Satz von Cover
Der Satz von Cover ist nach Thomas M. Cover benannt, der eine gemeinsame Professur der Fachbereiche Elektrotechnik und Statistik der Stanford University innehielt.
Der Satz besagt ganz platt gesprochen, dass Datenpunkte die sich in einem niedrig-dimensionalen Raum (z.B. 2 Dimensionen) nicht linear in unterschiedliche Gruppen trennen lassen (also durch eine Linie), sich aber sehr wahrscheinlich in einem höher-dimensionalen Raum in dieser Weise voneinander absetzen lassen (also z.B. in einem 3 dimensionalen Raum durch eine Ebene).
Ausser ein paar Statistikern und Informatikern ist dieser Satz sonst wahrscheinlich noch nie jemandem zu Ohren gekommen, dabei kann man ihn doch so schön auf das Leben projezieren.
Zumindest auf mein Leben lässt sich dieser Satz sehr gut anwenden:
Einige Dinge, die man in jüngeren Jahren nicht lösen konnte, da einem einfach der Überblick gefehlt hat, lassen sich aus einem neuen Blickwinkel ganz einfach bewerkstelligen.
Hilfreich sind die angesammelten Erfahrungen und alles Erlernte um aus einem ehemaligen Problem eine leicht zu erledigende Aufagabe zu machen. Oder etwas das man früher nicht verstanden hat, letztendlich zu vertehen.
Es geht also diesmal um das Alter, Erfahrungen und die kleine Portion Weissheit die man in seinem Leben ansammeln kann.
Dabei ist es eigentlich völlig egal ob es sich um tiefphilosofische Themen oder ganz banale Dinge handelt.
So wie unangenehme Situationen die entstehen, wenn man die falschen Worte wählt. Besonders in einer fremden Sprache.
Oft sind einem nicht alle Redewendungen bekannt und schnell kann man schonmal ungewollt etwas unbeabsichtigtes sagen, das den gegenüber lauthals loslachen, oder zumindest ungläubig stutzen lässt.
Zur Auflockerung habe ich hier wieder ein kleines Beispiel:
破 (pò) bezeichnet etwas kaputtes, das über die Zeit abgenutzt oder sonstwie kaputt gegangen ist.
破鞋 (pò xié) sind also ausgelatschte Schuhe.
Allerdings bezeichnet man damit auch eine (nun sagen wir mal „asserhalb ihrer Beziehung sexuell interessierte“) Frau.
Man sollte also tunlichst aufpassen wenn man tatsächlich über seine kaputten Schuhe sprechen möchte.
搞 (gǎo) frei übersetzt „machen“ ist das passende Verb dazu.
搞破鞋 (gǎo pò xié) würde man also in Neudeutsch mit „herumhuren“ bezeichnen.
Allerdings gibt es diese Bezeichnung nur für Frauen. Männer die herumhuren, werden wie in den meisten anderen Kulturen auch, kaum als etwas negatives wahrgenommen.
Aber wir schweifen wieder ab.
Mein Leben lang hat es mich in die Ferne gezogen, niemals wollte ich still stehen.
Arbeit und manchmal auch Faulheit standen dem Drang oft im Wege, aber er war immer da.
Ich wollte in die Stadt, am besten ins Zentrum, dort wo das Leben ist, wo man nachts nicht schläft.
Wenn man seinen Traum dann einmal erreicht hat, also in einer Stadt mit über 20 Millionen Einwohnern gewohnt hat, die sich die meisten Daheimgebliebenen nicht annähernd ausmalen können, merkt man irgendwann dass es eigentlich nur Umstände macht in so einer Stadt zu leben.
Die Wege sind so lang, dass man den halben Tag damit beschäftigt ist irgendwohin zu fahren, nur um etwas alltägliches zu erledigen und die ständigen Menschenmassen machen das Leben auch nicht angenehmer.
Und dann irgendwann (zumindest in meinem Alter) wünscht man sich ein kleines Zuhause am Stadtrand einer kleinen deutschen Stadt.
irgendwas wo man schnell in die Wanderstiefel springen und kurz über die Strasse im Wald seinen Gedanken hinterherhängen kann.
Beijing ist aufregend und ich bin immer wieder gerne dort und liebe es auch weiterhin die Stadt und alles in ihr und um sie herum zu erkunden, aber ich brauche das nicht mehr täglich. Der Drang ist nicht mehr da.
