macht ein Besuch im Museum direkt doppelt so viel Spass. Das bedeutet nämlich, dass ich mir zu jedem Werk meine eigenen Gedanken machen kann, ohne dass es falsch ist, so wie es uns die Lehrer in der Schule früher immer einreden wollten.
Natürlich gibt es immer eine Hintergrundgeschichte zu jedem Kunstwerk. Aber die ist ja nicht bindend.
Wenn jemand „Die Geburt der Venus“ von Sandro Botticelli als Schweinkram ansieht, weil zu viel nackte Haut zu sehen ist, dann ist das einfach so.
Zugegeben, das ist eine ziemliche schräge Ansichtsweise, aber jeder entscheidet ja für sich selbst was Kunst oder auch was unanständig ist.
Die Gedanken sind frei“ ist ein noch weiter gefasster Spruch, der etwas ähnliches aussagt.
Ebenso wie Kunst im Auge des Betrachters entsteht, verhält es sich mit der Geschwindigkeit, wie wir spätestens seit Albert Einstein wissen.
Bewegt man sich in einem Zug in Fahrtrichtung, kommt einem die persönliche Geschwindigkeit genau so vor, als würde man auf der Strasse laufen, obwohl man die Geschwindigkeit des Zuges ja zu der eigenen hinzurechnen müsste.
Ein Trugschluss, auf dem viele Anhänger der „Flat Earth Society“ ihre Begründungen für angebliche Beweise bauen, dass die Erde eine Scheibe sei. Die Behauptung ist: „Wenn die Erde eine Kugel wäre und rotiert, dann dürften die Seen nicht still sein, sondern müssten auslaufen“.
Auch hier ist wieder der Trick den Zusammenhang zu sehen und die Bezugspunkte richtig zu setzen.
Natürlich hat Rotation grundsätzlich Einfluss auf Wasser. Der Vergleich mit dem Wasserglas hinkt aber, da sich hier der Gravitationspunkt ausserhalb des rotierenden Objektes befindet.
Aber auch hier gilt natürlich: „Die Gedanken sind frei“. Jeder Mensch darf so gebildet, naiv, schlau, unwissend sein wie er möchte (Er sollte dann aber bitte bei der Berufswahl Abstand von bestimmten Berufsgruppen wie Pilot oder ähnlichen nehmen).
Aber grundsätzlich kann man und sollte man Theorien hinterfragen. Dabei kommen teils recht aberwitzige Ideen zu Tage. So wie diese hier:
Wenn man davon ausgeht, dass ein Lebewesen, das gezüchtet wird (zum Beispiel als Zootier oder als Schlachtvieh) nicht realisiert, dass es zu einem bestimmten Zweck in einer unnatürlichen Umgebung aufwächst, dann ist es durchaus vorstellbar, dass wir (die Menschen) von den Pflanzen gezüchtet werden. Und zwar als Futter.
Sie ernähren uns, geben uns Sauerstoff und wenn wir ausgewachsen und „reif“ sind und endlich sterben, ernähren sie sich von uns. Alles eine Frage des Blickwinkels. ;-)
Aber zurück zum Thema: Was wir als Kunst, unanständig oder normal ansehen, hat erst einmal mit den persönlichen Vorlieben zu tun.
Diese sind allerdings auch nicht frei von Beeinflussung. Die Umwelt und in besonderem Maße die Kultur in der wir uns bewegen haben sehr grossen Einfluss auf deren Ausprägungen.
Ob wir Schimmelkäse mögen oder 100-jährige Eier (kennen wir ja noch aus dem Artikel da ist doch was faul), das ist eben nicht alleine die eigene Entscheidung, sondern auch abhängig von der kleinen Welt in der wir uns bewegen und deren Einfluss. Auch hier gibt es kein „richtig“ oder „falsch“, es sind Vorlieben, Gewohnheiten und Erlerntes.
Genau so wie der unabdingbare Glaube, dass die Religion der man angehört die einzig richtige sei.
Immer wieder gerne werden auch politische Systeme miteinander verglichen so wie die Demokratie und der Kommunismus. Und jedes mal gleicht es einem Glaubenskrieg, wenn die Parteien sich gegenseitig versuchen zu überzeugen, welches System das bessere sei.
Vergessen wird dabei immer, dass jedes dieser Systeme für sich erst einmal ein wunderbares, theoretisches Konstrukt ist, in dem Menschen bestmöglich miteinander auskommen sollen.
Im richtigen Leben kommt dann leider die menschliche Komponente hinzu und es zeigt sich, dass sich in jedem dieser Systeme immer wieder die gleichen Probleme herauskristallieren.
Denn egal ob Demokratie, Kommunismus oder sonstige Gebilde, sie müssen in der wirklichen Welt mit marktwirtschaftlichen oder anderen Systemen in Einklang gebracht werden und das ist nicht immer problemlos möglich.
Es gibt immer einige wenige Menschen, die Sonderpositionen einnehmen können, was unweigerlich zu Problemen führt.
Ich bin kein grosser Freund von politischen Diskussionen, denn ich bin der Meinung, dass der Fokus hier vom Eigentlichen, dem Menschen selbst, nur abgelenkt wird. Politik mag notwendig, aber etwas schönes wird sie niemals sein (was natürlich auch nur wieder meine persönliche Meinung widerspiegelt).
Das liegt natürlich zu einem gewissen Teil auch daran, dass sie versuchen muss einheitliche Standards für unterschiedliche Menschen zu schaffen. Die Alternative wäre die Anarchie, die natürlich ihrerseits genau die gleichen Probleme hervorbringt: Einige Menschen, die Sonderpositionen besetzen.
Wie man es auch dreht und wendet, man kann zu jedem Thema Gutes und Schlechtes finden, entscheident ist eigentlich nur worauf man sich mehr konzentriert. Gut oder Schlecht, Kunst oder auch Nicht-Kunst, es ist alles relativ.
Die wirkliche Kunst besteht, ganz einfach gesagt, darin einen Mittelweg zu finden, mit dem der Grossteil der Betroffenen zufrieden ist. Und dann darf wieder jeder für sich selber entscheiden, was er davon hält. Eben so wie bei den Kunstobjekten.
Die Frage, ob ein Ojbekt Kunst ist, oder nicht, entscheidet sich, genau genommen immer dann, wenn sich jemand diese Frage stellt und sie für sich persönlich beantwortet.
