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Titanen

Als die RMS Titanic 1912 im Nordatlantik einen Eisberg rammte und unterging, wurde plötzlich der Roman „Futility (the Wreck of the Titan)“ von Morgan Robertson ein vielgelesenes Werk.
Viele Menschen glauben bis heute, dass der Autor hellseherische Fähigkeiten gehabt haben muss. Ein Schiff Namens „Titan“, das grösste seiner Zeit und als unsinkbar deklariert, rammt im Nordatlantik einen Eisberg und kentert. Viele Menschen können nicht gerettet werden, da zu wenige Rettungsboote an Bord sind.
Kommt Ihnen bekannt vor ? Nun, das sind genau die Fakten, die in dem Roman von 1898 deckungsgleich mit der Katastrophe von 1912 sind (Bei dem Namen „Titan“ und „Titanic“ drücken wir mal ein Auge zu).
Das ist, zumindest aus diesem Blickwinkel, tatsächlich beachtlich. Allerdings ist das natürlich nur wieder die halbe Wahrheit.
Robertson hat sich für seinen Roman, so wie viele Schriftsteller durch eine Tragödie aus dem wahren Leben inspirieren lassen.
Denn bereits 1880 sank ein Dampfschiff nach der Kollision mit einem Eisberg vor Neufundland (wieder im Nordatlantik). Sein Name „Titania“.
Wenn wir uns die Geschichte jetzt aus diesem Blickwinkel anschauen, dann ist eigentlich die Geschichte um den Roman nicht mehr interessant. Ein Autor hat anhand einer wahren Begebenheit eine Geschichte erzählt, mehr nicht.
Was noch ein interessanter Zufall ist, dass zwei Schiffe mit ähnlichen Namen das gleiche Schicksal ereilt hat.
Obwohl die Namen auch nicht zufällig sind. Es waren zu ihrer Zeit die grössten Schiffe, da wollte man auch einen mächtigen Namen haben. Was liegt also näher als sich in der griechischen Mythologie zu bedienen und den Namen eines mächtigen Göttergeschlechts von Riesen in Menschengestalt, den „Titanen“ zu gebrauchen ?
Aus diesem Blickwinkel ist das grosse Mysterium gar keines mehr, nicht wahr ?
Nicht immer hängen die Dinge so zusammen, wie man meint, selbst wenn es manchmal den Anschein hat, aber Menschen lieben es einfach in solchen Zusammenhängen zu denken.
Ich habe meine Artikel eine Zeit lang immer unter der Woche veröffentlicht, ganz einfach weil dann die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist auch ein paar Likes auf Facebook zu bekommen.
Dann kam die Frage auf „Du arbeitest den ganzen Tag, hast zu Hause eine Familie mit einem Kleinkind und hast dann noch Zeit einen Artikel zu schreiben ?“. Nein, habe ich nicht. Die Artikel entstehen am Wochenende.
Und in den seltensten Fällen komplett am Stück. Ich habe immer ein paar Artikel, an denen ich am Wochenende herumwerkel, bis ich sie veröffentliche.
Um also nicht den Eindruck zu erwecken, ich würde die Artikel während der Arbeitszeit schreiben, veröffentliche ich sie eben jetzt auch am Wochenende, was natürlich ganz massiv die Likes einschränkt.
Aber so sind Menschen eben, sie erstellen automatisch Verbindungen, an die sie dann felsenfest glauben, selbst wenn diese Dinge in keinster Weise miteinander zu tun haben. Es passt halt gerade so gut.
Ein paar schöne Beispiele hierzu haben wir dem Amerikaner Tyler Vigen zu verdanken, der wahllos Statistiken zusammengeführt hat, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, aber einen ähnlichen Kurvenverlauf aufweisen.
Somit sind die Graphen der Scheidungsrate in Maine und die des Verzehrs von Margarine in den USA (jeweils von 2000 bis 2009) fast deckungsgleich. Interessant, aber völlig sinnbefreit.
Ein schönes Beispiel aufzuzeigen, wie sinnlos Statistiken ohne fundierte Grundlage doch sind. Auf diese Weise kann man so ziemlich alles schön- oder schlechtreden.
Und vor allen Dingen kann man Dinge miteinander verknüpfen, die zufälligerweise zur gleichen Zeit signifikante Änderungen aufweisen.
So könnte man auch schön die Arbeitslosenzahlen, die sich 2005 auf einem Rekordhoch befanden mit dem Ende der Übergangsfrist für die Rechtschreibreform verbinden, das genau auf dieses Jahr fiel.
„Arbeitslosenzahlen auf Rekordhoch, weil Deutsche zu dumm zum Schreiben sind“ wäre doch ein schöner Titel für die Boulevardpresse gewesen.
Wie heisst es so schön ? „Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast“.
Auch im Zusammenhang mit China hält man aus westlicher Sicht an vielen Vorurteilen fest, die einfach nicht (oder nicht mehr) korrekt sind.
Ein aktuelles Beispiel haben wir hier: Nachdem Amerika massive Zölle auf Waren aus China erhoben und dem Apple Konzern nahegelegt hat doch im eigenen Land zu produzieren, hat die Antwort des Apple Konzerns viele Leute vor den Kopf gestossen, dabei ist es schon seit geraumer Zeit kein Geheimnis mehr (Es wollte in den westlichen Nationen bis jetzt nur niemand wahr haben).
Erstens: China ist schon lange nicht mehr das Billigproduktionsland das es einmal war. Firmen die hier produzieren lassen, tun es nicht mehr wegen der geringen Löhne.
Zweitens: Sie tun es nämlich auf Grund der inzwischen gut ausgebildeten Arbeiter, die es hier in grossen Mengen gibt.
Wie Apple es so schön bildlich beschreibt: Würde man die geeigneten Leute in Amerika zusammensuchen, könnte man nicht einmal einen Raum mit ihnen füllen, dagegen findet man in China in gewissen Gebieten qualifiziertes Personal in Massen, so dass man damit Fussballfelder füllen könnte.
Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die lokalen Unternehmen. Diese können ihre Mitarbeiter auch aus einem Pool gut ausgebildeter, junger Leute schöpfen.
Dazu kommt, dass die Mittelschicht in China in den letzten Jahren gewachsen und um einiges vermögender geworden ist.
Das hat Einfluss auf das Kaufverhalten, was chinesische Firmen dazu zwingt von Massenkopien zu Qualitätsproduktionen überzugehen und in direkte Konkurrenz mit den ausländischen Firmen zu treten.
Laut einer Umfrage, die die europäische Handelskammer in China bei ihren Mitgliedsfirmen gestartet hatte, sagten 61% der Unternehmen aus, dass ihre chinesische Konkurrenz ihnen in Sachen Innovation ebenbürtig oder sogar voraus sei.
In chinesischen Unternehmen geht man Inzwischen immer mehr dazu über eigene Produkte zu entwickeln, die Zeiten der Massenkopien gehen langsam ihrem Ende entgegen.
Dabei haben die lokalen Unternehmen inzwischen so viel Wissen angehäuft, dass immer mehr von ihnen in der Lage sind, in fast allen wirtschaftlichen Bereichen mit eigenen Produkten bis ganz oben in die Spitzenpositionen des Marktes vorzudringen.
Viele High-Tech- und andere Produkte stehen denen der bekannten Marktführer in nichts mehr nach und es ist bloss eine Frage der Zeit, wann sie in anderen Ländern die Warenregale füllen werden.
