Mancher fischt im Wasser nach dem Mond
„Mancher fischt im Wasser nach dem Mond“. Dieses Zitat wird oft Huang Tingjian (黄庭坚 huáng tíng jiān), einem Maler und Kalligrafen aus der Song-Dynastie (宋朝 sòng cháo), der auch für seine Gedichte bekannt ist, zugeschrieben.
Allerdings dürfte er sich auch nur auf einen alten Vergleich berufen haben, der im Buddhismus schon seit jeher verwendet wurde.
Dinge, die nur scheinen, aber nicht wirklich sind, werden dort immer wieder mit dem Bild des Mondes im Wasser beschrieben.
镜花水月 (jìng huā shuǐ yuè) oder in der langen Form 镜中的花,水里的月 (jìng zhōng de huā shuǐ lǐ de yuè) Übersetzt: „die Blume im Spiegel, der Mond im Wasser“ ist ein bis heute gängiger Ausspruch.
Sie ahnen es sicher bereits, es geht in diesem Artikel wieder einmal um den Mond.
Ein Thema, das mich in China immer und immer wieder einholt.
Nicht nur der Mondkalender, der in China alle wichtigen Ereignisse bestimmt wie in dem Artikel Vom Herbstanfang und einer Frau die zum Mond flog, in dem ich über das Mondfest und die Geschichte dahinter berichtet hatte, sondern auch der Mond im Mittelpunkt der Raumfahrt, wie in dem Artikel The dark side of the moon wären hier zu nennen.
Und heute geht es wieder um den Mond. Oder sagen wir lieber einen Mond, denn der Erdtrabant der uns alle 27 Tage, 7 Stunden und 43 Minuten umrundet ist diesmal selber gar nicht gemeint.
Es geht um einen künstlichen Mond, den China ins All schicken will um die Stadt 成都 (chéng dū) nachts zu beleuchten.
Also handelt es sich eigentlich um einen Satelliten, nicht um einen Mond.
Einen geostationären Satelliten, der die Funktion des Mondes übernehmen soll.
Das hört sich nach einem sehr ehrgeizigen Projekt an. Oder totalem Wahnsinn, je nach Blickwinkel.
Der Sinn hinter dieser Aktion ist die Einsparung der Energie, die zur Strassenbeleuchtung notwendig ist.
Sollte das Projekt erfolgreich sein, könnten weitere Städte folgen.
Zur Beleuchtung der Strassen einen Satelliten ins All zu befördern mag auf den ersten Blick aussehen wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, wenn man allerdings bedenkt, dass viele Städte in China bereits heute oft mehr als 20 Millionen Einwohner haben und die geplanten Megastädte wie Beijing (北京 běi jīng) dem Vorbild Chongqings (重庆 chóng qìng) folgen sollen und 40, 50 oder mehr Millionen Menschen beherbergen sollen, macht diese Rechnung auf einmal Sinn.
Ein vergleichbares Projekt wurde 1990 bereits von Russland durchgeführt. Ein orbitaler Spiegel, der Sonnenlicht auf die nördlichen Regionen des Landes lenken sollte. Da sich der Spiegel aber nicht entfalten liess, hat man das Projekt 1999 eingestellt.
Anvisierter Termin zum Start von Chinas künstlichem Mond ist 2020 und es wird erwartet, dass er achtmal heller scheint als der richtige, gute, alte Mond.
Damit wäre die Lichtwirkung auf den Strassen selber, ein Fünftel der Leuchtkraft von herkömmlicher Strassenbeleuchtung, so die Schätzung.
Aussagen zu eventuellen Einflüssen auf die Umwelt sucht man vergebens im Internet. Man könnte meinen, dass sich mit diesem Thema aus diesem Blickwinkel noch niemand auseinandersetzen wollte.
Wie auch immer. Mit dem Mond, der eigentlich gar keiner ist bewahrheitet sich auch wieder der alte buddhistische Spruch:
Scheinen wird er, aber echt ist er deshalb noch lange nicht.
Allerdings dürfte er sich auch nur auf einen alten Vergleich berufen haben, der im Buddhismus schon seit jeher verwendet wurde.
Dinge, die nur scheinen, aber nicht wirklich sind, werden dort immer wieder mit dem Bild des Mondes im Wasser beschrieben.
镜花水月 (jìng huā shuǐ yuè) oder in der langen Form 镜中的花,水里的月 (jìng zhōng de huā shuǐ lǐ de yuè) Übersetzt: „die Blume im Spiegel, der Mond im Wasser“ ist ein bis heute gängiger Ausspruch.
Sie ahnen es sicher bereits, es geht in diesem Artikel wieder einmal um den Mond.
Ein Thema, das mich in China immer und immer wieder einholt.
Nicht nur der Mondkalender, der in China alle wichtigen Ereignisse bestimmt wie in dem Artikel Vom Herbstanfang und einer Frau die zum Mond flog, in dem ich über das Mondfest und die Geschichte dahinter berichtet hatte, sondern auch der Mond im Mittelpunkt der Raumfahrt, wie in dem Artikel The dark side of the moon wären hier zu nennen.
Und heute geht es wieder um den Mond. Oder sagen wir lieber einen Mond, denn der Erdtrabant der uns alle 27 Tage, 7 Stunden und 43 Minuten umrundet ist diesmal selber gar nicht gemeint.
Es geht um einen künstlichen Mond, den China ins All schicken will um die Stadt 成都 (chéng dū) nachts zu beleuchten.
Also handelt es sich eigentlich um einen Satelliten, nicht um einen Mond.
Einen geostationären Satelliten, der die Funktion des Mondes übernehmen soll.
Das hört sich nach einem sehr ehrgeizigen Projekt an. Oder totalem Wahnsinn, je nach Blickwinkel.

Der Sinn hinter dieser Aktion ist die Einsparung der Energie, die zur Strassenbeleuchtung notwendig ist.
Sollte das Projekt erfolgreich sein, könnten weitere Städte folgen.
Zur Beleuchtung der Strassen einen Satelliten ins All zu befördern mag auf den ersten Blick aussehen wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, wenn man allerdings bedenkt, dass viele Städte in China bereits heute oft mehr als 20 Millionen Einwohner haben und die geplanten Megastädte wie Beijing (北京 běi jīng) dem Vorbild Chongqings (重庆 chóng qìng) folgen sollen und 40, 50 oder mehr Millionen Menschen beherbergen sollen, macht diese Rechnung auf einmal Sinn.
Ein vergleichbares Projekt wurde 1990 bereits von Russland durchgeführt. Ein orbitaler Spiegel, der Sonnenlicht auf die nördlichen Regionen des Landes lenken sollte. Da sich der Spiegel aber nicht entfalten liess, hat man das Projekt 1999 eingestellt.
Anvisierter Termin zum Start von Chinas künstlichem Mond ist 2020 und es wird erwartet, dass er achtmal heller scheint als der richtige, gute, alte Mond.
Damit wäre die Lichtwirkung auf den Strassen selber, ein Fünftel der Leuchtkraft von herkömmlicher Strassenbeleuchtung, so die Schätzung.
Aussagen zu eventuellen Einflüssen auf die Umwelt sucht man vergebens im Internet. Man könnte meinen, dass sich mit diesem Thema aus diesem Blickwinkel noch niemand auseinandersetzen wollte.
Wie auch immer. Mit dem Mond, der eigentlich gar keiner ist bewahrheitet sich auch wieder der alte buddhistische Spruch:
Scheinen wird er, aber echt ist er deshalb noch lange nicht.
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