Es geht schon fast los...
Ich sollte schon lange in China sein und arbeiten. Es hat sich hingezogen wegen Verständnisproblemen zum Visum.
Also um es genau zu sagen: Die chinesischen Kollegen meinten: erst ein Business Visum beantragen und dann das sogenannte Z-Visum, das man zum permanenten Arbeiten in China braucht, vor Ort machen.
Die deutschen Kollegen meinten: Lieber alles direkt richtig in Deutschland beantragen, nicht dass die chinesischen Behörden sich hintergangen fühlen.
Das Ende vom Lied: Es gibt viele Dinge, die sich im Zusammenhang mit dem Visum ständig ändern, die selbst viele deutsche Behörden nicht wissen.
So habe ich zum Beispiel die Vorgabe gehabt ein Bachelor Zertifikat vorzulegen. Da ich nicht studiert habe, habe ich natürlich auch kein Bachelor Zertifikat.
Aber ich habe ein Zeugnis von der IHK, da ich die Ausbildung zum Fachinformatiker auf diesem Wege gemacht habe.
Herauszufinden, ob ein IHK Zeugnis anstelle des Bachelor Zertifikats auch langt, ist für „normal Sterbliche“ ziemlich unmöglich.
Ich habe mich durch alle Instanzen der IHK hindurchgefragt bis zu einem Professor, der für die IHK Auslandsvertretung (also die AHK) in Beijing gearbeitet hat.
Selbst er konnte mir diese Frage nicht beantworten und hat mich an ein Visa Büro verwiesen, das solche Dinge eher beantworten könnte.
Auch die Vorgehensweise für andere Unterlagen und Zeugnisse war nicht eindeutig.
Ob diese vorab von einer Bundesstelle beglaubigt werden müssen, um dann von der Chinesischen Botschaft noch einmal beglaubigt zu werden, oder es reicht sie bei der Botschaft direkt beglaubigen zu lassen, alles das war auch unklar.
Langer Rede kurzer Sinn: Eine Arbeitserlaubnis für China von Deutschland aus zu beantragen scheint selbst für mittelgroße Unternehmen nicht so einfach zu sein.
Ich hatte mir schon so etwas in der Richtung gedacht, da viele Dinge in China vor Ort auf den Ämtern durch Diskutieren gerade gerückt werden und nicht alles nach Schema-F abgearbeitet werden kann.
Das ist natürlich für eine deutsche Firma ein Ding der Unmöglichkeit. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass die deutschen Kollegen irgendwann aufgeben würden.
Stand der Dinge ist jetzt also: Wir machen es, wie die chinesischen Kollegen es schon von Anfang an gesagt haben.
Erst einmal mit einem Business Visum nach Beijing und alle Unterlagen im Original mitnehmen, dann vor Ort alles regeln und den medizinischen Checkup machen, kurz ausreisen, um dann mit dem Z-Visum wieder einzureisen und es innerhalb von 30 Tagen in eine permanente Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung umwandeln zu lassen (so der Plan).
Ich werde, wenn alles funktioniert hat, mal alle Schritte aufschreiben, die tatsächlich notwendig sind, um Anderen, die vor dem gleichen Problem stehen zumindest einen Leitfaden an die Hand zu geben.
Es ändern sich ständig irgendwelche Bestimmungen, aber ich denke als Wegweiser sollte es dann ausreichen.
Auf jeden Fall ist der Anfang endlich gemacht. Ich habe ein Einladungsschreiben von der Firma aus China bekommen, mit dem ich jetzt erst einmal ein Business Visum beantragen kann.
Es wird bestimmt noch interessant…
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