Kling, klang, klong
So. Die Heizung in unserer neuen Wohnung ist endlich repariert, es ist also wieder warm.
Und obwohl wir noch nicht viele Möbel haben und die Umzugskisten herumstehen fühlt es sich wie zu Hause an.
Ein neuer Toilettensitz ist gekauft und alles desinfiziert und geputzt. Der Rest kommt von alleine mit der Zeit.
Ein kleiner Schreibtisch für den Computer, ein Regal für Handtücher im Bad, Schränke überhaupt und die Betten für das Schlaf- und das Gästezimmer.
Das alles ist erst einmal nicht so wichtig, man kann jetzt bereits in der Wohnung wohnen. Mit Hilfe eines Schlafsofas und einer fertig eingerichteten Küche.
Zeit also, sich wieder auf andere Dinge zu besinnen: Die Arbeit und das Sprachenlernen fordern eben wieder ihre Zeit.
Gut ist, dass wir keinen Fernseher haben und so unsere Zeit nicht allabendlich mit hirnaufweichenden Programmen sinnlos verschwenden können.
Das chinesische Fernsehprogramm ist, wie überall sonst auch auf der Welt, überflüssig. Von den Nachrichten, die tatsächlich sehr international sind, einmal abgesehen.
Jede Menge Werbung und Reality-TV. Alles das, was man für seinen täglichen Tagesablauf definitiv nicht braucht.
Wir haben uns entschieden, die wenige Zeit die wir allabendlich zur Verfügung haben anders zu nutzten. Lernen, Lesen oder miteinander Reden. Sie glauben gar nicht was für einen Unterschied das macht, alleine schon wenn man einmal das permanente Stress-level vergleicht.
Aber chinesisches Fernsehprogramm kann auch interessant sein, wenn man es analytisch betrachtet.
Obwohl die meisten Fernsehformate denen aus Europa oder Amerika gleichen, so gibt es doch auch hier wieder einige Unterschiede.
Chinesisches Fernsehen ist anders. Man könnte etliche Artikel darüber schreiben, deshalb picke ich mir heute mal ein Sendeformat heraus: Die Talkshows. Es gibt unzählige von ihnen auf China’s Fernsehsendern und sie sind nicht selten für einen Nichtchinesen sehr bizarr.
Dabei rede ich jetzt gar nicht von den Inhalten. Hier gibt es junge Männer, die sich vor Publikum entscheiden müssen, ob sie ihre derzeitige (und in der Show anwesende) Freundin vielleicht gegen eine neue junge Frau aus dem Publikum tauschen möchten, die den Probanden recht interessant findet. Solche oder ähnliche Shows sind keine Seltenheit.
So einen Unsinn gibt es bei uns auch. Machen wir uns nichts vor: Das Sendeformat ist grottenschlecht, egal in welchem Land.
Aber es gibt ein paar Unterschiede in der Aufmachung dieser Shows.
Wenn man als Deutscher zum ersten mal eine von ihnen verfolgt oder auch nur zufällig mitbekommt, weil der Fernseher im Restaurant oder der U-Bahn es gerade zeigt, wird man irritiert sein dass die Gäste in ihnen immer wieder mit komischen Klängen hinterlegt werden, ähnlich einem Zeichentrickfilm.
Vom einfachen „Boing“, „Kling“, „Katsching“ oder anderen Klängen bis hin zu Comic-Gekicher oder elektronisch verzerrtem Heulen ist alles vorhanden.
Oft werden den Leuten dabei noch Comic Tränen oder ein Prinzessinnenkrönchen aufgemalt.
Das ist für den europäischen Geschmack schon ziemlich schräg.
Aber auch kleidungstechnisch scheint es in diesen Shows keine Grenzen zu geben. Paillettenbesetzte und eng anliegende Anzüge für den Moderator in unaussprechlichen Farben und ausgefallene, mit goldenen Glitzerbuchstaben bedruckte oder durchsitige, mit Spitze überladene Kleidungsstücke für die Damenwelt.
Der Modegeschmack in China unterscheidet sich grundsätzlich schon von dem der Europäer, aber im Fernsehen wird eben gerne noch mal einer draufgesetzt.
