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Träumer und Drängler

Es ist nie wirklich ersichtlich, wer sich im Strassenverkehr wie verhalten wird.
In Beijing gibt es nicht nur in den Aussenbezirken Strassen, die keinen Bürgersteig haben, weder auf der linken, noch auf der rechten Seite. Gibt es in Deutschland ja auch.
Ich habe als Kind gelernt, dass man unbedingt als Fussgänger auf der linken Seite laufen sollte, da man so die Fahrzeuge bereits bemerkt, bevor sie einen passieren.
Laut Strassenverkehrsordnung (StVO I. Allgemeine Verkehrsregeln §25 Fußgänger (1)) ist das ausserhalb geschlossenener Ortschaften sogar vorgeschrieben, innerhalb nur angeraten.
Aber für mich eine Selbstverständlichkeit. Ich fühle mich sogar unwohl, wenn ich auf der anderen Seite laufe und die Fahrzeuge von hinten an mir vorbeirauschen.
Aber auch hier ist wieder alles anders in China. Alle laufen auf der rechten Seite in Richtung des Verkehrs.
Das ist nur wieder ein kleines Beispiel für die Unterschiede im Strassenverkehr, anhand dessen ich Ihnen versuche zu erklären, wie es auf Chinas Strassen zugeht.
Das ist aber gar nicht so einfach, da es kaum Gemeinsamkeiten zum deutschen Verkehr gibt.
Als Deutschem in China kommt es einem stets so vor, als seien Verkehrsregeln in China überhaupt nicht vorhanden.
Alle motorisierten Verkehrsteilnehmer verhalten sich wie Fussgänger, oder bestenfalls wie Fahrradfahrer.
Man fährt, wie es einem gerade passt, unabhängig von Fahrbahnmarkierungen, oft auch auf den entgegenkommenden oder den Fahrradspuren, in Einzelfällen sogar auf dem Gehsteig.
Es gibt, wie bei den Fahrradfahrern auch, unter den Autofahrern die Träumer und die Drängler und man kann nie sicher sein, wann wieder einer von ihnen ausschert und einen dazu zwingt zur Seite zu springen.
Ebenso haben Ampeln keine all zu grosse Aussagekraft. Man versteht sie eher als gut gemeinte Ratschläge denn als zwingend zu beachtendes Verkehrsleitmittel. (auch wenn ich mich immer wieder wiederhole, das kann man gar nicht oft genug sagen)
Im Strassenverkehr spiegelt sich, gerade in China, zu einem nicht unerheblichen Teil die hiesige Volksseele wieder.
Obwohl alte chinesische Lehren und Philosophen bis hin zur heutigen Regierung immer das Prinzip des „gross vor klein“ propagieren, so verhält sich der einzelne Chinese genau entgegengesetzt.
Kurz zur Erklärung: „gross vor klein“ bedeutet ganz platt gesagt, dass das Wohl des Einzelnen dem Wohl des Volkes bzw. der Familie, des Teams etc. untergeordnet werden soll.
Dieses Prinzip findet sich in China überall wieder und sogar in der Schreibweise hat es Einzug gehalten.
Eine Adresse beginnt somit stets mit dem Land, dann der Stadt, Viertel, Strasse und so weiter. Und auch das Datum wird von gross nach klein geschrieben Jahr, Monat, Tag.
Aber wie das oft so ist, mit gut gemeinten Vorgaben, sie werden im täglichen Leben nicht angewendet, oder, wie in China, verkehren sich sogar ins Gegenteil.
Jeder will immer der erste sein. Bei den Menschenmassen gar nicht so einfach.
In einem Land in dem man stets zurückstecken soll, ist es offensichtlich ein Bedürfnis seinen Egoismus auszuleben.
Egal ob man sich ein teures Auto kauft, mit dem man sich profilieren kann oder man sich an der Kasse vordrängelt, alles hat irgendwie damit zu tun.
Und gerade im Strassenverkehr tritt dieses unbefriedigte Verlangen zu Tage.
Mir fällt immer wieder auf, dass Chinesen, besonders Ausländern gegenüber, sich immer in eine bessere Position drängeln wollen.
Geht man auf dem Bürgersteig die Strasse entlang, drängen ständig Leute von der Seite, die sich vor einen drücken wollen.
Oft springen, oder sprinten sie schon ein wenig, nur um den Platz vor einem zu erhaschen. In der Regel um dann wieder auf normale Geschwindigkeit zu wechseln und einen selber auch dazu zwingen langsamer zu werden. Ganz klassisch ausgebremst also.
Dann gibt es noch die Auto- bzw. Roller- oder Fahrradfahrer, die einem beim überqueren der Strasse unbedingt den Weg abschneiden müssen.
Man hat die andere Strassenseite fast erreicht und hinter einem sind ganze vier Fahrspuren frei, auf denen man ohne Probleme vorbeiziehen könnte.
Aber der Reflex ist immer wieder der gleiche: Die bis dahin müde dahintuckelnden Gefährte beschleunigen plötzlich, um einen auf dem letzten Meter auf der Strasse noch zu zwingen stehen zu bleiben.
Sie werden sicher, genau wie ich, bereits erkennen, dass die Staus, die in Chinas Grossstädten herrschen, nicht nur etwas mit der Anzahl der Fahrzeuge zu tun haben, sondern auch mit den Eigenarten der Einheimischen im Strassenverkehr.
Interessanterweise sehen sich die Fahrer, die durch ihre unvorhersehbaren Spurwechsel, Brems- und Beschleunigungsmanöver den restlichen Verkehr ausbremsen und eigentlich die Verursacher der Staus schlechthin sind, noch als gute Fahrer.
Und damit sind sie nicht alleine. Im allgemeinen, chinesischen Glauben werden ihre Fahrkünste höher eingestuft als die aller anderen Nationen. Aber das hat auch wieder etwas mit dem heimlichen, nicht seltenen Nationalstolz zu tun.
Aber das ist eine andere Geschichte und soll (ganz nach Michael Ende) ein andermal erzählt werden.
Überhaupt fragt man sich, ob es so etwas wie „vorauschauendes Fahren“ in China überhaupt gibt.