„Ja, das ist Kunst“ oder „Das ist doch bloss Gekritzel“ oder ähnliches bestimmen dann individuell, genau in diesem Moment, ob es Kunst ist, oder eben nicht. Vorher ist es unbestimmt.
So wie Schrödingers Katze erst tot bzw. lebendig ist, nachdem man nachgeschaut hat. Vorher ist sie in einem unbestimmten Zustand.
Für alle, die mit Schrödingers Katze so nichts anfangen können: Es ist ein Gedankenexperiment aus der Physik von Erwin Schrödinger, das quantenmechanische Theorien, wie sie auf atomarer Ebene vermutet werden, auf unseren Alltag abbildet.
In einem geschlossenen Raum sollen sich eine Katze und ein instabiler Atomkern befinden, der innerhalb einer bestimmten Zeitspanne mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zerfällt.
So bald der Atomkern zerfällt, würde ein Geigerzähler dies messen und ein Giftgas freisetzen, das die Katze tötet.
Das Problem ist nun folgendes: Kleine Teilchen, wie ein Elektron zum Beispiel befinden sich, so lange sie nicht gemessen werden auf Grund der Theorie der Quantenphysik in einer sogenannten Superposition, also einem unbestimmten Zustand, der es ihnen theoretisch erlaubt sich an unterschiedlichen Positionen gleichzeitig zu befinden.
Somit wäre auch der Atomkern, bevor wir nachsehen, also messen (deshalb der geschlossene Raum) gleichzeitig zerfallen und nicht zerfallen.
Die Apparatur würde also die Katze töten und nicht töten, die Katze wäre also tot und lebendig, was ja in unserer Welt mit den hier bestehenden physikalischen Gesetzen nicht in Einklang zu bringen ist.
Dieses Paradoxon veranschaulicht sehr schön, dass sich nicht alle physikalischen Theorien unbedingt miteinander verbinden lassen.
Aber lassen wir das physikalische Problem mal auf Seite, so ist es ein schönes Bild um zu zeigen, dass einige Dinge einfach unbestimmt sind, so lange bis man sie irgendwo einordnet.
Ein Objekt ist also ein Kunstwerk und auch kein Kunstwerk, so lange bis wir uns die Frage stellen: „ist das für mich Kunst ?“ So lange wir nicht nachfragen, bzw. nachschauen ist es wie es ist. Eben unbestimmt.
Ebenso verhält es sich auch mit Gewohnheiten oder kulturellen Vorlieben. Es ist gleichzeitig Kunst und nicht Kunst, oder tot und lebendig oder gleichzeitig Schimmelkäse und 100-järiges Ei.
Was können wir daraus also lernen ? Dass es immer mehr als eine Wahrheit gibt zum Beispiel. Dass es die eigene Position nicht schwächt, wenn man sich den Blickwinkel der anderen Partei einmal zu eigen macht, sondern vielmehr stärkt indem man die wirklich wichtigen Dinge von den Vorlieben und dem Erlernten trennen kann.
Und dass es für die Katze keinen grossen Unterschied macht, da sie ja eh sieben Leben hat (oder neun, je nach Quelle).

Marty, Du musst Dir angewöhnen vierdimensional zu denken

Es gibt ja tatsächlich junge Männer aus westlichen Kulturkreisen, die glauben, auf Grund ihres Interesses für asiatische Mangas und Anime, Frauen in Asien beeindrucken zu können. Kein Witz. Offensichtlich gibt es sogar gar nicht mal wenige von ihnen, wie ich von einigen Bekannten erfahren habe.
Ich persönlich finde es ja schon deshalb skurril, da die meisten dieser jungen Männer sich ganz offenkundig hauptsächlich durch die sexistisch überzeichneten, weiblichen Charaktere, die in vielen dieser Produktionen vorkommen, zu dieser Kunstform hingezogen fühlen. Ein Kriterium, dem das weibliche Geschlecht selbstverständlich skeptisch gegenübersteht. Auch in Asien.
Man ist versucht diesen jungen Herren zu wünschen, sie hätten in ihrer Kindheit lieber mal öfter draussen gespielt und gelernt echte soziale Kontakte zu knüpfen.
Aber Mangas und Anime sind in Asien tatsächlich weit verbreitet und viele Leute haben sie als Kinder gesehen. Allerdings in der Regel nicht die, in denen die Oberweite der jungen, weiblichen Charaktere die Belastbarkeit der knappen Oberbekleidung bis an die Obergrenze drückt, sondern eben kindertaugliche Serien.
Die unbestritten bekannteste von ihnen dürfte die japanische Serie Doraemon (ドラえもん) sein. In China, wo sie wirklich jeder kennt, ist sie unter dem Namen 哆啦A夢 (duō lā A mèng) bekannt.
Im Artikel Brot-Supermann hatte ich ja bereits angekündigt, dass ich einen Artikel über sie erstellen möchte.
Die blaue Roboter-Katze ist in Asien mindestens so bekannt wie Mickey Maus im Westen und man kann kaum einen Schaufensterbummel machen, ohne ihr in irgendeiner Weise zu begegnen.
Wie gesagt, es handelt sich um eine blaue Roboter-Katze und zwar aus der Zukunft. Sie wurde zurückgeschickt, um einem kleinen Jungen namens Nobi Nobita (野比のび太) zu helfen.
Ein kleiner junge, der weder klug, noch reich, noch sonst etwas ist. Er hat einfach einen guten Charakter und durch seine absolut durchschnittliche Art auch eine Menge Probleme. Er ist eben einfach kein Held.
Im täglichen Leben hilft also Doraemon (ドラえもん) dem kleinen Jungen, indem er allerlei Gegenstände aus seiner Brusttasche zieht.
Es handelt sich um eine vierdimensionale Tasche, weshalb sich auch unglaublich grosse Objekte aus ihr hervorholen lassen.
Das sagt sich jetzt so einfach dahin, dabei steckt wesentlich mehr dahinter, wenn man es sich mal auf der Zunge zergehen lässt.
Denn eine vierte Dimension ist für uns Menschen nur schwer vorstellbar, schliesslich können wir nur drei Dimensionen mit unseren Sinnen erfassen.
Da kommt zuerst einmal die Frage auf: was genau ist die vierte Dimension überhaupt ? Es gibt die Meinung, dass die vierte Dimension die Zeit wäre, worauf auch der Ausspruch „Marty, Du musst Dir angewöhnen vierdimensional zu denken“ anspielt, den Doc Brown, der Erfinder der Zeitmaschine, in dem Film „Zurück in die Zukunft III“ prägt.
Die Zeit in Zusammenhang mit dem Raum gebracht, ist keine Science Fiction Spinnerei, sondern eine sehr populäre Theorie in der Physik. Die Rede ist von Albert Einsteins Relativitätstheorie und der Raumzeit.
Auch hier werden Raum und Zeit in einem vierdimensionalen Gebilde, dem sogenannten „Minkowski-Raum“, betrachtet.
Eine Theorie, die auch immer wieder in Science Fiction Serien wie Star Trek aufgegriffen wird. Wenn es gerade keine Störung im E-Band gibt und die Romulaner mal die Füsse still halten, werden Raum-Zeit-Tunnel aufgebaut um in weit entfernte Teile des Universums zu reisen oder das Raum-Zeit-Kontinuum wird durch Subraumrisse beschädigt.
Es gibt aber auch die Meinung, dass es sich bei der vierten Dimension um eine weitere geometrische Komponente handeln könnte, also eine Art Raum, den wir nicht mit unseren Sinnen erfassen können.
Das würde dann auch erklären, warum sich riesige Dinge in der kleinen Tasche von Doraemon (ドラえもん) verstauen lassen.
Ein Konzept, das in ähnlicher Form auch in dem kontrovers beurteilten Science Fiction Film „Ultraviolet“ unter dem Namen „Flat Space Technology“ bzw. „Dimensional Compression“ zum Einsatz kommt.
Hier werden Waffen und Munition in der anderen Dimension verstaut, so dass man sie nur mit Hilfe eines Sicherheitsscans ausfindig machen kann.
Die Theorie, dass es sich bei der vierten Dimension um eine weitere geometrische Ebene handelt, wird vor allen Dingen durch die Mathematik unterstützt.
Sie kann unsere sicht- und anders erfahrbare Umgebung von der ersten bis zur dritten Dimension sehr genau darstellen und darüber hinaus eben auch noch weitere Dimensionen. Das legt den Schluss nahe, dass es weitere geometrische bzw. räumliche Dimensionen durchaus geben könnte, selbst wenn es uns unmöglich ist, sie zu erfassen.
In jeder Episode von Doraemon (ドラえもん) zieht dieser einen neuen Gegenstand aus seiner Tasche, wobei einige Gegenstände auch öfter mal in unterschiedlichen Folgen vorkommen können, so wie die „Überall-Türe“. Eine frei stehende Türe die, wie der Name schon sagt, überall hin führen kann. Also eine Verbindung von unterschiedlichen Räumen bzw. Dimensionen zueinander.
Und da sind wir wieder an einer Stelle angelangt, an der ich hellhörig geworden bin. Diesen Themen bin ich in meiner Jugend, in etwas anderer Form, auch schon begegnet.
Nicht in einer Kinderserie, sondern in Buchform, für ein etwas älteres Publikum. Der Autor Michael Moorcock hat sich intensiv mit diesen Dingen in seinen Romanen auseinandergesetzt.
Seine Geschichten spielen meist in einem sogenannten Multiversum. Ein Konzept, das von verschiedenen Parallelwelten ausgeht, in denen einige Personen in den Romanen auch von dem einem in das andere wechseln können.
Da wären wir dann auch wieder bei der vierten und weiteren Dimensionen. Welten, die parallel zu unserer existieren, eben lediglich in anderen Dimensionen.
Und auch die „Überall-Türe“, wie sie bei Doraemon (ドラえもん) heisst, gibt es hier.
Türen oder Portale, die verschiedene Ebenen miteinander verbinden, finden sich in seinen Büchern ständig wieder.
In diesem sehr interessanten Konzept gibt es, neben den Verbindungen zu anderen Parallelwelten, auch einen Ort, der auf jeder Ebene vorhanden ist: Die Stadt Tanelorn.
Aber das würde jetzt zu weit führen. Falls ich Sie neugierig gemacht haben sollte, lesen Sie einfach mal das Buch „Corum“.
Was können wir am Ende dieses Artikels also festhalten ? Nun, zumindest, dass es sich immer lohnt auch auf den ersten Blick einfache Dinge wie Kinderserien einmal zu hinterfragen.
Nicht selten verstecken sich in kleinen Details physikalisch, philosophisch oder anderweitig hochinteressante Konzepte, die es durchaus Wert sind auch einmal aus dem Blickwinkel eines Erwachsenen betrachtet zu werden.

Werkzeug der Harmonie

Was haben alte, bekannte Kunstwerke oft gemeinsam?
Egal ob es sich um Gemälde, Bauwerke oder Musik handelt, sie haben oft mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.
Im Artikel Alles was zählt sind wir ja schon einmal kurz auf Bedeutungen von Zahlen in China eingegangen.
Bleiben wir zuerst einmal wieder in China: Der Kaiserpalast in Beijing, der auch unter dem Namen „die verbotene Stadt“ bekannt ist, ist selbstverständlich auch unter Zuhilfenahme einiger magischen Nummern entstanden.
So wie unzählige andere Bauwerke auch, aber als Beispiel kommt er mir gerade ganz gelegen.
Ähnlich den Pyramiden in Ägypten, folgen viele Dimensionen in der verbotenen Stadt bestimmten Regeln.
Zum Beispiel stehen Länge und Breite der „Halle der höchsten Harmonie“ oder auch der „Halle zur Bildung der Gefühle“ in dem Verhältnis Neun zu Fünf.
Im alten China unterschied man die geraden und ungeraden Zahlen und ordnete sie Yin und Yang (阴阳 yīn yáng) zu.
Unter den ungeraden Zahlen kleiner als Zehn ist Neun die höchste Zahl. Und die Mitte von 10 ist Fünf.
Die beiden Zahlen haben also einen besonderen Stellenwert und sind damit perfekt um die kaiserliche Macht zu symbolisierten.
Die Haupthallen sind immer als Gruppe von 3 Gebäuden arrangiert, was das Zeichen ☰ (乾 qián) und dessen Bedeutung „Himmel“ repräsentiert. (Sie erinnern sich vielleicht noch an den Artikel Alles in Bewegung)
Dagegen sind die Wohngebäude im inneren Teil der Anlage stets zu 6 Gebäuden gruppiert, was wiederum das Zeichen ☷ (坤 Kūn) und seine Bedeutung „Erde“ repräsentiert.
Aber auch andere Zahlentheorien, die weltweit bekannt sind und nicht nur im alten China, in der griechischen Antike und in Ägypten ihre Anwendung fanden, sondern von der Natur selber genutzt werden, finden sich in Bauwerken (unter anderem dem Kaiserpalast) wieder.
Viele Kunstwerke sind auf Grund von Zahlentheorien, nicht selten nach dem goldenen Schnitt entworfen worden.
Um den goldenen Schnitt schnell zu erklären, stellen wir uns vor, dass wir eine gegebene Strecke so in zwei Teilstrecken teilen wollen, dass das Verhältnis der kleinen zur grossen Teilstrecke gleich dem Verhältnis der grossen Teilstrecke zur Gesamtstrecke ist.
Was hier beschrieben wird, ist genau genommen ein mathematisches Verhältnis.
So betrachtet, erzeugt also die lange Teilstrecke geteilt durch die kurze Teilstrecke das gleiche Ergebnis wie die Gesamtstrecke durch die lange Teilstrecke. Nämlich 1,618039887... usw.
Diese Zahl wird die goldene Zahl genannt, sie ist irrational, hat also unendlich viele Stellen hinter dem Komma und einige mathematische Besonderheiten. (Zum Beispiel wenn man Kehrwert bildet. Aber das würde zu weit führen.)
Der goldene Schnitt beschreibt eine Proportion, die in der Natur immer wieder vorkommt und auch auf den Menschen eine natürliche Anziehungskraft ausübt.
Fingerglieder zueinander, Finger zu Hand, Hand zu Arm, alles folgt dem goldenen Schnitt. Und auch die Körpergrösse wird nach dem goldenen Schnitt genau am Nabel geteilt.
Gemälde, die in den Proportionen des goldenen Schnitts gemalt sind, wirken natürlich und formvollendet.
Beispiele lassen sich zu tausenden in der klassischen Malerei finden: Ein Grossteil der Werke von Leonardo da Vinci („Der vitruvianische Mensch“ und die „Mona Lisa“, um nur die bekanntesten zu nennen), die „sixtinische Madonna“ oder „die Schule von Athen“ von Raffael und und und.
Neben dem goldenen Schnitt gibt es noch die sogenannte goldene Spirale.
Um sie zu erklären, müssen wir erst einmal wieder zurück zur Mathematik: Leonardo Fibonacci entdeckte eine unendliche Folge von Zahlen, die, ähnlich dem goldenen Schnitt sehr interessante und außergewöhnliche Eigenschaften aufweisen.
Der Aufbau ist höchst simpel: Jeweils die Summe zweier aufeinanderfolgender Zahlen ergibt die unmittelbar danach folgende Zahl.
Fangen wir mit der 1 an, so haben wir nur eine Zahl, können also nichts miteinander addieren. Somit wäre die nächste Zahl wieder eine 1.
Jetzt haben wir zwei Zahlen, die wir miteinander addieren können 1 und 1. Die nächste Zahl wäre also die 2.
Danach addieren wir die 2 mit der (zweiten) 1 und erhalten die 3.
Dann die 3 mit der 2 ergibt 5 usw. Die Zahlenfolge sieht dann wie folgt aus: {1,1,2,3,5,8,13,21,34,55...}
Wenn man Muster in der Natur untersucht, so findet sich diese Zahlenfolge auch hier in unzähligen Erscheinungsformen wieder.
Die Art wie Blumen Blätter anordnen, die Anordnung von Samen in einer Sonnenblume, die Schuppenordnung von Tannenzapfen, die Anordnung der Stacheln von Kakteen, der Aufbau der Ananasfrucht. Die Liste ist endlos.
Wenn man aus der Zahlenfolge zwei aufeinanderfolgende Zahlen herausnimmt und die grössere mit der kleineren dividiert bekommt man einen Annäherungswert an die Zahl des goldenen Schnittes.
Je grösser die Zahlen, desto genauer das Ergebnis. 8 durch 5 ergibt 1,6. 13 durch 8 ergibt 1,625. 21 durch 13 ergibt 1,61538... usw.
Und aus den Zahlen der Fibonacci Folge kann man ein Muster aufbauen, indem man die Zahlen jeweils als Kantenlänge eines Quadrates interpretiert und so eine Spirale aufbaut.
Das erste Quadrat hat die Kantenlänge 1, ebenso das zweite. Das dritte hat die Kantenlänge 2, das vierte 3 usw.
Auch dieses Muster findet sich in der Natur auffällig oft wieder. Und zwar nicht bloss im Aufbau von Schneckenhäusern. Aber dazu später.
Diese mathematischen Konzepte haben immer wieder Einzug in Kunstwerke gehalten, darunter Dante Alighieri’s „La Commedia“, die „Venus von Milo“ und viele andere.
Ich möchte Ihnen an dieser Stelle ein überaus aktuelles nicht vorenthalten:
Das Lied Lateralus auf gleichnamigem Album von der Band Tool.
Das Schlagzeug, so wie der Gesang sind anhand der Fibunacci Zahlen aufgebaut. Die Silben des Textes sind so auf den Rhytmus aufgeteilt dass sie in aufsteigender und absteigender Weise dieser Zahlenreihe folgen.
Dieses Konzept zieht sich durch das Stück wie ein roter Faden.
Auch diese Textblöcke an sich folgen den Zahlen. Der erste Block wird wiederholt, bevor der zweite folgt (also 1,1,2).
Darüber hinaus gibt es auch im Text selber viele Dinge, die mit den Nummern in Zusammenhang stehen und auch dass der Gesang bei 1:37 Minuten anfängt ist kein Zufall.
Anders geschrieben fängt der Gesang bei 1,618 Minuten an. Da haben wir wieder den goldenen Schnitt.
Und es geht weiter und immer tiefer hinein. Aber das würde hier zu weit führen. Sollten Sie sich dafür interessieren, bemühen Sie doch einfach mal die Suchmaschine Ihres Vertrauens. ;-)
Die Kunst nutzt also bis heute gerne Phänomene, die sich auch in Spiralgalaxien und Wirbelstürmen wiederfinden lassen.
Die Theorie des Urknalls besagt, dass das physikalische Universum spiralförmig aus einem heißen, dichten Punkt entstanden ist, der als Sigularität bezeichnet wird.