Aber wer meint, dass das schon das Ende ist, der irrt gewaltig. Werbung ist in diesen Shows omnipräsent.
Oft gibt es einen Hauptsponsor, dessen Logo oder Markennamen man bei jeder Kameraeinstellung mindestens einmal im Bildausschnitt wiederfindet.
Und wenn das Programm nicht ohnehin schon nur einen Teil der Mattscheibe nutzen kann, da sich auf den restlichen Flächen Laufschriften oder kleine, bewegte Bildchen breit machen, dann ist mindestens alles mit irgendwelchen Werbetafeln vollgehangen.
Wenn Leute interviewt werden, hält man ihnen Mikrofone mit angeklebten Werbetäfelchen vor. Wobei das Wort Täfelchen oft nicht mehr ausreicht. Es gibt sie auch immer öfter gross, grösser und noch grösser. Es gibt Mikrofone an denen mehrere dieser Tafeln mit Hilfe von Abstandhaltern angebracht sind. Diese sind manchmal breiter als der Befragte selber.
Und was auch immer wieder vorkommt, dass der Platz für die Werbebotschaften auf den Tafeln nicht ausreicht und der Interviewte selber noch eine Tafel hochhält, auf der irgendwelche Markennamen stehen. Das ist so etwas von grotesk, das spottet jeder Beschreibung.
Die Werbebotschaften nehmen oft einen Grossteil des Bildschirms ein. Dazu die akustische Überladung des ganzen mit seltsamen Klängen, da ist vom eigentlichen Programm nicht mehr viel übrig. Wie gesagt, alles sehr gewöhnungsbedürftig.
Das Problem mit völlig übertriebener Werbung findet sich auch auf Internetplattformen wie Youku wieder.
Youku ist das chinesische Pendant zu Youtube im Westen. Hier kann man Filme hoch- und runterladen.
Allerdings muss man sich erst einmal 3 oder noch mehr Werbespots ansehen, bevor der eigentliche Film dann tatsächlich beginnt.
Wenn man Glück hat, sind die Werbespots zumindest unterschiedlich. Es kommt auch schon mal vor, dass man fünfmal den gleichen Spot gucken muss, bevor das Video beginnt.
Und obwohl wir noch nicht viele Möbel haben und die Umzugskisten herumstehen fühlt es sich wie zu Hause an.
Ein neuer Toilettensitz ist gekauft und alles desinfiziert und geputzt. Der Rest kommt von alleine mit der Zeit.
Ein kleiner Schreibtisch für den Computer, ein Regal für Handtücher im Bad, Schränke überhaupt und die Betten für das Schlaf- und das Gästezimmer.
Das alles ist erst einmal nicht so wichtig, man kann jetzt bereits in der Wohnung wohnen. Mit Hilfe eines Schlafsofas und einer fertig eingerichteten Küche.
Zeit also, sich wieder auf andere Dinge zu besinnen: Die Arbeit und das Sprachenlernen fordern eben wieder ihre Zeit.
Gut ist, dass wir keinen Fernseher haben und so unsere Zeit nicht allabendlich mit hirnaufweichenden Programmen sinnlos verschwenden können.
Das chinesische Fernsehprogramm ist, wie überall sonst auch auf der Welt, überflüssig. Von den Nachrichten, die tatsächlich sehr international sind, einmal abgesehen.
Jede Menge Werbung und Reality-TV. Alles das, was man für seinen täglichen Tagesablauf definitiv nicht braucht.
Wir haben uns entschieden, die wenige Zeit die wir allabendlich zur Verfügung haben anders zu nutzten. Lernen, Lesen oder miteinander Reden. Sie glauben gar nicht was für einen Unterschied das macht, alleine schon wenn man einmal das permanente Stress-level vergleicht.
Aber chinesisches Fernsehprogramm kann auch interessant sein, wenn man es analytisch betrachtet.
Obwohl die meisten Fernsehformate denen aus Europa oder Amerika gleichen, so gibt es doch auch hier wieder einige Unterschiede.
