Kräutertee, Betrug und Bestechung
Es gibt in China einen Softdrink, wie es heute so schön neudeutsch heisst, der auf einem alten Rezept für Kräutertee basiert.
Als ich ihn das erste Mal entdeckt habe, hat er mich sofort in seinen Bann gezogen. Er ist für mich so etwas wie eine chinesische Cola.
Der Geschmack ist anders, aber es ist eine extrem grosse Marke, ein sehr süsses Getränk und wird in einer roten Dose verkauft. Zumindest war das damals so.
Schauen wir uns die Geschichte etwas genauer an:
Das Getränk heisst 王老吉 “wáng lǎo jí” auf chinesisch bzw. 王老吉 “Wong Lo Kat” im kantonesischen und basiert auf einem, über Generationen weitergegebenen Rezept von 1828 aus der Qing Dynastie.
Als Erfinder gilt Doktor 王澤邦 Wong Chat Bong (kantonesisch) bzw. 王泽邦 Wáng Zébāng (chinesisch).
Die Schreibweise unterscheidet sich ein wenig, je nachdem ob man traditionelle oder Kurzzeichen verwendet.
1949 wurde das Unternehmen verstaatlicht. Von da an geht es drunter und drüber.
Für mich ist nicht ganz klar zu erkennen, welche Firmenteile staatlich und welche Subunternehmen privat waren oder sind. Das macht an dieser Stelle aber auch nichts.
Das Produkt kommt ursprünglich aus dem Süden Chinas und hat noch einmal einen chinaweiten Bekanntheitsschub bekommen, nachdem das Unternehmen den Erdbebenopfern in der Sichuan Provinz (四川 Sìchuān) damals eine Spende in Milliardenhöhe bewilligt hat.
Als Gegenleistung durfte das Unternehmen auf den Tischen der Politiker das Getränk präsentieren. Und zwar zu einer Zeit, zu der auf fast allen Sendern Chinas den ganzen Tag die Reden gezeigt wurden. Keine schlechte Investition. Product-placement in dieser Grössenordnung ist normalerweise unbezahlbar.
Genau so undurchsichtig stellt sich die Geschichte um verschiedene Abfüller und Firmen die unter dem gleichen Namen das Getränk herstellten dar. Hauptsächlich wurde das Produkt in einem kleinen, grünen Tetrapak und in einer roten Dose mit gelber Aufschrift produziert.
Es gibt Geschichten und Gerüchte über Betrug und Bestechungsgelder. An dieser Stelle muss ich passen. In China haben Betrug und Bestechung in grossen Firmen in der Regel ganz andere Ausmasse als es in Europa überhaupt vorstellbar ist.
Das ist aber auch gar nicht so wichtig. Interessant ist einzig und allein der Umstand, dass die Firma, die einen Teil der Produktion übernommen hatte, jetzt immer noch weiter produziert, aber den Namen 王老吉 “wáng lǎo jí” auf chinesisch bzw. 王老吉 “Wong Lo Kat” im kantonesischen nicht mehr benutzen darf.
Eine Zeit lang gab es als Aufdruck auf einigen Dosen den Hinweis “produced by JDB”. Dann durfte der Markenname nicht mehr benutzt werden also gab es eine Zeit lang die roten Dosen mit dem Namen 加多寶 jiā duō bǎo. Jetzt sind die Dosen golden und der Schriftzug ist rot.
Und jetzt kommen wir zum eigentlich interessanten Teil des Artikels:
In allen diesen Dosen, Tetrapaks und auch in den Flaschen, die es neuerdings gibt sollte eigentlich der gleiche Inhalt sein, handelt es sich doch um das selbe Rezept.
Aber irgendwie schmeckt es trotzdem anders. Kennen Sie das ? Geschmack ist nicht nur etwas, was sich in unserem Mund abspielt, sondern vielmehr tief in unserer Psyche.
Ich erinnere mich noch genau an meine Jugend. Damals gab es einen Colaautomaten in einer Spielhalle, in der wir damals immer Flipper gespielt haben. Es gab die 0,2l Glasflaschen mit dem plastisch erhabenen Coca-Cola Schriftzug ohne Aufdruck.
Und was soll ich Ihnen sagen: Bis heute habe ich kein anderes Behältnis gefunden, aus dem Coca Cola genau so gut schmeckt.
Egal ob aus der Dose, einer Plastikflasche oder sogar aus der Glasflasche mit dem Aufdruck des Cola Logos. Es ist einfach nicht das selbe.
Und genau so geht es mir bei 王老吉 “wáng lǎo jí” bzw. 加多寶 jiā duō bǎo. Wenn es nicht in der roten Dose ist und 王老吉 daraufsteht, schmeckt es einfach nicht richtig.
