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Ein Schelm, wer Böses dabei denkt

Ein Satz der gerne mal verwendet wird um Leuten ihre eigene, schmutzige Phantasie vor Augen zu führen, was ich heute auch gerne einmal tun möchte.
Ursprünglich aus dem Französischen, hiess er im Original: „Honi soit qui mal y pense“, wörtlich übersetzt so etwas wie:
„Beschämt sei, wer schlecht darüber denkt“.
Der Satz ist die Devise des englischen Hosenbandordens, welcher bis heute als höchster Orden des Vereinigten Königreichs angesehen wird.
Man ist sich nicht sicher, wie dieser Spruch tatsächlich entstanden ist, aber es gibt Mutmassungen.
König Edward III. von England, der Gründer des Ordens, soll bei einem Ball seiner Geliebten, der Countess of Salisbury, mit diesen Worten angeblich ein beim Tanz verlorenes Strumpfband zurückgegeben haben.
Man interpretiert es gemeinhin als Anspielung auf den Anspruch, den er auf den französischen Thron erhob.
Ich finde ihn in seiner heutigen Bedeutung, die noch ein klein wenig lustiger ist als das Original, sehr passend zu dem Plakat, das ich gefunden habe.
Eine junge Dame, die laut Angabe auf dem Plakat selber, den Namen „Agelababy“ trägt und seltsame Gesten mit ihren Händen macht.
Eine Geste, oder eigentlich zwei die zusammengehören, die den meisten noch aus ihrer Kindheit bekannt vorkommen sollten.
Ich will gar nicht weiter darauf eingehen, was man in westlichen Kreisen mit diesen Gesten in der Regel beschreibt.
Ich überlasse es ganz Ihrer schmutzigen Phantasie, was „Angelababy“ mit ihrem hübschen Lächeln und ihren Händen meinen könnte. ;-)
Aber als Europäer, Amerikaner oder sonstiger Ausländer denkt man beim Anblick dieses Plakates insgeheim bei sich: „Das meinen die jetzt nicht ernst, oder ?“.
Ich werde einzig die chinesische Sichtweise auf dieses Plakat besprechen und ich musste mich auch erst einmal schlau machen, um wirklich auszuschliessen, dass es sich nicht doch um eine versteckte Anspielung handeln könnte.
Aber siehe da, alles ganz harmlos. Die besagten Gesten gibt es in China so nicht.
Der ausgestreckte Zeigefinger steht einfach für eine 1. Wir erinnern uns: Im Kapitel Fingerzeichen haben wir gelernt, dass man in China die 1 nicht mit dem Daumen, sondern mit dem Zeigefinger darstellt.
Und die runde Öffnung, die die andere Hand beschreibt, repräsentiert eine 0.
Sie können unschwer erkennen, dass über der jungen Dame eben jene Zahlen auch noch einmal in gedruckter Form vorkommen.
0到1成首付买新车 (líng dào yī chéng shǒu fù mǎi xīn chē) bedeutet nichts anderes als: „0 - 10 % Anzahlung für den Kauf eines Neuwagens.“
Wobei man natürlich, wenn man möchte, auch mehr Anzahlung leisten kann. 0 - 10 % steht einfach für „sehr wenig“.
Sie sehen also wieder einmal: Alles gar nicht so, wie man es erst einmal gedacht hat. In unterschiedlichen Kulturen werden auch Zeichen und Gesten oft komplett anders verstanden.


Nachtrag vom 01.03.2018

Ich habe erfahren, dass der Name „Angelababy“ gar keine Erfindung für diese Werbung war, so wie ich angenommen hatte, sondern ein Name, den sich die junge Frau selber gegeben hat.
Angelababy (mit richtigem Namen 楊穎 yáng yǐng) ist nämlich eine bekannte Persönlichkeit in China.
Bereits als Model ist sie bekannt geworden, hat den ganz grossen Durchbruch aber dadurch geschafft, dass sie den berühmten Filmstar 黄晓明 (huáng xiǎo míng) geheiratet hat.
Seitdem tritt sie immer wieder in Shows und Filmen auf.
Die einhellige Meinung der Chinesen ist allerdings, dass sie schauspielert wie ein Stück Holz.

Ein Bett im Kornfeld

Vor kurzem standen ein paar Säcke auf unserem Bett, gefüllt mit irgendeiner Art Biomüll, wie es für mich den Anschein hatte.
Irgendwelche Körner oder Hülsen, die am Kopfende unsers Bettes standen und mich an Jürgen Drews und das Lied „Ein Bett im Kornfeld“ erinnert haben.
Wussten Sie eigentlich dass es sich bei diesem erfolgreichen Schlager um eine Coverversion handelt ?
Ursprünglich hiess das Stück „Let Your Love Flow“, war ein Countrysong und wurde 1975 von Larry E. Williams komponiert.
Aber zurück zu den Plastiksäcken: Wenn ich eins in China gelernt habe, dann dass Dinge nicht immer das sind, was sie auf den ersten Blick zu sein scheinen.
Also nachgefragt, was es denn mit den seltsamen Säcken und ihrem Inhalt auf sich habe.
Die Antwort die ich bekam, nämlich dass der Inhalt der Tüten für die Kopfkissen sei, hat mich im ersten Augenblick auch erst einmal nicht schlauer gemacht.
Unsere Kopfkissen sind klassische chinesische Kissen, die wir zusammen mit einer Menge Bettzeug zur Hochzeit geschenkt bekommen haben.
Sie sind, meist mit einem Handtuch abgedeckt, das auch mal Schweiss aufsaugen kann, relativ hart.
Man kann sie in eine Form bringen, die sie dann behalten und damit den Kopf recht gut stützen.
Sie erinnern an die Sitzsäcke, die in den 70er Jahren in Mode waren.
Diese geben nach, wenn man sich darauf setzt, aber nur bis zu einem gewissen Grad, dann erwidern sie den Druck.
Möglich machen dies kleine Styroporkügelchen, die als Füllung verwendet werden.
Da ich sie noch aus meiner Kindheit kenne, bin ich davon ausgegangen, dass unsere Kissen eine ähnliche Füllung besitzen müssen, denn sie haben die gleichen Eigenschaften.
Wie sich jetzt herausgestellt hat, ist das zwar nicht komplett falsch, allerdings auch nicht ganz richtig.
Die Kissen sind mit 荞麦皮 (qiáo mài pí) gefüllt, wie ich herausgefunden habe. Das sind Buchweizenschalen.
Und nach einer kurzen Recherche hat sich gezeigt, dass es solche Kissen auch in Deutschland gibt.
Wer gerne etwas härter liegt, hat mit so einem Kissen eine bequeme Unterlage für sein Haupt.
Wer es dagegen etwas weicher mag, für den wird dieses Kissen keine Alternative zur herkömmlichen Schlafunterlage.
Buchweizenkissen sind atmungsaktiv und weil Buchweizen kein Gluten enthält, auch für Allergiker geeignet.
Der Buchweizen (lateinisch: Fagopyrum) ist deshalb eigentlich auch kein richtiges Getreide, obwohl er oft zu den Getreidesorten gezählt wird.
Das verwundert auch nicht weiter, da man in Deutschland aus ihm Dinge wie Brei, Knödel, Nudeln, Pfannkuchen, Sterz, Kuchen und anderes Gebäck herstellt.
Er wird in China bereits seit 4600 Jahren kultiviert, hat also tatsächlich hier seine Wurzeln (wenn man so sagen will), obwohl er seit langem auch in Europa bekannt ist und man meinen könnte, das wäre schon immer so gewesen.
Ich bin jedes Mal wieder erstaunt, wie viel ich über meine eigene Kultur lerne, wenn ich eigentlich die Besonderheiten der chinesischen Kultur aufdecken möchte.
Öfter sind die Kulturen eben doch ähnlicher bzw. mehr miteinander verstrickt als man denkt.