Einige alte Religionen, wie zum Beispiel der Mahayana Bhuddismus (महायान mahāyāna in Sanskrit) beschreiben das Universum als Indra’s Netz von Juwelen, basierend auf einer noch älteren vedischen Lehre, was der Beschreibung der modernen Physik heutzutage sehr nahe kommt.
Es wird gerne mit einem Spinnennetz verglichen, das sich in alle Dimensionen ausdehnt. Das Netz besteht aus Tautropfen und in jedem dieser Tropfen sieht man die Reflektion aller anderen Tropfen.
Ähnlich heutigen Projektionen des Universums, in dem das kleinste Element noch das Muster des Ganzen enthält.
Ähnlich der Fraktale, die in den 80er Jahren von Benoît Mandelbrot entdeckt wurden.
Mathematische Gleichungen, deren Visualisierungen sich in einem gewissen Rahmen immer wiederholen, je weiter man einen beliebigen Ausschnitt vergrössert, aber auch immer wieder Veränderungen hervorbringen.
Alles ähnelt der kosmischen Spirale, oder dem Mikro- und Makrokosmos, wie wir sie aus der Physik kennen und deutet wieder auf den goldenen Schnitt, die Fibunacci Folge und die Spirale hin.
Und dieses Wissen ist tatsächlich nicht neu. Es ist lediglich durch moderne Technik, Methoden und Denkmodelle wiederentdeckt worden.
Fraktale Darstellungen finden sich weltweit an unzähligen Tempelanlagen wieder. Der goldene Schnitt und die goldene Spirale findet man in so ziemlich jedem historischen Kunstwerk wieder.
Das vorhin angesprochene Beispiel der alten indischen Religion, in der man Indra’s Netz nicht nur zur Erklärung der Dinge, die wir sehen können, sondern auch zur Beschreibung des „leeren“ Raumes und der Verbindung durch ihn verwendet, findet sich so ähnlich auch in alten chinesischen Schriften wieder.
Das Qi (气 qì), das noch aus der Lehre des Daoismus stammt, beschreibt eine Energie, die die Dinge auf unsichtbare Weise miteinander verbindet.
Bis heute glaubt man in der chinesischen Medizin zum Beispiel, dass man berührungslos mit Hilfe dieser Energie Einfluss auf den Körper nehmen kann.
Indra’s Netz oder auch das Qi (气 qì) ähneln dabei interessanterweise dem modernen Verständnis, mit dem wir heutzutage versuchen das Universum zu erklären.
Man geht heutzutage davon aus, dass auch der Raum zwischen den Planeten tatsächlich nicht einfach leer ist (das würde sich nämlich physikalisch nicht mit den messbaren Ausbreitungsparametern des Universums decken), sondern sagt ihm Eigenschaften nach, mit denen er tatsächlich die sichtbare Materie miteinander verbindet.
Die Rede ist hier von Antimaterie, dunkler Energie und anderem.
In der Schweiz an der Cern versucht man mit Hilfe des Large Hadron Collider diesem Aufbau weiter auf den Grund zu gehen.
So kann man angeblich seit kurzem das sogenannte Higgs-Teilchen nachweisen, das eines der fehlenden Puzzlestücke im modernen Verständnismodell des Universums war.
