Hund, Katze, Maus
Es geht mal wieder um das Essen.
Ein unerschöpfliches Thema in China und auch von Chinesen selbst immer wieder als Anlass genommen um endlose Diskussionen abzuhalten.
Es gibt einfach unglaublich viele kulinarische Köstlichkeiten (auch viele, die der durchschnittliche Deutsche gerne essen würde, wenn er sie denn kennen würde) und somit auch jede Menge Gesprächsstoff.
An dieser Stelle möchte ich aber natürlich wieder über die ungewöhnlichen Speisen berichten. Ich denke das ist es, was den deutschen Leser in einem China Blog mehr interessiert.
Hier ist noch eine Speise, die ich probiert habe, die die meisten Deutschen wohl eher meiden würden:
Eine Spezialität, die sich 老猫老鸡炖三蛇 lǎo māo lǎo jī dùn sān shé nennt (also Eintopf mit dreierlei Fleisch von Katze, Huhn und Schlange, manchmal auch als Tiger-Phönix-Drachen-Suppe beschrieben. Wobei es sich natürlich nicht um den griechischen Phönix handelt, sondern um den chinesischen 凤凰 fèng huáng).
Ein sehr schmackhafter Eintopf, der in Deutschland beim bloßen erwähnen sofort alle Tierschützer auf die Barrikaden bringen dürfte.
Ich habe mir abgewöhnt Tiere nach Kategorien zu unterscheiden, die man essen darf und welche die man nicht essen darf weil sie zu süß oder einfach schon sehr lange domestiziert sind.
Hundefleisch zum Beispiel ist eine Spezialität aus dem Süden Chinas. Entgegen der allgemeinen Meinung in westlichen Staaten bekommt man nicht irgendwie Hundefleisch untergejubelt, wenn man einmal chinesisch Essen geht. Alleine schon deshalb nicht, weil Hundefleisch eine Delikatesse ist und wesentlich teurer als Schwein oder Rind.
Und um direkt noch ein Klischee zu widerlegen: Hundefleisch gibt es nur in wenigen Provinzen in China und die Vielzahl der Chinesen kann sich eben so wenig wie der Deutsche vorstellen, es zu essen (ich denke, in diesem Fall zähle ich wohl zu einer absoluten Minderheit ).
Für mich macht es keinen so großen Unterschied, da diese Hunde, genau wie Schafe oder Kühe als Schlachtvieh gehalten werden. Das Problem ist eher die grundsätzliche Haltung von Schlachtvieh. Und zwar überall auf der Welt (auch in Deutschland).
Worauf man allerdings achten sollte, wenn man solche Spezialitäten probieren möchte ist, dass man sie dort isst, wo sie ursprünglich herkommen und auch in einem angesehenen Restaurant (am besten mit einem Einheimischen, dem man vertraut und der sich mit so etwas auskennt). Denn in China werden gerne schon mal Lebensmittel frisiert. Da kann das Lammfleisch einfaches Rindfleisch sein, das in Lammfett aromatisiert wurde (in Extremfällen auch unappetitlichere Varianten) oder das Hundefleisch kommt von einem tollwütigen Straßenköter, der irgendwo gefangen wurde. Hier ist also mit unter Vorsicht geboten.
Aber grundsätzlich sehe ich keinen Unterschied zu Schwein, Rind oder anderen Fleischsorten.
Was mich persönlich sehr anspricht ist die Verwertung von Schlachtvieh. Es wird eigentlich nichts weggeworfen, sondern fast alles in irgendwelche Speisen verwandelt.
Innereien im Allgemeinen, von den Hühnern oder Gänsen die Füße und Köpfe und und und.
Und das interessante daran: Sie werden nicht bloß verwertet, sondern werden oft zu wirklich leckeren Spezialitäten verarbeitet.
Ich kann schon verstehen, wenn Chinesen behaupten man könne in Deutschland nichts essen, weil es nichts gäbe.
Im Vergleich zu China fällt das kulinarische Angebot in Deutschland sehr bescheiden aus, was auf Grund der Größenverhältnisse und der Einwohnerzahlen allerdings auch nicht weiter verwundert.