Chinesisches Fernsehen ist anders. Man könnte etliche Artikel darüber schreiben, deshalb picke ich mir heute mal ein Sendeformat heraus: Die Talkshows. Es gibt unzählige von ihnen auf China’s Fernsehsendern und sie sind nicht selten für einen Nichtchinesen sehr bizarr.
Oft sind die Vorstellungen von dem, was lustig ist, nicht immer international gleich, wie man an diesem Verkaufsstand sehen kann.
So einen Unsinn gibt es bei uns auch. Machen wir uns nichts vor: Das Sendeformat ist grottenschlecht, egal in welchem Land.
Aber es gibt ein paar Unterschiede in der Aufmachung dieser Shows.
Wenn man als Deutscher zum ersten mal eine von ihnen verfolgt oder auch nur zufällig mitbekommt, weil der Fernseher im Restaurant oder der U-Bahn es gerade zeigt, wird man irritiert sein dass die Gäste in ihnen immer wieder mit komischen Klängen hinterlegt werden, ähnlich einem Zeichentrickfilm.
Vom einfachen „Boing“, „Kling“, „Katsching“ oder anderen Klängen bis hin zu Comic-Gekicher oder elektronisch verzerrtem Heulen ist alles vorhanden.
Oft werden den Leuten dabei noch Comic Tränen oder ein Prinzessinnenkrönchen aufgemalt.
Das ist für den europäischen Geschmack schon ziemlich schräg.
Aber auch kleidungstechnisch scheint es in diesen Shows keine Grenzen zu geben. Paillettenbesetzte und eng anliegende Anzüge für den Moderator in unaussprechlichen Farben und ausgefallene, mit goldenen Glitzerbuchstaben bedruckte oder durchsitige, mit Spitze überladene Kleidungsstücke für die Damenwelt.
Werbung ist allgegenwärtig. Da muss man sich schon etwas einfallen lassen um herauszustechen. Diesen Code kann man von der Bahn aus scannen.
Aber wer meint, dass das schon das Ende ist, der irrt gewaltig. Werbung ist in diesen Shows omnipräsent.
Oft gibt es einen Hauptsponsor, dessen Logo oder Markennamen man bei jeder Kameraeinstellung mindestens einmal im Bildausschnitt wiederfindet.
Und wenn das Programm nicht ohnehin schon nur einen Teil der Mattscheibe nutzen kann, da sich auf den restlichen Flächen Laufschriften oder kleine, bewegte Bildchen breit machen, dann ist mindestens alles mit irgendwelchen Werbetafeln vollgehangen.
Wenn Leute interviewt werden, hält man ihnen Mikrofone mit angeklebten Werbetäfelchen vor. Wobei das Wort Täfelchen oft nicht mehr ausreicht. Es gibt sie auch immer öfter gross, grösser und noch grösser. Es gibt Mikrofone an denen mehrere dieser Tafeln mit Hilfe von Abstandhaltern angebracht sind. Diese sind manchmal breiter als der Befragte selber.
Und was auch immer wieder vorkommt, dass der Platz für die Werbebotschaften auf den Tafeln nicht ausreicht und der Interviewte selber noch eine Tafel hochhält, auf der irgendwelche Markennamen stehen. Das ist so etwas von grotesk, das spottet jeder Beschreibung.
Die Werbebotschaften nehmen oft einen Grossteil des Bildschirms ein. Dazu die akustische Überladung des ganzen mit seltsamen Klängen, da ist vom eigentlichen Programm nicht mehr viel übrig. Wie gesagt, alles sehr gewöhnungsbedürftig.
Das Problem mit völlig übertriebener Werbung findet sich auch auf Internetplattformen wie Youku wieder.
Youku ist das chinesische Pendant zu Youtube im Westen. Hier kann man Filme hoch- und runterladen.
Allerdings muss man sich erst einmal 3 oder noch mehr Werbespots ansehen, bevor der eigentliche Film dann tatsächlich beginnt.
Wenn man Glück hat, sind die Werbespots zumindest unterschiedlich. Es kommt auch schon mal vor, dass man fünfmal den gleichen Spot gucken muss, bevor das Video beginnt.
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