Ostalgie mal anders
In Ostdeutschland gab es einige Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands eine “Ostalgiebewegung”.
Viele von Ihnen werden sich bestimmt erinnern. Teilweise gibt es bis heute noch vereinzelt einige derartige Veranstaltungen.
Überall gab es Parties oder Konzepte für Kneipen etc. im Ostlook.
Und etwas derartiges gibt es auch in China. Es handelt sich um eine Restaurantkette mit dem Namen 人民公社铁饭碗 rén mín gōng shè tiě fàn wǎn, was so viel bedeutet wie “die eiserne Reisschale der Volkskommune”.
Diese Restaurants erinnern an die Suppenküchen zur Zeit der 文化大革命 wén huà dà gé mìng (der großen Kulturrevolution).
Zu dieser Zeit haben nur wenige Menschen zu Hause selber gekocht, stattdessen gab es große und kleine Stellen an denen man sich getroffen hat um mit den “Genossen” zusammen zu Essen.
Für viele Chinesen der älteren Generation etwas an das man sich gerne zurückerinnert.
Über die Kulturrevolution kann man geteilter Meinung sein, ebenso wie über die Zeit der DDR.
Aber abgesehen von dem politischen Drumherum, knüpfen Menschen die in dieser Zeit groß geworden sind natürlich ihre Jugend- oder Kindheitserinnerungen an diese Zeiten.
In besagten Restaurants kann man keine Plätze reservieren. Viele Chinesen der folgenden Generationen würden alleine aus diesem Grund schon nicht hier herkommen, sie tun es aber dennoch, da ihre Eltern oft auf einem Besuch bestehen.
Das gesamte Konzept dieser Restaurants ist bis ins Detail perfekt ausgearbeitet.
Es fängt bei der Dekoration an: Es gibt alte Zeichnungen und Plakate die das Volk aufrufen der Revolution zu folgen, und mit alten Zeitungen tapezierte Wände die an einigen Ecken in eine bunte Blumentapete münden.
Teilweise sind ziemlich echt wirkende Stämme von Bäumen in den Fluren aufgebaut, an denen altes Militärgeschirr hängt, die den Eindruck erwecken, man befände sich gerade mit den “Genossen” unterwegs auf “dem großen Sprung ” in eine neue Zeit.
Und auch das Essen bekommt man auf mit Blumen und Mao’s Konterfei lackiertem Matallgeschirr serviert.
Für Ausländer in der Regel etwas befremdlich sind auch die Kellnerinnen, die alle in alten Armeeuniformen bedienen.
Je nachdem was man bestellt, bekommt man eine richtige Darbietung geboten und das Fischgericht wird in einer Prozession mit Gongschlag zum Tisch gebracht und serviert.
Und auch die Gerichte orientieren sich an der Zeit der großen Kulturrevolution.
Es gibt viele, teils recht einfache Gerichte. Gute Hausmannskost würde man es in Deutschland nennen.
Dieses Spektakel ist auf jeden Fall sehenswert.
Nachtrag vom 21.06.2017:
Inzwischen tragen die Angestellten keine Uniformen mehr und auch die Inneneinrichtung dieser Restaurantkette hat sich grundlegend geändert.
Vereinzelt finden sich noch alte Plakate und Mao auf dem Blechgeschirr, aber der Grossteil ist verschwunden und das Konzept hat sich komplett verändert.
Auch der Name ist jetzt ein anderer. Das Restaurant heisst jetzt: 粗粮小院妈妈菜 (cū liáng xiǎo yuàn mā ma cài), was so viel wie „Ballaststoffe, kleiner Garten, Mama, Gerichte“ bedeutet.
Nicht besonders einfallsreich für meinen Geschmack, aber was soll’s.
Ich gehe mal davon aus, dass das Konzept des Restaurants im Stil der Kulturrevolution irgendjemandem mit Einfluss nicht so ganz gepasst hat und man es darum schnell geändert hat.
