Nebel des Grauens
Seit ein paar Tagen wird die Luft immer schlechter und schlechter.
Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich eine App auf meinem Smartphone habe, die die Luftverschmutzung aktuell anzeigt. Interessanterweise war die Verschmutzung gestern bereits bei über 500 (was schon der absolute Supergau ist) und heute immer noch bei 500. Allerdings war die Sicht gerstern doppelt so gut wie heute. Die Luftwerte sollten also wesentlich höher liegen als 500.
Es bewahrheitet sich also, was viele Chinesen ohnehin schon immer sagen: die Werte sind manipuliert.
Irgendwer hat behauptet von einer amerikanischen Messstelle gehört zu haben, dass die Werte auf über 1000 geschätzt werden. Ich denke, die Wahrheit liegt wie immer irgendwo in der Mitte.
Es ist unglaublich wenn man auf die Strasse geht. Man kann die Luft riechen. Sie hinterlässt einen verbrannten, rauchig-giftigen Nachgeschmack im Rachen.
Wenn man vor einem Gebäude steht, kann man dessen Umrisse teilweise bloss noch erahnen.
Es hat sich einiges getan in den paar Jahren, in denen ich nicht hier war. Die Luftverschmutzung hat ungeahnte Ausmasse erreicht.
Die Nachfrage nach Atemschutzmasken ist immens. In vielen Geschäften sind sie bereits ausverkauft.
Mein Luftreiniger, der neben meinem Bett steht hat einiges zu tun. Er hat ein kleines Rundes Fenster, in dem eine LED leuchtet. Ist die Luft verdreckt, leuchtet sie rot, ist sie gut, leuchtet sie blau. In den letzten Tagen leuchtet sie nur noch rot.
Nachts, wenn ich schlafe, überwacht der kleine Kasten meine Atemluft. Auf Grund seiner Funktion und seines Aussehens, habe ich ihn HAL genannt.
Im Moment fliegt kein Flugzeug vom Beijing international Airport, die Autos fahren selbst in den wenigen Strassen, in denen kein Stau ist auf Grund der schlechten Sicht im Schritttempo und jeder zweite Fussgänger trägt eine Maske.
Nur jeder zweite ? Ja, tatsächlich. Ich weiss nicht ob die anderen 50% bereits resigniert haben, oder es nicht glauben, dass die Luft reines Gift ist.
Ein paar Leute sind wirklich echt krass drauf. Auf einem Überdachten Parkplatz (es ist eigentlich mehr so eine Art Tunnel) stehen Kleinbusse geparkt, deren Fahrer Zigarette rauchend, bei laufenden Motoren über die schlechte Luft diskutieren. Hat irgendwie etwas von Realsatire.
Die Leute, die Kinder haben, lassen diese bei dem Wetter gar nicht vor die Türe. Man sieht nirgendwo mehr Kinder auf der Strasse. Aber alle anderen Leute drängen sich wie immer zu den Hauptverkehrszeiten auf den Strassen.
Es ist schon ein recht seltsames Szenario. Erinnert mich ein wenig an “Nebel des Grauens”, allerdings ohne die rachsüchtigen Geister.
Es ist nicht zuletzt die schlechte Luft die viele Auswanderer, die sich in Beijing niedergelassen haben, wieder die Koffer packen lässt.
China ist für Ausländer eigentlich schon schwierig genug. Man wird (gerade als Ausländer) ständig übervorteilt, die Menschenmassen gerade zu den Hauptverkehrszeiten sind oft nervenaufreibend und es wird einem von chinesischer Seite immer schwer (und immer wieder anders schwer) gemacht eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen.
Man muss, um einigermassen brauchbare Artikel zu bekommen Himmel und Hölle in Bewegung setzen, ansonsten bekommt man immer zweiter oder dritter Klasse Dinge.
Nichts funktioniert einfach, alles wird stundenlang tot diskutiert, dann endlich erledigt und wenn man es kontrolliert ist es so schlecht gemacht, dass man es wieder wegschmeissen muss.
Das tägliche Einmaleins in China. Erschreckend, aber wahr. Gerade was einem von Handwerkern vorgesetzt wird ist bestenfalls nichts wert (um es mal vorsichtig auszudrücken).
Gerade habe ich wieder so einen Fall in unserer Firma. Der Elektriker, der die Kabel verlegt hat war entweder betrunken, oder sein Meisterbrief war fake. Die Hälfte aller Kabel können wir wegwerfen.
Wenn es nicht um die gesamte Verkabelung unserer Firma gehen würde, sondern um weniger, würde ich es selber machen und gar niemandem mehr die Möglichkeit geben es noch mal zu versauen.
Aber so ist das nun mal in China. Man hat mit dem kontrollieren, ob alles sauber gemacht wurde, genau so viel zu tun, als würde man es selber machen.
Aber ich schweife wieder ab.
Dazu kommt die Luft und das ist für viele Auswanderer einfach zu viel.
Ich persönlich werde vielleicht irgendwann einmal auch vor dieser Entscheidung stehen und kann noch nicht sagen, wie ich dann entscheiden werde. Aber das liegt noch in ferner Zukunft.
Bis dahin werde ich noch einige Atemschutzmasken verbrauchen.
Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich eine App auf meinem Smartphone habe, die die Luftverschmutzung aktuell anzeigt. Interessanterweise war die Verschmutzung gestern bereits bei über 500 (was schon der absolute Supergau ist) und heute immer noch bei 500. Allerdings war die Sicht gerstern doppelt so gut wie heute. Die Luftwerte sollten also wesentlich höher liegen als 500.
Es bewahrheitet sich also, was viele Chinesen ohnehin schon immer sagen: die Werte sind manipuliert.
Irgendwer hat behauptet von einer amerikanischen Messstelle gehört zu haben, dass die Werte auf über 1000 geschätzt werden. Ich denke, die Wahrheit liegt wie immer irgendwo in der Mitte.
Es ist unglaublich wenn man auf die Strasse geht. Man kann die Luft riechen. Sie hinterlässt einen verbrannten, rauchig-giftigen Nachgeschmack im Rachen.
Wenn man vor einem Gebäude steht, kann man dessen Umrisse teilweise bloss noch erahnen.
Es hat sich einiges getan in den paar Jahren, in denen ich nicht hier war. Die Luftverschmutzung hat ungeahnte Ausmasse erreicht.
Die Nachfrage nach Atemschutzmasken ist immens. In vielen Geschäften sind sie bereits ausverkauft.
Mein Luftreiniger, der neben meinem Bett steht hat einiges zu tun. Er hat ein kleines Rundes Fenster, in dem eine LED leuchtet. Ist die Luft verdreckt, leuchtet sie rot, ist sie gut, leuchtet sie blau. In den letzten Tagen leuchtet sie nur noch rot.
Nachts, wenn ich schlafe, überwacht der kleine Kasten meine Atemluft. Auf Grund seiner Funktion und seines Aussehens, habe ich ihn HAL genannt.
Im Moment fliegt kein Flugzeug vom Beijing international Airport, die Autos fahren selbst in den wenigen Strassen, in denen kein Stau ist auf Grund der schlechten Sicht im Schritttempo und jeder zweite Fussgänger trägt eine Maske.
Nur jeder zweite ? Ja, tatsächlich. Ich weiss nicht ob die anderen 50% bereits resigniert haben, oder es nicht glauben, dass die Luft reines Gift ist.
Ein paar Leute sind wirklich echt krass drauf. Auf einem Überdachten Parkplatz (es ist eigentlich mehr so eine Art Tunnel) stehen Kleinbusse geparkt, deren Fahrer Zigarette rauchend, bei laufenden Motoren über die schlechte Luft diskutieren. Hat irgendwie etwas von Realsatire.
Die Leute, die Kinder haben, lassen diese bei dem Wetter gar nicht vor die Türe. Man sieht nirgendwo mehr Kinder auf der Strasse. Aber alle anderen Leute drängen sich wie immer zu den Hauptverkehrszeiten auf den Strassen.
Es ist schon ein recht seltsames Szenario. Erinnert mich ein wenig an “Nebel des Grauens”, allerdings ohne die rachsüchtigen Geister.
Es ist nicht zuletzt die schlechte Luft die viele Auswanderer, die sich in Beijing niedergelassen haben, wieder die Koffer packen lässt.
Man kann die Häuser kaum erkennen (und das zur Mittagszeit)
Man muss, um einigermassen brauchbare Artikel zu bekommen Himmel und Hölle in Bewegung setzen, ansonsten bekommt man immer zweiter oder dritter Klasse Dinge.
Nichts funktioniert einfach, alles wird stundenlang tot diskutiert, dann endlich erledigt und wenn man es kontrolliert ist es so schlecht gemacht, dass man es wieder wegschmeissen muss.
Das tägliche Einmaleins in China. Erschreckend, aber wahr. Gerade was einem von Handwerkern vorgesetzt wird ist bestenfalls nichts wert (um es mal vorsichtig auszudrücken).
Gerade habe ich wieder so einen Fall in unserer Firma. Der Elektriker, der die Kabel verlegt hat war entweder betrunken, oder sein Meisterbrief war fake. Die Hälfte aller Kabel können wir wegwerfen.
Wenn es nicht um die gesamte Verkabelung unserer Firma gehen würde, sondern um weniger, würde ich es selber machen und gar niemandem mehr die Möglichkeit geben es noch mal zu versauen.
Aber so ist das nun mal in China. Man hat mit dem kontrollieren, ob alles sauber gemacht wurde, genau so viel zu tun, als würde man es selber machen.
Aber ich schweife wieder ab.
Dazu kommt die Luft und das ist für viele Auswanderer einfach zu viel.
Ich persönlich werde vielleicht irgendwann einmal auch vor dieser Entscheidung stehen und kann noch nicht sagen, wie ich dann entscheiden werde. Aber das liegt noch in ferner Zukunft.
Bis dahin werde ich noch einige Atemschutzmasken verbrauchen.
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China Blog am : Wieder giftige Luft
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Nicht nur Sommer und Winter verändern das Gesischt der Stadt, auch wenn die Luftwerte schlecht sind, wirkt Beijing schnell sehr trostlos.Der Winter ist offiziell angebrochen und die zentrale Heizung ist in Betrieb. Ich hatte ja bereits darüber berichtet. Kommentar (1)
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