Ein grosser Punkt auf der „Lebensliste “ ist abgehakt und man braucht sich an dieser Stelle keine Gedanken mehr zu machen, dass man es später einmal bereut diese Erfahrung nicht gemacht zu haben.
Aber wie schon gesagt ändert sich die Sichtweise im Leben nach einer gewissen Zeit (Zumindest tut sie das bei den meisten Menschen).
Nicht dass man plötzlich ganz andere Ansichten vertritt (das mag bei dem einen oder anderen auch vorkommen), sondern vielmehr hier und da ein paar Dinge die sich ändern.
Das kann aus Bequemlichkeit sein, oder weil man gewisse Dinge bereits kennt und deren Erfahrung nicht nocheinmal machen muss oder, oder, oder.
Als ich mich vor inzwischen etlichen Jahren entschlossen hatte nach China zu ziehen, habe ich mich bewusst nicht darauf versteift dass dies ein Abschied für immer sei, da Berichte von anderen Leuten bereits immer wieder davon erzählt haben, dass es nicht möglich sei dort ein Leben zu führen wie man es gewohnt ist.
Trotzdem habe ich mir diese Option offen gehalten und die Möglichkeit dass es doch so kommen könnte, wurde nicht zuletzt durch den Umstand unterstützt, dass ich im Vergleich zu anderen Expats in China doch eine andere Herangehensweise hatte.
So habe ich mich bewusst immer von den Expat-Zusammenkünften fern gehalten, habe Chinesisch gelernt um mit den Einheimischen kommunizieren zu können etc.
Aber es hat sich über die Zeit doch herausgestellt, dass die vielen Berichte von Leuten die zeitweise in China gelebt haben, durchaus richtig sind, zumindest in einigen wesentlichen Punkten.
Man ist als Ausländer in China immer ein Ausländer.
Das hört sich jetzt erst einmal seltsam an. Was das genau bedeutet ist, dass man erstens immer als Ausländer wahrgenommen wird.
Man hat eben kein chinesisches oder asiatischen Aussehen und so wird man dann auch ständig wie ein Tourist behandelt.
Ein Umstand, der mich oft genervt hat. Man gewöhnt sich dran, aber es ist trotzdem anstrengend manchmal.
Und zweitens beeinflusst das Ausländersein in China massiv den Freundeskreis.
Die meisten Chinesen sind zwar nett zu einem, wollen aber am liebsten auch nichts mit einem zu tun haben.
In China wird der Freundeskreis fast ausschliesslich nach dem Prinzip „kann der in irgendeiner Weise nützlich für mich sein“ ausgewählt. Dieses Phänomen hat vor allen Dingen in den letzten Jahren extrem zugenommen.
Und als Ausländer, der vermeintlich eh früher oder später das Land wieder verlässt, hat man in dieser Kathegorie keinen besonders hohen Stellenwert.
Die Freundschaften die man also aufbauen kann sind einerseits die zu anderen Expats.
Und diese Freundschaften sind in der Regel nur gültig, so lange man in der selben Blase lebt.
Kehrt einer wieder nach Hause zurück, wird er auch sofort von allen anderen vergessen.
Oder man baut Freundschaften zu Leuten (Chinesen so wie anderen Ausländern) auf, die man bei irgendwelchen Freizeitaktivitäten kennen gelernt hat (also in der Regel in einer Bar oder einem Pub).
Das ist jetzt nichts verwerfliches, viele Freundschaften beginnen so.
Aber wenn man dann irgendwann einmal heiratet und Kinder hat, verändert sich das Leben doch schon enorm.
Die Freundschaften werden weniger, schon alleine aus dem Grund dass man weniger Zeit hat, und beschränken sich meist auf sehr wenige alte Freunde und ein paar Neue aus dem Umfeld des Kindergartens, der Schule oder dem Fussballclub der Sprösslinge.
Derartige Freundschaften lassen sich als Ausländer in China aber nur sehr schwer finden.
Als Fazit halten wir also fest: Das Leben in China ist aufregend, kann aber im täglichen Leben, vor allen Dingen mit Familie, unnötig beschwerlich sein.
Wer also mit dem Gedanken spielt eine Zeit lang in China zu leben, sollte das am besten tun, so lange er noch keine Familie hat.
Dann hat man einerseits den ganzen Spass und auf der anderen Seite wesentlich weniger Dinge über die man sich Sorgen machen muss.
Der Satz besagt ganz platt gesprochen, dass Datenpunkte die sich in einem niedrig-dimensionalen Raum (z.B. 2 Dimensionen) nicht linear in unterschiedliche Gruppen trennen lassen (also durch eine Linie), sich aber sehr wahrscheinlich in einem höher-dimensionalen Raum in dieser Weise voneinander absetzen lassen (also z.B. in einem 3 dimensionalen Raum durch eine Ebene).
Ausser ein paar Statistikern und Informatikern ist dieser Satz sonst wahrscheinlich noch nie jemandem zu Ohren gekommen, dabei kann man ihn doch so schön auf das Leben projezieren.
Zumindest auf mein Leben lässt sich dieser Satz sehr gut anwenden:
Einige Dinge, die man in jüngeren Jahren nicht lösen konnte, da einem einfach der Überblick gefehlt hat, lassen sich aus einem neuen Blickwinkel ganz einfach bewerkstelligen.
Hilfreich sind die angesammelten Erfahrungen und alles Erlernte um aus einem ehemaligen Problem eine leicht zu erledigende Aufagabe zu machen. Oder etwas das man früher nicht verstanden hat, letztendlich zu vertehen.
Es geht also diesmal um das Alter, Erfahrungen und die kleine Portion Weissheit die man in seinem Leben ansammeln kann.
Dabei ist es eigentlich völlig egal ob es sich um tiefphilosofische Themen oder ganz banale Dinge handelt.
So wie unangenehme Situationen die entstehen, wenn man die falschen Worte wählt. Besonders in einer fremden Sprache.
Oft sind einem nicht alle Redewendungen bekannt und schnell kann man schonmal ungewollt etwas unbeabsichtigtes sagen, das den gegenüber lauthals loslachen, oder zumindest ungläubig stutzen lässt.
Zur Auflockerung habe ich hier wieder ein kleines Beispiel:
破 (pò) bezeichnet etwas kaputtes, das über die Zeit abgenutzt oder sonstwie kaputt gegangen ist.
破鞋 (pò xié) sind also ausgelatschte Schuhe.
Allerdings bezeichnet man damit auch eine (nun sagen wir mal „asserhalb ihrer Beziehung sexuell interessierte“) Frau.
Man sollte also tunlichst aufpassen wenn man tatsächlich über seine kaputten Schuhe sprechen möchte.
搞 (gǎo) frei übersetzt „machen“ ist das passende Verb dazu.
搞破鞋 (gǎo pò xié) würde man also in Neudeutsch mit „herumhuren“ bezeichnen.
Allerdings gibt es diese Bezeichnung nur für Frauen. Männer die herumhuren, werden wie in den meisten anderen Kulturen auch, kaum als etwas negatives wahrgenommen.
Aber wir schweifen wieder ab.
Mein Leben lang hat es mich in die Ferne gezogen, niemals wollte ich still stehen.
Arbeit und manchmal auch Faulheit standen dem Drang oft im Wege, aber er war immer da.
Ich wollte in die Stadt, am besten ins Zentrum, dort wo das Leben ist, wo man nachts nicht schläft.
Wenn man seinen Traum dann einmal erreicht hat, also in einer Stadt mit über 20 Millionen Einwohnern gewohnt hat, die sich die meisten Daheimgebliebenen nicht annähernd ausmalen können, merkt man irgendwann dass es eigentlich nur Umstände macht in so einer Stadt zu leben.
Die Wege sind so lang, dass man den halben Tag damit beschäftigt ist irgendwohin zu fahren, nur um etwas alltägliches zu erledigen und die ständigen Menschenmassen machen das Leben auch nicht angenehmer.
Und dann irgendwann (zumindest in meinem Alter) wünscht man sich ein kleines Zuhause am Stadtrand einer kleinen deutschen Stadt.
irgendwas wo man schnell in die Wanderstiefel springen und kurz über die Strasse im Wald seinen Gedanken hinterherhängen kann.
Beijing ist aufregend und ich bin immer wieder gerne dort und liebe es auch weiterhin die Stadt und alles in ihr und um sie herum zu erkunden, aber ich brauche das nicht mehr täglich. Der Drang ist nicht mehr da.