Paketverlust

Die Pakete, die wir vor kurzem bestellt haben sind nicht angekommen.
Auf Nachfrage beim Versandunternehmen bekommt man die Aussage, dass für ganz Beijing der Paketverkehr aus Sicherheitsgründen gestoppt wurde, denn die chinesische Regierung tagt wieder einmal in der Hauptstadt.
Ein Paket unserer Bestellung ist dann doch irgendwie durchgekommen nach ein paar Tagen, aber der Rest ist noch verschwunden. Wir müssen also warten.
Dies ist nur ein kleiner Teil der Sicherheitsmassnahmen, die das tägliche Leben in Beijing beeinflussen, es gibt noch viel weitreichendere Aktionen und alle haben in der ein oder anderen Weise mit „Paketverlust“ zu tun.
Denn der „Paketverlust“ ist auch eine Bezeichnung aus der IT.
Daten, vor allen Dingen im Internet, werden in Datenpaketen gesendet. Dabei kommt es immer wieder vor, dass mal das eine oder andere verlorengeht.
Das ist erst einmal nicht schlimm, da man es ja noch einmal senden kann. Allerdings gibt es auch hier Grenzen.
Wenn das Paket nach einer festgelegten Anzahl von Versuchen immer noch nicht beim Empfänger angekommen ist, dann wird es auch nicht mehr gesendet.
Gründe für Paketverlust gibt es viele: Während der Übertragung fällt eine Netzwerkkomponente aus oder das Kabel befindet sich in einem schlechten Zustand, so dass Störsignale das eigentliche Signal beeinflussen und unbrauchbar machen.
Oder das Paket ist einfach zu lange unterwegs, dann wird es irgendwann automatisch verworfen.
Es kann natürlich auch ganz einfach sein, dass bewusst Mechanismen zwischengeschaltet wurden, die bestimmte Daten herausfiltern und nicht weiterleiten.
Sie haben sicher alle schon mal von einer „Firewall“ gehört. Ein System (gibt es als Software und auch als Hardware), das gezielt eingehende bzw. ausgehende Signale eines Computers oder Netzwerks blockiert. In der Regel um sich vor Schadsoftware oder all zu neugierigen Anfragen aus dem Internet zu schützen.
China hat neben der Chinesischen Mauer (长城 cháng chéng. Also eigentlich korrekt übersetzt die „lange Mauer“), die zweifellos beeindruckend ist, eine weitere grosse Mauer errichtet.
Nicht mit dem Auge zu sehen und auch nicht zu besichtigen, aber allgegenwärtig.
Man spricht hier im Volksmund von der „chinesischen Firewall“.
Sie blockiert neben Verbindungen zu Internetdiensten wie Facebook, Youtube und anderen jetzt auch vermehrt VPN Verbindungen.
Kurz zur Erklärung: Eine VPN-Verbindung ist eine verschlüsselte Verbindung zu einem anderen Gerät, das sich Beispielsweise ausserhalb Chinas befinden kann.
Der eigene Computer nutzt diese Verbindung als wäre sie die lokale und kann so, wenn das Gerät auf der anderen Seite zum Beispiel in Deutschland steht, ganz normal alle Internetseiten aufrufen, die in Deutschland freigegeben sind.
Somit kann man dann auch wieder auf Facebook und Co. zugreifen, während man von aussen nicht sehen kann, was übertragen wird, da die Verbindung ja, wie bereits gesagt verschlüsselt ist (ein VPN kann natürlich noch mehr, aber das soll an dieser Stelle zum Verständnis reichen).
Es gibt etliche Anbieter, die VPN Verbindungen meist kostenpflichtig bereitstellen.
Diese werden auch immer wieder regelmässig von chinesischer Seite blockiert.
Daneben gibt es natürlich auch noch Firmen VPNs und private VPNs.
Am liebsten würde man in China alle VPNs blockieren, da man die verschlüsselte Übertragung nicht einfach so mitlesen kann.
Allerdings sind VPNs für alle grossen Firmen überlebenswichtig, sollte man sie also abschalten, hiesse das China zurück in die Qin-Dynastie (秦朝 qín cháo) zu befördern.
Ohne VPN gäbe es weder modernen Handel, noch Produktion, noch sonst etwas. Das geht so also nicht.
Allerdings gibt es inzwischen derart massiven Druck auf Unternehmen von Seiten der chinesischen Regierung, dass Unternehmen wie Apple, Amazon, Microsoft, und IBM in China grosse Rechenzentren aufgebaut haben, die ganz nach den hiesigen Vorgaben agieren. Somit wird man dann nicht mehr zu amerikanischen Servern verbunden, sondern zu chinesischen.
Und auch sonst hat sich einiges getan: Es ist im chinesischen App Store von Apple zum Beispiel sämtliche VPN Software verschwunden.
Man konnte die vermehrten Einschränkungen auf Grund neuer Sicherheitsvorgaben gerade in letzter Zeit deutlich merken.
Jetzt, da die chinesische Regierung wieder in Beijing tagt, kann man die Auswirkungen nicht nur anhand der unzähligen Polizisten, Soldaten und sonstigen Sicherheitskräfte nachvollziehen, die die Stadt überrannt zu haben scheinen, sondern auch im Internet spürt man die Macht des Staates.
Die facebooknahe Internetplattform WhatsApp ist inzwischen gar nicht mehr zu erreichen, oftmals nicht einmal mehr über einen VPN.
Das chinesische Pendant Wechat (微信 wēi xìn) und andere Diskussionsplattformen im Reich der Mitte lassen Profilbild Änderungen oder Änderungen am Benutzernamen nicht mehr zu.
Benutzer, die keine eine Telefonnummer oder nicht ihren echten Namen angegeben haben, werden aufgefordert dies zu tun (es ist wohl abzusehen, dass alle anderen Accounts irgendwann gesperrt werden).
Diese spezielle Aktion beruht übrigens auf einem Zwischenfall, der sich vor einiger Zeit ereignet hat.
So wie ich gelesen habe, hat ein chinesischer User sein Profilbild in das Konterfei von Osama bin Laden geändert, woraufhin ein befreundeter User diese Aktion in einer privaten Wechat Gruppe (微信 wēi xìn) kommentierte. Erster liess sich dann wohl dazu hinreissen als Scherz so etwas wie „come join ISIS with me“ in dieser Gruppe zu veröffentlichen.
Diese Aktion hat ihm dann, wie man hört, eine Freiheitsstrafe von neun Monaten beschert.
Die Medien fragen sich jetzt, wie diese Aktion aus einer privaten Chatgruppe an die Öffentlichkeit gelangen konnte und sind sich einig: Es ist überhaupt nicht fraglich, schliesslich unterstehen alle grossen chinesischen Unternehmen Kontrollen seitens der Regierung oder sind sogar direkt mit ihr verflochten.
Das mag alles richtig sein, wir wollen aber nicht vergessen, dass einer der User auch einfach die Information anderweitig weitergegeben haben könnte.
Denn (ganz nach „Ockhams Rasiermesser Prinzip“) ist die einfachste Theorie meist die richtige (platt ausgedrückt).
Aber die Möglichkeiten sind auf jeden Fall gegeben, das wollen wir auch festhalten.
Gerade jetzt, wo die Kommunistische Partei wieder in Beijing tagt, sind die Kontrollen besonders extrem.
Private VPN Verbindungen, die man zum Beispiel über TeamViewer eingerichtet hat um von unterwegs auf sein Netzwerk zu Hause zuzugreifen, funktionieren zur Zeit nicht.
Der Firmen VPN funktioniert zwar noch, allerdings wird er so sehr ausgebremst, dass man den Datenpaketen beim Übertragen schon fast zuschauen kann.
Dies ist ein immer aktuelles Thema, wie man bereits in den Artikeln Der gläserne Mensch und Was’n los ? sehen konnte.
Wer jetzt allerdings glaubt, dass diese Dinge nur ein Phänomen in Fernost seien, der irrt gewaltig.
Eigentlich gibt es in Deutschland Richtlinien zum Datenschutz.
Auch wenn diese immer weiter beschnitten werden.
Wenn wir ein paar Jahre zurückschauen in die 70er Jahre, dann werden wir uns erinnern, dass es einen riesigen Aufschrei in der Bevölkerung gab, als man damals davon sprach die Rasterfahndung einzuführen.
Heute ist sie gängige Praxis und niemand macht sich mehr Gedanken darüber, dass seine Daten tagtäglich irgendwo ausgewertet werden und er im Grunde genommen sein Leben lang als Verdächtiger behandelt wird.
Trotzdem ist in Deutschland, zumindest im internationalen Vergleich, noch ein kleiner Rest Datenschutz vorhanden.
Aber was hilft der, wenn man sich zum Beispiel auf amerikanischen Internetplattformen anmeldet und seine Daten damit anderen preisgibt, die diesen Restriktionen nicht unterliegen ?
Es glauben immer alle, dass man in China komplett überwacht wird, während man daheim die uneingeschränkte Freiheit geniessen kann.
Das ist eine fatale Fehleinschätzung. Ich kann nur immer wieder darauf aufmerksam machen, dass man sich erst einmal schlau machen sollte, bevor man moderne Medien nutzt. Immer und überall.

