Das Geheimnis von Khazad-dûm
Kennen Sie die Bücher „Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien ? In ihnen kommt die Zwergenstadt Khazad-dûm vor. Ein gigantisches Labyrinth, von Zwergen geschaffen, das aus einem unterirdischen Stadtbereich und den Minen besteht und sich unter einem massiven Bergmassiv ausbreitet.
Übrigens ist die Verfilmung dieses epochalen Werks auch nicht schlecht. Besser als so manche Umsetzung anderer Bücher.
Und da die Bücher bereits viel Stoff enthalten, wurden daraus dann auch drei Filme. Völlig legitim.
Ich verstehe nur nicht, warum das Büchlein „Der kleine Hobbit“, das vor den Ereignissen aus „Der Herr der Ringe“ spielt und wirklich nicht viel mehr als ein etwas dickeres Heft ist, auch in drei Filmen verfilmt wurde. Das ist völlig unangemessen.
Ich habe folgendes Problem damit: Jeder Mensch liest und versteht ein Buch anders. Man hat andere Bilder im Kopf, die Phantasie erschafft jeweils andere Welten.
Eine Buchverfilmung pickt sich lediglich eine davon (die des Filmemachers) aus dem Buch heraus und visualisiert sie. Somit sind all die zusätzlichen Ideen und Gedanken und auch die Spinnereien die man sich im Prozess des geistigen Visualisierens beim lesen des Buches erarbeitet und die diese Welt erst lebendig machen, hinfällig.
Oder auf gut Deutsch: Eine Verfilmung kann niemals so gut sein wie das Buch.
Und wenn jetzt eine Verfilmung aus einem kleinen Büchlein drei Megafilme entstehen lässt, ist das in meinen Augen bereits eine andere Geschichte, die dem Buch überhaupt nicht mehr gerecht wird, selbst wenn sie gut sein sollte.
Ich habe die Verfilmung von „Der kleine Hobbit“ aus diesem Grund bis heute nicht gesehen.
Aber ich drifte wieder ab. Wir waren bei den Zwergen in Khazad-dûm:
Man sagt, dass sie damals zu tief gegraben und damit einen Dämon aus der alten Welt freigesetzt hätten.
Genau diese Geschichte geht mir jedes Mal durch den Kopf, wenn ich sehe in welchem Tempo in Beijing gebaut wird.
Das U-Bahn Netz (siehe Artikel öffentlicher Verkehr), das ja bereits das längste der Welt ist, wächst unaufhörlich und ständig gibt es neue Linien.
Und auch Strassen werden, wie im Stadtteil 通州 (tōng zhōu) im Osten der Stadt, wo die Bezirksregierung sitzt, dann schon mal komplett unter die Erde verlegt.
Aktuell gibt es hier eine riesige Baustelle wo einst im Somer ein durchgängiges Blätterdach den Blick aus dem Wohnzimmerfenster verschönt hat.
Eines nachts wurden auf der etliche Kilometer langen Strasse, die eine der Hauptverbindungen aus der Innenstadt ist, alle Bäume mit Nummern versehen, ausgegraben und weggebracht.
Ausserhalb Beijings steht jetzt also irgendwo ein kleiner durchnummerierter Wald der darauf wartet, eines Tages wieder zurückgebracht zu werden (Wenn das Baumbart wüsste).
U-Bahnen, Strassen, dazu unterirdische Fussgängerzonen und Einkaufzentren (siehe Artikel Dungeons & Dragons). Beijing gleicht einem schweizer Käse und ich mache mir tatsächlich Sorgen, ob man nicht ein wenig zu eifrig ist mit den Grabungen.
Dämonen aus anderen Zeitaltern frei zu setzten ist dabei allerdings nicht meine Hauptsorge, vielmehr denke ich dass ein all zu sehr ausgehöhlter Untergrund all die riesigen Wolkenkratzer, die auf der anderen Seite gebaut werden, nicht mehr halten kann.
Man kann nur hoffen, dass im Baugewerbe weniger gepfuscht wird als... Ach Quatsch was rede ich da ? Sie wissen worauf ich hinaus will.
Aber schauen wir uns die Baustellen im Stadtbild selber einmal an. Interessant zu beobachten ist, dass es nur sehr wenige offene Grabungen zu sehen gibt. In der Regel wird eine Mauer errichtet hinter der sich zuerst die Baustellenfahrzeuge versammeln und später dann eine komplette, meist aus Wellblech gefertigte Halle darüber errichtet wird.
Man kann so gut wie nie sehen, wie tatsächlich gegraben wird.
Verschwörungstheoretiker haben hier wieder etliche Theorien ausgebrütet. Wann immer irgendwo ein mehr oder weniger geheimer Bunker steht, gibt es auch Ideen, was für geheime Projekte dahinterstecken könnten.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass es zum einen als Schutz vor den ständigen Sturmböen in Beijing gedacht ist (An frischen Ausgrabungen ohne Überbau müssen ständig feinmaschige Plastiknetze justiert werden um Erde und Dreck nicht im gesamten Stadtteil zu verbreiten) und zum anderen um das Stadtbild nicht all zu sehr zu verschandeln (Ob riesige Wellblechbauten jetzt besser aussehen als eine offene Baustelle, darüber mag man gerne streiten).