Firmen wie Lenovo, Xiaomi (小米科技 xiǎo mĭ kē jì) oder Huawei (华为技术公司 huá wéi jì shù gōng sī) sind bloss der Anfang.
Wenn Sie wüssten, was man in China bereits alles kaufen kann, dann würde Ihnen das Prospekt des grossen Elektronikladens in der Einkaufspassage Ihres Stadtviertels, der zur Neueröffnung die überdimensionalen Plasa-Fernseher verlost nur noch ein müdes Lächeln entlocken.
Angesprochene chinesische Firmen werden immer grösser und einflussreicher und können sich durchaus mit den alteingesessenen multinationalen Globalplayern messen.
Der hart umkämpfte, chinesische Markt hat sie stark gemacht, sie müssen den internationalen Markt in keinster Weise fürchten.
Es gibt noch ein paar Gebiete in denen chinesische Firmen, laut Aussage der europäischen Handelskammer, nicht so schnell aufgeholt haben (Ingenieurswesen, Pharmaindustrie etc.), aber auch hier wird fleissig gearbeitet.
Auf anderen Gebieten scheinen chinesische Unternehmen unaufhaltsam. Sie sind, wenn man so will, die neuen Titanen und greifen jetzt die alten an.
Wer hätte gedacht, dass ein einst grosses Göttergeschlecht irgendwann einmal herhalten muss um Schiffen, Firmen und sogar Fussballern einen Namen zu geben. Sie würden sich im Grabe umdrehen (oder im Tartaros vor Wut umherspringen, wenn wir geschichtstreu bleiben wollen).
Aber so ist das eben. Menschen verbinden gerne Dinge miteinander und lieben es dabei auch gerne mal zu übertreiben. Wir werden also auch in Zukunft wohl noch vielen Titanen begegnen.

Das weisse Kaninchen

„Folge dem weissen Kaninchen“ heisst es im Film Matrix (ich rede hier ausschliesslich vom ersten Matrix Film, der in sich ein absolutes Meisterwerk ist. Die späteren Versionen haben lediglich die Geschichte verwässert und vergeblich versucht an die bildlich so wie inhaltliche Qualität des ersten Teils heranzulangen. Wenn Sie einen guten Film schauen möchten, gucken Sie nur den ersten).
Wie auch immer, das soll hier gar nicht unser Thema sein (musste einfach nur mal gesagt werden).
Die Anspielung mit dem weissen Kaninchen führt uns direkt hinein in den Kaninchenbau mit mehreren Ebenen, die sich alle immer wieder aufeinander beziehen .
Der Protagonist Neo folgt also dem weissen Kaninchen (in seinem Fall einem Kaninchen-Tattoo auf der Schulter einer jungen Frau) und bekommt somit Zugang zu einer höheren Erfahrungsebene, indem er über die Matrix erfährt, in der er sich befindet.
Klingt alles irgendwie bekannt ? Nun, das ist kein Zufall. Das Bild des weissen Kaninchens wurde nicht zufällig ausgewählt.
In „Alice im Wunderland“ (Originaltitel „Alice’s Adventures in Wonderland“), das Lewis Carroll 1865 geschrieben hat, folgt die Protagonistin Alice ebenfalls einem weissen Kaninchen (diesmal ein echtes) und findet sich daraufhin im Wunderland wieder.
Die Geschichte um Alice und die Wunderwelt in die sie eintaucht, ist oft zitiert worden. Eines der bekanntesten Beispiele dürfte wohl das Stück „White rabbit“ von Jefferson Airplane sein.
Er wurde 1967 auf dem Album „Surrealistic Pillow“ veröffentlicht und thematisiert ganz klar den Drogenrausch und eine erweiterte Wahrnehmung.
Und da müssen wir tatsächlich wieder auf die Geschichte von Alice zurückkommen, denn das auf den ersten Anschein so harmlose Kinderbuch spielt auch genau darauf an, ohne es allerdings jemals explizit zu formulieren. So kann man die Geschichte durchaus auch ohne diesen Zusammenhang betrachten.
Aber das weisse Kaninchen als Führer zu den bewusstseinserweiternden Drogen hat bereits eine weitaus ältere Geschichte.
Zu Zeiten vor der Christianisierung des Abendlandes (Entschuldigung, den konnte ich mir einfach nicht verkneifen), aus heutiger Sicht in heidnischen Religionen war das Kaninchen schon lange bekannt als ein Tier, das hin und wieder an Fliegenpilzen knabbert um sich zu berauschen. Wenn man also halluzinelle Drogen gesucht hat, musste man lediglich einem von ihnen folgen.
Einige Quellen gehen sogar so weit, das Suchen des Osternestes auf die Kaninchen zurückzuführen.
Die angefressenen Pilze bilden bildlich gesehen das Nest, in dem dann neue Pilze wie Eier wachsen.
Und auch die Farbe Weiss ist kein Zufall. Albino Kaninchen haben ein weisses Fell und rote Augen, also quasi ein invertierter Fliegenpilz.
Eine Farbgebung, die sich auch bei Alice im Wunderland immer wieder finden lässt (Die rote und die weisse Königin zum Beispiel).
So weit, so gut. Was hat das weisse Kaninchen in China für eine Bedeutung ?
Nun, so weit ich weiss, gibt es keine alte Geschichte, in der explizit ein weisses Kaninchen oder Hase vorkommt. Lediglich der Jadehase, der mit der Mondgöttin auf dem Mond lebt (hatten wir in Artikel The dark side of the moon angeschnitten), aber das ist eine andere Geschichte.
Aber in China ist 大白兔 (dà bái tù) übersetzt das grosse, weisse Kaninchen eine Süssigkeit. Ein Kaubonbon aus Milch, das viele Chinesen noch aus ihrer Kindheit kennen.
Damals gab es zwei grosse Unternehmen, die Süssigkeiten in China hergestellt haben.
Zum einen die Firma Shanghai Guan Sheng Yuan Food, Ltd. (上海冠生園食品有限公司 shàng hǎi guān shēng yuán shí pǐn yǒu xiàn gōng sī), die eben jenes Kaubonbon hergestellt hat.
Und zum anderen die Firma 金丝猴食品股份有限公司 (jīn sī hóu shí pǐn gǔ fèn yǒu xiàn gōng sī), im Englischen einfach „golden Monkey“ genannt.
Der Name im chinesischen beschreibt genau genommen einen Stumpfnasenaffen, eine mit der Meerkatze verwandten Spezies.
Und hier kommen wir zu einer sehr kuriosen Geschichte, die in China seiner Zeit für viel Aufsehen gesorgt hat.
Der damalige Vorsitzende des Hasen-Unternehmens (um es mal zu vereinfachen) ist auf einer Reise im Süden Chinas tatsächlich von einem Affen durch einen Stein getötet worden, den dieser auf das Opfer fallen liess.
Sie können sich sicher die Schlagzeilen vorstellen, wenn ein Vorsitzender der Konkurrenz des Affen-Unternehmens durch einen Affen getötet wird. Das kommt nicht alle Tage vor.
Trotzdem reicht die Bekanntheit des Affen natürlich immer noch nicht um auch nur annähernd an den Kultstatus des weissen Kaninchens heranzukommen. Schon alleine deshalb nicht, da es die Geschichte nicht in internationale Medien geschafft hat.