Wiedervereinigung und Begrüssungsgeld

Dieser Artikel ist eigentlich ein weiterer Nachtrag zum Artikel Frühstück oder kotzen ?, aber da dieser bereits so lang geworden ist, habe ich mich entschieden, einen neuen zu erstellen.
Kurz nachdem unser Familienzuwachs geboren wurde, musste er, wegen einer Infektion, auch schon auf die Kinderstation.
Das ist eine harte Sache, vor allen Dingen für die Mutter, die sich direkt nach der Geburt ohnehin schon emotional am Limit befindet.
Man behält den kleinen Fratz gerade mal einen Tag und eine Nacht, dann wird er einem auch schon wieder „entrissen“.
Man füllt wieder unendlich viele Formulare aus und beantragt einen Account für ihn und bekommt eine Krankenkarte.
Aber das hatten wir ja bereits alles im vorangegangenen Artikel besprochen.
Dann kommt die eigentliche Tragödie: Man übergibt den einen Tag alten Hosenmatz einer Ärztin und dann verschwindet er samt Gitterbettchen hinter einer massiven Stahltüre. Von nun an darf man ihn nicht mehr sehen.
Wie man mir sagte hat das ganz pragmatische Gründe: Es macht es nicht einfach nur schwieriger Kinder aus dem Krankenhaus zu rauben (was wohl in einigen Provinzen vorgekommen ist), es macht es den Krankenschwestern auch wesentlich einfacher, die Kinder überhaupt geregelt versorgen zu können.
Denn besorgte, chinesische Familien rücken nicht selten mit der halben Verwandtschaft an und da hat natürlich jeder ein altes Hausmittelchen parat, wie der Nachwuchs denn bitteschön zu umsorgen sei.
Dies ist auch einer der Gründe, weshalb es kein Fenster gibt, durch das man die Kleinen sehen könnte, sie sind völlig vom Rest der Welt abgeschnitten.
Von medizinischer Seite gesehen sicherlich eine gute Idee, aber den Nachwuchs einen Tag nach der Geburt von Mutter und Vater zu trennen, das ist schon ein echt herber Schlag.
So verbringt man dann als Ehemann auch einiges an Zeit um seine Frau, die zusätzlich zu dieser Situation auch noch von Hormonen überwältigt ist, zu beruhigen und ihr vorzulügen, dass alles gut sei.
Man kann dann, wenn man es vermeiden möchte dem Nachwuchs das Milchpulvergemisch aus dem Krankenhaus verabreichen zu lassen, auch die Muttermilch abpumpen und bis 10:00 ins Krankenhaus auf die Kinderstation bringen.
Das wird spätestens dann zu einer logistischen Herausforderung, wenn die Mutter bereits entlassen, man etwas weiter vom Krankenhaus entfernt wohnt und die chinesische Regierung mal wieder tagt (was sie natürlich genau in diesen Tagen getan hat).
Man kann die Muttermilch nicht mit der U-Bahn transportieren, da an den Sicherheitschecks zu dieser Zeit nicht nur alle Taschen und Rucksäcke durchleuchtet werden, sondern auch jede Person mit einem Handscanner bearbeitet wird.
Wir wissen nicht genau welche Technik hier zum Einsatz kommt, also wollen wir lieber kein Risiko eingehen und die Milch irgendwelchen Strahlungen aussetzen.
Also ein Taxi mieten. Oder besser gesagt einen Fahrer von Didi (滴滴 dī dī) beauftragen (einem chinesischen Unternehmen, das nach dem Vorbild von Uber Privatpersonen zu Taxifahrern macht).
Das Problem hier liegt natürlich auf der Hand: Extreme Sicherheitskontrollen an den Haltestellen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln selber, die den ohnehin schon mühsamen Weg zur Arbeit noch weiter erschweren und die Fahrzeit mehr als verdoppeln können, lassen viele Leute auf das Auto umsteigen.
Zu den Hauptverkehrszeiten, also genau dann wenn man die Milch abzugeben hat, herrscht im gesamten Stadtbereich ein Superstau.
Man muss also einige Stunden mehr einplanen, wenn man noch pünktlich ans Ziel kommen will. Und das tagein, tagaus.
Bekommt man dann endlich den ersehnten Anruf, dass man sein Kind abholen und mit nach Hause nehmen darf, gilt es erst einmal wieder den ganzen bürokratischen Wahnsinn über sich ergehen zu lassen.
Auch hier haben mir wieder meine Schwiegereltern geholfen, solch ein Unterfangen ist für einen Ausländer selber gar nicht zu bewältigen.
Ich will auch gar nicht so sehr auf die Einzelheiten eingehen, alleine schon deshalb nicht, da ich nicht alles genau durchschaut habe.
Aber um Ihnen einen kleinen Einblick zu geben, will ich doch ein paar Dinge zusammenfassen:
Man bekommt vom Doktor auf der Kinderstation einen Zettel, mit dem man die Formalitäten einleiten kann.
Dann geht man wieder zum Schalter im Untergeschoss um sein Pfand, das man hinterlegt hatte wiederzubekommen.
Das für das Kind und das für die Frau. Bei dem für die Frau handelt es sich um die Krankenhausgebühren, Verpflegung und was sonst so angefallen ist mit Ausnahme der Operation selber (wir erinnern uns: diese mussten wir bar bezahlen).
Dann bekommt man noch hier und da etwas Geld wieder für Kleidung und Utensilien die man vom Krankenhaus geliehen hatte.
An anderen Stellen muss man für geliehene Utensilien noch etwas bezahlen.
Man läuft also von Schalter zu Schalter, bis man dann tatsächlich alles beisammen hat.
