Ein Prosit der Gemütlichkeit
In China werden sehr gerne Schnäpse (白酒 bái jiǔ) getrunken. Diese sind nicht selten hochprozentig und haben dann 60 vol% und mehr.
Es gibt auf offener Strasse keine Besoffenen, die herumpöbeln.
Das ist so natürlich nicht ganz korrekt, aber es kommt einem definitiv so vor.
Und ist es auch nicht einhundert prozentig richtig, so stimmt es doch zu einem sehr grossen Prozentsatz.
In einigen Vierteln, wo es Bars gibt, gibt es natürlich auch Besoffene. Hauptsächlich in Vierteln, in denen viele Ausländer abends ausgehen.
Im Rest der Stadt trifft man so gut wie nie auf Besoffene.
Das liegt nicht daran, dass Chinesen weniger trinken als Deutsche. Weiss Gott nicht.
Gerade in China werden oft und gerne Trinkspiele veranstaltet und man versucht die Mitstreiter so schnell wie möglich besoffen zu machen.
Auch oder vor allen Dingen bei Familienessen, Geschäftsessen oder Treffen mit Arbeitskollegen. Also dort wo man sich eigentlich etwas zurückhalten sollte mit dem Alkoholverzehr.
Ausserdem wird auch vermehrt Schnaps getrunken, seltener nur Bier und Wein.
Trotzdem ist es für Aussenstehende wesentlich angenehmer, da eben anders getrunken wird als in Deutschland, wo man eigentlich regelmässig zum Wochenende pöbelnde oder randalierende Gestalten durch die Städte ziehen sehen kann.
Bars und Kneipen sind keine typischen chinesischen Einrichtungen, sondern aus dem Westen übernommen.
Und so gibt es noch viele Chinesen, die anstatt in die Bars oder Kneipen zu gehen, ihre Abende anders verbringen.
In China geht man oft als Gruppe ins Restaurant. Man isst und bleibt danach noch sitzen und trinkt.
Danach geht man oft noch zusammen zum KTV (Karaoke), wo man weiter trinkt.
Man befindet sich also stets in der Gruppe und hat nur begrenzt Kontakt zur Aussenwelt.
Als positiven Nebeneffekt kann man feststellen, dass es wesentlich weniger Stress und Pöbeleien gibt.
Und wenn, dann eben in der Regel nicht auf offener Strasse.
Wer am Ende komplett besoffen ist, wird normalerweise auch von seinen Freunden, Kollegen oder Familienmitgliedern im Taxi mit nach Hause genommen.
Also gibt es auch hier weniger Berührungspunkte mit anderen Leuten.
Das alles macht es wesentlich angenehmer abends auszugehen, selbst wenn man selber nicht trinken gehen sollte.
In diesem Sinne wünsche ich allen Feiernden an diesem und an allen kommenden Wochenenden: “Ein Prosit der Gemütlichkeit”
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