Milchmädchenrechnung
Eines der Vorurteile das sich hartnäckig hält gegenüber Chinesen ist, dass sie alle keine Milch und Milchprodukte vertragen, da sie eine Laktoseintoleranz haben.
Wer nach Beijing kommt wird dann erstaunt sein wie gross im Supermarkt die Abteilung mit den Kühltheken ist für eben jene Produkte.
Es mag durchaus sein dass sich in den letzten Jahren viel getan hat und in China, wo klassischerweise Milchspeisen nicht so sehr verbreitet sind wie in Europa, das Angebot dieser Produkte rapide zugenommen hat.
Aber Milchspeisen sind nicht neu in China, wie fälschlicherweise immer angenommen.
Es kursiert eine höchst umstrittene Karte in sämtlichen Medien, in der hauptsachlich China, Südafrika und Südamerika als Länder herausgestellt werden, in denen die Laktoseintoleranz der Bevölkerung bei 80 bis 100 % liegen soll.
So weit ich informiert bin hat China niemals an einer derartigen Studie teilgenommen, es handelt sich also aller Wahrscheinlichkeit nach um Schätzungen.
Vielleicht hat man Chinesen in Amerika (wo die Studie in Auftrag gegeben wurde) untersucht und das Ergebnis auf die chinesische Bevölkerung hochgerechnet. Das wäre dann wirklich eine Milchmädchenrechnung.
Es ist auch immer schwer zu verallgemeinern. So gibt es zum Beispiel Landstriche in China in denen Yaks und die Produkte die man von ihnen gewinnen bzw. aus ihnen herstellen kann, mangels einem grossen Angebot an Nutzpflanzen, massgeblich den täglichen Speiseplan bestimmen. Darunter eben auch Yakmilch und Yakbutter.
Diese Leute nehmen täglich Milch in grossen Dosen zu sich und das ganz offensichtlich ohne irgendwelche Beschwerden.
Wenn man nach Beijing kommt wird man sich ausserdem wundern, warum an jeder Strassenecke Joghurt verkauft wird.
Der gute Beijinger Joghurt, verkauft in einem Steingutgefäss mit Papierabdeckung, serviert mit einem Strohhalm in so ziemlich jedem Kiosk der Stadt.
Sehr lecker übrigens und auf jeden Fall zu empfehlen.
Achten sie nur darauf, dass er gekühlt ist. In manchen kleineren Läden steht er schon mal den ganzen Tag in der Sonne.
Joghurt heisst im Chinesischen 酸奶 suān nǎi, also saure Milch.
In den Supermärkten immer wieder zu sehen sind junge Mädchen die angestellt werden um im klassischen Trachtenoutfit oder noch öfter im knappen Mini den Kunden Joghurt zu verkaufen.
Diese “Joghurt-girls” bieten kleine Kostproben feil und beschwatzen die Leute an den Kühltheken. Würde mich interessieren ob es dafür eine Berufsbezeichnung gibt. (muss ich mich mal schlau machen)
Nicht so sehr verbreitet wie Joghurt in China und definitiv nicht annähernd so beliebt wie in Europa ist Käse.
Viele Chinesen halten auch gerne Abstand von dem aus geronnenem Eiweiss hergestellten Milchprodukt, da es ihnen doch irgendwie suspekt ist.
Aber auch hier geht der Trend, vor allen Dingen bei den jüngeren Generationen, dahin sich an Käse zu gewöhnen. Nicht zuletzt wegen Pizza und Cheeseburger.
Käse heisst im Chinesischen 奶酪 nǎi lào, was so viel bedeutet wie fermentierte Milch.
Milch heisst in China 牛奶 niú nǎi, allerdings auch nur wenn es Kuhmilch ist, denn das erste Zeichen 牛 niú bedeutet Kuh bzw. Rind.
Milch wird übrigens oft in kleinen Verbundstoff-tüten angeboten.
Erinnert mich an meine Kindheit: Es gab den Liter Milch in einer tütenförmigen Plastikmembran, die man nicht öffnen konnte ohne eine grosse Sauerei zu veranstalten.
Ich erinnere mich noch daran, dass man ein Plastikgefäss kaufen konnte, um die Tüte aufrecht zu lagern.
Glücklicherweise kamen dann die eckigen Getränkepackungen. Interessanterweise nicht um den Verbrauchern das Leben zu erleichtern, sondern weil es logistisch wesentlich einfacher war eckige Packungen zu transportieren und man so jede Menge Geld sparen konnte.
Einen Vorteil haben die kleinen Milchtüten in China: Sie sind aus kräftigerem Material und man macht weniger Sauerei.
Quark habe ich bis jetzt vergeblich gesucht in Beijing. Dafür gibt es wohl keinen Absatzmarkt.
Ich habe von einer Freundin erfahren, dass man ihn hin und wieder in einem der Spezialitätengeschäfte, die ich im Artikel Ein wenig Heimat beschrieben hatte, kaufen kann. Aber eben nicht immer. Ausserdem soll er grässlich schmecken. Schade eigentlich.