Und dann kommt endlich der grosse Augenblick: Man wird durch die dicke Stahltüre zu seinem Kind gelassen.
Der Doktor verpackt es in den mitgebrachten Anziehsachen und Deckchen so, dass es einem homogenen Klotz ähnelt und es irgendwie an Bernd das Brot erinnert.
Dann wieder mit dem Taxi durch den Stau nach Hause und dann ist es endlich geschafft: Die Familie ist wieder vereint und es gibt Glückwünsche und den obligatorischen roten Umschlag (红包 hóng bāo) gefüllt mit Geld als Geschenk von den Verwandten, Freunden und Mitarbeitern.

Immer wieder ein Kampf

Neuerdings sind Waschbecken an Flughäfen, Bahnhöfen oder auch in Restaurants mit berührungsfreier Lichtschrankentechnik ausgerüstet.
Das heisst: Man hält seine Hände einfach unter den Wasserhahn und schon läuft das Wasser.
Theoretisch zumindest. In Wirklichkeit sieht das ein wenig anders aus:
Wenn man die Hände nicht direkt vor den Sensor hält, weil die Position zu hoch oder tief ist, passiert rein gar nichts.
Und so kann man überall auf den öffentlichen Toiletten dieser Welt Menschen sehen, die mit gleitenden Bewegungen vor dem Waschbecken ihre Körper verrenken.
Mal mehr, mal weniger elegant führen sie kreisende Bewegungen aus und schneiden mit ihren Handflächen die Luft rund um den Wasserhahn.
Ich muss dann jedes Mal schmunzeln, denn all diese Leute sehen aus, als würden sie gemeinsam Figuren des Tai Chi (太极拳 tài jí quán), des chinesischen Schattenboxens einüben.
Und so kann man auch im Jahr des Feuer-Hahns (hatte ich in den Artikeln Die haben doch ‘nen Knall und Affenzirkus erklärt) immer wieder Menschen sehen, die gegen den Wasserhahn kämpfen. ;-)
Tai Chi und andere, sogenannte Kampfsportarten haben in China eine lange Tradition, aber oft kommt es zu Verwechslungen, wenn Leute über sie reden und so sind sich viele Menschen nicht sicher, wo sie Kung Fu, Karate und Tai Chi einordnen sollen.
Somit möchte ich an dieser Stelle einmal einen kleinen Überblick geben.
Karate und Judo sind japanisch und Taekwondo ist koreanisch. Diese drei fallen schon einmal grundsätzlich raus.
Bleiben noch Tai Chi, Wu Shu und Kung Fu.
In der Regel spricht man von Kung Fu (im Hochchinesischen eigentlich Gong Fu ausgesprochen) (功夫 gōng fu), wenn man von chinesischen Kampfsportarten spricht, obwohl das nicht ganz richtig ist.
Selbst in China hat es sich eingebürgert, man meint aber eigentlich Wu Shu (武术 wǔ shù).
Kung Fu (功夫 gōng fu) bezeichnet eigentlich die innere Haltung gegenüber einer Tätigkeit. Das kann jede x-beliebige Tätigkeit sein. Vom Wischen des Bodens bis hin zu Kampfsportfiguren, die man immer und immer wieder übt.
Übungen mit dem Langstock (棍 gùn).
Wer einmal ein paar Jahre am Fliessband oder einer Maschine gearbeitet hat, wird es kennen:
Man weiss instinktiv, wann man wo zu stehen und Materialien nachzufüllen hat, so dass die Maschine nicht stehen bleibt, sondern die ganze Schicht lang ruhig ratternd vor sich hin läuft.
Man gewöhnt sich an den Takt der Maschine und das Nachfüllen von Verbrauchsmaterialien, so wie das Abräumen des Bandes und die immer wiederkehrenden Kontrollen vereinen sich zu einem Bewegungsablauf, der nach den Jahren immer mehr einem Tanz ähnelt. Genau das ist Kung Fu (功夫 gōng fu).
Das, was man gemeinhin meint, wenn man Kung Fu (功夫 gōng fu) sagt, ist Wu Shu (武术 wǔ shù).
Wu Shu (武术 wǔ shù) steht für die Kampfsportarten Chinas, oder besser gesagt: die Verteidigungssportarten.
Wobei die alten Wu Shu (武术 wǔ shù) Stile weit über die Kampfsportarten hinaus reichen bis hin zur Meditation und Kaligraphie.
Das zweite Zeichen 术 shù steht einfach für Kunst oder Fertigkeit
Aber das erste Zeichen 武 wǔ macht es bereits deutlich: Zwar wird es allgemein mit „Kampf“ übersetzt, untersucht man es aber genauer, wird man feststellen, dass es aus zwei Zeichen zusammengesetzt ist:
止 zhǐ, was so viel bedeutet wie stoppen und 戈 gē, welches für Hellebarde bzw. für Waffe im allgemeinen steht.
Es handelt sich also um die Fertigkeit jemanden mit einer Waffe zu stoppen, unabhängig davon, ob man selber eine Waffe trägt, oder sich nur mit dem Körper verteidigt.
Man würde jetzt aus westlicher Sicht glauben, dass man mit KungFu (功夫 gōng fu), also dem ständigen Wiederholen und der daraus resultierenden Fertigkeit zu einem guten Wu Shu (武术 wǔ shù), also einem guten Kampfstil kommt.
Aber weit gefehlt: Nicht Wu Shu (武术 wǔ shù), sondern KungFu (功夫 gōng fu) ist das übergestellte, grössere Ziel und man kann es, unter anderem mit einem guten Wu Shu (武术 wǔ shù) erreichen.
Wu Shu (武术 wǔ shù) unterteilt sich in zwei Hauptgruppen: Zum einen gibt es den harten Stil, oder auch äusserer Stil genannt (外家拳 wài jiā quán).
Dieser Stil zeichnet sich durch Geschicklichkeit, Abhärtung und Geschwindigkeit aus. Dies ist gemeinhin das, was man im alltäglichen Sprachgebrauch unter Kung Fu versteht. Eine Kampfsportart, die sich aktiv gegen einen Gegner richtet.
Zu den äusseren Stilen gehören unter anderem so klangvolle Namen wie:

- die Faust der acht Extreme (八極拳 bā jí quán)
- das Affen-Kung-Fu (猴拳 hóu quán)
- Hung Kuen (洪拳 hóng quán)
- die südliche Faust (南拳 nán quán)
- die freie Hand (散手 sàn shǒu)
- chinesisch/mongolisches Ringen (摔跤 oder 摔交 shuāi jiāo)
- das Gottesanbeterinnen Kung Fu (螳螂拳 táng láng quán)
- die Ode an den Frühling (詠春 yǒng chūn)
- die Schule der Adlerkralle (鷹爪派 yīng zhuǎ pài)
und das bekannte
- Shaolin Kung Fu (少林功夫 shào lín gōng fu)

Zum anderen gibt es den weichen Stil oder auch innerer Stil genannt (內家拳 nèi jiā quán).
Dieser legt den Schwerpunkt auf die innere Ruhe.
Bewegung, Entspannung, Gleichgewicht und Ganzheit des Körpers stehen hier im Vordergrund.
Wer jetzt allerdings glaubt, dass diese Stile sehr entspannend seinen, dem kann ich versichern, dass man auch hier durch Körperspannung und Bewegung schnell einen Muskelkater bekommt.
Zu den inneren Stilen zählen unter anderem:

- die acht Trigramme (八卦掌 bā guà zhǎng) - (wird Ihnen eventuell aus dem Artikel Alles in Bewegung bekannt vorkommen)
- der Stil der sechs Harmonien und acht Methoden (六合八法拳 liù hé bā fǎ quán)
- das Tongbeiquan (通臂拳 tōng bei quán)
- das Xingyiquan (形意拳 xíng yì quán)
und natürlich das bekannteste von allen:
- das 太极拳 (tài jí quán), bei uns als Tai Chi bekannt.

Darüber hinaus unterscheidet man noch nördliche und südliche Stile, aber das würde an dieser Stelle zu weit führen.
Die meisten dieser Stile kann man so wohl ohne als auch mit Waffen ausführen. Klassische Waffen sind folgende:

- das chinesische Schwert (劍 Jiàn)
- der chinesische Säbel (刀 dāo)
- der Dreistock (三節棍 sān jié)
- der Langstock (棍 gùn)
- der Kurzstock (短棍 duǎn gùn)
- der Fächer (扇 shàn)
- die Guan-Hellebarde (关刀 guān dāo)
- der Speer (枪 qiang)
- die Wurfpfeile (镖 biāo)
- die 9-Teile-Peitsche (九节鞭 jiǔ jié biān)
- der Doppelstock (双节棍 shuāng jié gùn)

