Da kann man nichts machen
Chinesen müssen unglaublich stressresistent sein. An jeder Strassenecke stehen Leute und wollen etwas verkaufen. Teilweise haben die Geschäfte ein paar Tische rausgestellt hinter denen Angestellte stehen und die neuesten Handys oder Notebooks anpreisen, teilweise sind es umgebaute Lastenfahrräder, die meist an den Eingängen zur U-Bahn stehen und von Büchern über Essen bis hin zu allem möglichen Krimskrams alles anbieten.
Und das tun sie lautstark. Schließlich müssen sie ja irgendwie gegen den Verkehrslärm anbrüllen um gehört zu werden.
Eine schlaue Variante ist es, sich ein kleines Plastikmegafon zu kaufen auf dessen Sprachchip man seine Botschaft sprechen und sie dann wiedergeben lassen kann. Und zwar hintereinander, ununterbrochen. Diese Minimegaphone sehen ein wenig aus wie ein Spielzeug, werden in China aber ziemlich oft verwendet. In der U-Bahn zum Beispiel, wenn der Ansturm der Massen mal wieder etwas stärker ist kann man dann an den Rolltreppen den gut gemeinten Rat hören: “”
Meinen absoluten Lieblingssatz hat ein Bonbonverkäufer auf sein Megaphon gesprochen. Er pries seine leckeren Bonbons in einem recht harschen Ton an. Ich habe ihn über ein Jahr lang immer wieder gehört, wenn ich an ihm vorbeigekommen bin. Zuerst habe ich nicht verstanden, was er überhaupt sagen möchte, meine Chinesischkenntnisse waren einfach noch nicht gut genug.
Ich bin also immer davon ausgegangen, dass es sich um irgendeinen Aufruf zum Beitritt ins Militär handeln würde. Dass es sich schlicht um das Anpreisen seinen Süßwaren handelte, darauf bin ich erst viel später gekommen.
Für den durchschnittlichen Deutschen kann es schon mal recht viel werden auf den Strassen. Überall Krach, man wird ständig angesprochen und die Menschenmassen tun ihr übriges. Dazu teils sehr chaotische Verkehrsverhältnisse und immer wieder Leute die sich nicht an die Regeln halten. Also sich vordrängeln, einen übervorteilen usw. Und das tagein, tagaus. Wie halten Chinesen das aus ?
Ich weiß es nicht. Aber es gibt einen Satz der in China immer gebraucht wird und der situationsübergreifend für alles steht.
Wenn man eine Zeit lang hier ist wird man verstehen, was ich meine.
Der Satz heißt 没办法 méi bànfǎ und bedeutet so viel wie “da kann man nichts machen”.
Eine Einstellung, die man immer wieder erlebt und die anscheinend in der chinesischen Volksseele fest eingebrannt zu sein scheint.
Erinnert ein wenig an die buddhistische Einstellung, die besagt dass das Leben nur Kummer und Schmerz sei und man es einfach über sich ergehen lassen muss.
Für einen Deutschen, der es gewohnt ist ständig alles zu analysieren und zu verbessern eine ungewohnte Herangehensweise. Und doch macht sie das Leben mit so grossen Menschenmassen etwas erträglicher.
Man kann sich nicht ständig über alles aufregen. Dann bleibt keine Zeit mehr zum atmen. Es sind einfach viel zu viele Dinge an denen man herummeckern könnte.
Gerade als Deutscher ist man es ja gewöhnt sofort zu heulen, wenn irgend etwas nicht genau so funktioniert, wie es sollte.
Das muss man sich hier ganz schnell abgewöhnen, sonst hat man hier keine Überlebenschance. Man muss die Dinge manchmal einfach nur laufen lassen. Dass es dabei auch unschöne Begleiteffekte gibt, das ist halt so.
“Da kann man nichts machen”
Und das tun sie lautstark. Schließlich müssen sie ja irgendwie gegen den Verkehrslärm anbrüllen um gehört zu werden.
Eine schlaue Variante ist es, sich ein kleines Plastikmegafon zu kaufen auf dessen Sprachchip man seine Botschaft sprechen und sie dann wiedergeben lassen kann. Und zwar hintereinander, ununterbrochen. Diese Minimegaphone sehen ein wenig aus wie ein Spielzeug, werden in China aber ziemlich oft verwendet. In der U-Bahn zum Beispiel, wenn der Ansturm der Massen mal wieder etwas stärker ist kann man dann an den Rolltreppen den gut gemeinten Rat hören: “”
Meinen absoluten Lieblingssatz hat ein Bonbonverkäufer auf sein Megaphon gesprochen. Er pries seine leckeren Bonbons in einem recht harschen Ton an. Ich habe ihn über ein Jahr lang immer wieder gehört, wenn ich an ihm vorbeigekommen bin. Zuerst habe ich nicht verstanden, was er überhaupt sagen möchte, meine Chinesischkenntnisse waren einfach noch nicht gut genug.
Ich bin also immer davon ausgegangen, dass es sich um irgendeinen Aufruf zum Beitritt ins Militär handeln würde. Dass es sich schlicht um das Anpreisen seinen Süßwaren handelte, darauf bin ich erst viel später gekommen.
Für den durchschnittlichen Deutschen kann es schon mal recht viel werden auf den Strassen. Überall Krach, man wird ständig angesprochen und die Menschenmassen tun ihr übriges. Dazu teils sehr chaotische Verkehrsverhältnisse und immer wieder Leute die sich nicht an die Regeln halten. Also sich vordrängeln, einen übervorteilen usw. Und das tagein, tagaus. Wie halten Chinesen das aus ?
Ich weiß es nicht. Aber es gibt einen Satz der in China immer gebraucht wird und der situationsübergreifend für alles steht.
Wenn man eine Zeit lang hier ist wird man verstehen, was ich meine.
Der Satz heißt 没办法 méi bànfǎ und bedeutet so viel wie “da kann man nichts machen”.
Eine Einstellung, die man immer wieder erlebt und die anscheinend in der chinesischen Volksseele fest eingebrannt zu sein scheint.
Erinnert ein wenig an die buddhistische Einstellung, die besagt dass das Leben nur Kummer und Schmerz sei und man es einfach über sich ergehen lassen muss.
Für einen Deutschen, der es gewohnt ist ständig alles zu analysieren und zu verbessern eine ungewohnte Herangehensweise. Und doch macht sie das Leben mit so grossen Menschenmassen etwas erträglicher.
Man kann sich nicht ständig über alles aufregen. Dann bleibt keine Zeit mehr zum atmen. Es sind einfach viel zu viele Dinge an denen man herummeckern könnte.
Gerade als Deutscher ist man es ja gewöhnt sofort zu heulen, wenn irgend etwas nicht genau so funktioniert, wie es sollte.
Das muss man sich hier ganz schnell abgewöhnen, sonst hat man hier keine Überlebenschance. Man muss die Dinge manchmal einfach nur laufen lassen. Dass es dabei auch unschöne Begleiteffekte gibt, das ist halt so.
“Da kann man nichts machen”
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China Blog am : Hundejahre
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In den alten Stadtvierteln (胡同 hú tòng) findet man hin und wieder schöne, alte erhaltene Bauwerke.Die Haare waren bereits geschnitten und so konnte er kommen. Der Jahreswechsel. Heute war es dann so weit, das chinesische Frühlingsfest oder auch chinesisc Kommentar (1)
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