Aber mal ganz ab davon: Die Kaubonbons des weissen Kaninchens sind wirklich gut. Sollten Sie probieren, wenn Sie in China sind.
Und auch wenn das Kaninchen auf der Packung tatsächlich rote Augen hat und an das „Drogenspürkaninchen“ erinnert , sind die Zutaten ungefährlich, sieht man einmal von zwei Lebensmittelskandalen ab, in denen Formaldehyd in den Bonbons gefunden bzw. die Melamin Grenzwerte überschritten wurden.

Der grosse Satz von Fermat

Der grosse Satz von Fermat ist einer der berühmtesten Sätze in der Mathematik.
Sie kennen vielleicht den Satz des Pythagoras. Dieser sagt, dass in einem rechtwinkligen Dreieck die Länge der kurzen Seite zum Quadrat plus die der mittellangen zum Quadrat gleich der Länge der längsten Seite zum Quadrat ist.
a2 + b2 = c2
Als Beispiel nehmen wir mal die Zahlen a = 3, b = 4 und c = 5.
Auf der einen Seite haben wir 32 = 9, 42 = 16, ergibt zusammen 25. Und auf der anderen Seite haben wir 52 ergibt ebenfalls 25.
Der grosse Satz von Fermat besagt nun, dass es keine natürlichen Zahlen ausser Null gibt, die diese Gleichung erfüllen, würde man Potenzen grösser als 2 nehmen. Also a3 + b3 = c3 oder a4 + b4 = c4 zum Beispiel.
Wenn man Zahlen für a, b und c einsetzt, kann man schnell nachvollziehen, dass dies wahrscheinlich korrekt ist.
Ich sage „wahrscheinlich“, da man absolute Gewissheit in der Mathematik nur über einen mathematisch einwandfreien Beweis erhalten kann. Und genau das beansprucht der grosse Satz von Fermat für sich.
Einziges Problem: Es gibt ihn nicht.
Sie haben richtig gehört. Einer der berühmtesten Sätze der Mathematik existiert gar nicht. Fermat hat einfach nur behauptet, er hätte einen Beweis gefunden.
Er hat als Randnotiz in der Arithmetica von Diophantos von Alexandria (dem damaligen Standardwerk der Mathematik) folgendes vermerkt: „... cujus rei demonstrationem mirabilem sane detexi. Hanc marginis exiguitas non caperet“.
Was übersetzt bedeutet: „... Ich habe hierfür einen wahrhaft wunderbaren Beweis entdeckt, doch ist dieser Rand hier zu schmal, um ihn zu fassen“.
Wenn das nicht mal ein Geniestreich ist. Man behauptet etwas gefunden zu haben und geht damit in die Geschichte ein.
Heutzutage ist man sich einig, dass er sich wahrscheinlich geirrt hat.
Die Behauptung, dass es keine natürlichen Zahlen ausser Null gibt, die diese Gleichungen lösen können, ist erst später von Andrew Wiles tatsächlich bewiesen worden.
Dieser hat viele Jahre investiert und den Beweis nur über den Umweg einer zu Fermats Zeiten völlig unbekannten Theorie fundieren können (Der Modularitätssatz, früher Taniyama-Shimura-Vermutung genannt).
Es ist also mehr als unwahrscheinlich, dass Fermat einfach mal so einen, wie er sagt, „wunderbaren Beweis“ gefunden hat.
Er hat die Lorbeeren, zumindest für diesen Satz, wahrscheinlich gar nicht verdient. Aber wir wollen ihm mal unterstellen, dass er es nicht besser wusste.
Seitdem es Software gibt, die Textplagiate ausfindig machen kann (wird in der Regel von Lehrern eingesetzt um sicherzustellen, dass die Hausarbeiten der Schüler nicht aus dem Internet kopiert wurden) und man sie über grosse Werke der Literatur hat laufen lassen, ist man sich sicher, dass auch Shakespeare bei seinen Werken sich durch fremde Quellen mehr als nur hat inspirieren lassen.
Ein bisher unveröffentlichtes Dokument von George North aus dem Jahre 1576 namens „A Brief Discourse of Rebellion“ gibt Anlass zu der These, dass es die Quelle für mehr als 20 Monologe in Shakespeare-Stücken sein könnte.
Auch der bekannte englische Lyriker hat vielleicht nicht alle Lorbeeren verdient, die ihm zugedacht wurden. Was nicht heissen soll, dass er nicht trotzdem ein grosser Autor war, aber eben nicht alle Lorbeeren.
Ein ähnliches Thema, das in Zusammenhang mit China immer wieder zu hören ist sind Plagiate und Produktpiraterie.
Man produziert Kopien von Produkten und gibt sie als die eigenen aus. Auch hier beansprucht man einen Ruhm, den man nicht verdient. Es gibt inzwischen grosse, chinesische Firmen, die sich auf solche Dinge spezialisiert haben.
Es gibt solche, die vorgaukeln, sie wären die Originalfirma und solche, die das Produkt und den Firmennamen, Logo etc. minimal abwandeln (hatte ich im Artikel Original und Fälschung ja bereits von berichtet).
Dies ist ein Thema, das absolut nicht neu ist. Allerdings war es, wenn man das Rad der Zeit mal zurückdreht, in früheren Zeiten genau umgekehrt.
Erfindungen aus China wurden in Europa noch einmal erfunden. Wenn wir böse sind, stufen wir das auch als Produktpiraterie ein, wenn wir wohlwollend sind, sagen wir, dass diese Dinge vielleicht wirklich ohne Vorwissen noch einmal entdeckt wurden.
Johannes Gutenberg galt lange Zeit als der Erfinder des Buchdrucks. Das is so natürlich nicht ganz richtig.
Den Buchdruck gab es in Ostasien bereits lange vor Gutenberg. Damals wurden ganze Bücherseiten als Druckplatten hergestellt, Gutenberg hat dieses Verfahren dann verfeinert, indem er die einzelnen Buchstaben und Zeichen austauschbar machte.
Heutzutage sagt man, etwas spezieller gefasst, dass Johannes Gutenberg als Erfinder des modernen Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern gilt.
Berthold Schwarz, ein Franziskaner Mönch aus dem 14. Jahrhundert, wurde lange Zeit nachgesagt, er habe das Schwarzpulver erfunden. Aber auch dies ist eine Erfindung aus China. Er hat die Wirkung dieses Stoffes also bestenfalls wiederentdeckt.
Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, galten lange Zeit als die Erfinder des Porzellans. Auch hier handelt es sich bestenfalls wieder um eine Wiederentdeckung von bereits entdecktem. Porzellan gab es in China schon lange Zeit bevor die beiden das sogenannte Meißner Porzellan entdeckten.
Und es gibt noch weitere Beispiele, aber das soll an dieser Stelle reichen.
Damals gab es natürlich noch keine weltweit gültigen Patente, die man auf seine Erfindungen anmelden konnte und das Kopieren wurde auch noch nicht so verteufelt, wie es heute getan wird.
Sind heutige Firmen oft abhängig von ihren Patenten, so war es in früheren Zeiten auch bei uns völlig normal, wenn man von jemandem kopiert wurde. Man wusste somit, dass sein Produkt nicht schlecht sein kann, wenn es wert ist kopiert zu werden.
In der Musik hat sich dieses Phänomen bis heute gehalten. Gerade in den 60er Jahren war es durchaus usus ein Stück eines anderen Künstlers neu aufzulegen, um somit auch seine Bewunderung auszudrücken.
