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Der Expat und der Aal

„Mein Leben als Expat“ habe ich den Untertitel dieses Blogs damals genannt. Eine Bezeichnung, die im nachhinein betrachtet eigentlich so nicht ganz richtig ist.
Was ist ein Expat überhaupt ? Wikipedia hat dazu folgende Definition: „Ein Expatriate (Plural -s; von englisch expatriate; ; von lateinisch ex ‚aus‘, ‚heraus‘ und patria ‚Vaterland‘), kurz Expat, ist in der Wirtschaft eine Fachkraft, die von dem international tätigen Unternehmen, bei dem sie beschäftigt ist, vorübergehend – meist für ein bis drei Jahre – an eine ausländische Zweigstelle entsandt wird.“
Also erst einmal genau das, was ich hier auch mache. Ich bin von meiner Firma auf unbestimmte Zeit entsandt worden um am Standort China zu arbeiten. So weit so gut.
Aber zum Expat-Leben gehört natürlich wesentlich mehr als bloss eine Definition. Expats sind eine Gruppe von Leuten, die sich auch untereinander vernetzen, alleine schon um es im täglichen Leben im Ausland etwas einfacher zu haben.
Nun, da bin ich schon raus. Ich lebe mit meiner Familie tatsächlich ein chinesisches Leben, ich habe keinen Zugang zu irgendwelchen Expat Gruppen und ich habe ihn auch nie gesucht. Ganz im Gegenteil: Ich wollte China immer hautnah erleben, was ja eben auch der Grund war erst einmal alleine für fast zwei Jahre nach Beijing zu ziehen und Chinesisch zu lernen.
Ich habe den Kontakt zu anderen Ausländern nicht direkt gemieden, aber ich habe ihn definitiv auch nicht gesucht. Und so haben sich mit der Zeit dann auch fast alle Kontakte in dieser Richtung im Sand verlaufen.
Hin und wieder treffe ich noch einmal einen anderen Ausländer um mit ihm wegzugehen, etwas zu essen, trinken und quatschen, aber das kommt nur alle paar Monate mal vor.
Entsprechend unterschiedlich sind auch die Sichtweisen. Ich möchte gerne sagen, dass ich im Gegensatz zu den anderen Expats hier das richtige Leben erleben darf, während sie bloss in ihrer Blase leben, aber das wäre natürlich nur die halbe Wahrheit, schliesslich gibt es so etwas wie das richtige Leben nicht. Jeder erfasst immer nur einen Teil des ganzen und ob der jetzt echt ist oder nicht, ist reine Definitionssache.
Es gibt so wohl das eine, als auch das andere Leben in China. Was viele Menschen leider immer vergessen und dann alles in einen Topf werfen.
Mein Blick auf das Leben in China ist eine Mischung aus der Sicht eines Ausländers und aus der Sicht eines Familienmitgliedes einer chinesischen Familie.
Es ist ganz natürlich, dass ich andere Erfahrungen mache als der Grossteil der anderen Expats. Aber anders bedeutet nun mal nicht unbedingt besser oder näher am Original.
Das kommt nämlich ganz auf die Situation an. Im täglichen Privatleben habe ich den meisten Ausländern bestimmt etwas voraus und viele Dinge erlebt, die sie niemals erfahren werden, dafür fehlen mir die Erfahrungen die sie machen.
Ich habe zum Beispiel überhaupt keine Ahnung wo man toll weggehen kann, kenne all die angesagten Clubs, Kneipen und Cafes nicht. Und auch zu den modernen, ausgeflippten Chinesen aus Mode, Kunst oder Unterhaltung, den (mehr oder weniger) Angesagten, die die Kultur neu prägen habe ich keinen Kontakt.
Etwas, das früher für mich wichtig war, aber heute fast keine Bedeutung mehr hat. Das mag auch daran liegen, dass man, wenn schon nicht weise, dann doch wenigstens langsam älter wird (ich weiss: das habe ich schon oft gesagt und rückblickend, wenn man wieder etwas älter geworden ist, mutet solch ein Spruch immer seltsam an. Aber es stimmt. Jedes Mal für den aktuellen Zeitpunkt, selbst wenn man es später wieder etwas differenziert betrachten sollte).
Es hat mich insgeheim immer belustigt, wenn andere Expats von ihren Erfahrungen erzählt haben. Ich habe mich immer toll gefühlt, wissend dass all die Dinge die für sie absolut skurril waren, für mich schon lange zum normalen Tagesablauf gehörten.
Aber wie gesagt: Aus ihrer Sichtweise sind diese Dinge wichtig. Und diese Sichtweise legt ja lediglich den Fokus anders.
Denn wenn man einmal ehrlich zu sich selber ist, bemerkt man, dass die eigene Sichtweise auch ihre „Löcher“ hat.
„Löcher“, die es unter Umständen in der anderen Sichtweise nicht gibt. Es ist also alles mehr oder weniger das selbe.
Das erst einmal grundsätzlich. Wer aber glaubt, er würde China verstehen, weil er ein paar Jahre in einer Expat Enklave gelebt hat, den muss ich leider enttäuschen.
Auch wenn es ein ständiges Phänomen ist, dass Expats Vorträge halten darüber „wie die Chinesen denn ticken“, nachdem sie zwei, drei Jahre als Expat in einer Wohnanlage mit anderen Ausländern gewohnt haben, den Delikatessenladen wo man europäische Lebensmittel kaufen kann und das Steak Restaurant direkt vor der Haustüre, in dem festen Glauben dass die fünfzehn chinesischen Wörter, die sie gelernt haben ihnen Einblick in eine fremde Kultur geben könnten und die mit „die Chinesen“ ihre Bekannten meinen, die soweit westlich geprägt sind, dass sie problemlos zu allen anderen in den eigenen Freundeskreis passen, muss ich leider sagen: „Die Welt über die Ihr sprecht ist nicht die Welt über die Ihr glaubt zu sprechen“. Die Überschrift ist einfach falsch.
Das worüber hier berichtet wird, ist ein China das es definitiv gibt und in dem die Erzähler in der Regel auch eine Zeit lang gelebt haben, aber es ist nicht China. In keinster Weise. Ich würde mich freuen, wenn nicht jeder ständig behaupten würde, er wüsste wie China funktioniert.
Auch ich nehme mir nicht heraus zu behaupten es zu verstehen. Ich erarbeite mir mühsam meinen Weg zum Verständnis und teile meine Erfahrungen zum Teil hier in diesem Blog. Aber ich muss leider auch immer wieder feststellen, dass vieles doch nicht so ist, wie ich es bis dahin immer angenommen hatte. Ein Umstand, der meine chinesische Frau jedes Mal wieder zum Lachen bringt.
Man muss sein Wissen immer wieder anpassen mit jedem Stück, das man neu lernt. Viele Erkenntnisse sind gut auf dem Weg zum Verständnis, müssen aber früher oder später doch einer präziseren Erkenntnis weichen.
Eine fremde Kultur wirklich zu erleben ist keine Sache, die man in ein paar Jahren zusammen mit anderen Ausländern täglich nach der Arbeit macht um es dann, wenn man in die Heimat zurückkehrt letztendlich verstanden zu haben.
Eine fremde Kultur zu erlernen ist wie einen Aal mit den blossen Händen zu fangen. Nur wenn er sich genau so windet, dass er zufälligerweise nicht aus den Händen rutscht, hat man die Chance wieder etwas nachzufasssen und fester zuzugreifen.
Und man muss tatsächlich selber im Wasser stehen dafür, vom zusehen alleine wird man nicht schlau.

Wo sind sie alle hin ?

„Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht“. Sofort hat man Bilder des dritten Reichs und des Nationalsozialismus vor Augen, dabei beschreibt Heinrich Heine lediglich sein Heimweh und die Sehnsucht nach der Mutter, die in Deutschland ist und er seit 12 Jahren nicht mehr gesehen hat.
Ach ja, Deutschland... Kaum bin ich wieder hier, gehen mir viele Gedanken im Kopf herum:
Ich mache mir Gedanken darüber, dass wir irgendwann auch nach Deutschland ziehen wollen um unserem Sohn eine bezahlbare, gute Schulbildung zukommen zu lassen und dafür zu sorgen, dass er gesunde Luft zum atmen hat.
Darüber, dass in vielen Teilen Deutschlands, allen voran im Osten Rechtsextreme an Macht gewinnen und selbst staatliche Organisationen wie die Polizei teilweise unterwandert wurden.
Darüber, dass auf den Strassen ganz offen der Hitlergruß gezeigt wird und sich Mitarbeiter öffentlicher Medien inzwischen nur noch mit einem zivilem Sicherheitsschutzteam auf Trauerfeiern trauen, da sie der Polizei nicht mehr zutrauen sie entsprechend vor Ausschreitungen zu schützen.
Und dann wieder darüber, dass wir als „gemischte“ Familie dorthin ziehen wollen, obwohl die Vorurteile gegenüber Ausländern, wenn man den Medien glaubt, vielerorts rapide zunehmen.
War das schon immer so, oder „war früher alles besser ?“, um es mal mit dem altklugen Spruch zu sagen, den man an dieser oder ähnlichen Stellen immer wieder zu hören bekommt und auf den wir später noch zu sprechen kommen.
Nun, viele Deutsche haben offensichtlich Angst vor den neuen zugewanderten Ausländern und Andere (Ausländer wie Deutsche) haben Angst vor diesen Deutschen, die ihre Angst dann in Wut ausarten lassen.
Im Osten, den sogenannten neuen Bundesländern, mehr als im Westen. Man munkelt, dass das eventuell etwas mit der jahrelangen Aufarbeitung des deutschen Erbes in den alten Bundesländern zu tun haben könnte, etwas das in der ehemaligen DDR so nicht passiert ist. „Im Osten nichts Neues“ könnte man mit böser Zunge behaupten, Bezug nehmend auf den den Titel des Romans „Im Westen nichts Neues“ von dem deutschen Schriftsteller Erich Maria Remarque, der in ihm die Schrecken des ersten Weltkrieges schildert. Ein junger Soldat, der lernt zu überleben und sich damit immer weiter von der realen Welt entfernt. Dies fällt ihm bei einem kurzen Heimaturlaub auf, woraufhin er sich noch mehr zu den Kameraden wendet, mit denen er das Erlebte teilen kann.
Eine typisch menschliche Eigenart, man wendet sich an Gleichgesinnte, die einen in der eigenen Ansicht weiter bestärken um sich nicht mit anderen Sichtweisen auseinandersetzen zu müssen (auch hier wieder eine Parallele zum aktuellen Geschehen).
Am Ende stirbt der Protagonist an einem Tag zu dem der Heeresbericht lediglich die Worte „Im Westen nichts Neues“ zu vermelden hat.
Knapp 15 Jahre nach dem ersten Weltkrieg landet das Werk, neben vielen anderen bei den Nationalsozialisten auf dem „Scheiterhaufen“. Bei den Bücherverbrennungen wurde unliebsame Literatur den Flammen zum Frass geworfen, somit auch der Roman von Remarque.
Nicht populäres Gedankengut wurde bestenfalls ignoriert, in der Regel aber eben auch vernichtet.
Und die Nachfolger der heutigen Zeit tun es ihnen gleich. Erst einmal wird ignoriert.
Damit wir uns direkt richtig verstehen: Das Problem sind nicht ausschliesslich die Neonazis, die mit Bomberjacke und lautem Gegröle gegen fremde Religionen hetzen.
Genau wie damals ist das grosse Problem die breite Masse an Menschen, die sich als nicht zuständig ansieht, oder schlimmer noch: diejenigen die Meinungen vertreten wie „Na ja, ganz unrecht haben sie ja nicht“.
Kein Mensch hat jemals ganz unrecht. Aber wenn die Grundaussage grenzwertig oder sogar gefährlich ist, dann interessiert der ganze beiläufige Rest nicht mehr.
Niemand will wissen ob Adolf Hitler zu seinen Nichten und Neffen ein toller Onkel gewesen ist. Sein Name steht, neben anderem, für die systematische Judenvernichtung und den zweiten Weltkrieg. Selbst wenn er der Super-Vorzeige-Onkel gewesen sein sollte..
Und auch der Umstand, dass wir jetzt in Deutschland ein tolles Autobahnnetz haben, rechtfertigt in keinster Weise die Greueltaten, die damals begangen worden sind. Also lassen Sie sich bitte nicht mit leichten Ködern fangen.
Nicht die politisch engagierten machen solche schrecklichen Dinge möglich, sondern das Desinteresse der grossen Masse.
Amerikanischen Berichten zu Folge fanden die amerikanischen Soldaten, nach dem Sieg der Alliierten Streitkräfte über Deutschland, als sie in deutsches Gebiet vordrangen, anstatt der erwarteten Nazis bloss jede Menge Zivilbevölkerung.
Und genau diese breite Masse macht mir Angst. Sie lässt sich mit seichten Sprüchen verführen, greift selbst dann nicht ein, wenn abzusehen ist, was passieren wird und am Ende bezeichnet sie sich noch als Opfer.
Zugegeben, das trifft nicht auf alle Menschen zu, aber gibt weit mehr, als uns lieb sein kann. Heute, genau wie damals.
Bereits Dietrich Bonhoeffer, seineszeichens Theologe, der sich aktiv gegen den Nationalsozialismus engagiert hat, hat in seiner Schrift „Von der Dummheit“ bemerkt, dass von den Mitläufern eine ernsthafte Bedrohung ausgeht, da man sie nicht einfach wie die Übertäter bloßstellen kann.
Er sagte unter anderem: „Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten noch durch Gewalt läßt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden.“
Eine dunkle Ungewissheit die mich immer wieder einholt, wenn ich daran denke, dass wir mit Kind und Kegel ja eines Tages nach Deutschland kommen wollen.
Es zieht offensichtlich inzwischen immer mehr Deutsche ins „rechte Eck“. Und das macht mir ehrlich gesagt wirklich Sorgen.
Es hat gar nicht so lange gedauert, bis wir nach zwei Weltkriegen, Rassengesetzen und Massenvernichtungen wieder beim „das wird man ja wohl mal sagen dürfen“ angelangt sind.
„Früher war alles besser“? Stimmt das überhaupt ?
„Damals konnte man als Frau gefahrlos alleine auf der Strasse laufen“ ist ein gerne angeführtes Argument.
Aber auch das ist so nicht ganz richtig. Als Jüdin zum Beispiel konnte man damals nicht gefahrlos auf der Strasse laufen.
Und auch nicht wenn man homosexuell war oder politisch auf der „falschen“ Seite stand oder man Juden half oder bloss jemand den Verdacht geäussert hatte einer dieser Umstände würde auf einen zutreffen. Diese Aussage ist schlichtweg falsch.
Aber „die Erinnerung malt mit goldenem Pinsel“, wie es so schön heisst. Worauf einige Leute antworten: „Der Grund warum früher alles besser war, ist in der Regel ein schlechtes Erinnerungsvermögen“.
