Das schweigende Lemma
Was ein Dilemma ist, lernt man schon sehr früh, schliesslich ist dieser Begriff schon lange in unserer Umgangssprache enthalten.
Was ein Lemma ist, lernt man erst später im Mathematikunterricht. Und dass beide etwas gemeinsam haben, oft noch viel später.
Beide kommen aus dem Griechischen: Lemma (λῆμμα) steht für eine Annahme und wird in der Mathematik, den Sprachwissenschaften und auch in der Informatik gerne gebraucht.
Dilemma (διλήμματος) bedeutet so viel wie „aus zwei Sätzen bestehend“, wird oft mit der griechischen Tragödie in Zusammenhang gebracht und baut auf dem Begriff Lemma auf. Also schauen wir uns erst einmal das Lemma an:
Ein Lemma ist eine Aussage (oft mathematisch oder logisch), die oft in einem (mathematisch oder logischen) Satz verwendet wird um eine Aussage zu beweisen. Dem Lemma selber wird nicht der Rang eines Satzes zuteil (obwohl es streng genommen gar nichts anderes ist), erst der Satz selber sagt später etwas aus.
Egal ob man vom Lemma auf den Satz schliesst, oder erst den Satz vorstellt und dann das Lemma als Randnotiz, der Satz sagt etwas aus, das Lemma hat zu schweigen (mehr oder weniger).
So ein Dilemma könnte man sagen, denn ein Dilemma beschreibt eine Zwangslage aus der beide möglichen Wege (Vorsilbe „di“ steht für zwei) zum gleichen (in der Regel unschönen) Ergebnis führen.
Das Dilemma ist also eigentlich ein Lemma mit zwei möglichen Wegen (beide mit negativem Ergebnis).
Aber was hat das ganze jetzt wieder mit China zu tun ?
Nun, aus Sicht einer nicht-chinesischen Firma könnte man auf Grund eines aktuellen Falls sagen, dass man auf der einen Seite durch illegale Kopien und Weiterentwicklungen der eigenen Produkte durch chinesische Firmen im Nachteil ist und wenn man seinerseits derartige Methoden auf chinesische Firmen und ihre Produkte anwendet, wird man trotzdem ungleich härter bestraft, da man die volle Macht der internationalen Rechtssprechung zu spüren bekommt. So ein Dilemma.
China hat lange Zeit solche Verstösse bei chinesischen Firmen nicht geahndet und man ist im Westen der Überzeugung, dass politisches Kalkül dahintersteckt um es den eigenen Firmen zu ermöglichen schneller zur internationalen Konkurrenz aufzuschliessen. Dass jetzt eine nicht-chinesische Firma ein Produkt eines chinesischen Unternehmens illegal benutzt, ist allerdings neu.
Eine grosse Firma, die Eisdielen in Los Angeles betreibt hat speziell zum chinesischen Frühlingsfest, das gerade war (siehe Artikel Schweinkram), eine Eisvariation kreiert, die auf dem Geschmack des Milchbonbons 大白兔 (dà bái tù - „Das weisse Kaninchen“ (kennen wir noch aus dem Artikel Das weisse Kaninchen)) aufbaut.
Offensichtlich sehr erfolgreich, denn was eigenlich nur eine zeitlich begrenzte Aktion sein sollte, hat sich wohl zu einem absoluten Renner entwickelt. Und so nutzt man weiterhin die Milchbonbons als geschmacksgebende Zutat in der Eiscremevariante.
Allerdings ohne die Firma Shanghai Guan Sheng Yuan Food, Ltd. (上海冠生園食品有限公司 shàng hǎi guān shēng yuán shí pǐn yǒu xiàn gōng sī), die das Bonbon 1943 kreiert hat um Erlaubnis zu fragen.
Von aussen betrachtet ist das natürlich ziemlich aberwitzig. Bis jetzt hat man eben immer chinesischen Firmen vorgeworfen gegen Patent- und Markenrechte zu verstossen und auf einmal ist es genau anders herum.
Viele Leute beschreiben bereits in Artikeln wie sie sich freuen, dass ein grosses chinesisches Unternehmen jetzt endlich einmal die eigene bittere Medizin zu schmecken bekommt.
Allerdings gehe ich davon aus, dass das weitere Vorgehen hier variieren wird: War China in früheren Jahren kaum daran interessiert derartige Rechtsverletzungen zu ahnden oder auch nur zu verfolgen, ist zu erwarten dass man in Amerika ganz normal den Rechtsweg geht und die anstehende Klage des chinesischen Unternehmens ganz normal abwickeln wird.