Heutzutage gibt es vom Remake über Medley, Adaption, Paraphrase, Remix und Mashup viele unterschiedliche Kopien, die alle ein anderes Ziel verfolgen und es wird mit sogenannten Coverversionen oft mehr Geld verdient, als mit neuen Titeln.
In China hat sich bis heute eine Einstellung gegenüber Kopien in den Köpfen der Menschen erhalten, die diese Dinge im Licht der alten Meister und ihrer Schüler sieht.
In China lernt man durch kopieren. Der Schüler lernt die Kalligrafie durch monotones kopieren der Bewegungsabläufe, die sein Meister ihm vorgibt. Ein Maler, der ein Bild seines Meisters kopiert, ehrt diesen mit seinem neuen Werk.
Und auch in der Schule gibt es bis heute fast ausschliesslich Frontalunterricht. Der Lehrer sagt vor, die Klasse wiederholt.
Das geht noch auf das staatliche Schulsystem aus der Ming Dynastie (明朝 míng cháo) zurück. Um eine Laufbahn als Beamter einzuschlagen, war das Auswendiglernen der „Vier Bücher“ (四书, sì shū), der Lektüre der „Fünf Klassiker“ (五经, wǔjīng) zusammen mit einer Auswahl neokonfuzianischer Schriften Voraussetzung.
Und bis heute funktionieren chinesische Schulen in der Regel nach dem Prinzip „Auswendiglernen und wiederholen“ (oder kopieren, wenn man so will).
Mit diesem Denken aufgewachsen, ist es vielleicht nicht immer einfach den Unmut anderer Länder zu verstehen, wenn man ihre Produkte nachmacht.
Wobei man natürlich auch festhalten muss, dass diese Sichtweise immer wieder gerne vorgeschoben wird, um das Ansehen von Billigproduktionen zu schönen, deren einziger Zweck eine schnelle Marktübernahme durch Verdrängung teurerer Produkte (also auch der Originale) ist.
Aber es ist nun einmal, wie es ist. In den Köpfen vieler Leute in China sind Kopien etwas völlig normales.
Allerdings vergisst man bei der ganzen Debatte, die im Westen schnell in eine Diskussion über „die Chinesen“ und „die Anderen“ führt gerne, dass es nicht bloss die ausländischen Firmen sind, die unter den Billigkopien leiden, sondern im grossen Maße eben auch die chinesischen Konsumenten.
Inzwischen traut in China kaum noch jemand Produkten, die im eigenen Land hergestellt wurden. Und selbst wenn sie angeblich nicht von hier sind, ist man skeptisch, ob das tatsächlich stimmt.
Wer die Möglichkeit hat und es sich leisten kann, versucht Originalwaren aus anderen Ländern zu kaufen.
Was dann auch erklärt, warum Chinesen im Ausland einkaufen wie die Weltmeister (siehe Artikel Made in Germany).
Und es erklärt auch, warum chinesische Firmen versuchen dem Kunden weiszumachen, sie seien eine ausländische Firma (siehe Artikel Der falsche Thron).
Verrückte Welt.

Marty, Du musst Dir angewöhnen vierdimensional zu denken

Es gibt ja tatsächlich junge Männer aus westlichen Kulturkreisen, die glauben, auf Grund ihres Interesses für asiatische Mangas und Anime, Frauen in Asien beeindrucken zu können. Kein Witz. Offensichtlich gibt es sogar gar nicht mal wenige von ihnen, wie ich von einigen Bekannten erfahren habe.
Ich persönlich finde es ja schon deshalb skurril, da die meisten dieser jungen Männer sich ganz offenkundig hauptsächlich durch die sexistisch überzeichneten, weiblichen Charaktere, die in vielen dieser Produktionen vorkommen, zu dieser Kunstform hingezogen fühlen. Ein Kriterium, dem das weibliche Geschlecht selbstverständlich skeptisch gegenübersteht. Auch in Asien.
Man ist versucht diesen jungen Herren zu wünschen, sie hätten in ihrer Kindheit lieber mal öfter draussen gespielt und gelernt echte soziale Kontakte zu knüpfen.
Aber Mangas und Anime sind in Asien tatsächlich weit verbreitet und viele Leute haben sie als Kinder gesehen. Allerdings in der Regel nicht die, in denen die Oberweite der jungen, weiblichen Charaktere die Belastbarkeit der knappen Oberbekleidung bis an die Obergrenze drückt, sondern eben kindertaugliche Serien.
Die unbestritten bekannteste von ihnen dürfte die japanische Serie Doraemon (ドラえもん) sein. In China, wo sie wirklich jeder kennt, ist sie unter dem Namen 哆啦A夢 (duō lā A mèng) bekannt.
Im Artikel Brot-Supermann hatte ich ja bereits angekündigt, dass ich einen Artikel über sie erstellen möchte.
Die blaue Roboter-Katze ist in Asien mindestens so bekannt wie Mickey Maus im Westen und man kann kaum einen Schaufensterbummel machen, ohne ihr in irgendeiner Weise zu begegnen.
Wie gesagt, es handelt sich um eine blaue Roboter-Katze und zwar aus der Zukunft. Sie wurde zurückgeschickt, um einem kleinen Jungen namens Nobi Nobita (野比のび太) zu helfen.
Ein kleiner junge, der weder klug, noch reich, noch sonst etwas ist. Er hat einfach einen guten Charakter und durch seine absolut durchschnittliche Art auch eine Menge Probleme. Er ist eben einfach kein Held.
Im täglichen Leben hilft also Doraemon (ドラえもん) dem kleinen Jungen, indem er allerlei Gegenstände aus seiner Brusttasche zieht.
Es handelt sich um eine vierdimensionale Tasche, weshalb sich auch unglaublich grosse Objekte aus ihr hervorholen lassen.
Das sagt sich jetzt so einfach dahin, dabei steckt wesentlich mehr dahinter, wenn man es sich mal auf der Zunge zergehen lässt.
Denn eine vierte Dimension ist für uns Menschen nur schwer vorstellbar, schliesslich können wir nur drei Dimensionen mit unseren Sinnen erfassen.
Da kommt zuerst einmal die Frage auf: was genau ist die vierte Dimension überhaupt ? Es gibt die Meinung, dass die vierte Dimension die Zeit wäre, worauf auch der Ausspruch „Marty, Du musst Dir angewöhnen vierdimensional zu denken“ anspielt, den Doc Brown, der Erfinder der Zeitmaschine, in dem Film „Zurück in die Zukunft III“ prägt.
Die Zeit in Zusammenhang mit dem Raum gebracht, ist keine Science Fiction Spinnerei, sondern eine sehr populäre Theorie in der Physik. Die Rede ist von Albert Einsteins Relativitätstheorie und der Raumzeit.
Auch hier werden Raum und Zeit in einem vierdimensionalen Gebilde, dem sogenannten „Minkowski-Raum“, betrachtet.
Eine Theorie, die auch immer wieder in Science Fiction Serien wie Star Trek aufgegriffen wird. Wenn es gerade keine Störung im E-Band gibt und die Romulaner mal die Füsse still halten, werden Raum-Zeit-Tunnel aufgebaut um in weit entfernte Teile des Universums zu reisen oder das Raum-Zeit-Kontinuum wird durch Subraumrisse beschädigt.
Es gibt aber auch die Meinung, dass es sich bei der vierten Dimension um eine weitere geometrische Komponente handeln könnte, also eine Art Raum, den wir nicht mit unseren Sinnen erfassen können.