Auf Abbiegerspuren immer wieder zu beobachten ist folgendes Phänomen: Der an einer Kreuzung nach links abbiegende Wagen fährt eine ganz Enge Kurve, kurz vor den Kühlern der wartenden Autos des kreuzenden Verkehrs entlang, um sich dann durch die Menschentraube zu drücken, die gerade die Strasse überquert, statt einfach einen normal grossen Bogen zu nehmen und die Fussgänger einfach problemlos zu umfahren.
Egal ob motorisiert, auf dem Fahrrad oder als Fussgänger, das Bild ist immer wieder das gleiche: Stur die eigene Linie gehen oder fahren (wobei diese oft auch mal einem unvorhersehbaren Zickzackkurs gleichen kann), um dann zu merken dass es nicht weiter geht und erst einmal stehen bleiben und den restlichen Verkehr aufhalten.
Oft verursacht derartiges Verhalten eine Kettenreaktion, so dass die folgenden Verkehrsteilnehmer ihrerseits dazu gezwungen sind stehen zu bleiben und auszuweichen, was wiederum andere dazu bringt stehen zu bleiben und auszuweichen. Und immer so weiter.
(Wer gerne mehr über dieses Thema wissen möchte, kann sich unter dem Schlüsseltwort Phantomstau schlau machen, oder einmal nach dem Nagel-Schreckenberg-Modell suchen).
Ich habe oft das Gefühl, dass Chinesen Probleme regelrecht suchen.
Im Artikel Kompliziert hatte ich ja bereits einmal darüber berichtet. Seitdem hat sich diese Vermutung mit jedem Tag erhärtet.
Ich habe keine Ahnung warum das so ist, aber es ist auf jeden Fall interessant.

Nachtrag vom 06.04.2017:
Ich bin von einer Kollegin darauf hingewiesen worden, dass man diesen Artikel schnell missverstehen kann und ich muss eingestehen: Sie hat Recht.
Obwohl das Verhalten der Chinesen im Strassenverkehr gewöhnungsbedürftig bis hochgradig unverschämt ist, so ist es doch nie aggressiv.
Wo sich deutsche Verkehrsteilnehmer des öfteren schon mal dazu hinreissen lassen den Mittelfinger zu zeigen oder fluchend Hasstiraden abzulassen, wenn sie der Meinung sind man hätte ihnen Unrecht getan, so bleibt man in China durchweg entspannt.
Es wird gedrängelt, gehupt und versucht sich einen Vorteil zu verschaffen, aber nie mit aller Gewalt. Und wenn man sieht, dass es nicht geht, dann gibt man auch nach, sucht sich einen anderen Weg oder wartet.
In dieser Beziehung muss ich ganz klar sagen, sind die Chinesen, was was Umgangsformen angeht ganz weit vorne.
Auch wenn es erst im zweiten Anlauf ist, nachdem sie im ersten nicht bekommen haben, was sie wollten.
Aber es läuft stets alles friedlich ab.

Birne im Fettnapf

Heute möchte ich wieder einmal über Fettnäpfchen sprechen, in die man leicht treten kann, wenn man in China ist.
Besonders wenn man in einer Beziehung ist, gilt es einige Fettnäpfchen zu vermeiden, da sie oft nicht einfach nur als unbeabsichtigter Fauxpas angesehen werden, sondern teilweise schon als böses Omen.
Grundsätzlich wird chinesisches Essen immer zu mehreren Leuten geteilt.
Alles kommt in Schüsseln oder auf Tellern in die Mitte auf den Tisch und jeder kann nach Herzenslust zulangen und das essen, was ihm am besten schmeckt.
Oft bekommt man von seinem Nachbarn auch die vermeintlich besten Stücke direkt auf den Teller gelegt, das ist in China völlig normal und gilt als nette Geste.
Was Sie allerdings niemals tun sollten, wenn Sie einen chinesischen Partner oder eine chinesische Partnerin haben, ist ihm oder ihr anzubieten, eine Birne zu teilen.
Ich denke, jeder Ausländer, der in einer Beziehung mit einem Chinesen oder einer Chinesin ist, wird mindestens einmal in dieses Fettnäpfchen treten. Man teilt keine Birnen!
Das kommt ganz einfach daher, dass sich im Chinesischen wieder zwei Aussagen gleich anhören.
分开 (fēn kaī) bedeutet teilen. Wenn man eine Birne teilt, heisst es 分梨 (fēn lí).
Genau so ausgesprochen wird allerdings auch 分离 (fēn lí). Und das bedeutet trennen oder Trennung.
Wenn man seinem Partner oder seiner Partnerin also anbietet eine Birne zu teilen, hört es sich genau so an, als würde man vorschlagen, sich zu trennen.
Deshalb ist dies ein absolutes NoGo in China.
Ebenso sollte man vermeiden dem Partner, gerade beim ersten Date, einen Regenschirm zu geben.
Denn der Schirm 伞 (sǎn) wird auch wieder ähnlich ausgesprochen wie 散 (sàn). Lediglich die Betonung ist anders.
Und 散 (sàn) bedeutet auch wieder auseinandergehen.
Begleiten Sie ihren Partner lieber mit dem Schirm zum Taxi oder nach Hause, dann beschwören Sie auf jeden Fall kein böses Omen herauf.
In Sachen Beziehungen muss man auf einige Dinge achten in China. Sehr schön finde ich persönlich auch die Geschichte mit dem grünen Hut.
Sie sollten als Mann in China davon absehen einen grünen Hut, bzw. eine grüne Mütze zu tragen.
Damit geben Sie in den Augen der Chinesen Anlass dazu, dass man sich über sie lustig macht. Das wird nicht öffentlich passieren, aber hin und wieder kann man doch jemanden schmunzeln sehen.
Denn es gibt eine alte Geschichte über einen Kaufmann und seine Frau, die ihn mit einem Kleiderverkäufer hintergangen hatte.
Die Frau hatte bei dem Kleiderverkäufer einen grünen Hut gekauft, den ihr Mann immer trug, wenn er auf Geschäftsreisen ging.
Somit konnte der Kleiderverkäufer, immer wenn er den grünen Hut auf der Strasse sah, sicher sein dass die Frau alleine zu Hause war.
„Einen grünen Hut zu tragen“ ist das chinesische Pendant zum deutschen „Hörner aufgesetzt bekommen“.
Das sollte man wissen, wenn man in China unterwegs ist.

Alles OK mit Carla

K-TV Center finden sich überall in asiatischen Städten.
Karaoke ist eine Freizeitbeschäftigung, die in ganz Asien nicht nur sehr, sondern extrem beliebt ist.