Und es gibt noch einige seltene Waffen, aber auch das würde hier zu weit führen.
Man kann all diese unterschiedlichen Gerätschaften als stumpfe Trainingswaffen in speziellen Läden kaufen.
Wer sich für Kampfsport und/oder diese Waffen interessiert, braucht bloss einmal morgens früh in einen Park in einer der chinesischen Grossstädte zu gehen.
Hier finden sich immer ein paar Leute, die gemeinsam ein paar Figuren üben, mit Schwert, Stock oder Fächer herumwirbeln oder einfach für sich ein paar Bewegungen vollziehen, ebenso wie die Leute vor den Waschbecken in den öffentlichen Toiletten.
道篇 道德经 第一章 道可道,非常道。名可名,非常名。 无名天地之始;有名万物之母。 故常无欲以观其妙;常有欲以观其徼。 此两者同出而异名,同谓之玄,玄之又玄,众妙之门。 第二章 天下皆知美之为美,斯恶已;皆知善之为善,斯不善已。 故有无相生,难易相成,长短相形,高下相倾,音声相和,前后相随。 是以圣人处无为之事,行不言之教。 万物作焉而不辞,生而不有,为而不恃,功成而弗居。夫唯弗居,是以不去。 第三章 不尚贤,使民不争。 不贵难得之货,使民不为盗。 不见可欲,使民心不乱。 是以圣人之治, 虚其心,实其腹;弱其志,强其骨。 常使民无知无欲,使夫知者不敢为也。 为无为,则无不治。 第四章 道冲而用之,或不盈。 渊兮似万物之宗。 挫其锐,解其纷,和其光,同其尘。 湛兮似或存。 吾不知谁之子,象帝之先。 第五章 天地不仁,以万物为刍狗。 圣人不仁,以百姓为刍狗。 天地之间,其犹橐龠乎? 虚而不屈,动而愈出。 多言数穷,不如守中。 第六章 谷神不死,是谓玄牝。 玄牝之门,是谓天地根。 绵绵若存,用之不勤。 第七章 天长地久。 天地所以能长且久者,以其不自生,故能长生。 是以圣人后其身而身先,外其身而身存。 非以其无私邪故能成其私。 第八章 上善若水。 水善利万物而不争,处众人之所恶,故几于道。 居善地,心善渊,与善仁,言善信,政善治,事善能,动善时。 夫唯不争,故无尤。 第九章 持而盈之,不如其已;揣而锐之,不可长保。 金玉满堂,莫之能守;富贵而骄,自遗其咎。 功成名遂身退,天之道。 第十章 载营魄抱一,能无离乎? 专气致柔,能婴儿乎? 涤除玄览,能无疵乎? 爱民治国,能无为乎? 天门开阖,能为雌乎? 明白四达,能无知乎? 生之,畜之,生而不有,为而不恃,长而不宰,是谓玄德。 第十一章 三十辐共一毂,当其无,有车之用。 埏埴以为器,当其无,有器之用。 凿户牖以为室,当其无,有室之用。 故有之以为利,无之以为用。 第十二章 五色令人目盲;五音令人耳聋;五味令人口爽;驰骋畋猎,令人心发狂;难得之货,令人行妨。 是以圣人为腹不为目,故去彼取此。 第十三章 宠辱若惊,贵大患若身。 何谓宠辱若惊?宠为下,得之若惊,失之若惊,是谓宠辱若惊。 何谓贵大患若身?吾所以有大患者,为吾有身,及吾无身,吾有何患? 故贵以身为天下,若可寄天下。 爱以身为天下,若可托天下。 第十四章 视之不见,名曰夷;听之不闻,名曰希;搏之不得,名曰微。 此三者,不可致诘,故混而为一。 其上不皦,其下不昧。 绳绳不可名,复归于无物。 是谓无状之状,无物之象,是谓惚恍。 迎之不见其首,随之不见其后。 执古之道,以御今之有。 能知古始,是谓道纪。 第十五章 古之善为士者,微妙玄通,深不可识。 夫唯不可识,故强为之容: 豫兮若冬涉川;犹兮若畏四邻;俨兮其若客;涣兮若冰之将释;敦兮其若朴;旷兮其若谷;浑兮其若浊。 孰能浊以静之徐清?孰能安以久动之徐生? 保此道者不欲盈。 夫唯不盈,故能蔽不新成。 第十六章 致虚极,守静笃。 万物并作,吾以观其复。 夫物芸芸,各复归其根。 归根曰静,静曰复命。 复命曰常,知常曰明。 不知常,妄作凶。 知常容,容乃公,公乃王,王乃天,天乃道,道乃久,殁身不殆。 第十七章 太上,下知有之;其次,亲之誉之;其次,畏之;其次,侮之。 信不足焉,有不信焉。 犹兮其贵言。 功成事遂,百姓皆谓:我自然。 第十八章 大道废,有仁义; 智慧出,有大伪; 六亲不和,有孝慈; 国家昏乱,有忠臣。 第十九章 绝圣弃智,民利百倍; 绝仁弃义,民复孝慈; 绝巧弃利,盗贼无有。 此三者以为文不足。 故令有所属:见素抱朴,少私寡欲,绝学无忧。 第二十章 唯之与阿,相去几何? 善之与恶 ,相去若何? 人之所畏,不可不畏。 荒兮,其未央哉! 众人熙熙,如享太牢,如春登台。 我独泊兮,其未兆,如婴儿之未孩。 乘乘兮,若无所归。 众人皆有余,而我独若遗。 我愚人之心也哉,沌沌兮! 俗人昭昭,我独昏昏;俗人察察,我独闷闷。 澹兮其若海,飂兮若无止。 众人皆有以,而我独顽似鄙。 我独异于人,而贵求食于母。 第二十一章 孔德之容,惟道是从。道之为物,惟恍惟惚。 惚兮恍兮,其中有象;恍兮惚兮,其中有物;窈兮冥兮,其中有精。 其精甚真,其中有信。 自古及今,其名不去,以阅众甫。 吾何以知众甫之状哉?以此。 第二十二章 曲则全,枉则直,洼则盈,敝则新,少则得,多则惑。 是以圣人抱一为天下式。 不自见,故明;不自是,故彰;不自伐,故有功;不自矜,故长。 夫唯不争,故天下莫能与之争。 古之所谓曲则全者,岂虚言哉?诚全而归之。 第二十三章 希言自然。 故飘风不终朝,骤雨不终日。 孰为此者?天地。 天地尚不能久,而况于人乎? 故从事于道者,道者同于道;德者,同于德;失者,同于失。 同于道者,道亦乐得之;同于德者,德亦乐得之;同于失者,失亦乐得之; 信不足焉,有不信焉。 第二十四章 跂者不立,跨者不行。 自见者不明;自是者不彰;自伐者无功;自矜者不长。 