Was ein Lemma ist, lernt man erst später im Mathematikunterricht. Und dass beide etwas gemeinsam haben, oft noch viel später.
Beide kommen aus dem Griechischen: Lemma (λῆμμα) steht für eine Annahme und wird in der Mathematik, den Sprachwissenschaften und auch in der Informatik gerne gebraucht.
Dilemma (διλήμματος) bedeutet so viel wie „aus zwei Sätzen bestehend“, wird oft mit der griechischen Tragödie in Zusammenhang gebracht und baut auf dem Begriff Lemma auf. Also schauen wir uns erst einmal das Lemma an:
Ein Lemma ist eine Aussage (oft mathematisch oder logisch), die oft in einem (mathematisch oder logischen) Satz verwendet wird um eine Aussage zu beweisen. Dem Lemma selber wird nicht der Rang eines Satzes zuteil (obwohl es streng genommen gar nichts anderes ist), erst der Satz selber sagt später etwas aus.
Egal ob man vom Lemma auf den Satz schliesst, oder erst den Satz vorstellt und dann das Lemma als Randnotiz, der Satz sagt etwas aus, das Lemma hat zu schweigen (mehr oder weniger).
So ein Dilemma könnte man sagen, denn ein Dilemma beschreibt eine Zwangslage aus der beide möglichen Wege (Vorsilbe „di“ steht für zwei) zum gleichen (in der Regel unschönen) Ergebnis führen.
Das Dilemma ist also eigentlich ein Lemma mit zwei möglichen Wegen (beide mit negativem Ergebnis).
Aber was hat das ganze jetzt wieder mit China zu tun ?
Nun, aus Sicht einer nicht-chinesischen Firma könnte man auf Grund eines aktuellen Falls sagen, dass man auf der einen Seite durch illegale Kopien und Weiterentwicklungen der eigenen Produkte durch chinesische Firmen im Nachteil ist und wenn man seinerseits derartige Methoden auf chinesische Firmen und ihre Produkte anwendet, wird man trotzdem ungleich härter bestraft, da man die volle Macht der internationalen Rechtssprechung zu spüren bekommt. So ein Dilemma.
China hat lange Zeit solche Verstösse bei chinesischen Firmen nicht geahndet und man ist im Westen der Überzeugung, dass politisches Kalkül dahintersteckt um es den eigenen Firmen zu ermöglichen schneller zur internationalen Konkurrenz aufzuschliessen. Dass jetzt eine nicht-chinesische Firma ein Produkt eines chinesischen Unternehmens illegal benutzt, ist allerdings neu.
Eine grosse Firma, die Eisdielen in Los Angeles betreibt hat speziell zum chinesischen Frühlingsfest, das gerade war (siehe Artikel Schweinkram), eine Eisvariation kreiert, die auf dem Geschmack des Milchbonbons 大白兔 (dà bái tù - „Das weisse Kaninchen“ (kennen wir noch aus dem Artikel Das weisse Kaninchen)) aufbaut.
Offensichtlich sehr erfolgreich, denn was eigenlich nur eine zeitlich begrenzte Aktion sein sollte, hat sich wohl zu einem absoluten Renner entwickelt. Und so nutzt man weiterhin die Milchbonbons als geschmacksgebende Zutat in der Eiscremevariante.
Allerdings ohne die Firma Shanghai Guan Sheng Yuan Food, Ltd. (上海冠生園食品有限公司 shàng hǎi guān shēng yuán shí pǐn yǒu xiàn gōng sī), die das Bonbon 1943 kreiert hat um Erlaubnis zu fragen.
Von aussen betrachtet ist das natürlich ziemlich aberwitzig. Bis jetzt hat man eben immer chinesischen Firmen vorgeworfen gegen Patent- und Markenrechte zu verstossen und auf einmal ist es genau anders herum.
Viele Leute beschreiben bereits in Artikeln wie sie sich freuen, dass ein grosses chinesisches Unternehmen jetzt endlich einmal die eigene bittere Medizin zu schmecken bekommt.
Allerdings gehe ich davon aus, dass das weitere Vorgehen hier variieren wird: War China in früheren Jahren kaum daran interessiert derartige Rechtsverletzungen zu ahnden oder auch nur zu verfolgen, ist zu erwarten dass man in Amerika ganz normal den Rechtsweg geht und die anstehende Klage des chinesischen Unternehmens ganz normal abwickeln wird.