Eimol Prinz zo sin
In fast jedem chinesischen Garten kann man Fotos als Kaiser, Prinz oder Prinzessin von sich machen lassen
Dies ist ein Lied, das Dieter Steudter 1993 für Wicky Junggeburth geschrieben hatte, als dieser Prinz im kölner Dreigestirn wurde.
Es behandelt die Sehnsucht eines Mannes, der sich schon als kleiner Junge nichts sehnlicher gewünscht hat, als einmal der Prinz zu sein.
Inzwischen ist es ein fester Bestandteil des kölner Karnevals und wird von ganzen Heerscharen verkleideter und vorzugsweise gut angetrunkener Karnevalisten gesungen.
Ein weiteres kitschiges Karnevalslied das wunderbar auf die Tränendrüse drücken kann, wenn der Abend in der Kneipe bereits in den morgen übergeht und sich alle in den Armen liegen und schunkeln.
Aber offensichtlich scheint diese Sehnsucht kein lokales Phänomen zu sein.
Zugegeben die Kölner sind mit auf den obersten Rängen, wenn es ums Verkleiden geht, aber überall auf der Welt wollen die Menschen offensichtlich einmal in eine andere Rolle schlüpfen. Und sei es nur für eine kurze Zeit.
Beim sogenannten Cosplay verkleiden sich die Leute auch. Und zwar wie ihre Mangahelden.
Dieser Trend ist ganz ausgeprägt auf der Gamescom, angeblich der grössten Computerspielemesse auf der Welt (wage ich zu bezweifeln, aber gross ist sie auf jeden Fall).
Und die findet wo statt ? (sie haben es bestimmt schon geahnt) In Köln.
Cosplay ist allerdings in asiatischen Ländern noch wesentlich weiter verbreitet als in Deutschland. In Japan zum Besipiel, wo es seinen Ursprung hat.
Verkleidungen gehören zum Leben, seit es menschliches Leben überhaupt gibt und das nicht bloss bei Kindern.
In China gibt es in nahezu jedem Park, neben jeder Sehenswürdigkeit und oft auch in Kaufhäusern und ichweissnichtwoüberallsonstnoch die Möglichkeit sich in mehr oder weniger originalgetreue, alte, kaiserliche Kleider stecken und fotografieren zu lassen.
Bilder als Kaiser, Prinz oder Prinzessin scheinen sich tatsächlich einer grossen Beliebtheit zu erfreuen.
Bei Chinesen meist noch mehr als bei ausländischen Touristen.
Was ist schon das einfache Selfie vor der Mauer der 9 Drachen, wenn man es stattdessen auch in der Robe eines chinesischen Prinzen machen kann ?
Und wer sich kein Bild auf einem grossen, goldenen Thron leisten möchte, kann sich den Prinzessinnen Kopfschmuck mit Blümchen und Bömmeln so ziemlich an jedem Strassenstand in Beijing kaufen.
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