Was lange währt, wird endlich gut
Einen Monat lang war ich in Deutschland, inzwischen bin ich bereits wieder eine Woche hier in Beijing.
Und „schon“ ist mein Paket angekommen (verhaltenes Gelächter).
Was also war passiert ?
Als ich in Deutschland war, habe ich, wie all die Chinesen, die im Ausland Urlaub machen auch, Babymilchpulver nach China geschickt.
Okay, es werden wohl nicht alle Leser wissen warum man das so macht, also werde ich etwas weiter ausholen:
2008 gab es in China einen Lebensmittelskandal, der hauptsächlich Babymilchpulver betraf. Man hat das Pulver mit Kunstharzgrundstoffen gestreckt um einen hohen Proteinanteil vorzutäuschen.
Das hat bei einer Vielzahl von Säuglingen und Kleinkindern zu Nierenversagen geführt, einige Kinder starben auch daran.
Just zwei Jahre später, im Jahr 2010 gab es einen weiteren Skandal dieser Art und drei Milchfabriken im Süden Chinas wurden geschlossen.
Sie können sicherlich nachvollziehen, dass das Vertrauen in Babyprodukte aus chinesischer Herstellung an einem Tiefpunkt angelangt ist.
Wer es sich leisten kann, Bekannte im Ausland hat oder selber im Ausland herumreist, der schickt (oder lässt schicken) das Milchpulver in die Heimat.
Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass man im Drogeriemarkt in Deutschland nur noch maximal drei Packungen Babymilchpulver kaufen darf, da sonst die Läden kurz nach dem Öffnen bereits leergekauft wären.
So habe also auch ich jeden Tag brav meine 3 Packungen gekauft und nach China geschickt (Gut, ich gebe zu auch ich habe geschummelt und Bekannte zusätzlich einkaufen geschickt).
Den Grossteil per Paket verschickt, den Rest im Koffer zwischen den Anziehsachen. (Am Zoll kommt man sich immer wie ein Schmuggler vor, wenn man den Koffer voller Pulver hat).
In der ersten Woche also habe ich das erste Paket auf den Weg geschickt, in der darauffolgenden weitere zwei und danach in der dritten Woche noch eines.
Das erste Paket kam seltsamerweise wieder zu mir zurück, während alle anderen wie geplant nach China gesendet wurden.
Auf dem Paket war lediglich der Vermerk, dass das Paket an den Absender zurückgesendet wurde, allerdings nicht warum.
Also mal schnell in den Sendungsverlauf geschaut. Kann man ja heute alles online nachverfolgen.
Und siehe da: das Paket hat eine kleine Rundreise durch die Republik gemacht und ist dann wieder, ohne das Land je verlassen zu haben, nach München zurückgekommen.
Na schön. Für solche Fälle gibt es ja einen online- oder den telefonischen Support (dachte ich zumindest).
Ich habe mich durch sämtliche Untermenüs geklickt, ohne etwas brauchbares auf der Internetseite des Dienstleisters zu finden.
Ein Formular hatte ich schon ausgefüllt, bis mir auffiel, dass auch dieses für ein verloren gegangenes Paket war.
Nun, verloren war es nicht, es ist ja zu mir zurückgekommen. Allerdings waren die knapp 45 Euro verloren, die ich für eine Spazierfahrt meines Päckchens durch Deutschland gezahlt hatte.
Also die Telefon Hotline. Aber auch hier Fehlanzeige. Für internationale Pakete wurde mir dann eine andere Nummer gegeben, unter der natürlich überhaupt kein Anschluss registriert ist. Unglaublich so was!
Als ich das Paket erneut aufgegeben habe, bekam ich vom Sachbearbeiter hinter dem Tresen dann endlich auch die richtige Nummer.
Ich habe also mein Anliegen vorgebracht und man sagte mir, dass man sich darum kümmert. Man würde sich dann per Email bei mir melden. Nun, zumindest das haben sie auch getan.
Meine Anfrage war „Warum ist das Paket zu mir zurückgekommen und erstatten sie mir bitte die Kosten zurück.“
Als Antwort (nach knapp 4 Wochen) bekam ich dann folgende Email:
„Guten Tag, Herr XXXX,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Natürlich haben wir uns gerne um Ihr Anliegen gekümmert und festgestellt, dass Ihre
Sendung an
XXXX XXXX
XXXX XXXX XX
XXXX Beijing XXXX
China
wieder an Sie zurückgesandt und am 26.10.2018 von einer empfangsberechtigten Person
entgegengenommen wurde.“
Ja, klasse! Vielen Dank für nichts! Jetzt komme ich mir so richtig verarscht vor.
Aber Hauptsache das Paket kommt endlich an. Also wieder in die Sendungsverfolgung geschaut und was muss ich da sehen ?
Es ist wieder falsch verschickt worden (Ich schätze mal, dass der gleiche Depp das Paket wieder auf den falschen Wagen geladen hat).
Laut Sendungsverfolgung ist es in Rüdersdorf bereits im Ziel-Paketzentrum angekommen.
Nun, dann schauen wir doch mal nach: Rüdersdorf in Brandenburg liegt bei Berlin. Jetzt geht mir langsam ein Licht auf.
Da hat wohl jemand „Beijing“ als „Berlin“ gelesen und nicht weiter auf den Zusatz geachtet. Spätestens in der nächsten Zeile hätte er bei „Peoples Republic of China“ stutzig werden müssen.
Das Paket ist dann von da aus diesmal glücklicherweise weiter versendet worden und im Endeffekt dann doch noch angekommen, aber meinem Geld muss ich trotzdem noch hinterherlaufen. Sauhaufen!