Das Essen ist aber immer noch sehr gut.
Viele von Ihnen werden sich bestimmt erinnern. Teilweise gibt es bis heute noch vereinzelt einige derartige Veranstaltungen.
Überall gab es Parties oder Konzepte für Kneipen etc. im Ostlook.
Und etwas derartiges gibt es auch in China. Es handelt sich um eine Restaurantkette mit dem Namen 人民公社铁饭碗 rén mín gōng shè tiě fàn wǎn, was so viel bedeutet wie “die eiserne Reisschale der Volkskommune”.
Diese Restaurants erinnern an die Suppenküchen zur Zeit der 文化大革命 wén huà dà gé mìng (der großen Kulturrevolution).
Zu dieser Zeit haben nur wenige Menschen zu Hause selber gekocht, stattdessen gab es große und kleine Stellen an denen man sich getroffen hat um mit den “Genossen” zusammen zu Essen.
Für viele Chinesen der älteren Generation etwas an das man sich gerne zurückerinnert.
Über die Kulturrevolution kann man geteilter Meinung sein, ebenso wie über die Zeit der DDR.
Aber abgesehen von dem politischen Drumherum, knüpfen Menschen die in dieser Zeit groß geworden sind natürlich ihre Jugend- oder Kindheitserinnerungen an diese Zeiten.
In besagten Restaurants kann man keine Plätze reservieren. Viele Chinesen der folgenden Generationen würden alleine aus diesem Grund schon nicht hier herkommen, sie tun es aber dennoch, da ihre Eltern oft auf einem Besuch bestehen.
Das gesamte Konzept dieser Restaurants ist bis ins Detail perfekt ausgearbeitet.
Es fängt bei der Dekoration an: Es gibt alte Zeichnungen und Plakate die das Volk aufrufen der Revolution zu folgen, und mit alten Zeitungen tapezierte Wände die an einigen Ecken in eine bunte Blumentapete münden.
Teilweise sind ziemlich echt wirkende Stämme von Bäumen in den Fluren aufgebaut, an denen altes Militärgeschirr hängt, die den Eindruck erwecken, man befände sich gerade mit den “Genossen” unterwegs auf “dem großen Sprung ” in eine neue Zeit.
Und auch das Essen bekommt man auf mit Blumen und Mao’s Konterfei lackiertem Matallgeschirr serviert.
Die Kellnerinnen tragen olive oder blaue Uniformen der Kulturrevolution
Je nachdem was man bestellt, bekommt man eine richtige Darbietung geboten und das Fischgericht wird in einer Prozession mit Gongschlag zum Tisch gebracht und serviert.
Und auch die Gerichte orientieren sich an der Zeit der großen Kulturrevolution.
Es gibt viele, teils recht einfache Gerichte. Gute Hausmannskost würde man es in Deutschland nennen.
Dieses Spektakel ist auf jeden Fall sehenswert.
Nachtrag vom 21.06.2017:
Inzwischen tragen die Angestellten keine Uniformen mehr und auch die Inneneinrichtung dieser Restaurantkette hat sich grundlegend geändert.
Vereinzelt finden sich noch alte Plakate und Mao auf dem Blechgeschirr, aber der Grossteil ist verschwunden und das Konzept hat sich komplett verändert.
Auch der Name ist jetzt ein anderer. Das Restaurant heisst jetzt: 粗粮小院妈妈菜 (cū liáng xiǎo yuàn mā ma cài), was so viel wie „Ballaststoffe, kleiner Garten, Mama, Gerichte“ bedeutet.
Nicht besonders einfallsreich für meinen Geschmack, aber was soll’s.
Ich gehe mal davon aus, dass das Konzept des Restaurants im Stil der Kulturrevolution irgendjemandem mit Einfluss nicht so ganz gepasst hat und man es darum schnell geändert hat.
Das Essen ist aber immer noch sehr gut.