Gehen wir mal ein paar Jahre zurück in meine Kindheit. Damals wurden wir mit dem „Wissen“ grossgezogen, dass „die Türken“ die Bösen seien, diejenigen vor denen man Angst haben müsste.
Und was hatte ich eine Angst. Tatsächlich gab es da ein paar Jungs in unserem Viertel die mir aufgelauert, ins Gesicht geschlagen und mir meinen neuen Kopfhörer abgenommen haben.
Wahrscheinlich hat man ihnen genau das gleiche erzählt wie mir, nur eben andersherum.
Das ist natürlich keine schöne Erfahrung, hat aber bei nüchterner Betrachtung nicht unbedingt etwas mit der Herkunft zu tun.
Die deutschen Rowdies, die als Strassenbande Kinder auf dem Weg zur Schule zusammengeschlagen haben, hatten zufälligerweise einen ihrer jüngeren Brüder in meiner Klasse.
Und der war immer froh darüber, wenn ich im Sportunterricht in der Schule in seinem Team war, da ich in unserer Klasse der schnellste Läufer war.
Auch eine Art ziviler Sicherheitsschutz. Auf jeden Fall hat es mich davor bewahrt von den deutschen Kinderkriminellen ausgeraubt zu werden.
Und heute ? Heute frage ich mich oft: Wo sind sie alle hin, die „bösen Türken“ ?
Ich weiss es nicht. Beim Ali in der Kneipe auf der Ecke habe ich sie nie gesehen. Auch beim Yüksel im Schnellimbiss sind sie nicht.
Weder im Zeitungsladen von Abdul noch im kleinen Supermarkt der Famile Aldemir sind sie zu finden.
Sie sind einfach weg. Oder sind sie vielleicht auch wie ich einfach zu ganz normalen Menschen geworden ? Oder waren sie es vielleicht auch schon vorher ?
Anstatt der „bösen Türken“, vor denen ich als Kind Angst hatte, finde ich heute türkischstämmige Deutsche in der Comedy oder auch im Bundestag, deren politische und kulturellen Sichtweisen ich mir bei so manchem „Ökodeutschen“ wünschen würde.
Sie zeigen, dass nicht das Verschweigen von kulturell bedingten Problemen, sondern der offene Dialog auf einer demokratischen Grundlage der Schlüssel zum Verbessern der Gesellschaft ist.
Und das macht mir Mut. Vor meiner Zeit waren es „die Italiener“, zu meiner Kindheit „die Türken“ und jetzt „irgendwelche Immigranten mit muslimischen Wurzeln“. Und alles wird glücklicherweise irgendwann einmal zur Normalität.
Dabei muss man natürlich auch ganz klar sagen, dass es hilft, wenn man die Menschen, vor denen man Angst hat auch einmal tatsächlich zu Gesicht bekommt, wie die Zahlen im bundesweiten Vergleich überdeutlich belegen.
Regionen in denen die Bevölkerung auch viele Zugewanderte aufweist, entpuppen sich tatsächlich als diejenigen, die am wenigsten Angst vor ihnen haben.
Ganz im Gegenteil: Hier wird Zuwanderung oft als kulturelle Bereicherung empfunden. Das beschreibt, neben einigen anderen Quellen auch, ein Artikel, den ich kürzlich gelesen habe. Ein Artikel, der mich wieder versöhnlich gestimmt hat.
In einer grossen, renommierten Wochenzeitung war die Rede davon, dass die Mehrheit der Deutschen eben nicht so denkt wie die Leute, die gerade immer wieder die Schlagzeilen füllen.
Interessanterweise glauben gerade Deutsche ohne Migrationshintergrund, dass die Zuwanderer Deutschland auf lange Sicht kulturell bereichern werden.
Schade, dass die Medien durch ihre Berichterstattung das Bild verzerrt haben, aber das liegt leider in der Natur der Sache. Schreckensmeldungen sind nun mal beliebter als „heile Welt Artikel“.
Das hat auch nichts mit „Lügenpresse“ zu tun, sondern mit der Fähigkeit zu erkennen, dass ein Abbild der Wirklichkeit, was ein Medienbericht ja nun mal ist, eben nur ein Abbild ist.
Es hat etwas damit zu tun zwischen den Zeilen lesen zu können und aus mehreren, unterschiedlichen Quellen einen Konsens zu ziehen, unter Berücksichtigung der Qualität und möglichen Interessen, die die Quellen selber haben könnten und es hat damit zu tun, zu erkennen, dass viele Berichte einfach nur kopiert sind, was eine einzelne Meinung wie die Meinung einer ganzen Masse aussehen lässt (das funktioniert übrigens auch in die andere Richtung).
Der entsprechende Schritt müsste also sein, mehr Medien und damit unterschiedliche Meinungen zuzulassen anstatt sich gegen sie abzuschotten.
Aber glücklicherweise denkt der Grossteil der deutschen Bevölkerung „normal“ und das macht mir natürlich wieder Mut, später mit meiner Familie dort hin zu ziehen, wo auch ich schon gross geworden bin.
Ich will nicht sagen, dass damit auf einen Schlag alle Probleme von Tisch seien, aber ich bin mir sicher, dass wir auch die Probleme mit den „bösen Deutschen“ irgendwie in den Griff kriegen werden.

Back in black

Ich bin wieder in Deutschland. Einmal im Jahr gehe ich immer für einen Monat zurück zum Hauptsitz meiner Firma in München um mein Wissen aufzufrischen.
Im IT Bereich ändert sich ständig alles und das ist bei uns natürlich nicht anders. Neue Systeme kommen zum Einsatz, Software wird ausgetauscht usw. usw.
Und es ist natürlich auch schön die ganzen Kollegen mal wieder zu sehen. Darüber hinaus ist München durchaus nicht der schlechteste Ort um ein paar Wochen zu verbringen.
Ich bin gestern nachmittag angekommen. Zollkontrolle, Warten auf den Koffer, mit der Bahn in die Stadt (nehmen Sie auf gar keinen Fall das Taxi, das kostet ein halbes Vermögen), noch schnell etwas essen und schon ist es Abend und dunkel.
Anders als in chinesischen Großstädten, wo Neonreklamen die Strassen erhellen, ist es in einer Stadt wie München tatsächlich vergleichsweise schwarz.
Das hat mich an einen alten Klassiker erinnert, den ich dann auch direkt aufgelegt habe: Das Album „Back in black“.
Knapp vier Jahre nachdem das Album von der australischen Band AC/DC 1980 erschienen ist, habe ich es das erste Mal gehört. Ich war noch zu jung um mir eigene Schallplatten zu kaufen, geschweige denn eine Hifi-Anlage zu besitzen (Heutzutage bekommen die Kleinen schon sehr früh elektronisches Spielzeug, das war damals anders).
Mein Cousin, über den ich dieses Album kennengelernt habe, hat mir also gnädigerweise eine Kassette damit bespielt.
Ein erster Einblick in die Welt der wirklichen Musik. Ich weiß noch wie ich das Album im Fond bei jeder Autofahrt auf dem ziegelsteingroßen Walkman rauf- und runter gehört habe.
Und selbst heute, wenn ich es auflege (die Kassette gibt es nicht mehr), dann muß ich neidlos anerkennen, dass es ein wirklich zeitloses Stück Kunst ist.
Es hat sich für mich persönlich wenig geändert, mal abgesehen davon, dass man Songtitel wie „Givin’ the dog a bone“ nicht mehr wörtlich interpretiert.
Es ist ein seltsames Gefühl, wieder in Deutschland zu sein. Auf der einen Seite vertraut und heimisch, auf der anderen inzwischen aber auch sehr fremd.