Auf jeden Fall gibt es dem ganzen wieder eine mystische Aura, was der Befürchtung es könnte eines Tages eine brennende Teufelsfratze aus einem der Rolltore, aus denen die Kipplaster kommen, herausstürmen wieder Futter gibt.
Übrigens ist die Verfilmung dieses epochalen Werks auch nicht schlecht. Besser als so manche Umsetzung anderer Bücher.
Und da die Bücher bereits viel Stoff enthalten, wurden daraus dann auch drei Filme. Völlig legitim.
Ich verstehe nur nicht, warum das Büchlein „Der kleine Hobbit“, das vor den Ereignissen aus „Der Herr der Ringe“ spielt und wirklich nicht viel mehr als ein etwas dickeres Heft ist, auch in drei Filmen verfilmt wurde. Das ist völlig unangemessen.
Ich habe folgendes Problem damit: Jeder Mensch liest und versteht ein Buch anders. Man hat andere Bilder im Kopf, die Phantasie erschafft jeweils andere Welten.
Eine Buchverfilmung pickt sich lediglich eine davon (die des Filmemachers) aus dem Buch heraus und visualisiert sie. Somit sind all die zusätzlichen Ideen und Gedanken und auch die Spinnereien die man sich im Prozess des geistigen Visualisierens beim lesen des Buches erarbeitet und die diese Welt erst lebendig machen, hinfällig.
Oder auf gut Deutsch: Eine Verfilmung kann niemals so gut sein wie das Buch.
Und wenn jetzt eine Verfilmung aus einem kleinen Büchlein drei Megafilme entstehen lässt, ist das in meinen Augen bereits eine andere Geschichte, die dem Buch überhaupt nicht mehr gerecht wird, selbst wenn sie gut sein sollte.
Ich habe die Verfilmung von „Der kleine Hobbit“ aus diesem Grund bis heute nicht gesehen.
Aber ich drifte wieder ab. Wir waren bei den Zwergen in Khazad-dûm:
Man sagt, dass sie damals zu tief gegraben und damit einen Dämon aus der alten Welt freigesetzt hätten.
Genau diese Geschichte geht mir jedes Mal durch den Kopf, wenn ich sehe in welchem Tempo in Beijing gebaut wird.
Das U-Bahn Netz (siehe Artikel öffentlicher Verkehr), das ja bereits das längste der Welt ist, wächst unaufhörlich und ständig gibt es neue Linien.
Und auch Strassen werden, wie im Stadtteil 通州 (tōng zhōu) im Osten der Stadt, wo die Bezirksregierung sitzt, dann schon mal komplett unter die Erde verlegt.
Aktuell gibt es hier eine riesige Baustelle wo einst im Somer ein durchgängiges Blätterdach den Blick aus dem Wohnzimmerfenster verschönt hat.
Eines nachts wurden auf der etliche Kilometer langen Strasse, die eine der Hauptverbindungen aus der Innenstadt ist, alle Bäume mit Nummern versehen, ausgegraben und weggebracht.
Ausserhalb Beijings steht jetzt also irgendwo ein kleiner durchnummerierter Wald der darauf wartet, eines Tages wieder zurückgebracht zu werden (Wenn das Baumbart wüsste).
U-Bahnen, Strassen, dazu unterirdische Fussgängerzonen und Einkaufzentren (siehe Artikel Dungeons & Dragons). Beijing gleicht einem schweizer Käse und ich mache mir tatsächlich Sorgen, ob man nicht ein wenig zu eifrig ist mit den Grabungen.
Dämonen aus anderen Zeitaltern frei zu setzten ist dabei allerdings nicht meine Hauptsorge, vielmehr denke ich dass ein all zu sehr ausgehöhlter Untergrund all die riesigen Wolkenkratzer, die auf der anderen Seite gebaut werden, nicht mehr halten kann.
Man kann nur hoffen, dass im Baugewerbe weniger gepfuscht wird als... Ach Quatsch was rede ich da ? Sie wissen worauf ich hinaus will.
Aber schauen wir uns die Baustellen im Stadtbild selber einmal an. Interessant zu beobachten ist, dass es nur sehr wenige offene Grabungen zu sehen gibt. In der Regel wird eine Mauer errichtet hinter der sich zuerst die Baustellenfahrzeuge versammeln und später dann eine komplette, meist aus Wellblech gefertigte Halle darüber errichtet wird.
Man kann so gut wie nie sehen, wie tatsächlich gegraben wird.
Verschwörungstheoretiker haben hier wieder etliche Theorien ausgebrütet. Wann immer irgendwo ein mehr oder weniger geheimer Bunker steht, gibt es auch Ideen, was für geheime Projekte dahinterstecken könnten.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass es zum einen als Schutz vor den ständigen Sturmböen in Beijing gedacht ist (An frischen Ausgrabungen ohne Überbau müssen ständig feinmaschige Plastiknetze justiert werden um Erde und Dreck nicht im gesamten Stadtteil zu verbreiten) und zum anderen um das Stadtbild nicht all zu sehr zu verschandeln (Ob riesige Wellblechbauten jetzt besser aussehen als eine offene Baustelle, darüber mag man gerne streiten).
Auf jeden Fall gibt es dem ganzen wieder eine mystische Aura, was der Befürchtung es könnte eines Tages eine brennende Teufelsfratze aus einem der Rolltore, aus denen die Kipplaster kommen, herausstürmen wieder Futter gibt.
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