Man lässt die Musik bekannter Stücke laufen und singt dazu. Es gibt speziell hierfür Versionen der unterschiedlichsten Lieder, bei denen man die Gesangsspur entfernt hat.
Es gibt nicht mehr nur einfache Karaoke-Maschinen, die Musik spielen und den Gesang per Mikrofon dazumischen, sondern ganze Sets mit Bildschirmen, auf denen man die Texte und Musikvideos nachverfolgen kann.
Inzwischen hat sich eine riesige Industrie um dieses Phänomen gebildet und grosse Konzerne bieten Karaoke überall in den Städten Asiens an.
Ursprünglich 1970 in Japan von Inoue Daisuke (井上 大佑) erfunden, hat es sich rasend schnell verbreitet und ist zu einer der Lieblingsbeschäftigungen der Asiaten geworden.
Aus dem japanischen Karaoke (カラオケ), was so viel bedeutet wie „leeres Orchester“, hat sich in China kǎ lā ōu kēi (卡拉OK) entwickelt. Eine lautmalerische Nachahmung des japanischen Wortes.
Die chinesische Wortschöpfung wird aber seit der Einführung des Karaoke mit Fernsehern, auf denen man die Musikvideos und die Texte sehen kann, nicht mehr genutzt. Die neuen Video-Karaoke werden nur noch als K-TV (Karaoke-TV) bezeichnet. Niemand benutzt mehr den Namen 卡拉OK kǎ lā ōu kēi. Aber ich finde ihn irgendwie interessant. 卡 bedeutet alleine „die Karte“ und 拉 so viel wie ziehen, zupfen, rupfen oder der Ruck. 卡拉 wird aber auch benutzt, um den westlichen Namen Carla im chinesischen darzustellen. Dann wäre 卡拉OK kǎ lā ōu kēi also so etwas wie „Alles in Ordnung mit Carla“. Irgendwie witzig.
Karaoke ist in Asien, also auch in China, zu einem riesigen Markt geworden.
Es gibt in grösseren Städten K-TV Einrichtungen, die grösser sind als die modernsten Multiplex Kinos. Nicht selten erstreckt sich solch ein Karaoke Palast über mehrere Stockwerke und Häuserblocks.
Wer mit Chinesen ausgeht, kommt um einen Besuch in einem von ihnen nicht herum. Kneifen gilt nicht, jeder muss singen.
Dabei ist es auch völlig egal ob man singen kann, oder textsicher ist.
Meiner Erfahrung nach singen immer diejenigen am lautesten, die es am schlechtesten können.
Aber darum geht es auch gar nicht. Es geht einzig und allein um den Spass und den kann man hier haben.
Neben dem Singen, werden oft noch Würfel- oder Kartenspiele gespielt und es wird gegessen und getrunken.
Die grossen Karaoke Paläste bieten nicht selten mehrere Kantinen an, in denen man sich kulinarisch verwöhnen lassen kann, oder man lässt sich das Essen in den kleinen Raum bringen.
Denn zum Karaoke trifft man sich mit einigen Leuten und mietet einen Raum, in dem man sich dann ungestört die Seele aus dem Leib schreien kann.
Dabei muss man schauen, welchen Anbieter man auswählt. Von chinesischer Popmusik bis hin zur Pekingoper ist meist alles vorhanden, aber internationale Lieder finden sich, je nach Anbieter, mal mehr, mal weniger im Angebot.
Denn welchen Sinn macht es, wenn Sie mit zum Karaoke gehen, aber kein Lied finden können, das Sie kennen. Also machen Sie sich besser vorher schlau.
Auf Grund von Urheberrechtsproblemen, sind viele der internationalen Titel nicht mehr wie einst verfügbar.
Es gibt aber in einigen Fällen nachgespielte Versionen dieser Titel im Angebot, die man auch direkt unter den Interpreten suchen kann.
Und es gibt einige Lieder, die man gar nicht mehr unter Interpret oder Künstler findet, von denen es aber eine Coverversion von einer, meist asiatischen Band, gibt.
Oft eins zu eins nachgespielt, nur der Gesang ist anders. Aber diesen Part übernimmt man beim Karaoke ja eh selber.
Jedem, der in China, oder auch Asien unterwegs ist, würde ich auf jeden Fall einmal empfehlen zum K-TV zu gehen.
Am besten mit Einheimischen. Das macht richtig Spass.

Dauerbeschallung

Wenn man nach China kommt, kann man schnell feststellen, dass auch Geräusche und Krach anders wahrgenommen werden als in Deutschland.
Nun, das verwundert erst einmal nicht weiter. Chinesische Städte sind um ein vielfaches grösser als deutsche. Jede noch so unbekannte Kleinstadt in China hat bereits mehr als eine Million Einwohner.
Somit ist die Menschendichte in den Städten natürlich um ein vielfaches höher als bei uns und lässt auch den Lärmpegel entsprechend ansteigen.
Wenn man es dann allerdings wirklich einmal erlebt ist das doch schon ein Kulturschock.
Besonders eindrucksvoll kann man den Unterschied erleben, wenn man zwischen China und Deutschland hin- und herreist und darauf achtet.
Nicht umsonst werden deutsche Städte von Chinesen immer wieder als ausgestorben beschrieben. Und sie meinen damit nicht bloss die Wochenenden, an denen die Geschäfte geschlossen haben.
In China ist der Lärmpegel aber nicht nur lauter, weil es mehr Menschen auf einem Fleck gibt und sich die Geräusche dadurch addieren, es gibt auch einige Angewohnheiten, die es in Deutschland so nicht gibt.
Jeder, der einen Führerschein in Deutschland gemacht hat weiss, dass man die Hupe im Auto nur in extremen Situationen benutzen sollte.
Man fragt sich eigentlich, warum sie überhaupt in das Gefährt eingebaut wurde.
Ganz anders in China: Die Hupe ist das wichtigste Instrument im Strassenverkehr überhaupt. Bevor gebremst wird, wird erst einmal gehupt.
Die Hupe wird nicht nur in Gefahrensituationen gebraucht, sondern auch einfach so um anzuzeigen „hier bin ich.“
Da immer viele Leute nicht nur auf den Gehwegen, sondern auch auf den Fahrbahnen unterwegs sind und nicht immer abzusehen ist, wann plötzlich wieder jemand stehen bleibt oder die Richtung wechselt, ist es immer eine gute Idee lautstark seinen Standort mitzuteilen, damit niemand erst auf die Idee kommt einem, wie in China üblich, ohne hinzusehen einfach vor den Wagen zu laufen. Lieber zu viel hupen, als zu wenig.
Bei den vielen Rollern und Elektro Bikes, die sich durch den Verkehr wimmeln ist es natürlich noch viel schlimmer. Und auch sie hupen wie verrückt.
Bei einem sehr hohen Verkehrsaufkommen auf teilweise unglaublich grossen Strassen mit nicht selten über 10 Fahrspuren auch im Innenstadtbereich und dem dazugehörigen Verkehrslärm ist dann auch nachzuvollziehen, dass Lautsprecheransagen, wie die der kleinen Läden vor den U-Bahn Haltestellen, die um Kunden werben, entsprechend lauter sein müssen.
Es hat sich inzwischen eingebürgert, dass alles etwas lauter ist. So kann man auch immer wieder Leute in den U-Bahnen treffen, die ihre Musik auf dem Mobiltelefon nicht über Kopfhörer, sondern direkt aus dem Handylautsprecher hören und damit den ganzen Waggon beschallen.
Es gibt in der Regel niemanden, der protestiert und sich über die Musik beschwert, da man in China nicht gerne in eine Auseinandersetzung involviert wird. In China wird oft weggesehen, dieses Phänomen kann man immer wieder beobachten.
Es ist ein kulturelles Phänomen und hat mit dem Gesischtsverlust zu tun, den man eventuell erleiden könnte. Das ist schwer für jemanden zu beschreiben der aus einem anderen Kulturkreis kommt und es noch nicht erlebt hat, es ist in China aber allgegenwärtig.
Im täglichen Leben kann man überall quäkende oder völlig überdrehte Geräuschkulissen, oft durch Werbung erleben.
In den Aufzügen hängen kleine Bildschirme, in der Lobby von vielen Wohnhäusern auch und in den Tunneln der U-Bahn und auf den Strassen hängen riesige Monitore. Und sie alle plärren ihre Werbebotschaften in die Gegend.
Wenn man sich mit anderen Ausländern unterhält, kann man immer wieder Unverständnis erleben über die anscheinende Stressresistenz von Chinesen gerade im Bezug auf Lärm.
Es gibt Bandansagen an so ziemlich jeder U-Bahn Station, dass man sich doch bitte auf der Rolltreppe festhalten sollte und welche, die mit monotoner Stimme die Snacks auflisten, die man am Strassenstand kaufen kann.
Die Lautstärke ist dabei eine Sache, eine andere, dass sich die oft nur kurzen Ansagen ständig wiederholen. Und das den ganzen Tag lang.
Jeder Deutsche, der sich eine Zeit lang im Radius einer dieser Schallquellen aufhält, dreht irgendwann durch, aber die Chinesen die hier teilweise den ganzen Tag arbeiten, scheinen diese Geräuschverschmutzung gar nicht mehr wahrzunehmen.
Und dann gibt es noch diese zwei Melodien, die sich inzwischen unauslöschlich in mein Gehirn eingebrannt haben. Beides einfache kleine Musikstückchen auf einem Klavier eingespielt. Mit Ohrwurmcharakter und unglaublich nervtötend.
Das eine ist die Melodie der Rolltreppen an den U-Bahnstationen, die immer wieder mit gut gemeinten Ratschlägen zur Sicherheit garniert wird und zum anderen die Melodie von McDonalds.
Ich will sie einfach nicht mehr hören müssen.
Wenn Sie also eines Tages mal nach China in eine der grösseren Städte kommen sollten, machen sich sich auf einen erhöhten Lärmpegel gefasst. Es ist wie eine Dauerparty.

Drei Chinesen mit dem Kontrabass

Es ist so weit: Endlich Urlaub. Ich bin zur Zeit unterwegs in Europa mit der Familie, das heisst drei Chinesen und ich.
Als erstes waren wir in Deutschland und haben den anderen Teil der Familie, also meine Verwandten besucht.
Es gab viel Sightseeing und Herumführen. Und ich habe den anderen bei dieser Gelegenheit direkt einmal mein Lager in Deutschland, wo ich meine Sachen eingelagert habe, zeigen können. Die Geräte und Musikinstrumente die noch dort stehen und den Kontrabass.
Vielleicht erinnern Sie sich: Ursprünglich war es geplant, mein Tonstudio mit nach China zu nehmen. Eventuell hätte ich es verkauft, wenn ich genug Zeit gehabt hätte, aber es war ja firmenseitig gewünscht mich so schnell wie möglich nach China zu schicken.
Nach vielem Hin- und Her und der Gewissheit, dass so ein Unterfangen neben den Umzugskosten auch etliches an Steuern kosten würde (ich habe aufgehört nachzurechnen, als der Betrag bereits 10.000 EUR überstiegen hatte) und der Gewissheit dass meine Firma dies nicht bezahlen würde, habe ich entschieden die Sachen weiterhin in Deutschland eingelagert zulassen.
Das ist erst einmal ein ständiger Kostenfaktor. Wir reden hier von monatlich zwischen 400 und 500 EUR.
Zum anderen ist es ein Anker, der mich weiterhin in Deutschland festhält. Es ist mir sehr schwer gefallen, aber der ursprüngliche Plan, mein Leben komplett nach China zu verlegen ist jetzt bereits nicht mehr aktuell und es ist abzusehen, dass ich eines Tages nach Deutschland zurückkehren werde.
Dazu kommt natürlich auch die Überlegung, dass meine Frau und ich Kinder haben wollen und die Kleinen nicht in der giftigen Luft Beijings gross werden sollen.
Ausserdem ist es für ausländische Kinder gar nicht so einfach eine gute Ausbildung zu bekommen. Internationale Schulen sind für uns unerschwinglich.
Dagegen ist eine gute Ausbildung in Deutschland kostenlos.
Wenn sie also nach China auswandern sollten, gebe ich Ihnen folgende Tipps zum aushandeln eines Vertrages mit Ihrer Firma:
- Die Schulkosten der Kinder sollten komplett übernommen werden (grosse deutsche Unternehmen tun so etwas)
- Umzugskosten sollten nicht auf einen gewissen Betrag begrenzt sein, sondern Ihren gesamten Hausrat umfassen
- Die Krankenversicherung sollte die gesamte Familie absichern
- Die Heimflüge, die sie von der Firma als Bonus erhalten sollten auch die Familie einbeziehen.