Man entdeckt unweigerlich alles mögliche wieder neu, wenn man eine Zeit lang woanders gelebt hat und fühlt sich irgendwie wieder wie ein staunendes Kind.
Und eine Sache ist mir bereits bei der Passkontrolle am Flughafen aufgefallen. All die verschiedenen Leute, von denen man sich sein Leben lang distanziert hat, weil man ja ach so individuell ist, empfindet man auf einmal als eine Gruppe, von der man auch ein Teil ist.
Alleine das Wissen, dass man ohne jegliche Konversationsprobleme mit jedem ein Gespräch über jedes x-beliebige Thema führen könnte ist schon erhebend.
Okay, da muss ich dann wohl doch etwas einschränken, schliesslich befinden wir uns in Bayern. ;-) Aber grundsätzlich stimmt es schon.
Eine der wichtigsten Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht habe ist die, ein Ausländer zu sein und mit den sich daraus ergebenen täglichen Problemen zu kämpfen.
Dinge, die man als Einheimischer überhaupt nicht als Dinge wahrnimmt bekommen auf einmal ein bedeutendes Gewicht.
Sie haben sich sicherlich niemals im voraus Wörter zurechtgelegt, wenn sie etwas nicht alltägliches wie einen Siphon mit einer bestimmten Gewindegrösse kaufen wollten. Sie sind einfach ins Geschäft gegangen und haben sich beraten lassen.
Als Ausländer spielt man das Gespräch in mehreren Varianten bereits vorher in seinem Kopf durch, schaut Spezialausdrücke im Wörterbuch nach, macht ein paar Fotos von dem defekten Teil, informiert sich welche Versionen es in dem entsprechenden Land überhaupt gibt und wie man sie beschreibt und hofft, dass der Verkäufer keine all zu speziellen Gegenfragen stellen wird.
Bei solchen Kleinigkeiten fängt es an, bei Behördengängen geht es weiter und richtige Probleme, die auch ein Ortsansässiger als Problem deklarieren würde, haben über die „normalen“ Tücken hinaus auch noch Ausländer spezifische ärgerliche Eigenschaften, die sich die meisten Leute wahrscheinlich noch nie ausgemalt haben.
Ich will gar nicht zu tief hineingehen, was ich sagen will ist: es fühlt sich gut an, einen gewissen Teil der täglichen Anstrengungen einfach beiseite legen zu können (auch wenn Brötchen hier Semmeln heissen).

Titanen

Als die RMS Titanic 1912 im Nordatlantik einen Eisberg rammte und unterging, wurde plötzlich der Roman „Futility (the Wreck of the Titan)“ von Morgan Robertson ein vielgelesenes Werk.
Viele Menschen glauben bis heute, dass der Autor hellseherische Fähigkeiten gehabt haben muss. Ein Schiff Namens „Titan“, das grösste seiner Zeit und als unsinkbar deklariert, rammt im Nordatlantik einen Eisberg und kentert. Viele Menschen können nicht gerettet werden, da zu wenige Rettungsboote an Bord sind.
Kommt Ihnen bekannt vor ? Nun, das sind genau die Fakten, die in dem Roman von 1898 deckungsgleich mit der Katastrophe von 1912 sind (Bei dem Namen „Titan“ und „Titanic“ drücken wir mal ein Auge zu).
Das ist, zumindest aus diesem Blickwinkel, tatsächlich beachtlich. Allerdings ist das natürlich nur wieder die halbe Wahrheit.
Robertson hat sich für seinen Roman, so wie viele Schriftsteller durch eine Tragödie aus dem wahren Leben inspirieren lassen.
Denn bereits 1880 sank ein Dampfschiff nach der Kollision mit einem Eisberg vor Neufundland (wieder im Nordatlantik). Sein Name „Titania“.
Wenn wir uns die Geschichte jetzt aus diesem Blickwinkel anschauen, dann ist eigentlich die Geschichte um den Roman nicht mehr interessant. Ein Autor hat anhand einer wahren Begebenheit eine Geschichte erzählt, mehr nicht.
Was noch ein interessanter Zufall ist, dass zwei Schiffe mit ähnlichen Namen das gleiche Schicksal ereilt hat.
Obwohl die Namen auch nicht zufällig sind. Es waren zu ihrer Zeit die grössten Schiffe, da wollte man auch einen mächtigen Namen haben. Was liegt also näher als sich in der griechischen Mythologie zu bedienen und den Namen eines mächtigen Göttergeschlechts von Riesen in Menschengestalt, den „Titanen“ zu gebrauchen ?
Aus diesem Blickwinkel ist das grosse Mysterium gar keines mehr, nicht wahr ?
Nicht immer hängen die Dinge so zusammen, wie man meint, selbst wenn es manchmal den Anschein hat, aber Menschen lieben es einfach in solchen Zusammenhängen zu denken.
Ich habe meine Artikel eine Zeit lang immer unter der Woche veröffentlicht, ganz einfach weil dann die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist auch ein paar Likes auf Facebook zu bekommen.
Dann kam die Frage auf „Du arbeitest den ganzen Tag, hast zu Hause eine Familie mit einem Kleinkind und hast dann noch Zeit einen Artikel zu schreiben ?“. Nein, habe ich nicht. Die Artikel entstehen am Wochenende.
Und in den seltensten Fällen komplett am Stück. Ich habe immer ein paar Artikel, an denen ich am Wochenende herumwerkel, bis ich sie veröffentliche.
Um also nicht den Eindruck zu erwecken, ich würde die Artikel während der Arbeitszeit schreiben, veröffentliche ich sie eben jetzt auch am Wochenende, was natürlich ganz massiv die Likes einschränkt.
Aber so sind Menschen eben, sie erstellen automatisch Verbindungen, an die sie dann felsenfest glauben, selbst wenn diese Dinge in keinster Weise miteinander zu tun haben. Es passt halt gerade so gut.
Ein paar schöne Beispiele hierzu haben wir dem Amerikaner Tyler Vigen zu verdanken, der wahllos Statistiken zusammengeführt hat, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, aber einen ähnlichen Kurvenverlauf aufweisen.
Somit sind die Graphen der Scheidungsrate in Maine und die des Verzehrs von Margarine in den USA (jeweils von 2000 bis 2009) fast deckungsgleich. Interessant, aber völlig sinnbefreit.
Ein schönes Beispiel aufzuzeigen, wie sinnlos Statistiken ohne fundierte Grundlage doch sind. Auf diese Weise kann man so ziemlich alles schön- oder schlechtreden.
Und vor allen Dingen kann man Dinge miteinander verknüpfen, die zufälligerweise zur gleichen Zeit signifikante Änderungen aufweisen.
So könnte man auch schön die Arbeitslosenzahlen, die sich 2005 auf einem Rekordhoch befanden mit dem Ende der Übergangsfrist für die Rechtschreibreform verbinden, das genau auf dieses Jahr fiel.
„Arbeitslosenzahlen auf Rekordhoch, weil Deutsche zu dumm zum Schreiben sind“ wäre doch ein schöner Titel für die Boulevardpresse gewesen.
Wie heisst es so schön ? „Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast“.
Auch im Zusammenhang mit China hält man aus westlicher Sicht an vielen Vorurteilen fest, die einfach nicht (oder nicht mehr) korrekt sind.
Ein aktuelles Beispiel haben wir hier: Nachdem Amerika massive Zölle auf Waren aus China erhoben und dem Apple Konzern nahegelegt hat doch im eigenen Land zu produzieren, hat die Antwort des Apple Konzerns viele Leute vor den Kopf gestossen, dabei ist es schon seit geraumer Zeit kein Geheimnis mehr (Es wollte in den westlichen Nationen bis jetzt nur niemand wahr haben).