Das würde dann auch erklären, warum sich riesige Dinge in der kleinen Tasche von Doraemon (ドラえもん) verstauen lassen.
Ein Konzept, das in ähnlicher Form auch in dem kontrovers beurteilten Science Fiction Film „Ultraviolet“ unter dem Namen „Flat Space Technology“ bzw. „Dimensional Compression“ zum Einsatz kommt.
Hier werden Waffen und Munition in der anderen Dimension verstaut, so dass man sie nur mit Hilfe eines Sicherheitsscans ausfindig machen kann.
Die Theorie, dass es sich bei der vierten Dimension um eine weitere geometrische Ebene handelt, wird vor allen Dingen durch die Mathematik unterstützt.
Sie kann unsere sicht- und anders erfahrbare Umgebung von der ersten bis zur dritten Dimension sehr genau darstellen und darüber hinaus eben auch noch weitere Dimensionen. Das legt den Schluss nahe, dass es weitere geometrische bzw. räumliche Dimensionen durchaus geben könnte, selbst wenn es uns unmöglich ist, sie zu erfassen.
In jeder Episode von Doraemon (ドラえもん) zieht dieser einen neuen Gegenstand aus seiner Tasche, wobei einige Gegenstände auch öfter mal in unterschiedlichen Folgen vorkommen können, so wie die „Überall-Türe“. Eine frei stehende Türe die, wie der Name schon sagt, überall hin führen kann. Also eine Verbindung von unterschiedlichen Räumen bzw. Dimensionen zueinander.
Und da sind wir wieder an einer Stelle angelangt, an der ich hellhörig geworden bin. Diesen Themen bin ich in meiner Jugend, in etwas anderer Form, auch schon begegnet.
Nicht in einer Kinderserie, sondern in Buchform, für ein etwas älteres Publikum. Der Autor Michael Moorcock hat sich intensiv mit diesen Dingen in seinen Romanen auseinandergesetzt.
Seine Geschichten spielen meist in einem sogenannten Multiversum. Ein Konzept, das von verschiedenen Parallelwelten ausgeht, in denen einige Personen in den Romanen auch von dem einem in das andere wechseln können.
Da wären wir dann auch wieder bei der vierten und weiteren Dimensionen. Welten, die parallel zu unserer existieren, eben lediglich in anderen Dimensionen.
Und auch die „Überall-Türe“, wie sie bei Doraemon (ドラえもん) heisst, gibt es hier.
Türen oder Portale, die verschiedene Ebenen miteinander verbinden, finden sich in seinen Büchern ständig wieder.
In diesem sehr interessanten Konzept gibt es, neben den Verbindungen zu anderen Parallelwelten, auch einen Ort, der auf jeder Ebene vorhanden ist: Die Stadt Tanelorn.
Aber das würde jetzt zu weit führen. Falls ich Sie neugierig gemacht haben sollte, lesen Sie einfach mal das Buch „Corum“.
Was können wir am Ende dieses Artikels also festhalten ? Nun, zumindest, dass es sich immer lohnt auch auf den ersten Blick einfache Dinge wie Kinderserien einmal zu hinterfragen.
Nicht selten verstecken sich in kleinen Details physikalisch, philosophisch oder anderweitig hochinteressante Konzepte, die es durchaus Wert sind auch einmal aus dem Blickwinkel eines Erwachsenen betrachtet zu werden.

Brot-Supermann

Als ich Kind war, gab es in Deutschland bereits einen Trend zu animierten Zeichentrickserien aus Japan.
Captain Future war mein absoluter Favorit. Ursprünglich eine literarische Serie vom Edmond Hamilton aus Amerika. In den 80er Jahren dann als japanische Zeichentrickserie animiert.
Daneben gab es aber auch andere, so wie Heidi zum Beispiel. Eine Zeichentrickserie aus Japan, die nach den Romanen der Schweizer Schriftstellerin Johanna Spyri erstellt wurde.
Und wie ich jetzt erfahren habe gab es dieses Phänomen nicht bloss in Deutschland, sondern auch in China.
Doraemon (ドラえもん) ist eine von den Zeichentrickserien aus Japan, die in China sehr beliebt waren und sind. Aber auf diese werden wir ein andermal in einem anderen Artikel eingehen.
Heute sprechen wir über den sogenannten „Brot-Supermann“ (Sie werden wahrscheinlich genau so verdutzt gucken wie ich, wenn sie den Namen zum ersten Mal hören).
Also wie komme ich auf diesen, zugegeben recht skurrilen Charakter ?
Unter den Spielsachen unseres Sohnes befinden sich inzwischen einige Dinge, die aus eben jener alten, japanischen Serie stammen. Meine Frau scheint sie zu lieben.
Sie hat die Serie in ihrer Kindheit gesehen und kennt sie unter dem Namen 面包超人 (miàn bāo chāo rén), übersetzt eben „Brot-Supermann“. Anpanman (アンパンマン) heisst er im Original.
In Deutschland kennt man ihn gar nicht, In Japan ist er, was Merchandising Einnahmen angeht die Nummer Eins noch vor Mickey Mouse, Pokemon und Hello Kitty.
Seit 1986 gibt es die Serie, einen Comic sogar bereits seit 1973 und inzwischen auch Filme, etliche Computerspiele für alle gängigen Spielekonsolen, jede Menge Merchandise, Figuren, Spielzeuge und ich weiss nicht was sonst noch alles.
Der Kopf von Anpanman (アンパンマン) ist ein in Japan bekanntes Hefegebäck mit einer Füllung aus roter Bohnenpaste.
Er verteilt Stücke seines Kopfes an Leute die Hunger haben und wenn sein Kopf aufgegessen ist, wird von „Onkel Marmelade“ in der Serie ein neuer gebacken.
Wenn sein Gegner Bazillus ihn angreift, versucht dieser den Kopf von Anpanman (アンパンマン) mit Hilfe von Dreck, Wasser oder Schimmel ungeniessbar zu machen, denn dann verliert dieser seine Superkräfte, was natürlich in jeder Folge auch tatsächlich passiert.
Dann muss ein neuer Kopf gebacken werden und die Superkräfte sind zurück, mit denen er seinen Gegner endlich besiegt.
An und Pan im Namen von Anpanman (アンパンマン) bedeuten Bohnenpaste (An) und Brot (Pan) und bilden zusammen den Namen des Gebäcks (Anpan). Es wurde passenderweise von einem ehemaligen Samurai namens Yasubei Kimura zum ersten Mal gebacken.
Wobei man natürlich auch hier wieder feststellen muss, dass ähnliche Gebäckstücke in China seit jeher gegessen wurden.
Die Bohnenpaste, die nicht nur in Japan, sondern auch in Korea sehr beliebt ist, kommt ursprünglich aus der chinesischen vegetarisch-buddhistischen Küche und ist unter dem Namen 豆沙 (dòu shā) bekannt.
Wenn man von Brot spricht, muss man natürlich auch von Deutschland reden.
Einige hundert Brotsorten gibt es hier, die je nach Region auch immer noch etwas voneinander variieren können.
Gibt es denn hier keinen Brot-Supermann ? Nun, nicht direkt. Es gibt „Bernd das Brot“. Eine Figur aus einem Kinderfernsehkanal.
Bernd ist eine Puppe, die ein Kastenbrot mit kurzen Armen darstellt. Er hat einen ziemlich depressiven Character, was ihm viele Sympathien von erwachsenen Zuschauern eingebracht hat, obwohl es sich eigentlich um eine Serie für Kinder handelt.
Er tut gerne so unsinnige Dinge wie das Testbild zu schauen (ich wundere mich, dass Kinder von heute es überhaupt noch kennen) oder das Muster auf der Rauhfasertapete auswendig zu lernen.
Und er hasst Abenteuer. Aber genau auf diese nehmen seine Freunde ihn natürlich immer mit.
Er ist genau genommen das exakte Gegenteil zum vorhin beschriebenen Brot-Supermann und ich frage mich, wie viel kulturelle Eigenheiten man tatsächlich aus diesen Charakteren herauslesen kann.
In gewisser Weise stimmen die Klischees ja schon ein wenig... ;-)
道篇 道德经 第一章 道可道,非常道。名可名,非常名。 无名天地之始;有名万物之母。 故常无欲以观其妙;常有欲以观其徼。 此两者同出而异名,同谓之玄,玄之又玄,众妙之门。 第二章 天下皆知美之为美,斯恶已;皆知善之为善,斯不善已。 故有无相生,难易相成,长短相形,高下相倾,音声相和,前后相随。 是以圣人处无为之事,行不言之教。 万物作焉而不辞,生而不有,为而不恃,功成而弗居。夫唯弗居,是以不去。 第三章 不尚贤,使民不争。 不贵难得之货,使民不为盗。 不见可欲,使民心不乱。 是以圣人之治, 虚其心,实其腹;弱其志,强其骨。 常使民无知无欲,使夫知者不敢为也。 为无为,则无不治。 第四章 道冲而用之,或不盈。 渊兮似万物之宗。 挫其锐,解其纷,和其光,同其尘。 湛兮似或存。 吾不知谁之子,象帝之先。 第五章 天地不仁,以万物为刍狗。 圣人不仁,以百姓为刍狗。 天地之间,其犹橐龠乎? 虚而不屈,动而愈出。 多言数穷,不如守中。 第六章 谷神不死,是谓玄牝。 玄牝之门,是谓天地根。 绵绵若存,用之不勤。 第七章 天长地久。 天地所以能长且久者,以其不自生,故能长生。 是以圣人后其身而身先,外其身而身存。 非以其无私邪故能成其私。 第八章 上善若水。 水善利万物而不争,处众人之所恶,故几于道。 居善地,心善渊,与善仁,言善信,政善治,事善能,动善时。 夫唯不争,故无尤。 第九章 持而盈之,不如其已;揣而锐之,不可长保。 金玉满堂,莫之能守;富贵而骄,自遗其咎。 功成名遂身退,天之道。 第十章 载营魄抱一,能无离乎? 专气致柔,能婴儿乎? 涤除玄览,能无疵乎? 爱民治国,能无为乎? 天门开阖,能为雌乎? 明白四达,能无知乎? 生之,畜之,生而不有,为而不恃,长而不宰,是谓玄德。 第十一章 三十辐共一毂,当其无,有车之用。 埏埴以为器,当其无,有器之用。 凿户牖以为室,当其无,有室之用。 故有之以为利,无之以为用。 第十二章 五色令人目盲;五音令人耳聋;五味令人口爽;驰骋畋猎,令人心发狂;难得之货,令人行妨。 是以圣人为腹不为目,故去彼取此。 第十三章 宠辱若惊,贵大患若身。 何谓宠辱若惊?宠为下,得之若惊,失之若惊,是谓宠辱若惊。 何谓贵大患若身?吾所以有大患者,为吾有身,及吾无身,吾有何患? 故贵以身为天下,若可寄天下。 爱以身为天下,若可托天下。 第十四章 视之不见,名曰夷;听之不闻,名曰希;搏之不得,名曰微。 此三者,不可致诘,故混而为一。 其上不皦,其下不昧。 绳绳不可名,复归于无物。 是谓无状之状,无物之象,是谓惚恍。 迎之不见其首,随之不见其后。 执古之道,以御今之有。 能知古始,是谓道纪。 第十五章 古之善为士者,微妙玄通,深不可识。 夫唯不可识,故强为之容: 豫兮若冬涉川;犹兮若畏四邻;俨兮其若客;涣兮若冰之将释;敦兮其若朴;旷兮其若谷;浑兮其若浊。 孰能浊以静之徐清?孰能安以久动之徐生? 保此道者不欲盈。 夫唯不盈,故能蔽不新成。 第十六章 致虚极,守静笃。 万物并作,吾以观其复。 夫物芸芸,各复归其根。 归根曰静,静曰复命。 复命曰常,知常曰明。 不知常,妄作凶。 知常容,容乃公,公乃王,王乃天,天乃道,道乃久,殁身不殆。 第十七章 太上,下知有之;其次,亲之誉之;其次,畏之;其次,侮之。 信不足焉,有不信焉。 犹兮其贵言。 功成事遂,百姓皆谓:我自然。 第十八章 大道废,有仁义; 智慧出,有大伪; 六亲不和,有孝慈; 国家昏乱,有忠臣。 第十九章 绝圣弃智,民利百倍; 绝仁弃义,民复孝慈; 绝巧弃利,盗贼无有。 此三者以为文不足。 故令有所属:见素抱朴,少私寡欲,绝学无忧。 第二十章 唯之与阿,相去几何? 善之与恶 ,相去若何? 人之所畏,不可不畏。 荒兮,其未央哉! 众人熙熙,如享太牢,如春登台。 我独泊兮,其未兆,如婴儿之未孩。 乘乘兮,若无所归。 众人皆有余,而我独若遗。 我愚人之心也哉,沌沌兮! 俗人昭昭,我独昏昏;俗人察察,我独闷闷。 澹兮其若海,飂兮若无止。 众人皆有以,而我独顽似鄙。 我独异于人,而贵求食于母。 第二十一章 孔德之容,惟道是从。道之为物,惟恍惟惚。 惚兮恍兮,其中有象;恍兮惚兮,其中有物;窈兮冥兮,其中有精。 其精甚真,其中有信。 自古及今,其名不去,以阅众甫。 吾何以知众甫之状哉?以此。 第二十二章 曲则全,枉则直,洼则盈,敝则新,少则得,多则惑。 是以圣人抱一为天下式。 不自见,故明;不自是,故彰;不自伐,故有功;不自矜,故长。 夫唯不争,故天下莫能与之争。 古之所谓曲则全者,岂虚言哉?诚全而归之。 第二十三章 希言自然。 故飘风不终朝,骤雨不终日。 孰为此者?天地。 天地尚不能久,而况于人乎? 故从事于道者,道者同于道;德者,同于德;失者,同于失。 同于道者,道亦乐得之;同于德者,德亦乐得之;同于失者,失亦乐得之; 信不足焉,有不信焉。 第二十四章 跂者不立,跨者不行。 自见者不明;自是者不彰;自伐者无功;自矜者不长。 其在道也,曰余食赘形。 物或恶之,故有道者不处。 第二十五章 有物混成,先天地生。 寂兮寥兮,独立而不改,周行而不殆,可以为天下母。 吾不知其名,字之曰道,强为之名曰大。 大曰逝,逝曰远,远曰反。 故道大,天大,地大,王亦大。 域中有四大,而王居其一焉。 人法地,地法天,天法道,道法自然。 第二十六章 重为轻根,静为躁君。 是以圣人终日行不离辎重,虽有荣观,燕处超然。 奈何万乘之主,而以身轻天下? 轻则失根,躁则失君。 第二十七章 善行无辙迹; 善言无瑕谪; 善数不用筹策; 善闭无关楗而不可开; 善结无绳约而不可解。 是以圣人常善救人,故无弃人;常善救物,故无弃物。 是谓袭明。 故善人者,不善人之师;不善人者,善人之资。 不贵其师,不爱其资,虽智大迷,是谓要妙。 第二十八章 知其雄,守其雌,为天下谿。 为天下谿,常德不离,复归于婴儿。 知其白,守其黑,为天下式。 为天下式,常德不忒,复归於无极。 知其荣,守其辱,为天下谷。 为天下谷,常德乃足,复归于朴。 朴散则为器,圣人用之,则为官长。 故大制不割。 第二十九章 将欲取天下而为之,吾见其不得已。 天下神器,不可为也。 为者败之,执者失之。 故物或行或随;或嘘或吹;或强或羸;或载或隳。 是以圣人去甚,去奢,去泰。 第三十章 以道佐人主者,不以兵强天下,其事好还。 师之所处,荆棘生焉。 大军之后,必有凶年。 故善者果而已,不敢以取强。 果而勿矜,果而勿伐,果而勿骄,果而不得已,果而勿强。 物壮则老,是谓不道,不道早已。 第三十一章 夫兵者,不祥之器,物或恶之,故有道者不处。 君子居则贵左,用兵则贵右。 兵者,不祥之器,非君子之器,不得已而用之,恬淡为上。 胜而不美,而美之者,是乐杀人。 夫乐杀人者,不可得志于天下矣。 吉事尚左,凶事尚右。 偏将军居左,上将军居右。 言居上势则以丧礼处之。 杀人众多,以悲哀泣之。 战胜,以丧礼处之。 第三十二章 道常无名,朴虽小,天下不敢臣。 侯王若能守,万物将自宾。 天地相合,以降甘露,人莫之令而自均。 始制有名,名亦既有,夫亦将知止,知止可以不殆。 譬道之在天下,犹川谷之于江海。 第三十三章 知人者智,自知者明。 胜人者有力,自胜者强。 知足者富,强行者有志, 不失其所者久,死而不亡者寿。 第三十四章 大道泛兮,其可左右。 万物恃之以生而不辞,功成不名有。 衣养万物而不为主,常无欲,可名于小; 万物归焉而不为主,可名为大。 是以圣人终不自为大,故能成其大。 第三十五章 执大象,天下往。往而不害,安平泰。 乐与饵,过客止。 道之出口,淡乎其无味,视之不足见,听之不足闻,用之不可既。 第三十六章 将欲歙之,必固张之;将欲弱之,必固强之;将欲废之,必固兴之;将欲夺之,必固与之。 是谓微明。 柔弱胜刚强。 鱼不可脱于渊,国之利器不可以示人。 第三十七章 道常无为而无不为。 侯王若能守之,万物将自化。 化而欲作,吾将镇之以无名之朴。 无名之朴,夫亦将不欲。 不欲以静,天下将自定。 德篇 第三十八章 上德不德,是以有德;下德不失德,是以无德。 上德无为而无以为;下德为之而有以为。 上仁为之而无以为。 上义为之而有以为。 上礼为之而莫之应,则攘臂而扔之。 故失道而后德,失德而后仁,失仁而后义,失义而后礼。 夫礼者,忠信之薄,而乱之首。 前识者,道之华,而愚之始。 是以大丈夫处其厚,不居其薄;处其实,不居其华。 故去彼取此。 第三十九章 昔之得一者: 天得一以清;地得一以宁;神得一以灵;谷得一以盈;万物得一以生;侯王得一以为天下贞。 其致之一也。 天无以清将恐裂; 地无以宁将恐废; 神无以灵将恐歇; 谷无以盈将恐竭; 万物无以生将恐灭; 侯王无以贵高将恐蹶。 故贵以贱为本,高以下为基。 是以侯王自谓孤、寡、不榖。 此其以贱为本耶,非乎?故致数舆无舆。 不欲琭琭如玉,珞珞如石。 第四十章 反者道之动,弱者道之用。 天下万物生于有,有生于无。 第四十一章 上士闻道,勤而行之;中士闻道,若存若亡;下士闻道,大笑之。 不笑不足以为道。 故建言有之: 明道若昧;进道若退;夷道若纇。 上德若谷;大白若辱;广德若不足;建德若偷;质真若渝。 大方无隅;大器晚成;大音希声;大象无形;道隐无名。 夫唯道,善贷且成。 第四十二章 道生一,一生二,二生三,三生万物。 万物负阴而抱阳,冲气以为和。 人之所恶,唯孤、寡、不榖,而王公以为称。 故物或损之而益,或益之而损。 人之所教,我亦教之。 强梁者不得其死,吾将以为教父。 第四十三章 天下之至柔,驰骋天下之至坚。 无有入无间,吾是以知无为之有益。 不言之教,无为之益,天下希及之。 第四十四章 名与身孰亲? 身与货孰多? 得与亡孰病? 是故甚爱必大费;多藏必厚亡。 知足不辱,知止不殆,可以长久。 第四十五章 大成若缺,其用不弊。 大盈若冲,其用不穷。 大直若屈,大巧若拙,大辩若讷。 躁胜寒,静胜热。 清静为天下正。 第四十六章 天下有道,却走马以粪;天下无道,戎马生于郊。 罪莫大于可欲;祸莫大于不知足;咎莫大于欲得。 故知足之足,常足矣。 第四十七章 不出户,知天下;不窥牖,见天道。 其出弥远,其知弥少。 是以圣人不行而知,不见而名,不为而成。 第四十八章 为学日益,为道日损。 损之又损,以至于无为,无为而无不为。 取天下常以无事,及其有事,不足以取天下。 第四十九章 圣人无常心,以百姓心为心。 善者吾善之,不善者吾亦善之,德善。 信者吾信之,不信者吾亦信之,德信。 圣人之在天下,惵惵为天下浑其心,百姓皆注其耳目,圣人皆孩之。 第五十章 出生入死。 生之徒十有三;死之徒十有三;人之生动之死地,亦十有三。 夫何故?以其生生之厚。 盖闻善摄生者,陆行不遇兕虎,入军不被甲兵。 兕无所投其角,虎无所措其爪,兵无所容其刃。 夫何故?以其无死地。 第五十一章 道生之,德蓄(畜)之,物形之,势成之,是以万物莫不尊道而贵德。 道之尊,德之贵,夫莫之命而常自然。 故道生之,德畜之。长之育之,成之熟之,养之覆之。 生而不有,为而不恃,长而不宰,是谓玄德。 第五十二章 天下有始,以为天下母。 既得其母,以知其子;既知其子,复守其母,没身不殆。 塞其兑,闭其门,终身不勤;开其兑,济其事,终身不救。 