Mit den eigenen Waffen
Ich habe bemerkt, dass nicht alle Chinesen die Dinge so sehen, wie ich es tue. Einige Freunde meinen, dass man sich in Beijing unbedingt aufregen sollte wenn sich z.B. wieder jemand vordrängelt und nicht, wie ich beschrieben habe, gelassen bleiben sollte.
Aber hier muss man ganz klar unterscheiden: Ich bin Ausländer in Beijing. Ich kann also nicht einfach alles eins zu eins auf mich übertragen und mich so verhalten wie meine chinesischen Freunde. So schön es auch wäre, aber es funktioniert einfach nicht.
Dieser Blog ist aus Sicht eines Deutschen in China geschrieben. Ich versuche zwar so weit wie möglich in das chinesische Alltagsleben einzutauchen und mich so weit es geht chinesisch zu verhalten, aber es gibt leider Grenzen.
Zu aller erst einmal die, dass ich nicht aussehe wie ein Chinese, sondern eben wie ein typischer Europäer. Das alleine bringt das Umfeld schon dazu mich anders zu behandeln. Zum einen versuchen mich auf der Strasse unentwegt Leute anzuquatschen um etwas zu verkaufen, mich in der Rikscha mitzunehmen usw. Zum anderen wird man auch auf der Arbeit und im Freundeskreis (zumindest wenn die Leute einen noch nicht so gut kennen) anders behandelt. Das zeigt sich dann z.B. wenn man zusammen Essen geht und die chinesischen Kollegen den Vorschlag machen, man könnte doch zur Abwechslung mal ins amerikanische Steak-Restaurant, obwohl sie sonst immer ins gegenüberliegende Chinarestaurant gehen, das um Längen besser ist.
Um wirklich gleich behandelt zu werden bedarf es also immer ein wenig Vorarbeit.
Aber auch das ist nicht immer einfach. Es ist schon ziemlich oft vorgekommen, dass ich irgendwo auf chinesisch etwas zu essen bestellt habe und die Angestellte mich partout nicht verstehen wollte.
Erst nachdem ich bei Ihrer Kollegin die gleiche Bestellung aufgegeben habe lachte diese kurz und hat der ersten Angestellten erklärt, dass ich auf chinesisch bestellt hatte.
Zuerst dachte ich, es läge an meiner Aussprache aber auch nach über einem Jahr in China gab und gibt es immer wieder derartige Vorfälle.
Meine damalige Chinesischlehrerin hat mir dann erklärt, dass es tatsächlich nicht an mir liegt, sondern dass einige Chinesen es sich einfach nicht vorstellen können, dass ein Ausländer Chinesisch sprechen kann, also versuchen sie das Gesagte mit ihren Englischkenntnissen abzugleichen. Da macht es auch keinen Unterschied, selbst wenn man eine gute Aussprache hat.
Aber in der Regel verstehen einen Chinesen, wenn man auf Chinesisch mit ihnen spricht und sind dann auch immer wieder verblüfft.
Wenn man Glück hat, reicht das schon aus, um mehr wie ein Chinese behandelt zu werden. Wobei das auch nicht unbedingt besser sein muss, da Chinesen sich auch untereinander gerne übervorteilen. Aber immerhin fühlt man sich dann nicht mehr ganz so wie ein Außenseiter.
Ich denke, dass man gerade als Ausländer versuchen sollte, die chinesischen Tugenden zu beherzigen.
Denn erst einmal entschärft ein gelassenes Auftreten jede Stresssituation und stimmt den Gegenüber positiv. Nicht zuletzt weil ein höfliches Auftreten einen chinesischen Landsmann an die Tugenden seiner eigenen Kultur erinnert wenn er sich zum Beispiel an der Kasse vorgedrängelt hat. Auch wenn diese Tugenden oft nicht mehr praktiziert werden.
Viele empfinden in dieser Situation ein Gefühl des peinlich berührt seins, im chinesischen als 不好意思 (bù hǎo yìsi) bezeichnet.
Sie suchen dann händeringend nach einer Ausrede, weshalb sie sich vor einen gestellt haben. Dann kommen Aussagen wie “Ich habe Sie gar nicht gesehen”, oder “Ich dachte, sie wollten nur kurz an das Regal”.
Dass das ziemlich blöde Ausreden sind ist natürlich jedem klar, deshalb bleibt bei demjenigen, der sich gerade daneben benommen hat immer ein Gefühl der Scham.