Erstens: China ist schon lange nicht mehr das Billigproduktionsland das es einmal war. Firmen die hier produzieren lassen, tun es nicht mehr wegen der geringen Löhne.
Zweitens: Sie tun es nämlich auf Grund der inzwischen gut ausgebildeten Arbeiter, die es hier in grossen Mengen gibt.
Wie Apple es so schön bildlich beschreibt: Würde man die geeigneten Leute in Amerika zusammensuchen, könnte man nicht einmal einen Raum mit ihnen füllen, dagegen findet man in China in gewissen Gebieten qualifiziertes Personal in Massen, so dass man damit Fussballfelder füllen könnte.
Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die lokalen Unternehmen. Diese können ihre Mitarbeiter auch aus einem Pool gut ausgebildeter, junger Leute schöpfen.
Dazu kommt, dass die Mittelschicht in China in den letzten Jahren gewachsen und um einiges vermögender geworden ist.
Das hat Einfluss auf das Kaufverhalten, was chinesische Firmen dazu zwingt von Massenkopien zu Qualitätsproduktionen überzugehen und in direkte Konkurrenz mit den ausländischen Firmen zu treten.
Laut einer Umfrage, die die europäische Handelskammer in China bei ihren Mitgliedsfirmen gestartet hatte, sagten 61% der Unternehmen aus, dass ihre chinesische Konkurrenz ihnen in Sachen Innovation ebenbürtig oder sogar voraus sei.
In chinesischen Unternehmen geht man Inzwischen immer mehr dazu über eigene Produkte zu entwickeln, die Zeiten der Massenkopien gehen langsam ihrem Ende entgegen.
Dabei haben die lokalen Unternehmen inzwischen so viel Wissen angehäuft, dass immer mehr von ihnen in der Lage sind, in fast allen wirtschaftlichen Bereichen mit eigenen Produkten bis ganz oben in die Spitzenpositionen des Marktes vorzudringen.
Viele High-Tech- und andere Produkte stehen denen der bekannten Marktführer in nichts mehr nach und es ist bloss eine Frage der Zeit, wann sie in anderen Ländern die Warenregale füllen werden.
Firmen wie Lenovo, Xiaomi (小米科技 xiǎo mĭ kē jì) oder Huawei (华为技术公司 huá wéi jì shù gōng sī) sind bloss der Anfang.
Wenn Sie wüssten, was man in China bereits alles kaufen kann, dann würde Ihnen das Prospekt des grossen Elektronikladens in der Einkaufspassage Ihres Stadtviertels, der zur Neueröffnung die überdimensionalen Plasa-Fernseher verlost nur noch ein müdes Lächeln entlocken.
Angesprochene chinesische Firmen werden immer grösser und einflussreicher und können sich durchaus mit den alteingesessenen multinationalen Globalplayern messen.
Der hart umkämpfte, chinesische Markt hat sie stark gemacht, sie müssen den internationalen Markt in keinster Weise fürchten.
Es gibt noch ein paar Gebiete in denen chinesische Firmen, laut Aussage der europäischen Handelskammer, nicht so schnell aufgeholt haben (Ingenieurswesen, Pharmaindustrie etc.), aber auch hier wird fleissig gearbeitet.
Auf anderen Gebieten scheinen chinesische Unternehmen unaufhaltsam. Sie sind, wenn man so will, die neuen Titanen und greifen jetzt die alten an.
Wer hätte gedacht, dass ein einst grosses Göttergeschlecht irgendwann einmal herhalten muss um Schiffen, Firmen und sogar Fussballern einen Namen zu geben. Sie würden sich im Grabe umdrehen (oder im Tartaros vor Wut umherspringen, wenn wir geschichtstreu bleiben wollen).
Aber so ist das eben. Menschen verbinden gerne Dinge miteinander und lieben es dabei auch gerne mal zu übertreiben. Wir werden also auch in Zukunft wohl noch vielen Titanen begegnen.

Chinese im Karton

Ich habe mich vor kurzem mit einem chinesischen Freund, der in Deutschland lebt unterhalten und wir kamen unter anderem auf einen sehr alten und fragwürdigen Kinderreim zu sprechen.: „Ching Chang Chong,Chinese im Karton“
Dieser Spruch ist wohl plötzlich im Kindergarten seines Sohnes aufgetaucht.
Ich kenne ihn noch von älteren Generationen und hätte nicht gedacht, dass ihn deutsche Kinder in der heutigen Zeit überhaupt noch kennen.
Ähnlich den „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“, ist es ein Kindergesang, in dem Chinesen bzw. ein Chinese vorkommen.
Der Text der „drei Chinesen mit dem Kontrabass“ ergibt inhaltlich nicht wirklich Sinn, weshalb sich auch schlecht sagen lässt, ob es böse gemeint ist, Polizei hin oder her.
Bei dem „Chinesen im Karton“ sieht das schon ein wenig anders aus.
Die Recherche hat keine eindeutigen Ergebnisse zu Tage gebracht und es gibt mehrere Theorien zum Ursprung dieses Stückes.
Es ist wahrscheinlich, dass der erste Teil „Ching Chang Chong“ aus dem Englischen kommt, da man ziemlich viele Treffer bei einer Suchanfrage auf englischen Seiten bekommt.
Die Engländer sind damals ziemlich weit herumgekommen, haben kolonialisiert wo immer sie konnten und wesentlich mehr Bezugspunkte zu fremden Kulturen als die Deutschen.
Es liegt also nahe den Ursprung für den ersten Teil hier zu vermuten.
Es ist, genau wie im deutschen, eine primitive Art Laute der chinesischen Sprache nachzuäffen und nicht selten werden dazu die Augen nach aussen gezogen um Schlitzaugen zu imitieren.
Im deutschen wird er, neben anderen Sprüchen wie „Schnick, Schnack, Schnuck“ bei dem Spiel „Schere, Stein, Papier“ gebraucht.
Ein Spiel, dessen Ursprung selber wahrscheinlich in China liegt und über Japan zu uns gekommen ist.
Es gibt aber auch eine weitere Variante. Eben jene, in der der „Chinese im Karton“ vorkommt.
Ob diesem Bild wirklich mehr Bedeutung zukommt als die, dass es sich einfach reimt, wage ich zu bezweifeln.
Aber es geht ja noch weiter, was viele Deutsche, mich eingeschlossen, nicht wissen (bzw. wussten).
„Chinese in die Ecke scheisse, Fliegen um die Scheisse kreise“. Die lose Satzstruktur in dem halbfertigen Satz könnte im Zusammenhang mit dem lautmalerischen „Ching Chang Chong“ wieder abwertend auf die Ausdrucksweise eines Ausländers hinweisen. Mal ganz abgesehen vom Inhalt.
Zu dem kommen wir jetzt: Es wird einerseits die Meinung vertreten, dass dies auf Zeiten hinweist, in denen die chinesische Kultur etwas ins Wanken geraten ist (zu Zeiten der Kulturrevolution zum Beispiel) und sanitäre Einrichtungen nicht immer intakt waren und dies zum Anlass genommen wurde um Spott zu sähen.
Das halte ich persönlich aber für zu weit hergeholt. Der Kraftausdruck „Scheisse“ in allen Formen und Ausdrucksweisen wird in der Regel allgemein als Beschimpfung ohne intelligente Hintergrundgeschichte verwendet.
Erst wird lautmalerisch die Sprache veralbert, dann kommt ein Reim der keinen Sinn ergibt, aber den Betroffenen dumm aussehen lässt („im Karton“) und dann irgendwas mit „Scheisse“. Fertig ist der Kinderreim. Zugegeben kein besonders schöner.
Es gibt aber noch eine weitere Meinung: Die, dass der Spruch eigentlich gar nicht bösartig ist, sondern den Chinesen als besonders schlau darstellt (wenn auch auf eine ziemlich skurrile Art).
So gibt es einen Witz, in dem verschiedene Leute in einem Raum voller Fliegen ausharren sollen.
Niemand schafft es besonders lange, ausser dem Chinesen, der seine Notdurft in der Ecke verrichtet und damit die Fliegen von sich fern hält. „Ching Chang Chung, Chinese ist nicht dumm“ heisst es dann entsprechend.
Nun, ich finde auch das reisst es nicht mehr heraus. Bei einem Reim der explizit Menschen einer bestimmten Herkunft nennt und sie mit Fäkalien kombiniert , kann einfach nichts gutes herauskommen.
Wie gesagt: ich habe keine hundertprozentige Quelle finden können um herauszufinden woher dieser Spruch eigentlich kommt und vielleicht wäre das ein Umstand, den man dazu nutzen könnte, um auch den Kinderreim selbst einfach komplett zu vergessen. In der Reihe der schönen Kinderreime würde er niemandem wirklich fehlen.
Aber ich bin der Überzeugung, dass man auch, oder vielleicht sogar insbesondere über unschöne Dinge reden sollte. Man muss verstehen warum es sie gibt um sie in Zukunft zu vermeiden.
道篇 道德经 第一章 道可道,非常道。名可名,非常名。 无名天地之始;有名万物之母。 故常无欲以观其妙;常有欲以观其徼。 此两者同出而异名,同谓之玄,玄之又玄,众妙之门。 第二章 天下皆知美之为美,斯恶已;皆知善之为善,斯不善已。 故有无相生,难易相成,长短相形,高下相倾,音声相和,前后相随。 是以圣人处无为之事,行不言之教。 万物作焉而不辞,生而不有,为而不恃,功成而弗居。夫唯弗居,是以不去。 第三章 不尚贤,使民不争。 不贵难得之货,使民不为盗。 不见可欲,使民心不乱。 是以圣人之治, 虚其心,实其腹;弱其志,强其骨。 常使民无知无欲,使夫知者不敢为也。 为无为,则无不治。 第四章 道冲而用之,或不盈。 渊兮似万物之宗。 挫其锐,解其纷,和其光,同其尘。 湛兮似或存。 吾不知谁之子,象帝之先。 第五章 天地不仁,以万物为刍狗。 圣人不仁,以百姓为刍狗。 天地之间,其犹橐龠乎? 虚而不屈,动而愈出。 多言数穷,不如守中。 第六章 谷神不死,是谓玄牝。 玄牝之门,是谓天地根。 绵绵若存,用之不勤。 第七章 天长地久。 天地所以能长且久者,以其不自生,故能长生。 是以圣人后其身而身先,外其身而身存。 非以其无私邪故能成其私。 第八章 上善若水。 水善利万物而不争,处众人之所恶,故几于道。 居善地,心善渊,与善仁,言善信,政善治,事善能,动善时。 夫唯不争,故无尤。 第九章 持而盈之,不如其已;揣而锐之,不可长保。 金玉满堂,莫之能守;富贵而骄,自遗其咎。 功成名遂身退,天之道。 第十章 载营魄抱一,能无离乎? 专气致柔,能婴儿乎? 涤除玄览,能无疵乎? 爱民治国,能无为乎? 天门开阖,能为雌乎? 明白四达,能无知乎? 生之,畜之,生而不有,为而不恃,长而不宰,是谓玄德。 第十一章 三十辐共一毂,当其无,有车之用。 埏埴以为器,当其无,有器之用。 凿户牖以为室,当其无,有室之用。 故有之以为利,无之以为用。 第十二章 五色令人目盲;五音令人耳聋;五味令人口爽;驰骋畋猎,令人心发狂;难得之货,令人行妨。 是以圣人为腹不为目,故去彼取此。 第十三章 宠辱若惊,贵大患若身。 何谓宠辱若惊?宠为下,得之若惊,失之若惊,是谓宠辱若惊。 何谓贵大患若身?吾所以有大患者,为吾有身,及吾无身,吾有何患? 故贵以身为天下,若可寄天下。 爱以身为天下,若可托天下。 第十四章 视之不见,名曰夷;听之不闻,名曰希;搏之不得,名曰微。 此三者,不可致诘,故混而为一。 其上不皦,其下不昧。 绳绳不可名,复归于无物。 是谓无状之状,无物之象,是谓惚恍。 迎之不见其首,随之不见其后。 执古之道,以御今之有。 能知古始,是谓道纪。 第十五章 古之善为士者,微妙玄通,深不可识。 夫唯不可识,故强为之容: 豫兮若冬涉川;犹兮若畏四邻;俨兮其若客;涣兮若冰之将释;敦兮其若朴;旷兮其若谷;浑兮其若浊。 孰能浊以静之徐清?孰能安以久动之徐生? 保此道者不欲盈。 夫唯不盈,故能蔽不新成。 第十六章 致虚极,守静笃。 万物并作,吾以观其复。 夫物芸芸,各复归其根。 归根曰静,静曰复命。 复命曰常,知常曰明。 不知常,妄作凶。 知常容,容乃公,公乃王,王乃天,天乃道,道乃久,殁身不殆。 第十七章 太上,下知有之;其次,亲之誉之;其次,畏之;其次,侮之。 信不足焉,有不信焉。 犹兮其贵言。 功成事遂,百姓皆谓:我自然。 第十八章 大道废,有仁义; 智慧出,有大伪; 六亲不和,有孝慈; 国家昏乱,有忠臣。 第十九章 绝圣弃智,民利百倍; 绝仁弃义,民复孝慈; 绝巧弃利,盗贼无有。 此三者以为文不足。 故令有所属:见素抱朴,少私寡欲,绝学无忧。 第二十章 唯之与阿,相去几何? 善之与恶 ,相去若何? 人之所畏,不可不畏。 荒兮,其未央哉! 众人熙熙,如享太牢,如春登台。 我独泊兮,其未兆,如婴儿之未孩。 乘乘兮,若无所归。 众人皆有余,而我独若遗。 我愚人之心也哉,沌沌兮! 俗人昭昭,我独昏昏;俗人察察,我独闷闷。 