Turmbau zu Babel
Ich bin beruflich wieder in Korea und mir ist wieder etwas aufgefallen:
Die koreanische Schrift erinnert an Teile, die aus chinesischen Schriftzeichen herausgenommen und neu gruppiert wurden.
Die Strichfolgen scheinen mir doch alle sehr geläufig.
Aber offiziell ist sie wohl nicht aus dem Chinesischen entstanden. Oder zumindest nicht direkt.
Allerdings sind sich die Gelehrten nicht einhundertprozentig einig darüber welchen Ursprung sie tatsächlich hat.
Es gibt viele Vermutungen aus welchen Sprachen sie sich entwickelt hat. Das Chinesische steht dabei nicht an erster Stelle.
Also Zeit, sich einmal etwas genauer mit dem Koreanischen auseinaderzusetzen:
Als erstes: Koreanisch ist keine logografische Schrift wie Chinesisch, wo ein Zeichen eine feste Bedeutung hat.
Es besteht aus 19 Zeichen für Konsonante und 21 für Vokale, aus denen pro Silbe ein Zeichen zusammengesetzt wird.
Das heisst: Wenn man weiss wie ein Wort geschrieben wird, weiss man auch wie man es ausspricht, genau so wie bei allen europäischen Sprachen, aber im Gegensatz zum Chinesischen.
Das koreanische Alphabet (한글 Hangeul) wurde 1443 von König Sejong (세종대왕) eingeführt und könnte sich nach Expertenansicht aus der Phagpa-Schrift entwickelt haben.
Diese wurde während der Yuan Dynastie unter Kublai Khan, dem Enkel Dschinghis Khans unter anderem aus der tibetischen Schrift entwickelt und sollte alle, im damaligen, mongolischen Grossreich gebräuchlichen Schriften darstellen.
Nach dem Zerfall des grossen Mongolischen Reiches wurde sie nicht weiter gebraucht und ist in Vergessenheit geraten.
Die tibetische Schrift, die wohl grossen Einfluss auf die Phagpa-Schrift hatte, wiederum hat sich aus der indischen Brahmi-Schrift entwickelt, die wiederum Vorläufer war für mehr als hundert inische Schriften.
Forscher vermuten, dass die Brahmi-Schrift nach dem Grundprinzip der aramäischen Schrift konzipiert wurde.
Diese wiederum wird auf ca. 900 v. Chr. datiert und Schriften wie unter anderem das Arabische, das Hebräische und das Syrische entspringen aus ihr.
Die aramäischen Schrift leitet sich aus der phönizischen Schrift ab. Das kyrillische, so wie das griechische Alphabet basieren ebenfalls auf der phönizischen Schrift.
Sie sehen also jetzt schon: Unsere kleine Recherche hat uns bereits einmal um den halben Erdball geschickt.
Und wenn man sich die Symbole der unterschiedlichen Sprachen anschaut, sieht man plötzlich auch die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Sprachen.
Aber das befriedigt noch nicht meinen Wissensdurst. Deshalb forsche ich weiter, in welcher Beziehung Koreanisch und Chinesisch zueinander stehen.
Und siehe da: Es gibt im Koreanischen, eben so wie im Japanischen mehr als nur ein Alphabet.
Es werden auch hier chinesische Schriftzeichen verwendet. Im Japanischen unter dem Namen 漢字 Kanji, im Koreanischen unter dem Namen 漢字 Hanja.
Bevor das Koreanische Alphabet (한글 Hangeul) eingeführt wurde, benutzte man auch in Korea ausschliesslich chinesische Schriftzeichen.
Nach der Einführung wurden diese zeitweise komplett aus der Sprache verbannt, um sich von den Japanern zu unterscheiden, man nahm dann später aber einige Wörter wieder auf. Sie werden selten gebraucht, sind aber fester Bestandteil der Koreanischen Sprache.
Und wenn man noch genauer nachforscht stellt man fest, dass auch das koreanische Alphabet wahrscheinlich nicht ausschliesslich von der Phagpa-Schrift abstammt.