An dieser Stelle sollte man auch nicht weiter nachhaken, schließlich hat man bekommen, was man wollte und man möchte ja auch nicht, dass derjenige sein Gesicht verliert.
Aber hier muss man ganz klar unterscheiden: Ich bin Ausländer in Beijing. Ich kann also nicht einfach alles eins zu eins auf mich übertragen und mich so verhalten wie meine chinesischen Freunde. So schön es auch wäre, aber es funktioniert einfach nicht.
Dieser Blog ist aus Sicht eines Deutschen in China geschrieben. Ich versuche zwar so weit wie möglich in das chinesische Alltagsleben einzutauchen und mich so weit es geht chinesisch zu verhalten, aber es gibt leider Grenzen.
Zu aller erst einmal die, dass ich nicht aussehe wie ein Chinese, sondern eben wie ein typischer Europäer. Das alleine bringt das Umfeld schon dazu mich anders zu behandeln. Zum einen versuchen mich auf der Strasse unentwegt Leute anzuquatschen um etwas zu verkaufen, mich in der Rikscha mitzunehmen usw. Zum anderen wird man auch auf der Arbeit und im Freundeskreis (zumindest wenn die Leute einen noch nicht so gut kennen) anders behandelt. Das zeigt sich dann z.B. wenn man zusammen Essen geht und die chinesischen Kollegen den Vorschlag machen, man könnte doch zur Abwechslung mal ins amerikanische Steak-Restaurant, obwohl sie sonst immer ins gegenüberliegende Chinarestaurant gehen, das um Längen besser ist.
Um wirklich gleich behandelt zu werden bedarf es also immer ein wenig Vorarbeit.
Aber auch das ist nicht immer einfach. Es ist schon ziemlich oft vorgekommen, dass ich irgendwo auf chinesisch etwas zu essen bestellt habe und die Angestellte mich partout nicht verstehen wollte.
Erst nachdem ich bei Ihrer Kollegin die gleiche Bestellung aufgegeben habe lachte diese kurz und hat der ersten Angestellten erklärt, dass ich auf chinesisch bestellt hatte.
Zuerst dachte ich, es läge an meiner Aussprache aber auch nach über einem Jahr in China gab und gibt es immer wieder derartige Vorfälle.
Meine damalige Chinesischlehrerin hat mir dann erklärt, dass es tatsächlich nicht an mir liegt, sondern dass einige Chinesen es sich einfach nicht vorstellen können, dass ein Ausländer Chinesisch sprechen kann, also versuchen sie das Gesagte mit ihren Englischkenntnissen abzugleichen. Da macht es auch keinen Unterschied, selbst wenn man eine gute Aussprache hat.
Aber in der Regel verstehen einen Chinesen, wenn man auf Chinesisch mit ihnen spricht und sind dann auch immer wieder verblüfft.
Wenn man Glück hat, reicht das schon aus, um mehr wie ein Chinese behandelt zu werden. Wobei das auch nicht unbedingt besser sein muss, da Chinesen sich auch untereinander gerne übervorteilen. Aber immerhin fühlt man sich dann nicht mehr ganz so wie ein Außenseiter.
Ich denke, dass man gerade als Ausländer versuchen sollte, die chinesischen Tugenden zu beherzigen.
Denn erst einmal entschärft ein gelassenes Auftreten jede Stresssituation und stimmt den Gegenüber positiv. Nicht zuletzt weil ein höfliches Auftreten einen chinesischen Landsmann an die Tugenden seiner eigenen Kultur erinnert wenn er sich zum Beispiel an der Kasse vorgedrängelt hat. Auch wenn diese Tugenden oft nicht mehr praktiziert werden.
Viele empfinden in dieser Situation ein Gefühl des peinlich berührt seins, im chinesischen als 不好意思 (bù hǎo yìsi) bezeichnet.
Sie suchen dann händeringend nach einer Ausrede, weshalb sie sich vor einen gestellt haben. Dann kommen Aussagen wie “Ich habe Sie gar nicht gesehen”, oder “Ich dachte, sie wollten nur kurz an das Regal”.
Dass das ziemlich blöde Ausreden sind ist natürlich jedem klar, deshalb bleibt bei demjenigen, der sich gerade daneben benommen hat immer ein Gefühl der Scham.
An dieser Stelle sollte man auch nicht weiter nachhaken, schließlich hat man bekommen, was man wollte und man möchte ja auch nicht, dass derjenige sein Gesicht verliert.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt