Blümchenkaffee
Er heisst Malzkaffee, Kinderkaffee, Muckefuck oder Blümchenkaffee. Manchmal wird er auch nach den Produktnamen einiger Firmen benannt, dann heisst er „Caro Kaffee“ oder bei älteren Generationen ist er noch unter „Linde Kaffee“ bekannt.
Es geht heute um Ersatzkaffe. Also ein Aufgussgetränk aus Pflanzenteilen, das dem Bohnenkaffe ähnlich sein soll. In der Regel ein Malz- oder Getreidekaffe.
Ursprünglich aus der Not heraus geboren, als zwischen 1806 bis 1811 die napoleonische Kontinentalsperre die Einfuhr von Kaffebohnen erschwerte.
Das war die Geburtsstunde des Zichorienkaffees, auch Landkaffee genannt. Er wurde aus den Wurzeln der gemeinen Wegwarte hergestellt.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann der erste, im Wesentlichen auf Gerstenbasis basierende, Ersatzkaffe entdeckt und unter dem Namen „Wittigs Gesundheits-Kaffee“ vertrieben.
Während des „Dritten Reichs“ (1933–1945) und bis in die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland, gab es das „Kaffee-Surrogat-Extrakt“.
In der Nachkriegszeit blieb Bohnenkaffe Mangelware und so hat sich der Ersatzkaffee der Firma Linde sehr weit verbreitet und prägte seiner Zeit den Namen für jene Getränke.
Später kam dann „Caro-Kaffee“ auf den Markt und ist bis heute der meistgekaufte, lösliche Ersatzkaffee in Deutschland.
Und was hat das alles mit China zu tun, werden Sie sich jetzt sicher fragen. Ganz einfach: Es gibt auch in China ein Getränk, das schmeckt wie der Blümchenkaffee.
Es ist ein Tee aus Buchweizen, genannt 苦荞茶 kǔ qiáo chá. In diesem Fall ist es also kein Getreidekaffe, sondern ein Getreidetee.
Er schmeckt tatsächlich wie der Blümchenkaffee in Deutschland. Er ist ein wenig dünner, aber ansonsten kommt einem Deutschen wie mir der Geschmack noch aus seinen Kindertagen doch sehr bekannt vor.
Nun frage ich mich allerdings warum in Deutschland diese Getränke als Ersatzkaffee bezeichnet werden. Eigentlich handelt es sich ja um Aufgussgetränke. Und die werden in Deutschland in der Regel als Tee bezeichnet.
Scheint wohl ein Marketing-Trick zu sein, da Kaffee in Deutschland als etwas besseres angesehen wird als Tee. Das kann man alleine schon daran erkennen, dass viele Tees als Teestaub in Teebeuteln verkauft werden. Von Chinesen wird so etwas mit einem Augenzwinkern als „Abfälle bei der Teeproduktion“ bezeichnet.
Kaffe dagegen ist etwas besonderes. Ein teures Getränk, dem so manche positive Eigenschaften nachgesagt werden.
Und damals als er entdeckt wurde, war eben Kaffe Mangelware und nicht Tee. Dementsprechend ist der Geschmack angepasst worden. So findet sich, anders als bei dem Tee in China, nicht ausschliesslich nur ein Getreide in dem Getränk, sondern auch noch andere geschmacksgebende Stoffe wie Malz, Zichorie (gemeine Wegwarte) und Roggen. Allerdings ist der Geschmack von chinesischem Tee und deutschem Ersatzkaffee trotzdem sehr ähnlich.
Und warum heisst der Blümchenkaffe jetzt so ? Das Wort bezeichnet einen dünn aufgebrühten Kaffee der, im Gegensatz zum herkömmlichen Kaffee, das Blumendekor in der Tasse durchscheinen lässt.
Und das Wort Muckefuck ist wohl eine rheinländische Abwandlung des französischen „Mocca faux“, was so viel bedeutet wie „falscher Kaffee“.
Es geht heute um Ersatzkaffe. Also ein Aufgussgetränk aus Pflanzenteilen, das dem Bohnenkaffe ähnlich sein soll. In der Regel ein Malz- oder Getreidekaffe.
Ursprünglich aus der Not heraus geboren, als zwischen 1806 bis 1811 die napoleonische Kontinentalsperre die Einfuhr von Kaffebohnen erschwerte.
Das war die Geburtsstunde des Zichorienkaffees, auch Landkaffee genannt. Er wurde aus den Wurzeln der gemeinen Wegwarte hergestellt.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann der erste, im Wesentlichen auf Gerstenbasis basierende, Ersatzkaffe entdeckt und unter dem Namen „Wittigs Gesundheits-Kaffee“ vertrieben.
Während des „Dritten Reichs“ (1933–1945) und bis in die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland, gab es das „Kaffee-Surrogat-Extrakt“.
In der Nachkriegszeit blieb Bohnenkaffe Mangelware und so hat sich der Ersatzkaffee der Firma Linde sehr weit verbreitet und prägte seiner Zeit den Namen für jene Getränke.
Später kam dann „Caro-Kaffee“ auf den Markt und ist bis heute der meistgekaufte, lösliche Ersatzkaffee in Deutschland.
Und was hat das alles mit China zu tun, werden Sie sich jetzt sicher fragen. Ganz einfach: Es gibt auch in China ein Getränk, das schmeckt wie der Blümchenkaffee.
Es ist ein Tee aus Buchweizen, genannt 苦荞茶 kǔ qiáo chá. In diesem Fall ist es also kein Getreidekaffe, sondern ein Getreidetee.
Er schmeckt tatsächlich wie der Blümchenkaffee in Deutschland. Er ist ein wenig dünner, aber ansonsten kommt einem Deutschen wie mir der Geschmack noch aus seinen Kindertagen doch sehr bekannt vor.
Nun frage ich mich allerdings warum in Deutschland diese Getränke als Ersatzkaffee bezeichnet werden. Eigentlich handelt es sich ja um Aufgussgetränke. Und die werden in Deutschland in der Regel als Tee bezeichnet.
Scheint wohl ein Marketing-Trick zu sein, da Kaffee in Deutschland als etwas besseres angesehen wird als Tee. Das kann man alleine schon daran erkennen, dass viele Tees als Teestaub in Teebeuteln verkauft werden. Von Chinesen wird so etwas mit einem Augenzwinkern als „Abfälle bei der Teeproduktion“ bezeichnet.
Kaffe dagegen ist etwas besonderes. Ein teures Getränk, dem so manche positive Eigenschaften nachgesagt werden.
Und damals als er entdeckt wurde, war eben Kaffe Mangelware und nicht Tee. Dementsprechend ist der Geschmack angepasst worden. So findet sich, anders als bei dem Tee in China, nicht ausschliesslich nur ein Getreide in dem Getränk, sondern auch noch andere geschmacksgebende Stoffe wie Malz, Zichorie (gemeine Wegwarte) und Roggen. Allerdings ist der Geschmack von chinesischem Tee und deutschem Ersatzkaffee trotzdem sehr ähnlich.
Und warum heisst der Blümchenkaffe jetzt so ? Das Wort bezeichnet einen dünn aufgebrühten Kaffee der, im Gegensatz zum herkömmlichen Kaffee, das Blumendekor in der Tasse durchscheinen lässt.
Und das Wort Muckefuck ist wohl eine rheinländische Abwandlung des französischen „Mocca faux“, was so viel bedeutet wie „falscher Kaffee“.
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