Sie sehen, wir kommen mit diesem Thema bereits einmal komplett um die ganze Welt und bewegen uns von Kunst, über Religion, Mathematik und Physik einmal durch alle Felder menschlichen Wissens.
Diese Zahlen haben also weit mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick den Anschein hat und es verwundert einmal mehr, weshalb unterschiedliche Kulturen rund um den Globus Wissen über sie hatten.
Diese Völker sollten eigentlich zu der Zeit, in der sie mit diesen Zahlen hantiert haben, noch nicht von der Existenz der anderen Kulturen wissen und trotzdem teilten sie offensichtlich Lehren, die selbst aus heutiger Sicht bahnbrechend und noch nicht wieder komplett erforscht sind.
Wer weiss, was uns die Zahlen in Zukunft noch alles verraten werden ?
道篇 道德经 第一章 道可道,非常道。名可名,非常名。 无名天地之始;有名万物之母。 故常无欲以观其妙;常有欲以观其徼。 此两者同出而异名,同谓之玄,玄之又玄,众妙之门。 第二章 天下皆知美之为美,斯恶已;皆知善之为善,斯不善已。 故有无相生,难易相成,长短相形,高下相倾,音声相和,前后相随。 是以圣人处无为之事,行不言之教。 万物作焉而不辞,生而不有,为而不恃,功成而弗居。夫唯弗居,是以不去。 第三章 不尚贤,使民不争。 不贵难得之货,使民不为盗。 不见可欲,使民心不乱。 是以圣人之治, 虚其心,实其腹;弱其志,强其骨。 常使民无知无欲,使夫知者不敢为也。 为无为,则无不治。 第四章 道冲而用之,或不盈。 渊兮似万物之宗。 挫其锐,解其纷,和其光,同其尘。 湛兮似或存。 吾不知谁之子,象帝之先。 第五章 天地不仁,以万物为刍狗。 圣人不仁,以百姓为刍狗。 天地之间,其犹橐龠乎? 虚而不屈,动而愈出。 多言数穷,不如守中。 第六章 谷神不死,是谓玄牝。 玄牝之门,是谓天地根。 绵绵若存,用之不勤。 第七章 天长地久。 天地所以能长且久者,以其不自生,故能长生。 是以圣人后其身而身先,外其身而身存。 非以其无私邪故能成其私。 第八章 上善若水。 水善利万物而不争,处众人之所恶,故几于道。 居善地,心善渊,与善仁,言善信,政善治,事善能,动善时。 夫唯不争,故无尤。 第九章 持而盈之,不如其已;揣而锐之,不可长保。 金玉满堂,莫之能守;富贵而骄,自遗其咎。 功成名遂身退,天之道。 第十章 载营魄抱一,能无离乎? 专气致柔,能婴儿乎? 涤除玄览,能无疵乎? 爱民治国,能无为乎? 天门开阖,能为雌乎? 明白四达,能无知乎? 生之,畜之,生而不有,为而不恃,长而不宰,是谓玄德。 第十一章 三十辐共一毂,当其无,有车之用。 埏埴以为器,当其无,有器之用。 凿户牖以为室,当其无,有室之用。 故有之以为利,无之以为用。 第十二章 五色令人目盲;五音令人耳聋;五味令人口爽;驰骋畋猎,令人心发狂;难得之货,令人行妨。 是以圣人为腹不为目,故去彼取此。 第十三章 宠辱若惊,贵大患若身。 何谓宠辱若惊?宠为下,得之若惊,失之若惊,是谓宠辱若惊。 何谓贵大患若身?吾所以有大患者,为吾有身,及吾无身,吾有何患? 故贵以身为天下,若可寄天下。 爱以身为天下,若可托天下。 第十四章 视之不见,名曰夷;听之不闻,名曰希;搏之不得,名曰微。 此三者,不可致诘,故混而为一。 其上不皦,其下不昧。 绳绳不可名,复归于无物。 是谓无状之状,无物之象,是谓惚恍。 迎之不见其首,随之不见其后。 执古之道,以御今之有。 能知古始,是谓道纪。 第十五章 古之善为士者,微妙玄通,深不可识。 夫唯不可识,故强为之容: 豫兮若冬涉川;犹兮若畏四邻;俨兮其若客;涣兮若冰之将释;敦兮其若朴;旷兮其若谷;浑兮其若浊。 孰能浊以静之徐清?孰能安以久动之徐生? 保此道者不欲盈。 夫唯不盈,故能蔽不新成。 第十六章 致虚极,守静笃。 万物并作,吾以观其复。 夫物芸芸,各复归其根。 归根曰静,静曰复命。 复命曰常,知常曰明。 不知常,妄作凶。 知常容,容乃公,公乃王,王乃天,天乃道,道乃久,殁身不殆。 第十七章 太上,下知有之;其次,亲之誉之;其次,畏之;其次,侮之。 信不足焉,有不信焉。 犹兮其贵言。 功成事遂,百姓皆谓:我自然。 第十八章 大道废,有仁义; 智慧出,有大伪; 六亲不和,有孝慈; 国家昏乱,有忠臣。 第十九章 绝圣弃智,民利百倍; 绝仁弃义,民复孝慈; 绝巧弃利,盗贼无有。 此三者以为文不足。 故令有所属:见素抱朴,少私寡欲,绝学无忧。 第二十章 唯之与阿,相去几何? 善之与恶 ,相去若何? 人之所畏,不可不畏。 荒兮,其未央哉! 众人熙熙,如享太牢,如春登台。 我独泊兮,其未兆,如婴儿之未孩。 乘乘兮,若无所归。 众人皆有余,而我独若遗。 我愚人之心也哉,沌沌兮! 俗人昭昭,我独昏昏;俗人察察,我独闷闷。 澹兮其若海,飂兮若无止。 众人皆有以,而我独顽似鄙。 我独异于人,而贵求食于母。 第二十一章 孔德之容,惟道是从。道之为物,惟恍惟惚。 惚兮恍兮,其中有象;恍兮惚兮,其中有物;窈兮冥兮,其中有精。 其精甚真,其中有信。 自古及今,其名不去,以阅众甫。 吾何以知众甫之状哉?以此。 第二十二章 曲则全,枉则直,洼则盈,敝则新,少则得,多则惑。 是以圣人抱一为天下式。 不自见,故明;不自是,故彰;不自伐,故有功;不自矜,故长。 夫唯不争,故天下莫能与之争。 古之所谓曲则全者,岂虚言哉?诚全而归之。 