其在道也,曰余食赘形。 物或恶之,故有道者不处。 第二十五章 有物混成,先天地生。 寂兮寥兮,独立而不改,周行而不殆,可以为天下母。 吾不知其名,字之曰道,强为之名曰大。 大曰逝,逝曰远,远曰反。 故道大,天大,地大,王亦大。 域中有四大,而王居其一焉。 人法地,地法天,天法道,道法自然。 第二十六章 重为轻根,静为躁君。 是以圣人终日行不离辎重,虽有荣观,燕处超然。 奈何万乘之主,而以身轻天下? 轻则失根,躁则失君。 第二十七章 善行无辙迹; 善言无瑕谪; 善数不用筹策; 善闭无关楗而不可开; 善结无绳约而不可解。 是以圣人常善救人,故无弃人;常善救物,故无弃物。 是谓袭明。 故善人者,不善人之师;不善人者,善人之资。 不贵其师,不爱其资,虽智大迷,是谓要妙。 第二十八章 知其雄,守其雌,为天下谿。 为天下谿,常德不离,复归于婴儿。 知其白,守其黑,为天下式。 为天下式,常德不忒,复归於无极。 知其荣,守其辱,为天下谷。 为天下谷,常德乃足,复归于朴。 朴散则为器,圣人用之,则为官长。 故大制不割。 第二十九章 将欲取天下而为之,吾见其不得已。 天下神器,不可为也。 为者败之,执者失之。 故物或行或随;或嘘或吹;或强或羸;或载或隳。 是以圣人去甚,去奢,去泰。 第三十章 以道佐人主者,不以兵强天下,其事好还。 师之所处,荆棘生焉。 大军之后,必有凶年。 故善者果而已,不敢以取强。 果而勿矜,果而勿伐,果而勿骄,果而不得已,果而勿强。 物壮则老,是谓不道,不道早已。 第三十一章 夫兵者,不祥之器,物或恶之,故有道者不处。 君子居则贵左,用兵则贵右。 兵者,不祥之器,非君子之器,不得已而用之,恬淡为上。 胜而不美,而美之者,是乐杀人。 夫乐杀人者,不可得志于天下矣。 吉事尚左,凶事尚右。 偏将军居左,上将军居右。 言居上势则以丧礼处之。 杀人众多,以悲哀泣之。 战胜,以丧礼处之。 第三十二章 道常无名,朴虽小,天下不敢臣。 侯王若能守,万物将自宾。 天地相合,以降甘露,人莫之令而自均。 始制有名,名亦既有,夫亦将知止,知止可以不殆。 譬道之在天下,犹川谷之于江海。 第三十三章 知人者智,自知者明。 胜人者有力,自胜者强。 知足者富,强行者有志, 不失其所者久,死而不亡者寿。 第三十四章 大道泛兮,其可左右。 万物恃之以生而不辞,功成不名有。 衣养万物而不为主,常无欲,可名于小; 万物归焉而不为主,可名为大。 是以圣人终不自为大,故能成其大。 第三十五章 执大象,天下往。往而不害,安平泰。 乐与饵,过客止。 道之出口,淡乎其无味,视之不足见,听之不足闻,用之不可既。 第三十六章 将欲歙之,必固张之;将欲弱之,必固强之;将欲废之,必固兴之;将欲夺之,必固与之。 是谓微明。 柔弱胜刚强。 鱼不可脱于渊,国之利器不可以示人。 第三十七章 道常无为而无不为。 侯王若能守之,万物将自化。 化而欲作,吾将镇之以无名之朴。 无名之朴,夫亦将不欲。 不欲以静,天下将自定。 德篇 第三十八章 上德不德,是以有德;下德不失德,是以无德。 上德无为而无以为;下德为之而有以为。 上仁为之而无以为。 上义为之而有以为。 上礼为之而莫之应,则攘臂而扔之。 故失道而后德,失德而后仁,失仁而后义,失义而后礼。 夫礼者,忠信之薄,而乱之首。 前识者,道之华,而愚之始。 是以大丈夫处其厚,不居其薄;处其实,不居其华。 故去彼取此。 第三十九章 昔之得一者: 天得一以清;地得一以宁;神得一以灵;谷得一以盈;万物得一以生;侯王得一以为天下贞。 其致之一也。 天无以清将恐裂; 地无以宁将恐废; 神无以灵将恐歇; 谷无以盈将恐竭; 万物无以生将恐灭; 侯王无以贵高将恐蹶。 故贵以贱为本,高以下为基。 是以侯王自谓孤、寡、不榖。 此其以贱为本耶,非乎?故致数舆无舆。 不欲琭琭如玉,珞珞如石。 第四十章 反者道之动,弱者道之用。 天下万物生于有,有生于无。 第四十一章 上士闻道,勤而行之;中士闻道,若存若亡;下士闻道,大笑之。 不笑不足以为道。 故建言有之: 明道若昧;进道若退;夷道若纇。 上德若谷;大白若辱;广德若不足;建德若偷;质真若渝。 大方无隅;大器晚成;大音希声;大象无形;道隐无名。 夫唯道,善贷且成。 第四十二章 道生一,一生二,二生三,三生万物。 万物负阴而抱阳,冲气以为和。 人之所恶,唯孤、寡、不榖,而王公以为称。 故物或损之而益,或益之而损。 人之所教,我亦教之。 强梁者不得其死,吾将以为教父。 第四十三章 天下之至柔,驰骋天下之至坚。 无有入无间,吾是以知无为之有益。 不言之教,无为之益,天下希及之。 第四十四章 名与身孰亲? 身与货孰多? 得与亡孰病? 是故甚爱必大费;多藏必厚亡。 知足不辱,知止不殆,可以长久。 第四十五章 大成若缺,其用不弊。 大盈若冲,其用不穷。 大直若屈,大巧若拙,大辩若讷。 躁胜寒,静胜热。 清静为天下正。 第四十六章 天下有道,却走马以粪;天下无道,戎马生于郊。 罪莫大于可欲;祸莫大于不知足;咎莫大于欲得。 故知足之足,常足矣。 第四十七章 不出户,知天下;不窥牖,见天道。 其出弥远,其知弥少。 是以圣人不行而知,不见而名,不为而成。 第四十八章 为学日益,为道日损。 损之又损,以至于无为,无为而无不为。 取天下常以无事,及其有事,不足以取天下。 第四十九章 圣人无常心,以百姓心为心。 善者吾善之,不善者吾亦善之,德善。 信者吾信之,不信者吾亦信之,德信。 圣人之在天下,惵惵为天下浑其心,百姓皆注其耳目,圣人皆孩之。 第五十章 出生入死。 生之徒十有三;死之徒十有三;人之生动之死地,亦十有三。 夫何故?以其生生之厚。 盖闻善摄生者,陆行不遇兕虎,入军不被甲兵。 兕无所投其角,虎无所措其爪,兵无所容其刃。 夫何故?以其无死地。 第五十一章 道生之,德蓄(畜)之,物形之,势成之,是以万物莫不尊道而贵德。 道之尊,德之贵,夫莫之命而常自然。 故道生之,德畜之。长之育之,成之熟之,养之覆之。 生而不有,为而不恃,长而不宰,是谓玄德。 第五十二章 天下有始,以为天下母。 既得其母,以知其子;既知其子,复守其母,没身不殆。 塞其兑,闭其门,终身不勤;开其兑,济其事,终身不救。 见小曰明,守柔曰强。 用其光,复归其明,无遗身殃,是谓袭常。 第五十三章 使我介然有知,行于大道,唯施是畏。 