澹兮其若海,飂兮若无止。 众人皆有以,而我独顽似鄙。 我独异于人,而贵求食于母。 第二十一章 孔德之容,惟道是从。道之为物,惟恍惟惚。 惚兮恍兮,其中有象;恍兮惚兮,其中有物;窈兮冥兮,其中有精。 其精甚真,其中有信。 自古及今,其名不去,以阅众甫。 吾何以知众甫之状哉?以此。 第二十二章 曲则全,枉则直,洼则盈,敝则新,少则得,多则惑。 是以圣人抱一为天下式。 不自见,故明;不自是,故彰;不自伐,故有功;不自矜,故长。 夫唯不争,故天下莫能与之争。 古之所谓曲则全者,岂虚言哉?诚全而归之。 第二十三章 希言自然。 故飘风不终朝,骤雨不终日。 孰为此者?天地。 天地尚不能久,而况于人乎? 故从事于道者,道者同于道;德者,同于德;失者,同于失。 同于道者,道亦乐得之;同于德者,德亦乐得之;同于失者,失亦乐得之; 信不足焉,有不信焉。 第二十四章 跂者不立,跨者不行。 自见者不明;自是者不彰;自伐者无功;自矜者不长。 其在道也,曰余食赘形。 物或恶之,故有道者不处。 第二十五章 有物混成,先天地生。 寂兮寥兮,独立而不改,周行而不殆,可以为天下母。 吾不知其名,字之曰道,强为之名曰大。 大曰逝,逝曰远,远曰反。 故道大,天大,地大,王亦大。 域中有四大,而王居其一焉。 人法地,地法天,天法道,道法自然。 第二十六章 重为轻根,静为躁君。 是以圣人终日行不离辎重,虽有荣观,燕处超然。 奈何万乘之主,而以身轻天下? 轻则失根,躁则失君。 第二十七章 善行无辙迹; 善言无瑕谪; 善数不用筹策; 善闭无关楗而不可开; 善结无绳约而不可解。 是以圣人常善救人,故无弃人;常善救物,故无弃物。 是谓袭明。 故善人者,不善人之师;不善人者,善人之资。 不贵其师,不爱其资,虽智大迷,是谓要妙。 第二十八章 知其雄,守其雌,为天下谿。 为天下谿,常德不离,复归于婴儿。 知其白,守其黑,为天下式。 为天下式,常德不忒,复归於无极。 知其荣,守其辱,为天下谷。 为天下谷,常德乃足,复归于朴。 朴散则为器,圣人用之,则为官长。 故大制不割。 第二十九章 将欲取天下而为之,吾见其不得已。 天下神器,不可为也。 为者败之,执者失之。 故物或行或随;或嘘或吹;或强或羸;或载或隳。 是以圣人去甚,去奢,去泰。 第三十章 以道佐人主者,不以兵强天下,其事好还。 师之所处,荆棘生焉。 大军之后,必有凶年。 故善者果而已,不敢以取强。 果而勿矜,果而勿伐,果而勿骄,果而不得已,果而勿强。 物壮则老,是谓不道,不道早已。 第三十一章 夫兵者,不祥之器,物或恶之,故有道者不处。 君子居则贵左,用兵则贵右。 兵者,不祥之器,非君子之器,不得已而用之,恬淡为上。 胜而不美,而美之者,是乐杀人。 夫乐杀人者,不可得志于天下矣。 吉事尚左,凶事尚右。 偏将军居左,上将军居右。 言居上势则以丧礼处之。 杀人众多,以悲哀泣之。 战胜,以丧礼处之。 第三十二章 道常无名,朴虽小,天下不敢臣。 侯王若能守,万物将自宾。 天地相合,以降甘露,人莫之令而自均。 始制有名,名亦既有,夫亦将知止,知止可以不殆。 譬道之在天下,犹川谷之于江海。 第三十三章 知人者智,自知者明。 胜人者有力,自胜者强。 知足者富,强行者有志, 不失其所者久,死而不亡者寿。 第三十四章 大道泛兮,其可左右。 万物恃之以生而不辞,功成不名有。 衣养万物而不为主,常无欲,可名于小; 万物归焉而不为主,可名为大。 是以圣人终不自为大,故能成其大。 第三十五章 执大象,天下往。往而不害,安平泰。 乐与饵,过客止。 道之出口,淡乎其无味,视之不足见,听之不足闻,用之不可既。 第三十六章 将欲歙之,必固张之;将欲弱之,必固强之;将欲废之,必固兴之;将欲夺之,必固与之。 是谓微明。 柔弱胜刚强。 鱼不可脱于渊,国之利器不可以示人。 第三十七章 道常无为而无不为。 侯王若能守之,万物将自化。 化而欲作,吾将镇之以无名之朴。 无名之朴,夫亦将不欲。 不欲以静,天下将自定。 德篇 第三十八章 上德不德,是以有德;下德不失德,是以无德。 上德无为而无以为;下德为之而有以为。 上仁为之而无以为。 上义为之而有以为。 上礼为之而莫之应,则攘臂而扔之。 故失道而后德,失德而后仁,失仁而后义,失义而后礼。 夫礼者,忠信之薄,而乱之首。 前识者,道之华,而愚之始。 是以大丈夫处其厚,不居其薄;处其实,不居其华。 故去彼取此。 第三十九章 昔之得一者: 天得一以清;地得一以宁;神得一以灵;谷得一以盈;万物得一以生;侯王得一以为天下贞。 其致之一也。 天无以清将恐裂; 地无以宁将恐废; 神无以灵将恐歇; 谷无以盈将恐竭; 万物无以生将恐灭; 侯王无以贵高将恐蹶。 故贵以贱为本,高以下为基。 是以侯王自谓孤、寡、不榖。 此其以贱为本耶,非乎?故致数舆无舆。 不欲琭琭如玉,珞珞如石。 第四十章 反者道之动,弱者道之用。 天下万物生于有,有生于无。 第四十一章 上士闻道,勤而行之;中士闻道,若存若亡;下士闻道,大笑之。 不笑不足以为道。 故建言有之: 明道若昧;进道若退;夷道若纇。 上德若谷;大白若辱;广德若不足;建德若偷;质真若渝。 大方无隅;大器晚成;大音希声;大象无形;道隐无名。 夫唯道,善贷且成。 第四十二章 道生一,一生二,二生三,三生万物。 万物负阴而抱阳,冲气以为和。 人之所恶,唯孤、寡、不榖,而王公以为称。 故物或损之而益,或益之而损。 人之所教,我亦教之。 强梁者不得其死,吾将以为教父。 第四十三章 天下之至柔,驰骋天下之至坚。 无有入无间,吾是以知无为之有益。 不言之教,无为之益,天下希及之。 第四十四章 名与身孰亲? 身与货孰多? 得与亡孰病? 是故甚爱必大费;多藏必厚亡。 知足不辱,知止不殆,可以长久。 第四十五章 大成若缺,其用不弊。 大盈若冲,其用不穷。 大直若屈,大巧若拙,大辩若讷。 躁胜寒,静胜热。 清静为天下正。 第四十六章 天下有道,却走马以粪;天下无道,戎马生于郊。 罪莫大于可欲;祸莫大于不知足;咎莫大于欲得。 故知足之足,常足矣。 第四十七章 不出户,知天下;不窥牖,见天道。 其出弥远,其知弥少。 是以圣人不行而知,不见而名,不为而成。 第四十八章 为学日益,为道日损。 损之又损,以至于无为,无为而无不为。 取天下常以无事,及其有事,不足以取天下。 第四十九章 圣人无常心,以百姓心为心。 善者吾善之,不善者吾亦善之,德善。 信者吾信之,不信者吾亦信之,德信。 圣人之在天下,惵惵为天下浑其心,百姓皆注其耳目,圣人皆孩之。 第五十章 出生入死。 生之徒十有三;死之徒十有三;人之生动之死地,亦十有三。 夫何故?以其生生之厚。 盖闻善摄生者,陆行不遇兕虎,入军不被甲兵。 兕无所投其角,虎无所措其爪,兵无所容其刃。 夫何故?以其无死地。 第五十一章 道生之,德蓄(畜)之,物形之,势成之,是以万物莫不尊道而贵德。 