- Und als wichtigster Punkt: Egal ob sie freiwillig nach China gehen oder nicht: Das Gehalt sollte entsprechend nach oben angepasst werden als Aufwandsentschädigung. Denn Sie werden mehr Zeit als in Deutschland arbeiten, da Sie sich mit völlig neuen Problemen konfrontiert sehen werden. Das gilt auch für das Privatleben.
Alles Dinge, die ich dummerweise in meinen Vertragsverhandlungen nicht berücksichtigt habe.
Aber ich schweife wieder ab.
Mit Chinesen in Europa muss man auch wieder einige Dinge beachten:
Natürlich erst einmal das Essen. Gehen Sie nicht davon aus, dass Chinesen europäisches Essen schmeckt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie und Ihre chinesischen Freunde immer wieder in einem chinesischen Restaurant landen ist sehr hoch.
Ich habe an dieser Stelle Glück und es wird nicht grundsätzlich jedes Essen abgelehnt, aber man merkt schon, dass viele Dinge dem chinesischen Gaumen nicht zusagen.
Als aller erstes sind das Sahnesossen und Käse. Gerade bei älteren Generationen sind diese beiden Dinge nicht sehr beliebt.
Wenn man nun noch jemanden dabei hat, der sich vegetarisch ernährt, wird es schon etwas knifflig.
In Deutschland und vor allen Dingen Frankreich sind vegetarische Gerichte in der Regel mit Käse zubereitet. Das ist schon einmal nicht so einfach.
Aber auch für den fleischessenden Chinesen gibt es immer wieder Dinge, die ihm gar nicht zusagen.
Zum Beispiel blutig, oder medium gebratenes Rindfleisch.
Das, was für mich eine absolute Delikatesse darstellt, ist für meine Begleitung ungeniessbar und muss tatsächlich noch einmal nachträglich vom Koch in der Pfanne „totgebraten“ werden.
Tee ist auch so eine Sache: Obwohl unser Hotel eine riesige Auswahl an Tees bereitgestellt hatte, war keiner dabei, der wirklich gut genug war.
Das kann ich nachvollziehen, da man in China sehr viel Wert auf guten Tee legt und die Geschmäcker international hier etwas auseinander gehen.
Gerade der schwarze Tee war ein grosses Problem. Der englische ging überhaupt nicht, da er extrem aromatisiert ist, aber auch der indische war vom Geschmack her nicht zu vermitteln.
Einzig der grüne Tee wurde, zwar nicht unter Begeisterungsstürmen aber immerhin angenommen.
Das gleiche gilt für den Reis: So etwas wie chinesischen Reis bekommt man eben in Europa nur im asiatischen Supermarkt.
Aber auch hier haben sich meine Reisebegleiter tapfer durchgebissen.
Zum Abendbrot gab es dann auch immer wieder Nudelsuppe aus dem chinesischen Supermarkt und es wurde immer wieder aus China importierter Tee aufgebrüht.
Aber auch hier gibt es wieder ein Hindernis: Nicht jedes europäische Hotel hat auch einen Wasserkocher.