大道甚夷,而民好径。 朝甚除,田甚芜,仓甚虚;服文彩,带利剑,厌饮食,财货有余。 是为盗夸,非道也哉﹗ 第五十四章 善建者不拔,善抱者不脱,子孙祭祀不辍。 修之于身,其德乃真; 修之于家,其德乃余; 修之于乡,其德乃长; 修之于国,其德乃丰; 修之于天下,其德乃普。 故以身观身,以家观家,以乡观乡,以国观国,以天下观天下。 吾何以知天下然哉?以此。 第五十五章 含德之厚,比于赤子。 毒虫不螫,猛兽不据,攫鸟不搏。 骨弱筋柔而握固,未知牝牡之合而朘作,精之至也。 终日号而不嗄,和之至也。 知和曰常,知常曰明。 益生曰祥,心使气曰强。 物壮则老,谓之不道,不道早已。 第五十六章 知者不言,言者不知。 塞其兑,闭其门。 挫其锐,解其纷,和其光,同其尘,是谓玄同。 故不可得而亲,不可得而疏; 不可得而利,不可得而害; 不可得而贵,不可得而贱。 故为天下贵。 第五十七章 以正治国,以奇用兵,以无事取天下。 吾何以知其然哉?以此: 天下多忌讳,而民弥贫;民多利器,国家滋昏;人多伎巧,奇物滋起;法令滋彰,盗贼多有。 故圣人云: “我无为而民自化;我好静而民自正; 我无事而民自富;我无欲而民自朴。" 第五十八章 其政闷闷,其民淳淳;其政察察,其民缺缺。 祸兮福所倚;福兮祸所伏。孰知其极? 其无正邪?正复为奇,善复为妖。 人之迷,其日固久。 是以圣人方而不割,廉而不刿,直而不肆,光而不耀。 第五十九章 治人事天莫若啬。 夫唯啬,是谓早服,早服谓之重积德。 重积德则无不克,无不克则莫知其极,莫知其极,可以有国。 有国之母,可以长久。 是谓深根固柢,长生久视之道。 第六十章 治大国若烹小鲜。 以道莅天下,其鬼不神。 非其鬼不神,其神不伤人。 非其神不伤人,圣人亦不伤人。 夫两不相伤,故德交归焉。 第六十一章 大国者下流,天下之交,天下之牝。 牝常以静胜牡,以静为下。 故大国以下小国,则取小国;小国以下大国,则取大国。 故或下以取,或下而取。 大国不过欲兼畜人,小国不过欲入事人。 夫两者各得其所欲,故大者宜为下。 第六十二章 道者,万物之奥,善人之宝,不善人之所保。 美言可以市,尊行可以加人。 人之不善,何弃之有? 故立天子,置三公,虽有拱璧以先驷马,不如坐进此道。 古之所以贵此道者何? 不曰:求以得,有罪以免邪?故为天下贵。 第六十三章 为无为,事无事,味无味。 大小多少,报怨以德。 图难于其易,为大于其细。 天下难事,必作于易;天下大事,必作于细。 是以圣人终不为大,故能成其大。 夫轻诺必寡信,多易必多难。 是以圣人犹难之,故终无难矣。 第六十四章 其安易持,其未兆易谋;其脆易破,其微易散。 为之于未有,治之于未乱。 合抱之木,生于毫末;九层之台,起于累土;千里之行,始于足下。 为者败之,执者失之。 是以圣人无为,故无败;无执,故无失。 民之从事,常于几成而败之,慎终如始,则无败事。 是以圣人欲不欲,不贵难得之货;学不学,复众人之所过。 以辅万物之自然,而不敢为。 第六十五章 古之善为道者,非以明民,将以愚之。 民之难治,以其智多。 故以智治国,国之贼;不以智治国,国之福。 知此两者亦楷式。 常知楷式,是谓玄德。 玄德深矣,远矣,与物反矣,然后乃至大顺。 第六十六章 江海所以能为百谷王者,以其善下之,故能为百谷王。 是以圣人欲上民,必以言下之;欲先民,必以身后之。 是以圣人处上而民不重,处前而民不害。 是以天下乐推而不厌。 以其不争,故天下莫能与之争。 第六十七章 天下皆谓我道大,似不肖。 夫唯大,故似不肖,若肖,久矣其细也夫。 我有三宝,持而保之。 一曰慈,二曰俭,三曰不敢为天下先。 慈故能勇;俭故能广;不敢为天下先,故能成器长。 今舍慈且勇,舍俭且广,舍后且先,死矣! 夫慈,以战则胜,以守则固。 天将救之,以慈卫之。 第六十八章 善为士者不武;善战者不怒;善胜敌者不争;善用人者为之下。 是谓不争之德,是谓用人之力。 是谓配天,古之极。 第六十九章 用兵有言﹕“吾不敢为主而为客,不敢进寸而退尺。” 是谓行无行,攘无臂,仍无敌,执无兵。 祸莫大于轻敌,轻敌几丧吾宝。 故抗兵相加,哀者胜矣。 第七十章 吾言甚易知、甚易行,天下莫能知、莫能行。 言有宗,事有君。 夫唯无知,是以不我知。 知我者希,则我者贵。 是以圣人被褐怀玉。 第七十一章 知不知,上;不知知,病。 夫唯病病,是以不病。圣人不病,以其病病,是以不病。 第七十二章 民不畏威,则大威至。 无狭其所居,无厌其所生。 夫唯不厌,是以不厌。 是以圣人自知不自见,自爱不自贵。 故去彼取此。 第七十三章 勇于敢则杀,勇于不敢则活。 此两者,或利或害。 天之所恶,孰知其故?是以圣人犹难之。 天之道,不争而善胜,不言而善应,不召而自来,繟然而善谋。 天网恢恢,疏而不失。 第七十四章 民不畏死,奈何以死惧之? 若使民常畏死而为奇者,吾得执而杀之,孰敢? 常有司杀者杀。 夫代司杀者杀,是谓代大匠斫。 夫代大匠斫者,希有不伤其手矣。 第七十五章 民之饥,以其上食税之多,是以饥。 民之难治,以其上之有为,是以难治。 民之轻死,以其求生之厚,是以轻死。 夫唯无以生为者,是贤于贵生。 第七十六章 人之生也柔弱,其死也坚强。 万物草木之生也柔脆,其死也枯槁。 故坚强者死之徒,柔弱者生之徒。 是以兵强则灭,木强则折。 强大处下,柔弱处上。 第七十七章 天之道,其犹张弓欤? 高者抑之,下者举之;有余者损之,不足者补之。 天之道,损有余而补不足;人之道则不然,损不足以奉有余。 孰能有余以奉天下?唯有道者。 是以圣人为而不恃,功成而不处,其不欲见贤。 第七十八章 天下莫柔弱于水,而攻坚强者莫之能胜,以其无以易之。 弱之胜强,柔之胜刚,天下莫不知,莫能行。 是以圣人云:“受国之垢,是谓社稷主;受国不祥,是为天下王。” 正言若反。 第七十九章 和大怨,必有余怨;报怨以德,安可以为善? 是以圣人执左契,而不责于人。 有德司契,无德司彻。 天道无亲,常与善人。 第八十章 小国寡民。 使有什伯之器而不用,使民重死而不远徙。 虽有舟舆,无所乘之;虽有甲兵,无所陈之。 使民复结绳而用之。 甘其食,美其服,安其居,乐其俗。 邻国相望,鸡犬之声相闻,民至老死不相往来。 第八十一章 信言不美,美言不信。 善者不辩,辩者不善。 知者不博,博者不知。 圣人不积,既以为人己愈有,既以与人己愈多。 天之道,利而不害。 圣人之道,为而不争。