Wer nach Beijing kommt wird dann erstaunt sein wie gross im Supermarkt die Abteilung mit den Kühltheken ist für eben jene Produkte.
Es mag durchaus sein dass sich in den letzten Jahren viel getan hat und in China, wo klassischerweise Milchspeisen nicht so sehr verbreitet sind wie in Europa, das Angebot dieser Produkte rapide zugenommen hat.
Aber Milchspeisen sind nicht neu in China, wie fälschlicherweise immer angenommen.
Es kursiert eine höchst umstrittene Karte in sämtlichen Medien, in der hauptsachlich China, Südafrika und Südamerika als Länder herausgestellt werden, in denen die Laktoseintoleranz der Bevölkerung bei 80 bis 100 % liegen soll.
So weit ich informiert bin hat China niemals an einer derartigen Studie teilgenommen, es handelt sich also aller Wahrscheinlichkeit nach um Schätzungen.
Vielleicht hat man Chinesen in Amerika (wo die Studie in Auftrag gegeben wurde) untersucht und das Ergebnis auf die chinesische Bevölkerung hochgerechnet. Das wäre dann wirklich eine Milchmädchenrechnung.
Es ist auch immer schwer zu verallgemeinern. So gibt es zum Beispiel Landstriche in China in denen Yaks und die Produkte die man von ihnen gewinnen bzw. aus ihnen herstellen kann, mangels einem grossen Angebot an Nutzpflanzen, massgeblich den täglichen Speiseplan bestimmen. Darunter eben auch Yakmilch und Yakbutter.
Diese Leute nehmen täglich Milch in grossen Dosen zu sich und das ganz offensichtlich ohne irgendwelche Beschwerden.
Wenn man nach Beijing kommt wird man sich ausserdem wundern, warum an jeder Strassenecke Joghurt verkauft wird.
Der gute Beijinger Joghurt, verkauft in einem Steingutgefäss mit Papierabdeckung, serviert mit einem Strohhalm in so ziemlich jedem Kiosk der Stadt.
Sehr lecker übrigens und auf jeden Fall zu empfehlen.
Achten sie nur darauf, dass er gekühlt ist. In manchen kleineren Läden steht er schon mal den ganzen Tag in der Sonne.
Joghurt heisst im Chinesischen 酸奶 suān nǎi, also saure Milch.
In den Supermärkten immer wieder zu sehen sind junge Mädchen die angestellt werden um im klassischen Trachtenoutfit oder noch öfter im knappen Mini den Kunden Joghurt zu verkaufen.
Diese “Joghurt-girls” bieten kleine Kostproben feil und beschwatzen die Leute an den Kühltheken. Würde mich interessieren ob es dafür eine Berufsbezeichnung gibt. (muss ich mich mal schlau machen)
Nicht so sehr verbreitet wie Joghurt in China und definitiv nicht annähernd so beliebt wie in Europa ist Käse.
Viele Chinesen halten auch gerne Abstand von dem aus geronnenem Eiweiss hergestellten Milchprodukt, da es ihnen doch irgendwie suspekt ist.
Aber auch hier geht der Trend, vor allen Dingen bei den jüngeren Generationen, dahin sich an Käse zu gewöhnen. Nicht zuletzt wegen Pizza und Cheeseburger.
Käse heisst im Chinesischen 奶酪 nǎi lào, was so viel bedeutet wie fermentierte Milch.
Milch heisst in China 牛奶 niú nǎi, allerdings auch nur wenn es Kuhmilch ist, denn das erste Zeichen 牛 niú bedeutet Kuh bzw. Rind.
Milch wird übrigens oft in kleinen Verbundstoff-tüten angeboten.
Erinnert mich an meine Kindheit: Es gab den Liter Milch in einer tütenförmigen Plastikmembran, die man nicht öffnen konnte ohne eine grosse Sauerei zu veranstalten.
Ich erinnere mich noch daran, dass man ein Plastikgefäss kaufen konnte, um die Tüte aufrecht zu lagern.
Glücklicherweise kamen dann die eckigen Getränkepackungen. Interessanterweise nicht um den Verbrauchern das Leben zu erleichtern, sondern weil es logistisch wesentlich einfacher war eckige Packungen zu transportieren und man so jede Menge Geld sparen konnte.
Einen Vorteil haben die kleinen Milchtüten in China: Sie sind aus kräftigerem Material und man macht weniger Sauerei.
Quark habe ich bis jetzt vergeblich gesucht in Beijing. Dafür gibt es wohl keinen Absatzmarkt.
Ich habe von einer Freundin erfahren, dass man ihn hin und wieder in einem der Spezialitätengeschäfte, die ich im Artikel Ein wenig Heimat beschrieben hatte, kaufen kann. Aber eben nicht immer. Ausserdem soll er grässlich schmecken. Schade eigentlich.
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