Kleine, alte Hotels in Paris zum Beispiel sind, was die Atmosphäre angeht, ungeschlagen im Vergleich zu anderen Bettenburgen, bieten allerdings nicht alle Utensilien, die ein Chinese dringend benötigt und in der Innenstadt lässt sich solche Gerätschaft schwerlich besorgen.
Als kleiner Tipp: Sollten Sie einmal mit Chinesen in die Stadt an der Seine reisen, nehmen Sie einen Wasserkocher mit.
Sollten Sie einen kaufen wollen, müssen Sie etwas aus dem Stadtzentrum herausfahren, denn im innerstädtischen Bereich sind die Supermärkte zu klein um eine Elektroabteilung zu beherbergen.
Einzig bei BHV/Marais kann man noch so etwas bekommen.
道篇 道德经 第一章 道可道,非常道。名可名,非常名。 无名天地之始;有名万物之母。 故常无欲以观其妙;常有欲以观其徼。 此两者同出而异名,同谓之玄,玄之又玄,众妙之门。 第二章 天下皆知美之为美,斯恶已;皆知善之为善,斯不善已。 故有无相生,难易相成,长短相形,高下相倾,音声相和,前后相随。 是以圣人处无为之事,行不言之教。 万物作焉而不辞,生而不有,为而不恃,功成而弗居。夫唯弗居,是以不去。 第三章 不尚贤,使民不争。 不贵难得之货,使民不为盗。 不见可欲,使民心不乱。 是以圣人之治, 虚其心,实其腹;弱其志,强其骨。 常使民无知无欲,使夫知者不敢为也。 为无为,则无不治。 第四章 道冲而用之,或不盈。 渊兮似万物之宗。 挫其锐,解其纷,和其光,同其尘。 湛兮似或存。 吾不知谁之子,象帝之先。 第五章 天地不仁,以万物为刍狗。 圣人不仁,以百姓为刍狗。 天地之间,其犹橐龠乎? 虚而不屈,动而愈出。 多言数穷,不如守中。 第六章 谷神不死,是谓玄牝。 玄牝之门,是谓天地根。 绵绵若存,用之不勤。 第七章 天长地久。 天地所以能长且久者,以其不自生,故能长生。 是以圣人后其身而身先,外其身而身存。 非以其无私邪故能成其私。 第八章 上善若水。 水善利万物而不争,处众人之所恶,故几于道。 居善地,心善渊,与善仁,言善信,政善治,事善能,动善时。 夫唯不争,故无尤。 第九章 持而盈之,不如其已;揣而锐之,不可长保。 金玉满堂,莫之能守;富贵而骄,自遗其咎。 功成名遂身退,天之道。 第十章 载营魄抱一,能无离乎? 专气致柔,能婴儿乎? 涤除玄览,能无疵乎? 爱民治国,能无为乎? 天门开阖,能为雌乎? 明白四达,能无知乎? 生之,畜之,生而不有,为而不恃,长而不宰,是谓玄德。 第十一章 三十辐共一毂,当其无,有车之用。 埏埴以为器,当其无,有器之用。 凿户牖以为室,当其无,有室之用。 故有之以为利,无之以为用。 第十二章 五色令人目盲;五音令人耳聋;五味令人口爽;驰骋畋猎,令人心发狂;难得之货,令人行妨。 是以圣人为腹不为目,故去彼取此。 第十三章 宠辱若惊,贵大患若身。 何谓宠辱若惊?宠为下,得之若惊,失之若惊,是谓宠辱若惊。 何谓贵大患若身?吾所以有大患者,为吾有身,及吾无身,吾有何患? 故贵以身为天下,若可寄天下。 爱以身为天下,若可托天下。 第十四章 视之不见,名曰夷;听之不闻,名曰希;搏之不得,名曰微。 此三者,不可致诘,故混而为一。 其上不皦,其下不昧。 绳绳不可名,复归于无物。 是谓无状之状,无物之象,是谓惚恍。 迎之不见其首,随之不见其后。 执古之道,以御今之有。 能知古始,是谓道纪。 第十五章 古之善为士者,微妙玄通,深不可识。 夫唯不可识,故强为之容: 豫兮若冬涉川;犹兮若畏四邻;俨兮其若客;涣兮若冰之将释;敦兮其若朴;旷兮其若谷;浑兮其若浊。 孰能浊以静之徐清?孰能安以久动之徐生? 保此道者不欲盈。 夫唯不盈,故能蔽不新成。 第十六章 致虚极,守静笃。 万物并作,吾以观其复。 夫物芸芸,各复归其根。 归根曰静,静曰复命。 复命曰常,知常曰明。 不知常,妄作凶。 知常容,容乃公,公乃王,王乃天,天乃道,道乃久,殁身不殆。 第十七章 太上,下知有之;其次,亲之誉之;其次,畏之;其次,侮之。 信不足焉,有不信焉。 犹兮其贵言。 功成事遂,百姓皆谓:我自然。 第十八章 大道废,有仁义; 智慧出,有大伪; 六亲不和,有孝慈; 国家昏乱,有忠臣。 第十九章 绝圣弃智,民利百倍; 绝仁弃义,民复孝慈; 绝巧弃利,盗贼无有。 此三者以为文不足。 故令有所属:见素抱朴,少私寡欲,绝学无忧。 第二十章 唯之与阿,相去几何? 善之与恶 ,相去若何? 人之所畏,不可不畏。 荒兮,其未央哉! 众人熙熙,如享太牢,如春登台。 我独泊兮,其未兆,如婴儿之未孩。 乘乘兮,若无所归。 众人皆有余,而我独若遗。 我愚人之心也哉,沌沌兮! 俗人昭昭,我独昏昏;俗人察察,我独闷闷。 澹兮其若海,飂兮若无止。 众人皆有以,而我独顽似鄙。 我独异于人,而贵求食于母。 第二十一章 孔德之容,惟道是从。道之为物,惟恍惟惚。 惚兮恍兮,其中有象;恍兮惚兮,其中有物;窈兮冥兮,其中有精。 其精甚真,其中有信。 自古及今,其名不去,以阅众甫。 吾何以知众甫之状哉?以此。 第二十二章 曲则全,枉则直,洼则盈,敝则新,少则得,多则惑。 是以圣人抱一为天下式。 不自见,故明;不自是,故彰;不自伐,故有功;不自矜,故长。 夫唯不争,故天下莫能与之争。 古之所谓曲则全者,岂虚言哉?诚全而归之。 第二十三章 希言自然。 故飘风不终朝,骤雨不终日。 孰为此者?天地。 天地尚不能久,而况于人乎? 故从事于道者,道者同于道;德者,同于德;失者,同于失。 同于道者,道亦乐得之;同于德者,德亦乐得之;同于失者,失亦乐得之; 信不足焉,有不信焉。 第二十四章 跂者不立,跨者不行。 自见者不明;自是者不彰;自伐者无功;自矜者不长。 其在道也,曰余食赘形。 物或恶之,故有道者不处。 第二十五章 有物混成,先天地生。 寂兮寥兮,独立而不改,周行而不殆,可以为天下母。 吾不知其名,字之曰道,强为之名曰大。 大曰逝,逝曰远,远曰反。 故道大,天大,地大,王亦大。 域中有四大,而王居其一焉。 人法地,地法天,天法道,道法自然。 第二十六章 重为轻根,静为躁君。 是以圣人终日行不离辎重,虽有荣观,燕处超然。 奈何万乘之主,而以身轻天下? 轻则失根,躁则失君。 第二十七章 善行无辙迹; 善言无瑕谪; 善数不用筹策; 善闭无关楗而不可开; 善结无绳约而不可解。 是以圣人常善救人,故无弃人;常善救物,故无弃物。 是谓袭明。 故善人者,不善人之师;不善人者,善人之资。 不贵其师,不爱其资,虽智大迷,是谓要妙。 第二十八章 知其雄,守其雌,为天下谿。 为天下谿,常德不离,复归于婴儿。 知其白,守其黑,为天下式。 为天下式,常德不忒,复归於无极。 知其荣,守其辱,为天下谷。 为天下谷,常德乃足,复归于朴。 朴散则为器,圣人用之,则为官长。 故大制不割。 第二十九章 将欲取天下而为之,吾见其不得已。 天下神器,不可为也。 为者败之,执者失之。 故物或行或随;或嘘或吹;或强或羸;或载或隳。 是以圣人去甚,去奢,去泰。 第三十章 以道佐人主者,不以兵强天下,其事好还。 师之所处,荆棘生焉。 大军之后,必有凶年。 故善者果而已,不敢以取强。 果而勿矜,果而勿伐,果而勿骄,果而不得已,果而勿强。 物壮则老,是谓不道,不道早已。 第三十一章 夫兵者,不祥之器,物或恶之,故有道者不处。 君子居则贵左,用兵则贵右。 兵者,不祥之器,非君子之器,不得已而用之,恬淡为上。 胜而不美,而美之者,是乐杀人。 夫乐杀人者,不可得志于天下矣。 吉事尚左,凶事尚右。 偏将军居左,上将军居右。 言居上势则以丧礼处之。 杀人众多,以悲哀泣之。 战胜,以丧礼处之。 第三十二章 道常无名,朴虽小,天下不敢臣。 侯王若能守,万物将自宾。 天地相合,以降甘露,人莫之令而自均。 始制有名,名亦既有,夫亦将知止,知止可以不殆。 譬道之在天下,犹川谷之于江海。 第三十三章 知人者智,自知者明。 胜人者有力,自胜者强。 知足者富,强行者有志, 不失其所者久,死而不亡者寿。 第三十四章 大道泛兮,其可左右。 万物恃之以生而不辞,功成不名有。 衣养万物而不为主,常无欲,可名于小; 万物归焉而不为主,可名为大。 是以圣人终不自为大,故能成其大。 第三十五章 执大象,天下往。往而不害,安平泰。 乐与饵,过客止。 道之出口,淡乎其无味,视之不足见,听之不足闻,用之不可既。 第三十六章 将欲歙之,必固张之;将欲弱之,必固强之;将欲废之,必固兴之;将欲夺之,必固与之。 是谓微明。 柔弱胜刚强。 鱼不可脱于渊,国之利器不可以示人。 第三十七章 道常无为而无不为。 侯王若能守之,万物将自化。 化而欲作,吾将镇之以无名之朴。 无名之朴,夫亦将不欲。 不欲以静,天下将自定。 德篇 第三十八章 上德不德,是以有德;下德不失德,是以无德。 上德无为而无以为;下德为之而有以为。 上仁为之而无以为。 上义为之而有以为。 上礼为之而莫之应,则攘臂而扔之。 故失道而后德,失德而后仁,失仁而后义,失义而后礼。 夫礼者,忠信之薄,而乱之首。 前识者,道之华,而愚之始。 是以大丈夫处其厚,不居其薄;处其实,不居其华。 故去彼取此。 第三十九章 昔之得一者: 天得一以清;地得一以宁;神得一以灵;谷得一以盈;万物得一以生;侯王得一以为天下贞。 其致之一也。 天无以清将恐裂; 地无以宁将恐废; 神无以灵将恐歇; 谷无以盈将恐竭; 万物无以生将恐灭; 侯王无以贵高将恐蹶。 故贵以贱为本,高以下为基。 是以侯王自谓孤、寡、不榖。 此其以贱为本耶,非乎?故致数舆无舆。 不欲琭琭如玉,珞珞如石。 第四十章 反者道之动,弱者道之用。 天下万物生于有,有生于无。 第四十一章 上士闻道,勤而行之;中士闻道,若存若亡;下士闻道,大笑之。 不笑不足以为道。 故建言有之: 明道若昧;进道若退;夷道若纇。 上德若谷;大白若辱;广德若不足;建德若偷;质真若渝。 大方无隅;大器晚成;大音希声;大象无形;道隐无名。 夫唯道,善贷且成。 第四十二章 道生一,一生二,二生三,三生万物。 万物负阴而抱阳,冲气以为和。 人之所恶,唯孤、寡、不榖,而王公以为称。 故物或损之而益,或益之而损。 人之所教,我亦教之。 强梁者不得其死,吾将以为教父。 第四十三章 天下之至柔,驰骋天下之至坚。 无有入无间,吾是以知无为之有益。 不言之教,无为之益,天下希及之。 第四十四章 名与身孰亲? 身与货孰多? 得与亡孰病? 是故甚爱必大费;多藏必厚亡。 知足不辱,知止不殆,可以长久。 第四十五章 大成若缺,其用不弊。 大盈若冲,其用不穷。 大直若屈,大巧若拙,大辩若讷。 躁胜寒,静胜热。 清静为天下正。 第四十六章 天下有道,却走马以粪;天下无道,戎马生于郊。 罪莫大于可欲;祸莫大于不知足;咎莫大于欲得。 故知足之足,常足矣。 第四十七章 不出户,知天下;不窥牖,见天道。 其出弥远,其知弥少。 是以圣人不行而知,不见而名,不为而成。 第四十八章 为学日益,为道日损。 损之又损,以至于无为,无为而无不为。 取天下常以无事,及其有事,不足以取天下。 第四十九章 圣人无常心,以百姓心为心。 善者吾善之,不善者吾亦善之,德善。 信者吾信之,不信者吾亦信之,德信。 圣人之在天下,惵惵为天下浑其心,百姓皆注其耳目,圣人皆孩之。 第五十章 出生入死。 生之徒十有三;死之徒十有三;人之生动之死地,亦十有三。 夫何故?以其生生之厚。 盖闻善摄生者,陆行不遇兕虎,入军不被甲兵。 兕无所投其角,虎无所措其爪,兵无所容其刃。 夫何故?以其无死地。 第五十一章 道生之,德蓄(畜)之,物形之,势成之,是以万物莫不尊道而贵德。 道之尊,德之贵,夫莫之命而常自然。 故道生之,德畜之。长之育之,成之熟之,养之覆之。 生而不有,为而不恃,长而不宰,是谓玄德。 第五十二章 天下有始,以为天下母。 既得其母,以知其子;既知其子,复守其母,没身不殆。 塞其兑,闭其门,终身不勤;开其兑,济其事,终身不救。 见小曰明,守柔曰强。 用其光,复归其明,无遗身殃,是谓袭常。 第五十三章 使我介然有知,行于大道,唯施是畏。 大道甚夷,而民好径。 朝甚除,田甚芜,仓甚虚;服文彩,带利剑,厌饮食,财货有余。 是为盗夸,非道也哉﹗ 第五十四章 善建者不拔,善抱者不脱,子孙祭祀不辍。 修之于身,其德乃真; 修之于家,其德乃余; 修之于乡,其德乃长; 修之于国,其德乃丰; 修之于天下,其德乃普。 故以身观身,以家观家,以乡观乡,以国观国,以天下观天下。 吾何以知天下然哉?以此。 第五十五章 含德之厚,比于赤子。 毒虫不螫,猛兽不据,攫鸟不搏。 骨弱筋柔而握固,未知牝牡之合而朘作,精之至也。 终日号而不嗄,和之至也。 知和曰常,知常曰明。 益生曰祥,心使气曰强。 物壮则老,谓之不道,不道早已。 第五十六章 知者不言,言者不知。 塞其兑,闭其门。 挫其锐,解其纷,和其光,同其尘,是谓玄同。 故不可得而亲,不可得而疏; 不可得而利,不可得而害; 不可得而贵,不可得而贱。 故为天下贵。 第五十七章 以正治国,以奇用兵,以无事取天下。 吾何以知其然哉?以此: 天下多忌讳,而民弥贫;民多利器,国家滋昏;人多伎巧,奇物滋起;法令滋彰,盗贼多有。 故圣人云: “我无为而民自化;我好静而民自正; 我无事而民自富;我无欲而民自朴。" 第五十八章 其政闷闷,其民淳淳;其政察察,其民缺缺。 祸兮福所倚;福兮祸所伏。孰知其极? 其无正邪?正复为奇,善复为妖。 人之迷,其日固久。 是以圣人方而不割,廉而不刿,直而不肆,光而不耀。 第五十九章 治人事天莫若啬。 夫唯啬,是谓早服,早服谓之重积德。 重积德则无不克,无不克则莫知其极,莫知其极,可以有国。 有国之母,可以长久。 是谓深根固柢,长生久视之道。 第六十章 治大国若烹小鲜。 以道莅天下,其鬼不神。 非其鬼不神,其神不伤人。 非其神不伤人,圣人亦不伤人。 夫两不相伤,故德交归焉。 第六十一章 大国者下流,天下之交,天下之牝。 牝常以静胜牡,以静为下。 故大国以下小国,则取小国;小国以下大国,则取大国。 故或下以取,或下而取。 大国不过欲兼畜人,小国不过欲入事人。 夫两者各得其所欲,故大者宜为下。 第六十二章 道者,万物之奥,善人之宝,不善人之所保。 美言可以市,尊行可以加人。 人之不善,何弃之有? 故立天子,置三公,虽有拱璧以先驷马,不如坐进此道。 古之所以贵此道者何? 不曰:求以得,有罪以免邪?故为天下贵。 第六十三章 为无为,事无事,味无味。 大小多少,报怨以德。 图难于其易,为大于其细。 天下难事,必作于易;天下大事,必作于细。 是以圣人终不为大,故能成其大。 夫轻诺必寡信,多易必多难。 是以圣人犹难之,故终无难矣。 第六十四章 其安易持,其未兆易谋;其脆易破,其微易散。 为之于未有,治之于未乱。 合抱之木,生于毫末;九层之台,起于累土;千里之行,始于足下。 为者败之,执者失之。 是以圣人无为,故无败;无执,故无失。 民之从事,常于几成而败之,慎终如始,则无败事。 是以圣人欲不欲,不贵难得之货;学不学,复众人之所过。 以辅万物之自然,而不敢为。 第六十五章 古之善为道者,非以明民,将以愚之。 民之难治,以其智多。 故以智治国,国之贼;不以智治国,国之福。 知此两者亦楷式。 常知楷式,是谓玄德。 玄德深矣,远矣,与物反矣,然后乃至大顺。 第六十六章 江海所以能为百谷王者,以其善下之,故能为百谷王。 是以圣人欲上民,必以言下之;欲先民,必以身后之。 是以圣人处上而民不重,处前而民不害。 是以天下乐推而不厌。 以其不争,故天下莫能与之争。 第六十七章 天下皆谓我道大,似不肖。 夫唯大,故似不肖,若肖,久矣其细也夫。 我有三宝,持而保之。 一曰慈,二曰俭,三曰不敢为天下先。 慈故能勇;俭故能广;不敢为天下先,故能成器长。 今舍慈且勇,舍俭且广,舍后且先,死矣! 夫慈,以战则胜,以守则固。 天将救之,以慈卫之。 第六十八章 善为士者不武;善战者不怒;善胜敌者不争;善用人者为之下。 是谓不争之德,是谓用人之力。 是谓配天,古之极。 第六十九章 用兵有言﹕“吾不敢为主而为客,不敢进寸而退尺。” 是谓行无行,攘无臂,仍无敌,执无兵。 祸莫大于轻敌,轻敌几丧吾宝。 故抗兵相加,哀者胜矣。 第七十章 吾言甚易知、甚易行,天下莫能知、莫能行。 言有宗,事有君。 夫唯无知,是以不我知。 知我者希,则我者贵。 是以圣人被褐怀玉。 第七十一章 知不知,上;不知知,病。 夫唯病病,是以不病。圣人不病,以其病病,是以不病。 第七十二章 民不畏威,则大威至。 无狭其所居,无厌其所生。 夫唯不厌,是以不厌。 是以圣人自知不自见,自爱不自贵。 故去彼取此。 第七十三章 勇于敢则杀,勇于不敢则活。 此两者,或利或害。 天之所恶,孰知其故?是以圣人犹难之。 天之道,不争而善胜,不言而善应,不召而自来,繟然而善谋。 天网恢恢,疏而不失。 第七十四章 民不畏死,奈何以死惧之? 若使民常畏死而为奇者,吾得执而杀之,孰敢? 常有司杀者杀。 夫代司杀者杀,是谓代大匠斫。 夫代大匠斫者,希有不伤其手矣。 第七十五章 民之饥,以其上食税之多,是以饥。 民之难治,以其上之有为,是以难治。 民之轻死,以其求生之厚,是以轻死。 夫唯无以生为者,是贤于贵生。 第七十六章 人之生也柔弱,其死也坚强。 万物草木之生也柔脆,其死也枯槁。 故坚强者死之徒,柔弱者生之徒。 是以兵强则灭,木强则折。 强大处下,柔弱处上。 第七十七章 天之道,其犹张弓欤? 高者抑之,下者举之;有余者损之,不足者补之。 天之道,损有余而补不足;人之道则不然,损不足以奉有余。 孰能有余以奉天下?唯有道者。 是以圣人为而不恃,功成而不处,其不欲见贤。 第七十八章 天下莫柔弱于水,而攻坚强者莫之能胜,以其无以易之。 弱之胜强,柔之胜刚,天下莫不知,莫能行。 是以圣人云:“受国之垢,是谓社稷主;受国不祥,是为天下王。” 正言若反。 第七十九章 和大怨,必有余怨;报怨以德,安可以为善? 是以圣人执左契,而不责于人。 有德司契,无德司彻。 天道无亲,常与善人。 第八十章 小国寡民。 使有什伯之器而不用,使民重死而不远徙。 虽有舟舆,无所乘之;虽有甲兵,无所陈之。 使民复结绳而用之。 甘其食,美其服,安其居,乐其俗。 邻国相望,鸡犬之声相闻,民至老死不相往来。 第八十一章 信言不美,美言不信。 善者不辩,辩者不善。 知者不博,博者不知。 圣人不积,既以为人己愈有,既以与人己愈多。 天之道,利而不害。 圣人之道,为而不争。