Ein Land, das so ziemlich alle Klimazonen vereint und viele verschiedene Kulturen beherbergt hat selbstverständlich auch mehr Speisen auf der Karte (mal ganz abgesehen davon dass es in China wesentlich mehr Lebensmittel gibt als in Europa).
Mein erster Besuch auf einem chinesischen Markt hat mich glatt aus den Socken gehauen. Alleine das Angebot an Gemüse und Obst ist kaum vorstellbar. Und den Großteil der angebotenen Waren habe ich noch nie zuvor gesehen (für viele gibt es nicht einmal englische, geschweige denn deutsche Bezeichnungen).
Somit kommen wir direkt zu einem anderen Punkt: Die Ernährung in China ist in vielen Fällen wirklich Vorbildhaft.
Wenn man sich typisch chinesisch ernährt, isst man automatisch weniger Fleisch, als man es in Deutschland tut. Viele Gerichte, die Fleisch enthalten, sind ein Mix aus Fleisch und Gemüse.
In Deutschland überwiegt in vielen Fällen das Fleisch. Es gibt ein Schnitzel, das an beiden Enden des Tellers herunterhängt, dazu eine Sättigungsbeilage (meistens Kartoffeln, oder heutzutage Pommes) und eine Mini-Portion Gemüse.
Interessanterweise sind es genau die Leute, die morgens, mittags und abends Fleisch essen, die Angst haben, dass die Chinesen in Zukunft den weltweiten Fleischmarkt leer kaufen werden, weil sich jetzt teilweise auch Chinesen einmal in der Woche ein Stück Fleisch leisten können, die es früher finanziell nicht konnten.
Die Menschen in China sehen auch, was in Europa und Amerika passiert und wollen natürlich auch ein Stück des Kuchens abhaben, dann darf man sich auch nicht beschweren, wenn man permanent mit schlechtem Beispiel vorangeht.
So, jetzt bin ich doch wieder etwas abgeschweift, aber so ist das eben in einem Blog.
Ein unerschöpfliches Thema in China und auch von Chinesen selbst immer wieder als Anlass genommen um endlose Diskussionen abzuhalten.
Es gibt einfach unglaublich viele kulinarische Köstlichkeiten (auch viele, die der durchschnittliche Deutsche gerne essen würde, wenn er sie denn kennen würde) und somit auch jede Menge Gesprächsstoff.
An dieser Stelle möchte ich aber natürlich wieder über die ungewöhnlichen Speisen berichten. Ich denke das ist es, was den deutschen Leser in einem China Blog mehr interessiert.
Hier ist noch eine Speise, die ich probiert habe, die die meisten Deutschen wohl eher meiden würden:
Eine Spezialität, die sich 老猫老鸡炖三蛇 lǎo māo lǎo jī dùn sān shé nennt (also Eintopf mit dreierlei Fleisch von Katze, Huhn und Schlange, manchmal auch als Tiger-Phönix-Drachen-Suppe beschrieben. Wobei es sich natürlich nicht um den griechischen Phönix handelt, sondern um den chinesischen 凤凰 fèng huáng).
Ein sehr schmackhafter Eintopf, der in Deutschland beim bloßen erwähnen sofort alle Tierschützer auf die Barrikaden bringen dürfte.
Ich habe mir abgewöhnt Tiere nach Kategorien zu unterscheiden, die man essen darf und welche die man nicht essen darf weil sie zu süß oder einfach schon sehr lange domestiziert sind.
Hundefleisch zum Beispiel ist eine Spezialität aus dem Süden Chinas. Entgegen der allgemeinen Meinung in westlichen Staaten bekommt man nicht irgendwie Hundefleisch untergejubelt, wenn man einmal chinesisch Essen geht. Alleine schon deshalb nicht, weil Hundefleisch eine Delikatesse ist und wesentlich teurer als Schwein oder Rind.