第二十三章 希言自然。 故飘风不终朝,骤雨不终日。 孰为此者?天地。 天地尚不能久,而况于人乎? 故从事于道者,道者同于道;德者,同于德;失者,同于失。 同于道者,道亦乐得之;同于德者,德亦乐得之;同于失者,失亦乐得之; 信不足焉,有不信焉。 第二十四章 跂者不立,跨者不行。 自见者不明;自是者不彰;自伐者无功;自矜者不长。 其在道也,曰余食赘形。 物或恶之,故有道者不处。 第二十五章 有物混成,先天地生。 寂兮寥兮,独立而不改,周行而不殆,可以为天下母。 吾不知其名,字之曰道,强为之名曰大。 大曰逝,逝曰远,远曰反。 故道大,天大,地大,王亦大。 域中有四大,而王居其一焉。 人法地,地法天,天法道,道法自然。 第二十六章 重为轻根,静为躁君。 是以圣人终日行不离辎重,虽有荣观,燕处超然。 奈何万乘之主,而以身轻天下? 轻则失根,躁则失君。 第二十七章 善行无辙迹; 善言无瑕谪; 善数不用筹策; 善闭无关楗而不可开; 善结无绳约而不可解。 是以圣人常善救人,故无弃人;常善救物,故无弃物。 是谓袭明。 故善人者,不善人之师;不善人者,善人之资。 不贵其师,不爱其资,虽智大迷,是谓要妙。 第二十八章 知其雄,守其雌,为天下谿。 为天下谿,常德不离,复归于婴儿。 知其白,守其黑,为天下式。 为天下式,常德不忒,复归於无极。 知其荣,守其辱,为天下谷。 为天下谷,常德乃足,复归于朴。 朴散则为器,圣人用之,则为官长。 故大制不割。 第二十九章 将欲取天下而为之,吾见其不得已。 天下神器,不可为也。 为者败之,执者失之。 故物或行或随;或嘘或吹;或强或羸;或载或隳。 是以圣人去甚,去奢,去泰。 第三十章 以道佐人主者,不以兵强天下,其事好还。 师之所处,荆棘生焉。 大军之后,必有凶年。 故善者果而已,不敢以取强。 果而勿矜,果而勿伐,果而勿骄,果而不得已,果而勿强。 物壮则老,是谓不道,不道早已。 第三十一章 夫兵者,不祥之器,物或恶之,故有道者不处。 君子居则贵左,用兵则贵右。 兵者,不祥之器,非君子之器,不得已而用之,恬淡为上。 胜而不美,而美之者,是乐杀人。 夫乐杀人者,不可得志于天下矣。 吉事尚左,凶事尚右。 偏将军居左,上将军居右。 言居上势则以丧礼处之。 杀人众多,以悲哀泣之。 战胜,以丧礼处之。 第三十二章 道常无名,朴虽小,天下不敢臣。 侯王若能守,万物将自宾。 天地相合,以降甘露,人莫之令而自均。 始制有名,名亦既有,夫亦将知止,知止可以不殆。 譬道之在天下,犹川谷之于江海。 第三十三章 知人者智,自知者明。 胜人者有力,自胜者强。 知足者富,强行者有志, 不失其所者久,死而不亡者寿。 第三十四章 大道泛兮,其可左右。 万物恃之以生而不辞,功成不名有。 衣养万物而不为主,常无欲,可名于小; 万物归焉而不为主,可名为大。 是以圣人终不自为大,故能成其大。 第三十五章 执大象,天下往。往而不害,安平泰。 乐与饵,过客止。 道之出口,淡乎其无味,视之不足见,听之不足闻,用之不可既。 第三十六章 将欲歙之,必固张之;将欲弱之,必固强之;将欲废之,必固兴之;将欲夺之,必固与之。 是谓微明。 柔弱胜刚强。 鱼不可脱于渊,国之利器不可以示人。 第三十七章 道常无为而无不为。 侯王若能守之,万物将自化。 化而欲作,吾将镇之以无名之朴。 无名之朴,夫亦将不欲。 不欲以静,天下将自定。 德篇 第三十八章 上德不德,是以有德;下德不失德,是以无德。 上德无为而无以为;下德为之而有以为。 上仁为之而无以为。 上义为之而有以为。 上礼为之而莫之应,则攘臂而扔之。 故失道而后德,失德而后仁,失仁而后义,失义而后礼。 夫礼者,忠信之薄,而乱之首。 前识者,道之华,而愚之始。 是以大丈夫处其厚,不居其薄;处其实,不居其华。 故去彼取此。 第三十九章 昔之得一者: 天得一以清;地得一以宁;神得一以灵;谷得一以盈;万物得一以生;侯王得一以为天下贞。 其致之一也。 天无以清将恐裂; 地无以宁将恐废; 神无以灵将恐歇; 谷无以盈将恐竭; 万物无以生将恐灭; 侯王无以贵高将恐蹶。 故贵以贱为本,高以下为基。 是以侯王自谓孤、寡、不榖。 此其以贱为本耶,非乎?故致数舆无舆。 不欲琭琭如玉,珞珞如石。 第四十章 反者道之动,弱者道之用。 天下万物生于有,有生于无。 第四十一章 上士闻道,勤而行之;中士闻道,若存若亡;下士闻道,大笑之。 不笑不足以为道。 故建言有之: 明道若昧;进道若退;夷道若纇。 上德若谷;大白若辱;广德若不足;建德若偷;质真若渝。 大方无隅;大器晚成;大音希声;大象无形;道隐无名。 夫唯道,善贷且成。 第四十二章 道生一,一生二,二生三,三生万物。 万物负阴而抱阳,冲气以为和。 人之所恶,唯孤、寡、不榖,而王公以为称。 故物或损之而益,或益之而损。 人之所教,我亦教之。 强梁者不得其死,吾将以为教父。 第四十三章 天下之至柔,驰骋天下之至坚。 无有入无间,吾是以知无为之有益。 不言之教,无为之益,天下希及之。 第四十四章 名与身孰亲? 身与货孰多? 得与亡孰病? 是故甚爱必大费;多藏必厚亡。 知足不辱,知止不殆,可以长久。 第四十五章 大成若缺,其用不弊。 大盈若冲,其用不穷。 大直若屈,大巧若拙,大辩若讷。 躁胜寒,静胜热。 清静为天下正。 第四十六章 天下有道,却走马以粪;天下无道,戎马生于郊。 罪莫大于可欲;祸莫大于不知足;咎莫大于欲得。 故知足之足,常足矣。 第四十七章 不出户,知天下;不窥牖,见天道。 其出弥远,其知弥少。 是以圣人不行而知,不见而名,不为而成。 第四十八章 为学日益,为道日损。 损之又损,以至于无为,无为而无不为。 取天下常以无事,及其有事,不足以取天下。 第四十九章 圣人无常心,以百姓心为心。 善者吾善之,不善者吾亦善之,德善。 信者吾信之,不信者吾亦信之,德信。 圣人之在天下,惵惵为天下浑其心,百姓皆注其耳目,圣人皆孩之。 第五十章 出生入死。 生之徒十有三;死之徒十有三;人之生动之死地,亦十有三。 夫何故?以其生生之厚。 盖闻善摄生者,陆行不遇兕虎,入军不被甲兵。 兕无所投其角,虎无所措其爪,兵无所容其刃。 夫何故?以其无死地。 第五十一章 道生之,德蓄(畜)之,物形之,势成之,是以万物莫不尊道而贵德。 道之尊,德之贵,夫莫之命而常自然。 故道生之,德畜之。长之育之,成之熟之,养之覆之。 生而不有,为而不恃,长而不宰,是谓玄德。 第五十二章 天下有始,以为天下母。 既得其母,以知其子;既知其子,复守其母,没身不殆。 