道之尊,德之贵,夫莫之命而常自然。 故道生之,德畜之。长之育之,成之熟之,养之覆之。 生而不有,为而不恃,长而不宰,是谓玄德。 第五十二章 天下有始,以为天下母。 既得其母,以知其子;既知其子,复守其母,没身不殆。 塞其兑,闭其门,终身不勤;开其兑,济其事,终身不救。 见小曰明,守柔曰强。 用其光,复归其明,无遗身殃,是谓袭常。 第五十三章 使我介然有知,行于大道,唯施是畏。 大道甚夷,而民好径。 朝甚除,田甚芜,仓甚虚;服文彩,带利剑,厌饮食,财货有余。 是为盗夸,非道也哉﹗ 第五十四章 善建者不拔,善抱者不脱,子孙祭祀不辍。 修之于身,其德乃真; 修之于家,其德乃余; 修之于乡,其德乃长; 修之于国,其德乃丰; 修之于天下,其德乃普。 故以身观身,以家观家,以乡观乡,以国观国,以天下观天下。 吾何以知天下然哉?以此。 第五十五章 含德之厚,比于赤子。 毒虫不螫,猛兽不据,攫鸟不搏。 骨弱筋柔而握固,未知牝牡之合而朘作,精之至也。 终日号而不嗄,和之至也。 知和曰常,知常曰明。 益生曰祥,心使气曰强。 物壮则老,谓之不道,不道早已。 第五十六章 知者不言,言者不知。 塞其兑,闭其门。 挫其锐,解其纷,和其光,同其尘,是谓玄同。 故不可得而亲,不可得而疏; 不可得而利,不可得而害; 不可得而贵,不可得而贱。 故为天下贵。 第五十七章 以正治国,以奇用兵,以无事取天下。 吾何以知其然哉?以此: 天下多忌讳,而民弥贫;民多利器,国家滋昏;人多伎巧,奇物滋起;法令滋彰,盗贼多有。 故圣人云: “我无为而民自化;我好静而民自正; 我无事而民自富;我无欲而民自朴。" 第五十八章 其政闷闷,其民淳淳;其政察察,其民缺缺。 祸兮福所倚;福兮祸所伏。孰知其极? 其无正邪?正复为奇,善复为妖。 人之迷,其日固久。 是以圣人方而不割,廉而不刿,直而不肆,光而不耀。 第五十九章 治人事天莫若啬。 夫唯啬,是谓早服,早服谓之重积德。 重积德则无不克,无不克则莫知其极,莫知其极,可以有国。 有国之母,可以长久。 是谓深根固柢,长生久视之道。 第六十章 治大国若烹小鲜。 以道莅天下,其鬼不神。 非其鬼不神,其神不伤人。 非其神不伤人,圣人亦不伤人。 夫两不相伤,故德交归焉。 第六十一章 大国者下流,天下之交,天下之牝。 牝常以静胜牡,以静为下。 故大国以下小国,则取小国;小国以下大国,则取大国。 故或下以取,或下而取。 大国不过欲兼畜人,小国不过欲入事人。 夫两者各得其所欲,故大者宜为下。 第六十二章 道者,万物之奥,善人之宝,不善人之所保。 美言可以市,尊行可以加人。 人之不善,何弃之有? 故立天子,置三公,虽有拱璧以先驷马,不如坐进此道。 古之所以贵此道者何? 不曰:求以得,有罪以免邪?故为天下贵。 第六十三章 为无为,事无事,味无味。 大小多少,报怨以德。 图难于其易,为大于其细。 天下难事,必作于易;天下大事,必作于细。 是以圣人终不为大,故能成其大。 夫轻诺必寡信,多易必多难。 是以圣人犹难之,故终无难矣。 第六十四章 其安易持,其未兆易谋;其脆易破,其微易散。 为之于未有,治之于未乱。 合抱之木,生于毫末;九层之台,起于累土;千里之行,始于足下。 为者败之,执者失之。 是以圣人无为,故无败;无执,故无失。 民之从事,常于几成而败之,慎终如始,则无败事。 是以圣人欲不欲,不贵难得之货;学不学,复众人之所过。 以辅万物之自然,而不敢为。 第六十五章 古之善为道者,非以明民,将以愚之。 民之难治,以其智多。 故以智治国,国之贼;不以智治国,国之福。 知此两者亦楷式。 常知楷式,是谓玄德。 玄德深矣,远矣,与物反矣,然后乃至大顺。 第六十六章 江海所以能为百谷王者,以其善下之,故能为百谷王。 是以圣人欲上民,必以言下之;欲先民,必以身后之。 是以圣人处上而民不重,处前而民不害。 是以天下乐推而不厌。 以其不争,故天下莫能与之争。 第六十七章 天下皆谓我道大,似不肖。 夫唯大,故似不肖,若肖,久矣其细也夫。 我有三宝,持而保之。 一曰慈,二曰俭,三曰不敢为天下先。 慈故能勇;俭故能广;不敢为天下先,故能成器长。 今舍慈且勇,舍俭且广,舍后且先,死矣! 夫慈,以战则胜,以守则固。 天将救之,以慈卫之。 第六十八章 善为士者不武;善战者不怒;善胜敌者不争;善用人者为之下。 是谓不争之德,是谓用人之力。 是谓配天,古之极。 第六十九章 用兵有言﹕“吾不敢为主而为客,不敢进寸而退尺。” 是谓行无行,攘无臂,仍无敌,执无兵。 祸莫大于轻敌,轻敌几丧吾宝。 故抗兵相加,哀者胜矣。 第七十章 吾言甚易知、甚易行,天下莫能知、莫能行。 言有宗,事有君。 夫唯无知,是以不我知。 知我者希,则我者贵。 是以圣人被褐怀玉。 第七十一章 知不知,上;不知知,病。 夫唯病病,是以不病。圣人不病,以其病病,是以不病。 第七十二章 民不畏威,则大威至。 无狭其所居,无厌其所生。 夫唯不厌,是以不厌。 是以圣人自知不自见,自爱不自贵。 故去彼取此。 第七十三章 勇于敢则杀,勇于不敢则活。 此两者,或利或害。 天之所恶,孰知其故?是以圣人犹难之。 天之道,不争而善胜,不言而善应,不召而自来,繟然而善谋。 天网恢恢,疏而不失。 第七十四章 民不畏死,奈何以死惧之? 若使民常畏死而为奇者,吾得执而杀之,孰敢? 常有司杀者杀。 夫代司杀者杀,是谓代大匠斫。 夫代大匠斫者,希有不伤其手矣。 第七十五章 民之饥,以其上食税之多,是以饥。 民之难治,以其上之有为,是以难治。 民之轻死,以其求生之厚,是以轻死。 夫唯无以生为者,是贤于贵生。 第七十六章 人之生也柔弱,其死也坚强。 万物草木之生也柔脆,其死也枯槁。 故坚强者死之徒,柔弱者生之徒。 是以兵强则灭,木强则折。 强大处下,柔弱处上。 第七十七章 天之道,其犹张弓欤? 高者抑之,下者举之;有余者损之,不足者补之。 天之道,损有余而补不足;人之道则不然,损不足以奉有余。 孰能有余以奉天下?唯有道者。 是以圣人为而不恃,功成而不处,其不欲见贤。 第七十八章 天下莫柔弱于水,而攻坚强者莫之能胜,以其无以易之。 弱之胜强,柔之胜刚,天下莫不知,莫能行。 是以圣人云:“受国之垢,是谓社稷主;受国不祥,是为天下王。” 正言若反。 第七十九章 和大怨,必有余怨;报怨以德,安可以为善? 是以圣人执左契,而不责于人。 有德司契,无德司彻。 天道无亲,常与善人。 第八十章 小国寡民。 使有什伯之器而不用,使民重死而不远徙。 虽有舟舆,无所乘之;虽有甲兵,无所陈之。 使民复结绳而用之。 甘其食,美其服,安其居,乐其俗。 邻国相望,鸡犬之声相闻,民至老死不相往来。 第八十一章 信言不美,美言不信。 善者不辩,辩者不善。 知者不博,博者不知。 圣人不积,既以为人己愈有,既以与人己愈多。 天之道,利而不害。 圣人之道,为而不争。