Und um direkt noch ein Klischee zu widerlegen: Hundefleisch gibt es nur in wenigen Provinzen in China und die Vielzahl der Chinesen kann sich eben so wenig wie der Deutsche vorstellen, es zu essen (ich denke, in diesem Fall zähle ich wohl zu einer absoluten Minderheit ).
Für mich macht es keinen so großen Unterschied, da diese Hunde, genau wie Schafe oder Kühe als Schlachtvieh gehalten werden. Das Problem ist eher die grundsätzliche Haltung von Schlachtvieh. Und zwar überall auf der Welt (auch in Deutschland).
Worauf man allerdings achten sollte, wenn man solche Spezialitäten probieren möchte ist, dass man sie dort isst, wo sie ursprünglich herkommen und auch in einem angesehenen Restaurant (am besten mit einem Einheimischen, dem man vertraut und der sich mit so etwas auskennt). Denn in China werden gerne schon mal Lebensmittel frisiert. Da kann das Lammfleisch einfaches Rindfleisch sein, das in Lammfett aromatisiert wurde (in Extremfällen auch unappetitlichere Varianten) oder das Hundefleisch kommt von einem tollwütigen Straßenköter, der irgendwo gefangen wurde. Hier ist also mit unter Vorsicht geboten.
Aber grundsätzlich sehe ich keinen Unterschied zu Schwein, Rind oder anderen Fleischsorten.
Was mich persönlich sehr anspricht ist die Verwertung von Schlachtvieh. Es wird eigentlich nichts weggeworfen, sondern fast alles in irgendwelche Speisen verwandelt.
Innereien im Allgemeinen, von den Hühnern oder Gänsen die Füße und Köpfe und und und.
Und das interessante daran: Sie werden nicht bloß verwertet, sondern werden oft zu wirklich leckeren Spezialitäten verarbeitet.
Ich kann schon verstehen, wenn Chinesen behaupten man könne in Deutschland nichts essen, weil es nichts gäbe.
Im Vergleich zu China fällt das kulinarische Angebot in Deutschland sehr bescheiden aus, was auf Grund der Größenverhältnisse und der Einwohnerzahlen allerdings auch nicht weiter verwundert.
Ein Land, das so ziemlich alle Klimazonen vereint und viele verschiedene Kulturen beherbergt hat selbstverständlich auch mehr Speisen auf der Karte (mal ganz abgesehen davon dass es in China wesentlich mehr Lebensmittel gibt als in Europa).
Mein erster Besuch auf einem chinesischen Markt hat mich glatt aus den Socken gehauen. Alleine das Angebot an Gemüse und Obst ist kaum vorstellbar. Und den Großteil der angebotenen Waren habe ich noch nie zuvor gesehen (für viele gibt es nicht einmal englische, geschweige denn deutsche Bezeichnungen).
Somit kommen wir direkt zu einem anderen Punkt: Die Ernährung in China ist in vielen Fällen wirklich Vorbildhaft.
Wenn man sich typisch chinesisch ernährt, isst man automatisch weniger Fleisch, als man es in Deutschland tut. Viele Gerichte, die Fleisch enthalten, sind ein Mix aus Fleisch und Gemüse.
In Deutschland überwiegt in vielen Fällen das Fleisch. Es gibt ein Schnitzel, das an beiden Enden des Tellers herunterhängt, dazu eine Sättigungsbeilage (meistens Kartoffeln, oder heutzutage Pommes) und eine Mini-Portion Gemüse.
Interessanterweise sind es genau die Leute, die morgens, mittags und abends Fleisch essen, die Angst haben, dass die Chinesen in Zukunft den weltweiten Fleischmarkt leer kaufen werden, weil sich jetzt teilweise auch Chinesen einmal in der Woche ein Stück Fleisch leisten können, die es früher finanziell nicht konnten.
Die Menschen in China sehen auch, was in Europa und Amerika passiert und wollen natürlich auch ein Stück des Kuchens abhaben, dann darf man sich auch nicht beschweren, wenn man permanent mit schlechtem Beispiel vorangeht.
So, jetzt bin ich doch wieder etwas abgeschweift, aber so ist das eben in einem Blog.
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