Ein grosser Punkt auf der „Lebensliste “ ist abgehakt und man braucht sich an dieser Stelle keine Gedanken mehr zu machen, dass man es später einmal bereut diese Erfahrung nicht gemacht zu haben.
Aber wie schon gesagt ändert sich die Sichtweise im Leben nach einer gewissen Zeit (Zumindest tut sie das bei den meisten Menschen).
Nicht dass man plötzlich ganz andere Ansichten vertritt (das mag bei dem einen oder anderen auch vorkommen), sondern vielmehr hier und da ein paar Dinge die sich ändern.
Das kann aus Bequemlichkeit sein, oder weil man gewisse Dinge bereits kennt und deren Erfahrung nicht nocheinmal machen muss oder, oder, oder.
Als ich mich vor inzwischen etlichen Jahren entschlossen hatte nach China zu ziehen, habe ich mich bewusst nicht darauf versteift dass dies ein Abschied für immer sei, da Berichte von anderen Leuten bereits immer wieder davon erzählt haben, dass es nicht möglich sei dort ein Leben zu führen wie man es gewohnt ist.
Trotzdem habe ich mir diese Option offen gehalten und die Möglichkeit dass es doch so kommen könnte, wurde nicht zuletzt durch den Umstand unterstützt, dass ich im Vergleich zu anderen Expats in China doch eine andere Herangehensweise hatte.
So habe ich mich bewusst immer von den Expat-Zusammenkünften fern gehalten, habe Chinesisch gelernt um mit den Einheimischen kommunizieren zu können etc.
Aber es hat sich über die Zeit doch herausgestellt, dass die vielen Berichte von Leuten die zeitweise in China gelebt haben, durchaus richtig sind, zumindest in einigen wesentlichen Punkten.
Man ist als Ausländer in China immer ein Ausländer.
Das hört sich jetzt erst einmal seltsam an. Was das genau bedeutet ist, dass man erstens immer als Ausländer wahrgenommen wird.
Man hat eben kein chinesisches oder asiatischen Aussehen und so wird man dann auch ständig wie ein Tourist behandelt.
Ein Umstand, der mich oft genervt hat. Man gewöhnt sich dran, aber es ist trotzdem anstrengend manchmal.
Und zweitens beeinflusst das Ausländersein in China massiv den Freundeskreis.
Die meisten Chinesen sind zwar nett zu einem, wollen aber am liebsten auch nichts mit einem zu tun haben.
In China wird der Freundeskreis fast ausschliesslich nach dem Prinzip „kann der in irgendeiner Weise nützlich für mich sein“ ausgewählt. Dieses Phänomen hat vor allen Dingen in den letzten Jahren extrem zugenommen.
Und als Ausländer, der vermeintlich eh früher oder später das Land wieder verlässt, hat man in dieser Kathegorie keinen besonders hohen Stellenwert.
Die Freundschaften die man also aufbauen kann sind einerseits die zu anderen Expats.
Und diese Freundschaften sind in der Regel nur gültig, so lange man in der selben Blase lebt.
Kehrt einer wieder nach Hause zurück, wird er auch sofort von allen anderen vergessen.
Oder man baut Freundschaften zu Leuten (Chinesen so wie anderen Ausländern) auf, die man bei irgendwelchen Freizeitaktivitäten kennen gelernt hat (also in der Regel in einer Bar oder einem Pub).
Das ist jetzt nichts verwerfliches, viele Freundschaften beginnen so.
Aber wenn man dann irgendwann einmal heiratet und Kinder hat, verändert sich das Leben doch schon enorm.
Die Freundschaften werden weniger, schon alleine aus dem Grund dass man weniger Zeit hat, und beschränken sich meist auf sehr wenige alte Freunde und ein paar Neue aus dem Umfeld des Kindergartens, der Schule oder dem Fussballclub der Sprösslinge.
Derartige Freundschaften lassen sich als Ausländer in China aber nur sehr schwer finden.
Als Fazit halten wir also fest: Das Leben in China ist aufregend, kann aber im täglichen Leben, vor allen Dingen mit Familie, unnötig beschwerlich sein.
Wer also mit dem Gedanken spielt eine Zeit lang in China zu leben, sollte das am besten tun, so lange er noch keine Familie hat.
Dann hat man einerseits den ganzen Spass und auf der anderen Seite wesentlich weniger Dinge über die man sich Sorgen machen muss.
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