Ist das nicht seltsam ?
Als ich ihn das erste Mal entdeckt habe, hat er mich sofort in seinen Bann gezogen. Er ist für mich so etwas wie eine chinesische Cola.
Der Geschmack ist anders, aber es ist eine extrem grosse Marke, ein sehr süsses Getränk und wird in einer roten Dose verkauft. Zumindest war das damals so.
Schauen wir uns die Geschichte etwas genauer an:
Das Getränk heisst 王老吉 “wáng lǎo jí” auf chinesisch bzw. 王老吉 “Wong Lo Kat” im kantonesischen und basiert auf einem, über Generationen weitergegebenen Rezept von 1828 aus der Qing Dynastie.
Als Erfinder gilt Doktor 王澤邦 Wong Chat Bong (kantonesisch) bzw. 王泽邦 Wáng Zébāng (chinesisch).
Die Schreibweise unterscheidet sich ein wenig, je nachdem ob man traditionelle oder Kurzzeichen verwendet.
1949 wurde das Unternehmen verstaatlicht. Von da an geht es drunter und drüber.
Für mich ist nicht ganz klar zu erkennen, welche Firmenteile staatlich und welche Subunternehmen privat waren oder sind. Das macht an dieser Stelle aber auch nichts.
Das Produkt kommt ursprünglich aus dem Süden Chinas und hat noch einmal einen chinaweiten Bekanntheitsschub bekommen, nachdem das Unternehmen den Erdbebenopfern in der Sichuan Provinz (四川 Sìchuān) damals eine Spende in Milliardenhöhe bewilligt hat.
Als Gegenleistung durfte das Unternehmen auf den Tischen der Politiker das Getränk präsentieren. Und zwar zu einer Zeit, zu der auf fast allen Sendern Chinas den ganzen Tag die Reden gezeigt wurden. Keine schlechte Investition. Product-placement in dieser Grössenordnung ist normalerweise unbezahlbar.
Genau so undurchsichtig stellt sich die Geschichte um verschiedene Abfüller und Firmen die unter dem gleichen Namen das Getränk herstellten dar. Hauptsächlich wurde das Produkt in einem kleinen, grünen Tetrapak und in einer roten Dose mit gelber Aufschrift produziert.
Es gibt Geschichten und Gerüchte über Betrug und Bestechungsgelder. An dieser Stelle muss ich passen. In China haben Betrug und Bestechung in grossen Firmen in der Regel ganz andere Ausmasse als es in Europa überhaupt vorstellbar ist.
Das ist aber auch gar nicht so wichtig. Interessant ist einzig und allein der Umstand, dass die Firma, die einen Teil der Produktion übernommen hatte, jetzt immer noch weiter produziert, aber den Namen 王老吉 “wáng lǎo jí” auf chinesisch bzw. 王老吉 “Wong Lo Kat” im kantonesischen nicht mehr benutzen darf.
Eine Zeit lang gab es als Aufdruck auf einigen Dosen den Hinweis “produced by JDB”. Dann durfte der Markenname nicht mehr benutzt werden also gab es eine Zeit lang die roten Dosen mit dem Namen 加多寶 jiā duō bǎo. Jetzt sind die Dosen golden und der Schriftzug ist rot.
Und jetzt kommen wir zum eigentlich interessanten Teil des Artikels:
In allen diesen Dosen, Tetrapaks und auch in den Flaschen, die es neuerdings gibt sollte eigentlich der gleiche Inhalt sein, handelt es sich doch um das selbe Rezept.
Aber irgendwie schmeckt es trotzdem anders. Kennen Sie das ? Geschmack ist nicht nur etwas, was sich in unserem Mund abspielt, sondern vielmehr tief in unserer Psyche.
Ich erinnere mich noch genau an meine Jugend. Damals gab es einen Colaautomaten in einer Spielhalle, in der wir damals immer Flipper gespielt haben. Es gab die 0,2l Glasflaschen mit dem plastisch erhabenen Coca-Cola Schriftzug ohne Aufdruck.
Und was soll ich Ihnen sagen: Bis heute habe ich kein anderes Behältnis gefunden, aus dem Coca Cola genau so gut schmeckt.
Egal ob aus der Dose, einer Plastikflasche oder sogar aus der Glasflasche mit dem Aufdruck des Cola Logos. Es ist einfach nicht das selbe.
Und genau so geht es mir bei 王老吉 “wáng lǎo jí” bzw. 加多寶 jiā duō bǎo. Wenn es nicht in der roten Dose ist und 王老吉 daraufsteht, schmeckt es einfach nicht richtig.
Ist das nicht seltsam ?