öffentlicher Verkehr
Fahrt mit der U-Bahn, die in der Regel unterirdisch, an einigen Stellen aber auch oberirdisch fährt.
Kein Wunder in einer Stadt, in der mehr als 20 Millionen Menschen leben.
Heute möchte ich einmal auf den öffentlichen Nahverkehr in Beijing eingehen. Eine Institution, die man täglich nutzt und wie selbstverständlich hinnimmt.
Fangen wir bei der U-Bahn an: Wie gesagt, es ist die längste U-Bahn Strecke der Welt und besteht derzeit aus 18 Linien, wobei die 八通线 bā tōng Linie eigentlich eine Weiterführung der Linie 1 und die 大兴线 dà xīng Linie eine Weiterführung der Linie 4 ist.
Das Tempo mit dem neue Linien eröffnet oder alte Strecken ausgebaut werden ist unglaublich, deshalb wird diese Zahl in naher Zukunft nicht mehr aktuell sein.
Ich habe drei Jahre in Deutschland verbracht, nachdem ich bis 2012 in Beijing gelebt habe, bevor ich 2015 wieder hierhin gezogen bin.
In der Zwischenzeit wurde die Linie 10 ausgebaut, so dass sie doppelt so lang wurde und jetzt eine Ringlinie ist, die Linie 6 und die Linie 14 wurden komplett neu ins Leben gerufen und die Linien 8 und 9 kannte ich so, wie sie jetzt verlaufen auch noch nicht.
Ist schwer zu sagen bei den ständigen Änderungen und wenn man nicht alle Linien ständig benutzt, aber sie sehen schon: was hier innerhalb von drei Jahren von Statten geht, passiert in einer deutschen Grossstadt vielleicht in 30.
Beim Betreten der U-Bahn muss man durch einen Sicherheitscheck
Die Bahnen fahren zur Hauptverkehrszeit im 3- manchmal sogar im 2-Minutentakt. Es macht also keinen Sinn sich zu beeilen um die Bahn noch zu erwischen, die nächste kommt direkt im Anschluss.
Ein wenig seltsam ist, dass die Bahnen nur von 5:10 uhr bis 23:40 uhr verkehren. Für eine derart grosse Stadt wie Beijing, wie ich finde, eine mittelschwere Katastrophe. Geht man mit Freunden abends aus, ist man nicht selten gezwungen danach ein Taxi zu nehmen.
Es gibt einen interessanten Erklärungsversuch warum das angeblich so ist: So sollen nachts die Geister der Toten nicht gestört werden. Wie viel Wahrheit an dieser Geschichte ist kann ich nicht sagen, aber es ist, wie ich finde, eine schöne Geschichte und sollte deshalb auch hier einmal erwähnt werden.
Für die Nutzung der U-Bahn kann man sich am Schalter, den es in jeder Station gibt, oder am Automaten eine Fahrkarte ziehen. Man gibt Start und Ziel ein und bekommt ein Ticket für eine Fahrt. Dieses hält man über den Sensor an der Schranke um in den inneren Bereich der U-Bahn zu gelangen und es wird an der Schranke am Ausgang wieder eingezogen.
Man kann sich aber auch eine aufladbare Karte kaufen. Diese kann man immer wieder wahlweise am Schalter oder am Automaten mit Geld aufladen und immer wieder verwenden.
Mit diesem Ticket kann man auch den Bus benutzen und in einigen ausgewählten Läden sogar einkaufen oder ein Taxi bezahlen.
Kommen wir nun zu den Buslinien: Es gibt zwei Bus Unternehmen, die in Beijing operieren. Ein staatliches und eine privates.
In den meisten Bussen muss man lediglich einmal die Karte beim Einsteigen an den Sensor halten. Bei einigen Bussen, vor allen Dingen bei Bussen die weitere Strecken abfahren, muss man jeweils beim Ein- und beim Aussteigen die Karte an den Sensor halten.
So wird der entsprechende Preis für die zurückgelegte Strecke ermittelt und von der Karte abgezogen.
Entsprechende Hinweise finden sich aber im Bus, in der Regel in der Nähe der Türen, auch auf Englisch.
Ob man den Bus an der vorderen Türe oder in der Mitte besteigt variiert auch nach Busmodell und Linie. Folgen sie am besten den Einheimischen, die wissen Bescheid.
Einen Bus zu nehmen ist immer wieder interessant, sieht man doch viel mehr als in der U-Bahn.
Das interessante daran ist, dass man auch, oder gerade für Kinder den Sitzplatz freimacht, während man in Deutschland umgekehrt von Kindern erwartet den Platz für andere Leute freizumachen.
Kinder haben in China definitiv eine Sonderstellung. Das sollte man nicht vergessen.
Und noch ein kleiner Tipp: Wenn es sich vermeiden lässt, fahren sie nicht zu den Hauptverkehrszeiten mit den Linien im Innenstadtbereich.
Zu den Stosszeiten kann es an den Umsteigestationen schon mal mehr als eine Stunde dauern, bis sie es tatsächlich schaffen sich durch die Menschenmassen zum Gleis und in die U-Bahn zu quetschen.
Dann heisst es ausatmen, damit die Türen sich schliessen können.
Das ist dann alles andere als entspanntes nutzen der öffentlichen Verkehrsmittel.
Ansonsten wünsche ich eine gute Fahrt.
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