见小曰明,守柔曰强。 用其光,复归其明,无遗身殃,是谓袭常。 第五十三章 使我介然有知,行于大道,唯施是畏。 大道甚夷,而民好径。 朝甚除,田甚芜,仓甚虚;服文彩,带利剑,厌饮食,财货有余。 是为盗夸,非道也哉﹗ 第五十四章 善建者不拔,善抱者不脱,子孙祭祀不辍。 修之于身,其德乃真; 修之于家,其德乃余; 修之于乡,其德乃长; 修之于国,其德乃丰; 修之于天下,其德乃普。 故以身观身,以家观家,以乡观乡,以国观国,以天下观天下。 吾何以知天下然哉?以此。 第五十五章 含德之厚,比于赤子。 毒虫不螫,猛兽不据,攫鸟不搏。 骨弱筋柔而握固,未知牝牡之合而朘作,精之至也。 终日号而不嗄,和之至也。 知和曰常,知常曰明。 益生曰祥,心使气曰强。 物壮则老,谓之不道,不道早已。 第五十六章 知者不言,言者不知。 塞其兑,闭其门。 挫其锐,解其纷,和其光,同其尘,是谓玄同。 故不可得而亲,不可得而疏; 不可得而利,不可得而害; 不可得而贵,不可得而贱。 故为天下贵。 第五十七章 以正治国,以奇用兵,以无事取天下。 吾何以知其然哉?以此: 天下多忌讳,而民弥贫;民多利器,国家滋昏;人多伎巧,奇物滋起;法令滋彰,盗贼多有。 故圣人云: “我无为而民自化;我好静而民自正; 我无事而民自富;我无欲而民自朴。" 第五十八章 其政闷闷,其民淳淳;其政察察,其民缺缺。 祸兮福所倚;福兮祸所伏。孰知其极? 其无正邪?正复为奇,善复为妖。 人之迷,其日固久。 是以圣人方而不割,廉而不刿,直而不肆,光而不耀。 第五十九章 治人事天莫若啬。 夫唯啬,是谓早服,早服谓之重积德。 重积德则无不克,无不克则莫知其极,莫知其极,可以有国。 有国之母,可以长久。 是谓深根固柢,长生久视之道。 第六十章 治大国若烹小鲜。 以道莅天下,其鬼不神。 非其鬼不神,其神不伤人。 非其神不伤人,圣人亦不伤人。 夫两不相伤,故德交归焉。 第六十一章 大国者下流,天下之交,天下之牝。 牝常以静胜牡,以静为下。 故大国以下小国,则取小国;小国以下大国,则取大国。 故或下以取,或下而取。 大国不过欲兼畜人,小国不过欲入事人。 夫两者各得其所欲,故大者宜为下。 第六十二章 道者,万物之奥,善人之宝,不善人之所保。 美言可以市,尊行可以加人。 人之不善,何弃之有? 故立天子,置三公,虽有拱璧以先驷马,不如坐进此道。 古之所以贵此道者何? 不曰:求以得,有罪以免邪?故为天下贵。 第六十三章 为无为,事无事,味无味。 大小多少,报怨以德。 图难于其易,为大于其细。 天下难事,必作于易;天下大事,必作于细。 是以圣人终不为大,故能成其大。 夫轻诺必寡信,多易必多难。 是以圣人犹难之,故终无难矣。 第六十四章 其安易持,其未兆易谋;其脆易破,其微易散。 为之于未有,治之于未乱。 合抱之木,生于毫末;九层之台,起于累土;千里之行,始于足下。 为者败之,执者失之。 是以圣人无为,故无败;无执,故无失。 民之从事,常于几成而败之,慎终如始,则无败事。 是以圣人欲不欲,不贵难得之货;学不学,复众人之所过。 以辅万物之自然,而不敢为。 第六十五章 古之善为道者,非以明民,将以愚之。 民之难治,以其智多。 故以智治国,国之贼;不以智治国,国之福。 知此两者亦楷式。 常知楷式,是谓玄德。 玄德深矣,远矣,与物反矣,然后乃至大顺。 第六十六章 江海所以能为百谷王者,以其善下之,故能为百谷王。 是以圣人欲上民,必以言下之;欲先民,必以身后之。 是以圣人处上而民不重,处前而民不害。 是以天下乐推而不厌。 以其不争,故天下莫能与之争。 第六十七章 天下皆谓我道大,似不肖。 夫唯大,故似不肖,若肖,久矣其细也夫。 我有三宝,持而保之。 一曰慈,二曰俭,三曰不敢为天下先。 慈故能勇;俭故能广;不敢为天下先,故能成器长。 今舍慈且勇,舍俭且广,舍后且先,死矣! 夫慈,以战则胜,以守则固。 天将救之,以慈卫之。 第六十八章 善为士者不武;善战者不怒;善胜敌者不争;善用人者为之下。 是谓不争之德,是谓用人之力。 是谓配天,古之极。 第六十九章 用兵有言﹕“吾不敢为主而为客,不敢进寸而退尺。” 是谓行无行,攘无臂,仍无敌,执无兵。 祸莫大于轻敌,轻敌几丧吾宝。 故抗兵相加,哀者胜矣。 第七十章 吾言甚易知、甚易行,天下莫能知、莫能行。 言有宗,事有君。 夫唯无知,是以不我知。 知我者希,则我者贵。 是以圣人被褐怀玉。 第七十一章 知不知,上;不知知,病。 夫唯病病,是以不病。圣人不病,以其病病,是以不病。 第七十二章 民不畏威,则大威至。 无狭其所居,无厌其所生。 夫唯不厌,是以不厌。 是以圣人自知不自见,自爱不自贵。 故去彼取此。 第七十三章 勇于敢则杀,勇于不敢则活。 此两者,或利或害。 天之所恶,孰知其故?是以圣人犹难之。 天之道,不争而善胜,不言而善应,不召而自来,繟然而善谋。 天网恢恢,疏而不失。 第七十四章 民不畏死,奈何以死惧之? 若使民常畏死而为奇者,吾得执而杀之,孰敢? 常有司杀者杀。 夫代司杀者杀,是谓代大匠斫。 夫代大匠斫者,希有不伤其手矣。 第七十五章 民之饥,以其上食税之多,是以饥。 民之难治,以其上之有为,是以难治。 民之轻死,以其求生之厚,是以轻死。 夫唯无以生为者,是贤于贵生。 第七十六章 人之生也柔弱,其死也坚强。 万物草木之生也柔脆,其死也枯槁。 故坚强者死之徒,柔弱者生之徒。 是以兵强则灭,木强则折。 强大处下,柔弱处上。 第七十七章 天之道,其犹张弓欤? 高者抑之,下者举之;有余者损之,不足者补之。 天之道,损有余而补不足;人之道则不然,损不足以奉有余。 孰能有余以奉天下?唯有道者。 是以圣人为而不恃,功成而不处,其不欲见贤。 第七十八章 天下莫柔弱于水,而攻坚强者莫之能胜,以其无以易之。 弱之胜强,柔之胜刚,天下莫不知,莫能行。 是以圣人云:“受国之垢,是谓社稷主;受国不祥,是为天下王。” 正言若反。 第七十九章 和大怨,必有余怨;报怨以德,安可以为善? 是以圣人执左契,而不责于人。 有德司契,无德司彻。 天道无亲,常与善人。 第八十章 小国寡民。 使有什伯之器而不用,使民重死而不远徙。 虽有舟舆,无所乘之;虽有甲兵,无所陈之。 使民复结绳而用之。 甘其食,美其服,安其居,乐其俗。 邻国相望,鸡犬之声相闻,民至老死不相往来。 第八十一章 信言不美,美言不信。 善者不辩,辩者不善。 知者不博,博者不知。 圣人不积,既以为人己愈有,既以与人己愈多。 天之道,利而不害。 圣人之道,为而不争。