Und „schon“ ist mein Paket angekommen (verhaltenes Gelächter).
Was also war passiert ?
Als ich in Deutschland war, habe ich, wie all die Chinesen, die im Ausland Urlaub machen auch, Babymilchpulver nach China geschickt.
Okay, es werden wohl nicht alle Leser wissen warum man das so macht, also werde ich etwas weiter ausholen:
2008 gab es in China einen Lebensmittelskandal, der hauptsächlich Babymilchpulver betraf. Man hat das Pulver mit Kunstharzgrundstoffen gestreckt um einen hohen Proteinanteil vorzutäuschen.
Das hat bei einer Vielzahl von Säuglingen und Kleinkindern zu Nierenversagen geführt, einige Kinder starben auch daran.
Just zwei Jahre später, im Jahr 2010 gab es einen weiteren Skandal dieser Art und drei Milchfabriken im Süden Chinas wurden geschlossen.
Sie können sicherlich nachvollziehen, dass das Vertrauen in Babyprodukte aus chinesischer Herstellung an einem Tiefpunkt angelangt ist.
Wer es sich leisten kann, Bekannte im Ausland hat oder selber im Ausland herumreist, der schickt (oder lässt schicken) das Milchpulver in die Heimat.
Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass man im Drogeriemarkt in Deutschland nur noch maximal drei Packungen Babymilchpulver kaufen darf, da sonst die Läden kurz nach dem Öffnen bereits leergekauft wären.
So habe also auch ich jeden Tag brav meine 3 Packungen gekauft und nach China geschickt (Gut, ich gebe zu auch ich habe geschummelt und Bekannte zusätzlich einkaufen geschickt).
Den Grossteil per Paket verschickt, den Rest im Koffer zwischen den Anziehsachen. (Am Zoll kommt man sich immer wie ein Schmuggler vor, wenn man den Koffer voller Pulver hat).
In der ersten Woche also habe ich das erste Paket auf den Weg geschickt, in der darauffolgenden weitere zwei und danach in der dritten Woche noch eines.
Das erste Paket kam seltsamerweise wieder zu mir zurück, während alle anderen wie geplant nach China gesendet wurden.
Auf dem Paket war lediglich der Vermerk, dass das Paket an den Absender zurückgesendet wurde, allerdings nicht warum.
Also mal schnell in den Sendungsverlauf geschaut. Kann man ja heute alles online nachverfolgen.
Laut Sendungsverfolgung war das Paket bereits am Ziel-Paketzentrum angekommen, bevor der Fehler bemerkt wurde.
Na schön. Für solche Fälle gibt es ja einen online- oder den telefonischen Support (dachte ich zumindest).
Ich habe mich durch sämtliche Untermenüs geklickt, ohne etwas brauchbares auf der Internetseite des Dienstleisters zu finden.
Ein Formular hatte ich schon ausgefüllt, bis mir auffiel, dass auch dieses für ein verloren gegangenes Paket war.
Nun, verloren war es nicht, es ist ja zu mir zurückgekommen. Allerdings waren die knapp 45 Euro verloren, die ich für eine Spazierfahrt meines Päckchens durch Deutschland gezahlt hatte.
Also die Telefon Hotline. Aber auch hier Fehlanzeige. Für internationale Pakete wurde mir dann eine andere Nummer gegeben, unter der natürlich überhaupt kein Anschluss registriert ist. Unglaublich so was!
Als ich das Paket erneut aufgegeben habe, bekam ich vom Sachbearbeiter hinter dem Tresen dann endlich auch die richtige Nummer.
Ich habe also mein Anliegen vorgebracht und man sagte mir, dass man sich darum kümmert. Man würde sich dann per Email bei mir melden. Nun, zumindest das haben sie auch getan.
Meine Anfrage war „Warum ist das Paket zu mir zurückgekommen und erstatten sie mir bitte die Kosten zurück.“
Als Antwort (nach knapp 4 Wochen) bekam ich dann folgende Email:
„Guten Tag, Herr XXXX,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Natürlich haben wir uns gerne um Ihr Anliegen gekümmert und festgestellt, dass Ihre
Sendung an
XXXX XXXX
XXXX XXXX XX
XXXX Beijing XXXX
China
wieder an Sie zurückgesandt und am 26.10.2018 von einer empfangsberechtigten Person
entgegengenommen wurde.“
Ja, klasse! Vielen Dank für nichts! Jetzt komme ich mir so richtig verarscht vor.
Aber Hauptsache das Paket kommt endlich an. Also wieder in die Sendungsverfolgung geschaut und was muss ich da sehen ?
Es ist wieder falsch verschickt worden (Ich schätze mal, dass der gleiche Depp das Paket wieder auf den falschen Wagen geladen hat).
Laut Sendungsverfolgung ist es in Rüdersdorf bereits im Ziel-Paketzentrum angekommen.
Nun, dann schauen wir doch mal nach: Rüdersdorf in Brandenburg liegt bei Berlin. Jetzt geht mir langsam ein Licht auf.
Da hat wohl jemand „Beijing“ als „Berlin“ gelesen und nicht weiter auf den Zusatz geachtet. Spätestens in der nächsten Zeile hätte er bei „Peoples Republic of China“ stutzig werden müssen.
Das Paket ist dann von da aus diesmal glücklicherweise weiter versendet worden und im Endeffekt dann doch noch angekommen, aber meinem Geld muss ich trotzdem noch hinterherlaufen. Sauhaufen!
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