Somit hatte die chinesische Schrift wohl nicht nur indirekt Einfluss auf das Koreanische durch die Phagpa-Schrift, die ja alle damaligen Gebräuchlichen Schriften darstellen sollte (darunter auch das Chinesische), sondern hat wohl auch ganz direkt die Zeichengestaltung beeinflusst. Schliesslich war sie lange Zeit die lokale Sprache vor der Einführung der neuen Zeichen.
Wenn man ein wenig nachforscht kommt man schnell von Hölzchen auf Stöcken und merkt, dass die unterschiedlichsten Sprachen irgendwie miteinander zu tun haben.
Manchmal frage ich mich auch, ob der ägyptische Sonnengott Ra (oder Re), dargestellt durch einen Kreis oder einen Kreis mit einem Punkt in der Mitte, dessen Erkennungsmerkmal das Auge ist, etwas mit dem chinesischen 日 rì (Sonne) oder dem 目 mù (Auge) zu tun hat.
Denn die Quadrate dieser Zeichen werden in älteren chinesischen Schreibweisen, oder auch heutzutage in anderen Schriftsätzen ebenfalls als Kreise dargestellt.
Und der Sprung von rì zu Ra ist auch nicht besonders gross (vor allen Dingen nicht wenn man bedenkt, dass niemand wirklich sagen kann wie die Wörter damals im alten Ägypten tatsächlich ausgesprochen wurden).
Man kann viele Gedanken um dieses Thema spinnen und vieles scheint irgendwie miteinander verwoben zu sein.
Auch Wissenschaftler sind sich oft nicht einig darüber wie genau. Und das macht es noch interessanter.
Ich würde nicht so weit gehen den Turmbau zu Babel in Erwägung zu ziehen, aber der Einfluss der verschiedenen Kulturen untereinander ist vielleicht doch grösser, als man gemeinhin annimmt.
Vielleicht doch eine untergegangene Weltkultur von der nicht mehr als Sprachfetzen übrig geblieben sind ???
Die koreanische Schrift erinnert an Teile, die aus chinesischen Schriftzeichen herausgenommen und neu gruppiert wurden.
Die Strichfolgen scheinen mir doch alle sehr geläufig.
Aber offiziell ist sie wohl nicht aus dem Chinesischen entstanden. Oder zumindest nicht direkt.
Allerdings sind sich die Gelehrten nicht einhundertprozentig einig darüber welchen Ursprung sie tatsächlich hat.
Es gibt viele Vermutungen aus welchen Sprachen sie sich entwickelt hat. Das Chinesische steht dabei nicht an erster Stelle.
Also Zeit, sich einmal etwas genauer mit dem Koreanischen auseinaderzusetzen:
Als erstes: Koreanisch ist keine logografische Schrift wie Chinesisch, wo ein Zeichen eine feste Bedeutung hat.
Es besteht aus 19 Zeichen für Konsonante und 21 für Vokale, aus denen pro Silbe ein Zeichen zusammengesetzt wird.
Das heisst: Wenn man weiss wie ein Wort geschrieben wird, weiss man auch wie man es ausspricht, genau so wie bei allen europäischen Sprachen, aber im Gegensatz zum Chinesischen.
Das koreanische Alphabet (한글 Hangeul) wurde 1443 von König Sejong (세종대왕) eingeführt und könnte sich nach Expertenansicht aus der Phagpa-Schrift entwickelt haben.
Diese wurde während der Yuan Dynastie unter Kublai Khan, dem Enkel Dschinghis Khans unter anderem aus der tibetischen Schrift entwickelt und sollte alle, im damaligen, mongolischen Grossreich gebräuchlichen Schriften darstellen.
Nach dem Zerfall des grossen Mongolischen Reiches wurde sie nicht weiter gebraucht und ist in Vergessenheit geraten.