塞其兑,闭其门,终身不勤;开其兑,济其事,终身不救。 见小曰明,守柔曰强。 用其光,复归其明,无遗身殃,是谓袭常。 第五十三章 使我介然有知,行于大道,唯施是畏。 大道甚夷,而民好径。 朝甚除,田甚芜,仓甚虚;服文彩,带利剑,厌饮食,财货有余。 是为盗夸,非道也哉﹗ 第五十四章 善建者不拔,善抱者不脱,子孙祭祀不辍。 修之于身,其德乃真; 修之于家,其德乃余; 修之于乡,其德乃长; 修之于国,其德乃丰; 修之于天下,其德乃普。 故以身观身,以家观家,以乡观乡,以国观国,以天下观天下。 吾何以知天下然哉?以此。 第五十五章 含德之厚,比于赤子。 毒虫不螫,猛兽不据,攫鸟不搏。 骨弱筋柔而握固,未知牝牡之合而朘作,精之至也。 终日号而不嗄,和之至也。 知和曰常,知常曰明。 益生曰祥,心使气曰强。 物壮则老,谓之不道,不道早已。 第五十六章 知者不言,言者不知。 塞其兑,闭其门。 挫其锐,解其纷,和其光,同其尘,是谓玄同。 故不可得而亲,不可得而疏; 不可得而利,不可得而害; 不可得而贵,不可得而贱。 故为天下贵。 第五十七章 以正治国,以奇用兵,以无事取天下。 吾何以知其然哉?以此: 天下多忌讳,而民弥贫;民多利器,国家滋昏;人多伎巧,奇物滋起;法令滋彰,盗贼多有。 故圣人云: “我无为而民自化;我好静而民自正; 我无事而民自富;我无欲而民自朴。" 第五十八章 其政闷闷,其民淳淳;其政察察,其民缺缺。 祸兮福所倚;福兮祸所伏。孰知其极? 其无正邪?正复为奇,善复为妖。 人之迷,其日固久。 是以圣人方而不割,廉而不刿,直而不肆,光而不耀。 第五十九章 治人事天莫若啬。 夫唯啬,是谓早服,早服谓之重积德。 重积德则无不克,无不克则莫知其极,莫知其极,可以有国。 有国之母,可以长久。 是谓深根固柢,长生久视之道。 第六十章 治大国若烹小鲜。 以道莅天下,其鬼不神。 非其鬼不神,其神不伤人。 非其神不伤人,圣人亦不伤人。 夫两不相伤,故德交归焉。 第六十一章 大国者下流,天下之交,天下之牝。 牝常以静胜牡,以静为下。 故大国以下小国,则取小国;小国以下大国,则取大国。 故或下以取,或下而取。 大国不过欲兼畜人,小国不过欲入事人。 夫两者各得其所欲,故大者宜为下。 第六十二章 道者,万物之奥,善人之宝,不善人之所保。 美言可以市,尊行可以加人。 人之不善,何弃之有? 故立天子,置三公,虽有拱璧以先驷马,不如坐进此道。 古之所以贵此道者何? 不曰:求以得,有罪以免邪?故为天下贵。 第六十三章 为无为,事无事,味无味。 大小多少,报怨以德。 图难于其易,为大于其细。 天下难事,必作于易;天下大事,必作于细。 是以圣人终不为大,故能成其大。 夫轻诺必寡信,多易必多难。 是以圣人犹难之,故终无难矣。 第六十四章 其安易持,其未兆易谋;其脆易破,其微易散。 为之于未有,治之于未乱。 合抱之木,生于毫末;九层之台,起于累土;千里之行,始于足下。 为者败之,执者失之。 是以圣人无为,故无败;无执,故无失。 民之从事,常于几成而败之,慎终如始,则无败事。 是以圣人欲不欲,不贵难得之货;学不学,复众人之所过。 以辅万物之自然,而不敢为。 第六十五章 古之善为道者,非以明民,将以愚之。 民之难治,以其智多。 故以智治国,国之贼;不以智治国,国之福。 知此两者亦楷式。 常知楷式,是谓玄德。 玄德深矣,远矣,与物反矣,然后乃至大顺。 第六十六章 江海所以能为百谷王者,以其善下之,故能为百谷王。 是以圣人欲上民,必以言下之;欲先民,必以身后之。 是以圣人处上而民不重,处前而民不害。 是以天下乐推而不厌。 以其不争,故天下莫能与之争。 第六十七章 天下皆谓我道大,似不肖。 夫唯大,故似不肖,若肖,久矣其细也夫。 我有三宝,持而保之。 一曰慈,二曰俭,三曰不敢为天下先。 慈故能勇;俭故能广;不敢为天下先,故能成器长。 今舍慈且勇,舍俭且广,舍后且先,死矣! 夫慈,以战则胜,以守则固。 天将救之,以慈卫之。 第六十八章 善为士者不武;善战者不怒;善胜敌者不争;善用人者为之下。 是谓不争之德,是谓用人之力。 是谓配天,古之极。 第六十九章 用兵有言﹕“吾不敢为主而为客,不敢进寸而退尺。” 是谓行无行,攘无臂,仍无敌,执无兵。 祸莫大于轻敌,轻敌几丧吾宝。 故抗兵相加,哀者胜矣。 第七十章 吾言甚易知、甚易行,天下莫能知、莫能行。 言有宗,事有君。 夫唯无知,是以不我知。 知我者希,则我者贵。 是以圣人被褐怀玉。 第七十一章 知不知,上;不知知,病。 夫唯病病,是以不病。圣人不病,以其病病,是以不病。 第七十二章 民不畏威,则大威至。 无狭其所居,无厌其所生。 夫唯不厌,是以不厌。 是以圣人自知不自见,自爱不自贵。 故去彼取此。 第七十三章 勇于敢则杀,勇于不敢则活。 此两者,或利或害。 天之所恶,孰知其故?是以圣人犹难之。 天之道,不争而善胜,不言而善应,不召而自来,繟然而善谋。 天网恢恢,疏而不失。 第七十四章 民不畏死,奈何以死惧之? 若使民常畏死而为奇者,吾得执而杀之,孰敢? 常有司杀者杀。 夫代司杀者杀,是谓代大匠斫。 夫代大匠斫者,希有不伤其手矣。 第七十五章 民之饥,以其上食税之多,是以饥。 民之难治,以其上之有为,是以难治。 民之轻死,以其求生之厚,是以轻死。 夫唯无以生为者,是贤于贵生。 第七十六章 人之生也柔弱,其死也坚强。 万物草木之生也柔脆,其死也枯槁。 故坚强者死之徒,柔弱者生之徒。 是以兵强则灭,木强则折。 强大处下,柔弱处上。 第七十七章 天之道,其犹张弓欤? 高者抑之,下者举之;有余者损之,不足者补之。 天之道,损有余而补不足;人之道则不然,损不足以奉有余。 孰能有余以奉天下?唯有道者。 是以圣人为而不恃,功成而不处,其不欲见贤。 第七十八章 天下莫柔弱于水,而攻坚强者莫之能胜,以其无以易之。 弱之胜强,柔之胜刚,天下莫不知,莫能行。 是以圣人云:“受国之垢,是谓社稷主;受国不祥,是为天下王。” 正言若反。 第七十九章 和大怨,必有余怨;报怨以德,安可以为善? 是以圣人执左契,而不责于人。 有德司契,无德司彻。 天道无亲,常与善人。 第八十章 小国寡民。 使有什伯之器而不用,使民重死而不远徙。 虽有舟舆,无所乘之;虽有甲兵,无所陈之。 使民复结绳而用之。 甘其食,美其服,安其居,乐其俗。 邻国相望,鸡犬之声相闻,民至老死不相往来。 第八十一章 信言不美,美言不信。 善者不辩,辩者不善。 知者不博,博者不知。 圣人不积,既以为人己愈有,既以与人己愈多。 天之道,利而不害。 圣人之道,为而不争。