Die tibetische Schrift, die wohl grossen Einfluss auf die Phagpa-Schrift hatte, wiederum hat sich aus der indischen Brahmi-Schrift entwickelt, die wiederum Vorläufer war für mehr als hundert inische Schriften.
Forscher vermuten, dass die Brahmi-Schrift nach dem Grundprinzip der aramäischen Schrift konzipiert wurde.
Diese wiederum wird auf ca. 900 v. Chr. datiert und Schriften wie unter anderem das Arabische, das Hebräische und das Syrische entspringen aus ihr.
Die aramäischen Schrift leitet sich aus der phönizischen Schrift ab. Das kyrillische, so wie das griechische Alphabet basieren ebenfalls auf der phönizischen Schrift.
Sie sehen also jetzt schon: Unsere kleine Recherche hat uns bereits einmal um den halben Erdball geschickt.
Und wenn man sich die Symbole der unterschiedlichen Sprachen anschaut, sieht man plötzlich auch die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Sprachen.
Aber das befriedigt noch nicht meinen Wissensdurst. Deshalb forsche ich weiter, in welcher Beziehung Koreanisch und Chinesisch zueinander stehen.
Und siehe da: Es gibt im Koreanischen, eben so wie im Japanischen mehr als nur ein Alphabet.
Es werden auch hier chinesische Schriftzeichen verwendet. Im Japanischen unter dem Namen 漢字 Kanji, im Koreanischen unter dem Namen 漢字 Hanja.
Bevor das Koreanische Alphabet (한글 Hangeul) eingeführt wurde, benutzte man auch in Korea ausschliesslich chinesische Schriftzeichen.
Nach der Einführung wurden diese zeitweise komplett aus der Sprache verbannt, um sich von den Japanern zu unterscheiden, man nahm dann später aber einige Wörter wieder auf. Sie werden selten gebraucht, sind aber fester Bestandteil der Koreanischen Sprache.
Und wenn man noch genauer nachforscht stellt man fest, dass auch das koreanische Alphabet wahrscheinlich nicht ausschliesslich von der Phagpa-Schrift abstammt.
Somit hatte die chinesische Schrift wohl nicht nur indirekt Einfluss auf das Koreanische durch die Phagpa-Schrift, die ja alle damaligen Gebräuchlichen Schriften darstellen sollte (darunter auch das Chinesische), sondern hat wohl auch ganz direkt die Zeichengestaltung beeinflusst. Schliesslich war sie lange Zeit die lokale Sprache vor der Einführung der neuen Zeichen.
Wenn man ein wenig nachforscht kommt man schnell von Hölzchen auf Stöcken und merkt, dass die unterschiedlichsten Sprachen irgendwie miteinander zu tun haben.
Manchmal frage ich mich auch, ob der ägyptische Sonnengott Ra (oder Re), dargestellt durch einen Kreis oder einen Kreis mit einem Punkt in der Mitte, dessen Erkennungsmerkmal das Auge ist, etwas mit dem chinesischen 日 rì (Sonne) oder dem 目 mù (Auge) zu tun hat.
Denn die Quadrate dieser Zeichen werden in älteren chinesischen Schreibweisen, oder auch heutzutage in anderen Schriftsätzen ebenfalls als Kreise dargestellt.
Und der Sprung von rì zu Ra ist auch nicht besonders gross (vor allen Dingen nicht wenn man bedenkt, dass niemand wirklich sagen kann wie die Wörter damals im alten Ägypten tatsächlich ausgesprochen wurden).
Man kann viele Gedanken um dieses Thema spinnen und vieles scheint irgendwie miteinander verwoben zu sein.
Auch Wissenschaftler sind sich oft nicht einig darüber wie genau. Und das macht es noch interessanter.
Ich würde nicht so weit gehen den Turmbau zu Babel in Erwägung zu ziehen, aber der Einfluss der verschiedenen Kulturen untereinander ist vielleicht doch grösser, als man gemeinhin annimmt.
Vielleicht doch eine untergegangene Weltkultur von der nicht mehr als Sprachfetzen übrig geblieben sind ???
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